JackieZ hat geschrieben:Warum wundert euch das? Diekmann würde für eine gute Story wahrscheinlich auch seine eigene Schwester medial schlachten. Seit wann macht die Bild denn Halt vor politischen Günstlingen?
Es ist auch nichts neues, dass die Bild und andere Boulevardblätter wegen irgendwelcher Storys, die die Persönlichkeitsrechte anderer verletzen, verklagt werden soll. Ist das so, wäre Wulff da sogar im Recht, denn Persönlichkeitsrechte haben regelmäßig Vorrang vor der Pressefreiheit.
In dieser Deutlichkeit finde ich das schon interessant. Sicherlich hat man auch früher die eigenen Leute gestürzt, aber doch meist nur, wenn es gar nicht mehr anders ging. Im Übrigen dürfte man auch mal hinterfragen, woher die SZ weiß, dass Wulff auf den AB von Diekmann gesprochen hat. Mag sein, dass der die Sache persönlich als erledigt betrachtet hat, aber woher die SZ die Info hat, darf man auch hinterfragen.
Was nun Wulffs Zukunft angeht, ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit bis er das Handtuch wirft. Ob die CDU ihn bedingungslos stützt, glaube ich nicht. Die hielt sich bisher doch auch schon merklich zurück. Merkel gab ein Statement ab, als es noch gar keines bedurfte und ansonsten sieht und hört man dazu nur Altmeier und wenn sich einzig und allein der Generalsekretär dazu äußert, sagt das auch viel aus. Es zeigt nämlich, dass alle anderen in Deckung gehen und sich selbst nicht damit beschädigen wollen.
Abgesehen davon bin ich aber auch gar nicht sicher, ob Merkel wirklich ein Interesse daran hat, Wulff zu halten. Auch ihr wäre ein Bundespräsident sicher lieb gewesen, der sich in Sachen Atomausstieg oder Eurokrise mal öffentlich gezeigt hätte und somit den Bürgern auch vermittelt hätte, dass die Regierung weiß was sie tut.
Merkels Dilemma dürfte nur sein, dass sie nach Köhler mit Wulff nun die zweite Pleite in Folge erlebt hat. Es dürfte nur schwer vermittelbar sein, dass sie erneut einen Kandidaten vorschlägt und nach dem Wahldebakel bei Wulffs Amtseinführung, dürfte es da wohl auch wieder innerparteiliche Probleme geben. Eigentlich kann der nächste Bundespräsident nur ein Parteiübergreifender Kandidat sein... aber da find mal einen... taktisch geschickt wäre es sicherlich Steinbrück vors Loch zu schieben... mit dem konnte sie immer gut, der ist bei der Bevölkerung beliebt und der SPD nimmt sie somit den aussichtsreichsten Kanzlerkandidaten, was wiederum Gabriel und Steinmeier gelegen kommt... mark my words, wenn Wulff wirklich gehen sollte, wird Steinbrück Thema werden.