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von Theologe
#1410128
Columbo hat geschrieben:Erbarmungslos (USA 1992)

Ganz großes Western-Kino. Clint Eastwood schlüpft hier noch einmal in seine klassische Western-Rolle, nur dass diese, wie auch er gealtert ist, sodass man diesen Film auch als eine Art Hommage auf das Genre sehen kann. Der Film ist wunderbar ruhig und atmosphärisch erzählt, der Film nimmt sich Zeit für seine Charaktere, die auch sein Prunkstück sind, den die Story an sich ist eher simpel gestrickt. Der Cast ist natürlich beeindruckend, auch wenn ich gerne noch etwas mehr von Morgan Freeman gesehen hätte. Und der Showdown ist dann wirklich absolut legendär.

9/10
Da fehlt ein Punkt.
von Columbo
#1410129
Nein, also, so großartig der Film auch ist, muss ich sagen, dass, wenn ich ihn mit anderen großen Western vergleiche, denen ich 10/10 gab, wie "Der mit dem Wolf tanzt", "Spiel mir das Lied vom Tod", "Der Schwarze Falke", "Open Range" usw. vergleiche ist "Erbarmungslos" doch einen Ticken schwächer. :(
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von Theologe
#1410332
The Imitation Game
Benedict Cumberbatch als Alan Turing ist zwar in seiner Darstellung nicht weit weg von Sherlock Holmes, aber er passt natürlich perfekt in die Rolle. Was er dann in den Schlussminuten des Films abliefert, ist allein schon eine Oscarnominierung wert, vergleichbar mit Tom Hanks Schlussszene in Captain Phillips.
Keira Knightley spielt gut, aber wie bisher auch andere Darstellerinnen in diesem Jahr, haut sie mich nicht vom Hocker.
Der Film ist, trotz bekanntem Ausgang, äußerst spannend und deutlich stärker als der Film Enigma, obwohl der damals als Thriller aufgebaut war.
8/10

--------------------

Hawking
Benedict Cumberbatch als Stephen Hawking ist besonders im direkten Vergleich mit Eddie Redmayne interessant. Der Film konzentriert sich auf Hawkings Studienzeit, bevor er an den Rollstuhl gefesselt war und so gibt es nicht wenige Szenen, die in "The Theory Of Everything" in der ersten Filmhälfte auch zu sehen waren.
Der Fokus liegt aber nicht auf der Beziehung zu seiner (zukünftigen) Frau, sondern eindeutig auf Hawkings Theorien. Cumberbatch ist in der Rolle stark, aber Redmayne hat mir eine Spur besser gefallen. Alle anderen Figuren bleiben blass.
6,5/10

Begin Again
Keira Knightley spielt eine junge Singer/Songwriterin und wird von dem abgehalfterten Musikproduzenten, gespielt von Mark Ruffalo, entdeckt. Beide entschließen sich dazu gemeinsam ein Album außerhalb eines Labels zu produzieren. Sie verzichten sogar auf ein Studio und spielen die Songs auf New Yorks Straßen ein, um so einen authentischen Sound zu entwickeln.
Sonderlich tiefsinnig ist das nicht, aber der Film bietet einen guten Soundtrack und eine nette Geschichte und weiß so 100min. zu unterhalten.
7/10
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von Tanja Timanfaya
#1410359
Wir waren gestern auch in Imitation Game und ich gehe nur im Fazit, dass es ein richtig guter Film ist, konform mit dir, Theo. Ich gebe ihm aber sogar 9 von 10.

Worin ich dir nicht zustimmen kann :
Keira Knightley spielt nicht besonders gut sie spielt einfach die gleiche Rolle wie immer.
Benedict zeigt nicht nur durch das Ende Oscarwürdigkeit, er spielt den ganzen Film brillant.
Die Ähnlichkeit zu Sherlock sah ich eigentlich nur am Anfang, als der Film vor allem lustig war. Es ist aber auch kein Wunder, dass sich die Figuren ähnlich sind, geht man doch bei beiden von Asperger-Autismus aus. Deshalb gibt's einige Ähnlichkeiten zu Sheldon ;-)

Habrok hat sich sehr an historischen Ungenauigkeiten und Fehlern zu "Christopher" und Bletchley Park gestört, weil er natürlich seit Jahren mit Turing vertraut ist. Scheint man als Informatiker und Mathematiker nicht dran vorbei zu kommen. Trotzdem - und das ist selten - fand er den Film sehr stark.

