- Di 18. Jun 2013, 22:48
#1257723
Ray Donovan
Nee, das war nichts. Liev Schreiber hat mich überhaupt nicht überzeugt - weder sein Schauspiel noch die Figur an sich, was ein Problem ist, wenn die Serie nach ihr benannt ist und man davon ausgehen muss, dass sie stets im Mittelpunkt steht. Die restlichen Figuren und Schauspieler waren für Showtime-Verhältnisse ebenfalls ziemlicher Durchschnitt. Zwei Ausnahmen gab es glücklicherweise: Jon Voight spielt so ein Rolle natürlich mit Leichtigkeit, aber hat auch den Vorteil, dass sein Charakter ein Geheimnis umgibt und er so automatisch interessanter wirkt. Paula Malcomson hat mir auch gut gefallen, aber die Figur könnte in der Tat nervig werden, wenn sie sich immer so aufführt. Aber ich bin ja eigentlich keiner, der ständig über Skylers und Carmellas hated, also warte ich mal ab. Bisher kann man ja noch nicht wirklich viel zum Hintergrund der Charaktere sagen. Ich kann aber bereits sagen, dass mich diese Daddy Issues/Child Molester-Nummer relativ anödet, da man das inzwischen schon 500. Mal gesehen hat. Die Nebencharaktere fand ich auch eher fad.
Ich hatte mich ja auf ein Drama, das in LA spielt, schon länger gefreut, aber die Darstellung der Stadt war mir dann doch zu klischeehaft. Das wirkte wie eine etwas ernstere Version von Californication, wobei ich mir teilweise nicht sicher war, ob ich das jetzt lustig finden sollte (die Aktion mit der grünen Farbe, der schwule Hollywoodstar, die tote Hoo-ha) oder nicht. Generell wirkte die Folge, als wüssten die Macher selbst nicht, in welche Richtung sie eigentlich wollen. Ich frage mich im Moment auch, wie man die Serie auf Dauer am Leben erhalten will (wobei ich sowieso glaube, dass sie nicht über eine Staffel hinaus kommen wird, wenn die Qualität so bleibt), ohne ständig neue Problemchen mit irgendwelchen Hollywood-Sternchen einzuführen. Naja, ich bleibe noch ein paar Folgen dabei, aber viel Spielraum nach unten hat die Serie für mich nicht. 5/10
