- Mo 10. Jun 2013, 05:18
#1254936
Religulous
Der Regisseur von “Borat” hat ein neues Thema gefunden: die Religionen und ihre Auswüchse in unserer Welt. Sein Protagonist, der politisch inkorrekte und Emmy-verwöhnte Fernsehtalker Bill Maher stellt in bester Harald Schmidt Manier Fragen und gibt Antworten wie Religionen sein könnten... nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Die Wortschöpfung des Titels ist Programm: “Religulous” ist zusammengesetzt aus “religious” (dt: religiös) und “ridiculous” (dt: lächerlich). Der erfolgreiche Satire-Talker Bill Maher wurde von Larry Charles in die Welt gesandt, um die Befindlichkeiten der großen Religionen in herzhaft unkorrekter Weise zu erkunden.
Ich stehe ja Religionen generell kritisch gegenüber, da sie aus meiner Sicht nicht nur eine unglaubliche Ansammlung von irrem Schwachsinn und abergläubischen Abstrusitäten darstellen, sondern leider schon viel zu viele unnötige Konflikte auf der Welt ausgelöst haben, indem sich die (für mich) Bekloppten verschiedener Religionsgemeinden darum bekriegen, wessen Hirngespinst nun eigentlich das einzig legitime auf der Welt darstellt. Deshalb ist dieser Film für mich Agnostiker mit starker Tendenz zum Atheismus natürlich ein gefundenes Fressen, denn Maher sucht sich in seinem Film wirklich einige der beklopptesten Bekloppten aus, um ihre widersprüchliche und eindimensionale Sichtweise zu entlarven.
Szenen, in denen sich Christen, Mormonen, Scientologen, Muslime und Juden völlig disqualifizieren, um keinen Zweifel aufkommen zu lassen, gibt es genug. Mit zum Teil wirklich brillanten Fragen drängt Maher sie schnell in die Ecke, aus der sich die wenigsten argumentativ lösen können. Zudem gefällt mir sehr gut, dass der Film kein reines Bashing von Islam, Christentum oder einer anderen Religion darstellt, sondern die Absurdität vieler verschiedener Glaubensrichtungen aufgezeigt wird.
Die letzten zehn Minuten rutschen mir allerdings viel zu sehr in einen weiteren Fanatismus ab, denn Maher schließt aus der gesammelten Idiotie, dass die Menschheit quasi dem Untergang geweiht sei, sollten weiterhin Religiöse an der Macht sein. Mit dieser Lehre ruft der Film dann aber letztlich wieder zu genau dieser Intoleranz auf, die Maher zuvor bei den Religionen zurecht anprangert und karikiert. Somit habe ich ein ganz großes Problem mit der Moral des Films.
Zuvor allerdings eine sehr gelungene Zusammenstellung aus Absudidäten aus der Welt der Religionen, in jedem Fall also sehenswert.
7/10
Fohlen
Der Regisseur von “Borat” hat ein neues Thema gefunden: die Religionen und ihre Auswüchse in unserer Welt. Sein Protagonist, der politisch inkorrekte und Emmy-verwöhnte Fernsehtalker Bill Maher stellt in bester Harald Schmidt Manier Fragen und gibt Antworten wie Religionen sein könnten... nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Die Wortschöpfung des Titels ist Programm: “Religulous” ist zusammengesetzt aus “religious” (dt: religiös) und “ridiculous” (dt: lächerlich). Der erfolgreiche Satire-Talker Bill Maher wurde von Larry Charles in die Welt gesandt, um die Befindlichkeiten der großen Religionen in herzhaft unkorrekter Weise zu erkunden.
Ich stehe ja Religionen generell kritisch gegenüber, da sie aus meiner Sicht nicht nur eine unglaubliche Ansammlung von irrem Schwachsinn und abergläubischen Abstrusitäten darstellen, sondern leider schon viel zu viele unnötige Konflikte auf der Welt ausgelöst haben, indem sich die (für mich) Bekloppten verschiedener Religionsgemeinden darum bekriegen, wessen Hirngespinst nun eigentlich das einzig legitime auf der Welt darstellt. Deshalb ist dieser Film für mich Agnostiker mit starker Tendenz zum Atheismus natürlich ein gefundenes Fressen, denn Maher sucht sich in seinem Film wirklich einige der beklopptesten Bekloppten aus, um ihre widersprüchliche und eindimensionale Sichtweise zu entlarven.
Szenen, in denen sich Christen, Mormonen, Scientologen, Muslime und Juden völlig disqualifizieren, um keinen Zweifel aufkommen zu lassen, gibt es genug. Mit zum Teil wirklich brillanten Fragen drängt Maher sie schnell in die Ecke, aus der sich die wenigsten argumentativ lösen können. Zudem gefällt mir sehr gut, dass der Film kein reines Bashing von Islam, Christentum oder einer anderen Religion darstellt, sondern die Absurdität vieler verschiedener Glaubensrichtungen aufgezeigt wird.
Die letzten zehn Minuten rutschen mir allerdings viel zu sehr in einen weiteren Fanatismus ab, denn Maher schließt aus der gesammelten Idiotie, dass die Menschheit quasi dem Untergang geweiht sei, sollten weiterhin Religiöse an der Macht sein. Mit dieser Lehre ruft der Film dann aber letztlich wieder zu genau dieser Intoleranz auf, die Maher zuvor bei den Religionen zurecht anprangert und karikiert. Somit habe ich ein ganz großes Problem mit der Moral des Films.
Zuvor allerdings eine sehr gelungene Zusammenstellung aus Absudidäten aus der Welt der Religionen, in jedem Fall also sehenswert.
7/10
Fohlen