Was mich noch begeistert hat: der Film hat bei mir so ziemlich alle Emotionen abgerufen. Humor, Mitgefühl, Spannung, Wut auf die damals kranke Einstellung zu Homosexualität und Trauer um einen Menschen, den wir im Film kein einziges Mal sehen. Ich hab noch nie wegen einem Menschen geweint, der im Film keine wirkliche Rolle spielt :-o übrigens haben mehrere Kinobesucher geweint :-(

Für mich ein rundum gelungenes Biopic, dem ich seine Fehler und Ungenauigkeiten nicht übel nehme. Schade, dass Benedict keine Chance auf den Oscar hat.
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von blra
#1410388
Der Film ist für mich eine Enttäuschung. Cumberbatch nimmt seine Sherlock-Performance und stülpt ein Alan Turing Etikett drauf. Morten Tyldums Headhunters hat mir von der Inszenierung gut gefallen und ich hatte einige Hoffnungen, dass er das dann auch nach Hollywood transportieren kann. Die Inszenierung hier ist aber einfach nur blaaah und er ist der schlechteste für einen Oscar nominierte Regisseur seit Tom Hooper.

Der Film ist aber wirklich gut zusammengeschnitten, hat einen packenden Soundtrack und ein solides Drehbuch. 6,5/10.
Columbo hat geschrieben:Nein, also, so großartig der Film auch ist, muss ich sagen, dass, wenn ich ihn mit anderen großen Western vergleiche, denen ich 10/10 gab, wie "Der mit dem Wolf tanzt", "Spiel mir das Lied vom Tod", "Der Schwarze Falke", "Open Range" usw. vergleiche ist "Erbarmungslos" doch einen Ticken schwächer. :(
Hast du schon den Western "Der Texaner" (The Outlaw Josey Wales) von und mit Eastwood gesehen? Wenn nicht, schau mal rein. Ich schwanke immer zwischen dem und Erbarmungslos als Lieblingsfilm von Eastwood. Beide exzellent.
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von Tanja Timanfaya
#1410392
blra hat geschrieben:Der Film ist für mich eine Enttäuschung. Cumberbatch nimmt seine Sherlock-Performance und stülpt ein Alan Turing Etikett drauf.
Hast du den gleichen Film gesehen wie ich?
Ich hab deutliche Unterschiede zu Sherlock gesehen :shock:

Aber natürlich kannst du die Rolle nicht ganz anders spielen, wenn sich beide in den Grundzügen ihres Charakters ähnlich sind.
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von Theologe
#1410457
blra hat geschrieben:Der Film ist für mich eine Enttäuschung. Cumberbatch nimmt seine Sherlock-Performance und stülpt ein Alan Turing Etikett drauf.
Ich habe auch die Ähnlichkeit zu zu Sherlock gesehen, aber das ist nicht wirklich was schlechtes. Es mag keine innovative Performance sein, aber Cumberbatch spielt ja auch als Sherlock verdammt gut und wie gesagt, zumindest in den Schlussminuten hebt sich das Spiel dann doch deutlich ab.
Das macht Cumberbatch nicht zum Favoriten, aber unter den Top 5 ist er schon richtig aufgehoben. In diesem Jahr gibt es aber auch keine extreme Stand Out Performance wie im letzten Jahr. Dennoch hat man mit Jake Gyllenhaal, Ralph Fiennes und Timothy Spall 3 gute Leute unter den Tisch fallen lassen müssen und jemand wie Miles Teller war nicht mal in der Diskussion und der war auch fantastisch.
von Stefan
#1410470
12 Monkeys

Nachdem dazu jetzt eine Serienadaption gestartet ist und Theo dort meinte, dass man den Film eigentlich gesehen haben muss, dachte ich mir, ich nutze mal meinen Netflix Account und schau mir den Film doch gleich mal an - und siehe da, Theo hatte recht ;)

