ultimateslayer hat geschrieben:
Das klingt wirklich nicht so unvernünftig. Denn irgendwo hat er wirklich recht. Ich hab von Terrieres und Lights Out jeweils nur einundhalb Folgen gesehen und wirklich viel neues haben sie in ihren jeweiligen Genres nicht an den Tisch gebracht. Was ich von euch gehört habe ist, dass die Serien sich später erst entfalten und ich schätze das könnte der Knackpunkt sein. Denkt mal drüber nach; würde es leichter fallen zu erklären was Nip/Tuck oder SoA einzigartig macht oder eben Terrieres bzw. Lights Out?
Natürlich hat Landgraf da Recht.

Das ist einer der wichtigsten Gründe, dass nur so wenige Zuschauer für die Pilotfolge eingeschaltet haben und weitere direkt absprangen. Es sind Serien, die vor allem zu Beginn direkt auf die Fans des jeweiligen Subgenres abzielen. Das gilt allerdings auch für Walking Dead, dessen größte Neuheit in Staffel 1 darin lag, dass es die erste reguläre Zombieserie ist. Lights Out ist die erste Boxserie, aber mit dem Genre gewinnt man zur Zeit natürlich keine Popularitätswettbewerbe. (Den Sport an sich finde ich übrigens auch stinklangweilig. Von Filmen in dem Milieu kann ich hingegen nicht genug bekommen.)
Ein ebenso wichtiger Grund ist, dass die Ehe zwischen Sender und Serie nicht gestimmt hat. Ich habe ja bisher nur den (meines Erachtens herausragenden)Piloten von Lights Out gesehen, aber der ist wesentlich langsamer und unspektakulärer als die Serien, die die Identität von FX geformt haben. Von der Erzählart erinnert es eher an eine HBO-Serie und ich bin mir sicher, dass es dort zwar auch nicht zum Megahit geworden wäre, aber länger als 1 Jahr überlebt hätte. Auch auf AMC wären die Chancen besser gewesen. Terriers wurde das Leben durch die missglückte Werbekampagne erschwert und obwohl es von Beginn an deutlich mehr Substanz als die USA Serien hatte, konnte es sich in der Startphase nicht eindeutig genug von anderen lockeren Crime Procedurals unterschieden.
Meines Erachtens zieht Landgraf daraus jetzt aber teilweise auch falsche Schlüsse, wenn er das Serial-Element in zukünftigen Serien nicht mehr so dominant wie in Damages gestalten will und die Charaktere wie schon in Terriers etwas heller als die klassischen FX Antihelden zeichnen will. Die meisten FX-Zuschauer sind imho gerade
wegen dieser Proceduralelemente abgesprungen, denn sie wollen "edgy" Serien in der Tradition von The Shield, Nip/Tuck, Rescue Me und SOA. Das kann kein Sender besser als FX. Etwas düsterere Varianten von USA-Serien bekommt man überall. Justified ist nach dem Rekordstart ja zu Beginn auch ausgeblutet als offensichtlich wurde, dass die Serie nicht das ist, was die Promos verkauft haben. Zum Glück sind in dem Fall genug dran geblieben, bis es richtig gut wurde.