Sid hat geschrieben: ↑Fr 3. Jan 2020, 13:38
"Zombieland 2" so weit oben überrascht mich (freut mich aber für ihn, mag ihn mehr als das Original). Dass wer "SW IX" auf der Zehn haben kann, mag man nach ein paar Wochen Internet gar nicht mehr glauben.
Wenn mich eine Komödie (wie auch "Long Shot") durchgehend blendend unterhält und zum Lachen bringt, dann braucht sie auch keine ausgeklügelte Story oder revolutionäre Neuerungen zu beinhalten, um in meine Bestenliste zu kommen. Ich liebe das Hauptfiguren-Quartett einfach, die Neuzugänge empfinde ich fast ausnahmslos als Bereicherung (nur Berkeley scheint mir eher überflüssig), es gibt viele witzige Einfälle (Zombiekill des Jahrhunderts ...) und vor allem darf Woody Harrelson endlich mal wieder so richtig die Sau rauslassen. Was mehr kann man wollen?

Ist natürlich kein klassischer "Kritikerfilm", aber ich bin ja auch kein klassischer Kritiker.
Und bei "Star Wars" gibt es zwar auch für mich einiges zu bemängeln und er ist unterm Strich sicherlich der schwächste Film der neuen Trilogie - aber alles in allem hat er mich trotzdem richtig gut unterhalten und mir einen einigermaßen runden Abschluß der Skywalker-Saga geboten.
Sid hat geschrieben: ↑Fr 3. Jan 2020, 13:38
Bei "Parasite" wirst du auf Herz-Ebene von Antje und mir durchaus Zustimmung erhalten: Er ist wirklich sehr gut gemacht, aber weite Teile des Internets tun so, als hätte er die Konzepte Satire und Genremischungen erfunden. Auf Kopf-Ebene greift er, dem Über-Hype zum Trotz, so gut geschliffen ineinander, dass er mMn einfach in solch eine "Leute, wir finden, das MÜSST ihr sehen"-Liste reingehört.
Ich gestehe ja gerne zu, daß der Milieustudien-Teil von "Parasite" sehr gut gelungen ist und die Schauspieler tolle Arbeit leisten - aber die eigentliche Handlung fand ich trotz der zahlreichen Wendungen mitsamt Genrewechseln wenig aufregend, phasenweise sogar langweilig. Wobei ich zugeben muß, daß ich fast alle Bong-Filme ("The Host", "Mother", "Memories of Murder") zwar ganz gut finde, aber doch deutlich schwächer als ihren Ruf. Nur "Snowpiercer" hat mich ziemlich begeistert.
Bei "Porträt einer jungen Frau in Flammen" ging es mir übrigens auf höherem Niveau ähnlich wie bei "Parasite": Intellektuell kann ich die vielen Stärken des Films vollkommen nachvollziehen und wertschätzen, aber irgendwie hat er mich (im Gegensatz zu beispielsweise "Marriage Story") emotional einfach nicht so sehr gepackt wie es hätte der Fall sein sollen ...