Bruce Willis, Brad Pitt und Madeleine Stowe tragen den Film ohne Probleme (ehrlich gesagt war ich von der starken Performance vom jungen Pitt sehr überrascht) - die Story wirkt am Anfang sehr wirr, aber das ist ja gewollt. Die Zeitreise / Virus / Weltrette Storyline klappt in ihrer "Konfusheit" aber toll und nur am Ende habe ich mich kurz gefragt, was nun eigentlich der Point war
versteckter Inhalt:
Bis mir dann natürlich geschossen ist, dass sein Ziel ja gar nicht war, die Vergangenheit zu ändern, sondern nur eine Probe des Virus zu bekommen, was ja dann die Wissenschaftlerin am Flugzeug am Ende dann wohl erledigt
Aber ja - toller Film, auch wenn ich froh bin, dass sich heutzutage in Sachen Filmscore schon einiges getan hat :lol:

8,5 von 10
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von blra
#1410471
Ich halte es für keine gute Idee, das in einem Biopic zu machen - und wenn dann ist es die Aufgabe des Regisseurs dies einzugrenzen.

An Cumberbatchs Stelle würde ich von Biopics fernbleiben. Die Gefahr, dass er mit Sherlock in Verbindung gebracht wird, kann immer wieder passieren und wird ihm dann beim dritten oder vierten Mal nicht mehr mit einer Oscar-Nominierung verziehen.
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von Tanja Timanfaya
#1410482
Hmm, wird Cumerbatch mit Sherlock in Verbindung gebracht? Vermutlich so wie Bloom mit Will Turner oder Wood mit Frodo.
Der Zuschauer muss sich darauf einlassen, den Schauspieler in seiner neuen Rolle zu akzeptieren und die andere außer Acht zu lassen. Das ist nicht einfach, aber der Schauspieler hat kaum eine Chance, dagegen anzugehen. Soll er sich deshalb aber großen, ihm offensichtlich auch persönlich wichtigen Rollen verschließen?
Empfinde ich als falsch.

Und wenn hättest du denn in der Rolle warum besser gefunden? Leo, der mal wieder im Gespräch dafür war, und so viele Biopics gemacht hat, dass es irgendwann unglaubwürdig ist?
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von Theologe
#1410487
Stefan hat geschrieben:12 Monkeys

Nachdem dazu jetzt eine Serienadaption gestartet ist und Theo dort meinte, dass man den Film eigentlich gesehen haben muss, dachte ich mir, ich nutze mal meinen Netflix Account und schau mir den Film doch gleich mal an - und siehe da, Theo hatte recht ;)

Bruce Willis, Brad Pitt und Madeleine Stowe tragen den Film ohne Probleme (ehrlich gesagt war ich von der starken Performance vom jungen Pitt sehr überrascht) - die Story wirkt am Anfang sehr wirr, aber das ist ja gewollt. Die Zeitreise / Virus / Weltrette Storyline klappt in ihrer "Konfusheit" aber toll und nur am Ende habe ich mich kurz gefragt, was nun eigentlich der Point war
versteckter Inhalt:
Bis mir dann natürlich geschossen ist, dass sein Ziel ja gar nicht war, die Vergangenheit zu ändern, sondern nur eine Probe des Virus zu bekommen, was ja dann die Wissenschaftlerin am Flugzeug am Ende dann wohl erledigt
Aber ja - toller Film, auch wenn ich froh bin, dass sich heutzutage in Sachen Filmscore schon einiges getan hat :lol:

8,5 von 10
Der Point ist ein anderer
versteckter Inhalt:
Im Grunde hört die Zukunft auf, wenn man das so sagen kann. Cole befindet sich in einer nie endenden Zeitschleife. Der Film beginnt ja mit seinem Traum von den Ereignissen am Flughafen. Sprich alles was man im Film sieht ist schon passiert und wird immer und immer wieder passieren und niemals enden.
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von Nataku
#1410504
Nun auch von mir die erste Hälfte an Bewertungen und Meinungen zu den Oscar Anwärtern.

Boyhood

Hat mir leider nicht so gut gefallen, wie ich es mir gewünscht hätte. Für fast 3 Stunden Erzählzeit erzählt der Film für mich persönlich einfach zu wenig. Hier wird ohne große Höhepunkte das Aufwachsen von Mason Jr. erzählt. Sicher ist das realitätsnah, aber dafür brauche ich mir keinen 3 Stunden Film anschauen. Leider verlässt man die interessanteren Settings immer recht schnell wieder (z.B. hätte man hier den Einfluss der Stiefväter besser beleuchten können oder auch die Trennung von den Stiefgeschwistern). Dadurch wirkten die Szenen auf mich auch oft recht unabgeschlossen (zum Glück konnte man die Übergänge an den wechselnden Frisuren des Hauptdarstellers immer recht gut ausmachen).

