- Di 7. Apr 2015, 18:17
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Shameless Season 5
Eine sehr unausgeglichene Season, die in keiner Weise an die großartige vierte Staffel anschließt, aber weiterhin mit den bekannten Qualitäten der Serie glänzt. Der Cast ist und bleibt große Klasse und die Balance zwischen Drama und Comedy gelingt den Machern oftmals mit Brillianz. Die Staffel beginnt relativ seicht, nimmt ab der Mitte einen etwas dramatischeren Turn, kommt aber nie in die zerstörerischen Gefilde der Vorgängerstaffel.
Shameless war schon immer eine Serie, in der sich die Charaktere in endlos scheinenden Kreisen drehen und so überrascht es wenig, dass Frank, Fiona, Lip & co. alle bekannte Storylines erhalten. Gerade im Fall von Frank hat man aber in der zweiten Staffelhälfte einen schönen Dreh gemacht, der eine neue Seite von ihm offenlegte. Deshalb ist es aber umso schmerzhafter, dass man die Landung derart in den Sand gesetzt hat. Schließlich rächt es sich nämlich, dass man keine sonderlich stringente Plotlinie durch die gesamte Staffel gezogen hat und es quasi keinen Aufbau zu einer dramatischen Konklusion gibt. Da werden teilweise Aspekte einer Storyline/Beziehung, die eines der Herzstücke der Serie sind und großen Anklang bei den Fans findet, mit wenigen Minuten abgefrühstückt und enden in einer Shameless-typischen verrückten Eskalation (Die letzten Minuten des Finales sind generell ein Beispiel dafür, wenn die oben gelobte Balance von Drama und Comedy überhaupt nicht funktioniert). Da verpufft alles, wird weitergeschoben und belächelt und ich habe keine Ahnung, warum die Staffel hier endet.
Das ist jetzt alles ziemlich negativ und liest sich frustrieren, aber wie gesagt, Shameless hat weiterhin genügend Momente bzw. ganze Folgen, die zu den Highlights der Woche zählen. Ich werde mich auch nächstes Jahr auf die kommende Staffel freuen, hoffe aber man fängt sich wieder, nachdem nach der vierten Staffel eine kleine Verschnaufpause eingelegt worden zu sein. Wenigstens kann man sich darauf verlassen, dass die Serie verdammt witzig ist, wenn das Drama zu wünschen übrig lässt (Ein Grund, warum ich einer der wenigen Menschen zu sein scheine, die die Kategorisierung in "Comedy" für zumindest vertretenswert halte).
8/10
Better Call Saul Season 1
Ich war ja bereits vorher optimistisch davon überzeugt, dass das Prequel zu Breaking Bad qualitative ein Treffer wird, aber es ist sehr beruhigend, dass die tatsächliche Serie mich darin bestätigt hat. Der Cast ist fantastisch, allen voran Bob Odenkirk liefert eine bärenstarke Leistung ab. Ähnliche wie Shameless (und in einem abgeschwächteren Ton, Breaking Bad und Mad Men) wird eine mehr oder weniger elegante Linie zwischen Comedy und Drama gefahren. Gerade Folge 7 und 9 zählen zu den absoluten Highlights des noch jungen TV-Jahres und beinhalten Szenen, die wohl auch noch nach dem Ablauf der Serie in nahezu allen Top-Listen auftauchen werden.
Insgesamt bin ich also mehr als zufrieden und bin wirklich froh, dass wir auch weiterhin in diesem Universum verweilen dürfen. Das Finale hatte zwar einen gewöhnungsbedürftigen Vibe, der sich nicht so recht wie ein Schlusspunkt anfühlt, aber nichtsdestotrotz ist der Grundstein gelegt.
8,5/10