Auch sind mir Mutter und Vater zu klischeebehaftet (Mutter trifft ständig schlechte (Männer-)Entscheidungen und Vater ist doch irgendwie nur der Wochenend-Dad mit neuer Familie). Gut gefallen hat mir die Musikauswahl des Films und auch den Beginn (ca. die erste Stunde) fand ich recht gut. Ansonsten lebt der Film meiner Meinung nach doch zu sehr von der Prämisse, dass man über so viele Jahre gedreht hat. Zumindest für die Story und Darstellerleistungen hat er in meinen Augen den Oscar sicher nicht verdient. Aufgrund der Augenroll-Szene mit dem Mexikaner (Richtung Ende des Films) hätte Boyhood eigentlich noch einen Punkt weniger verdient.

6/10

The Grand Budapest Hotel

Ist schon sehr lange her, daher kann ich hier kaum noch was zu sagen. Habe vorher noch keinen Wes Anderson Film gesehen und weiß auch nicht so recht, ob ich mir nochmal einen anschauen würde. Der Film wirkt optisch sehr schön und hat tolle Darsteller. Leider war mir aber die Story irgendwie zu konfus erzählt. (Bewertung wäre vermutlich irgendwas zwischen 5-7, aber so richtig einschätzen kann ich das nicht mehr.)

Whiplash

Whiplash ist ein sehr intensiver (Musik-)Film. J.K. Simmons spielt den strengen Lehrer wirklich großartig. Und auch Miles Teller sieht man die Anstrengungen des Drehs förmlich an. Die Liebesgeschichte zur Mitte des Films hätte man meiner Meinung nach nicht gebraucht. Und auch ansonsten betritt der Film mit seiner Grundstory sicher keine neuen innovativen Pfade. Das muss er aber auch nicht, wenn das gebotene so gut inszeniert ist wie hier. Ich denke, wenn man selbst einmal irgendein Musikinstrument halbwegs professionell gespielt hat (was bei mir leider nicht der Fall ist^^), wird man sich hier sicher noch mehr hineinversetzen können (und kann noch mindestens einen Punkt zur Wertung dazu addieren).

8/10

Birdman

Mein bisheriger Liebling und Oscar Favorit ist ganz klar Birdman. Die Story grob (so oder so ähnlich): der abgehalfterte ehemalige Birdman-Darsteller Riggan versucht mit seiner eigenen Broadway Produktion an ehemalige Glanzzeiten anzuschließen.

Fast der gesamte Film hat den Look eines langen one-shots. Dieses Gimmick sorgt dafür, dass man den ganzen Film über gefesselt dasitzt und kaum eine Atempause hat (hier macht sich die lange stille Flurszene gut, um mal kräftig durchzuatmen). Mann der ersten Filmhälfte ist für mich ganz klar Edward Norton, der Mike sehr überzeugend spielt. Danach tritt Michael Keaton (Riggan) stärker in den Fokus und liefert insgesamt eine großartige Gesamtperformance ab. Emma Stone als Tochter von Riggan hat in meinen Augen nur eine herausragende Szene (die vermutlich für die Nominierung gesorgt haben dürfte). Auch Zach Galifianakis macht seine Sache gut. Der Rest des Casts spielt ansonsten eine eher untergeordnete Rolle.

Auch bei Birdman haben mir einige Dinge nicht gefallen
versteckter Inhalt:
(die Birdman Action Szene inkl. Flug; das Ende war für meinen Geschmack zu offen/unklar)
. Aber das Gesamtpaket aus Inszenierung, Kameraarbeit und (größtenteils) großartigen Darstellerleistungen funktioniert hier einfach sehr sehr gut.

9/10

(Gibt es im Forum keine Text-Durchstreichen Funktion? BBCode strike funktioniert nicht...)
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von blra
#1410516
Tanja Timanfaya hat geschrieben:Hmm, wird Cumerbatch mit Sherlock in Verbindung gebracht? Vermutlich so wie Bloom mit Will Turner oder Wood mit Frodo.
Der Zuschauer muss sich darauf einlassen, den Schauspieler in seiner neuen Rolle zu akzeptieren und die andere außer Acht zu lassen. Das ist nicht einfach, aber der Schauspieler hat kaum eine Chance, dagegen anzugehen. Soll er sich deshalb aber großen, ihm offensichtlich auch persönlich wichtigen Rollen verschließen?
Empfinde ich als falsch.
Solange die Rollen zu sehr dem Sherlock-Charakter gleichen, sollte er dringend darauf verzichten.

Di Caprio ist doch ein gutes Beispiel. Der hatte seine große Titanic Rolle, die du mit Wood oder Bloom vergleichen kannst. Der ist aber mindestens drei Klassen besser als die beiden und in der Lage verschiedene Rollen glaubhaft zu spielen.

In der post Sherlock-Phase hat er mich jedenfalls außerhalb seiner Stimmenarbeit in den Hobbit-Filmen noch nicht überzeugt.
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von Theologe
#1410519
blra hat geschrieben:
Tanja Timanfaya hat geschrieben:Hmm, wird Cumerbatch mit Sherlock in Verbindung gebracht? Vermutlich so wie Bloom mit Will Turner oder Wood mit Frodo.
Der Zuschauer muss sich darauf einlassen, den Schauspieler in seiner neuen Rolle zu akzeptieren und die andere außer Acht zu lassen. Das ist nicht einfach, aber der Schauspieler hat kaum eine Chance, dagegen anzugehen. Soll er sich deshalb aber großen, ihm offensichtlich auch persönlich wichtigen Rollen verschließen?
Empfinde ich als falsch.
Solange die Rollen zu sehr dem Sherlock-Charakter gleichen, sollte er dringend darauf verzichten.

Di Caprio ist doch ein gutes Beispiel. Der hatte seine große Titanic Rolle, die du mit Wood oder Bloom vergleichen kannst. Der ist aber mindestens drei Klassen besser als die beiden und in der Lage verschiedene Rollen glaubhaft zu spielen.

In der post Sherlock-Phase hat er mich jedenfalls außerhalb seiner Stimmenarbeit in den Hobbit-Filmen noch nicht überzeugt.
Benedict Cumberbatch hatte seit dem Beginn von Sherlock aber auch noch nicht sonderlich viel Gelegenheit um mit großer Bandbreite glänzen zu können. Zum einen hat er gar nicht so viel anderes gedreht und zum anderen verwundert es wenig, dass ein britischer TV-Darsteller, nicht eine große Rolle nach der anderen abgreift.
Natürlich ist es wichtig sich dauerhaft nicht auf einen Rollentypus festzulegen, aber er steht eben noch am Anfang seiner Filmkarriere und da ist es auch nicht ganz falsch, wenn er mit The Fifth Estate und The Imitation Game Filme dreht, die seinen Stärken gerecht werden und in Star Trek Into Darkness hat er ja auch schon ein ganze andere Seite von sich gezeigt und das sehr überzeugend.
Nach Black Mass und Dr. Strange wird man ihn sicher mit anderen Augen sehen und es sei nochmal erwähnt, dass die Leistung als Alan Turing zwar wenig innovativ im Vergleich zu Sherlock ist, aber eben trotzdem sehr stark gespielt, ist Sherlock schließlich auch.
von Stefan
#1410521
Theologe hat geschrieben: Der Point ist ein anderer
versteckter Inhalt:
Im Grunde hört die Zukunft auf, wenn man das so sagen kann. Cole befindet sich in einer nie endenden Zeitschleife. Der Film beginnt ja mit seinem Traum von den Ereignissen am Flughafen. Sprich alles was man im Film sieht ist schon passiert und wird immer und immer wieder passieren und niemals enden.
Dazu noch:
versteckter Inhalt:
Na ja, für Cole hört die Zukunft auf - er stirbt ja. Und eine "nie endende Zeitschleife" ist es nur für ihn. Klar, der Film beginnt damit, dass er als Kind sieht, wie er selbst am Flughafen stirbt - weil das halt das Prinzip der Zeitreise ist - aber die Zukunft selbst läuft danach schon weiter, sie haben ja jetzt dann genau das, was sie wollten - die Probe des Virus - und können (wahrscheinlich) einen Impfstoff herstellen

Oder meinst du etwas anderes?
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von Theologe
#1410524
Stefan hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben: Der Point ist ein anderer
versteckter Inhalt:
Im Grunde hört die Zukunft auf, wenn man das so sagen kann. Cole befindet sich in einer nie endenden Zeitschleife. Der Film beginnt ja mit seinem Traum von den Ereignissen am Flughafen. Sprich alles was man im Film sieht ist schon passiert und wird immer und immer wieder passieren und niemals enden.
Dazu noch:
versteckter Inhalt:
Na ja, für Cole hört die Zukunft auf - er stirbt ja. Und eine "nie endende Zeitschleife" ist es nur für ihn. Klar, der Film beginnt damit, dass er als Kind sieht, wie er selbst am Flughafen stirbt - weil das halt das Prinzip der Zeitreise ist - aber die Zukunft selbst läuft danach schon weiter, sie haben ja jetzt dann genau das, was sie wollten - die Probe des Virus - und können (wahrscheinlich) einen Impfstoff herstellen

Oder meinst du etwas anderes?
versteckter Inhalt:
Ich habe mir gerade das Ende nochmal angesehen, war schon ein paar Jahre her. An die Alte im Flugzeug konnte ich mich gar nicht mehr erinnern. Ja, die wird als Wissenschaftlerin den Originalvirus mit in die Zukunft nehmen, aber auch das ist dann schon ein Teil der Vergangenheit, sprich das hat sie schon mal gemacht.
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von str1keteam
#1410528
Theologe hat geschrieben:und es sei nochmal erwähnt, dass die Leistung als Alan Turing zwar wenig innovativ im Vergleich zu Sherlock ist, aber eben trotzdem sehr stark gespielt, ist Sherlock schließlich auch.
Eine Leistung mit etwaigen Ähnlichkeiten zu anderen Rollen klein zu reden, halte ich sowieso grundsätzlich für ein sinnloses Todschlagargument. Wenn der Charakter mit der Entscheidung von Regisseur und Schauspieler perfekt für diesen Film getroffen und zum Leben erweckt wird, ist es eine großartige Leistung. Punkt. Egal, ob Daniel Plainview an Bill - The Butcher, Dr. King Schultz an Hans Landa oder Tony D'Amato an Frank Slade erinnert. Fragwürdig wird das erst, wenn Manierismen unpassend auf einen Charakter draufgelegt werden. So wie es Jack Nicholson z.B. einen Tick bei The Departed übertrieben hat.

The Equalizer (2014) 7/10
X-Men Origins: Wolverine 6,5/10
Schändung - Fasandræberne (2014) 7/10
Big Hero 6 - Baymax 8/10

zu Boyhood:
Da kam mir in der Anfangsphase manchmal der Gedanke an das alte Hitchcock Zitat. "Movies are real life with the boring parts cut out." Nur das Boyhood eben fies gesagt eher "Life - The Boring Parts" war. Das hat sich aber im Gesamteindruck schnell gelegt und mit diesem Puzzleteil aus teils banalen Ereignissen wurde genau das Ziel des Films erzielt. Ein teils schmerzhaft realistisches Drama ohne nostalgische Verklärung, das universell genug ist, damit fast jeder Zuschauer etwas darin von sich wiederentdecken kann, aber dabei speziell genug, um auch als reines Filmerlebnis einen interessanten Coming of Age Weg zu zeichnen. Auch wenn ich denke, dass der Film ohne die besonderen Drehumstände niemals diese Aufmerksamkeit erhalten hätte, ist es dennoch ein sensibles und stark gespieltes Indie-Drama, das einer Oscarnominierung absolut würdig ist.
Zuletzt geändert von str1keteam am So 25. Jan 2015, 11:57, insgesamt 2-mal geändert.
von Stefan
#1410529
Theologe hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben: Der Point ist ein anderer
versteckter Inhalt:
Im Grunde hört die Zukunft auf, wenn man das so sagen kann. Cole befindet sich in einer nie endenden Zeitschleife. Der Film beginnt ja mit seinem Traum von den Ereignissen am Flughafen. Sprich alles was man im Film sieht ist schon passiert und wird immer und immer wieder passieren und niemals enden.
Dazu noch:
versteckter Inhalt:
Na ja, für Cole hört die Zukunft auf - er stirbt ja. Und eine "nie endende Zeitschleife" ist es nur für ihn. Klar, der Film beginnt damit, dass er als Kind sieht, wie er selbst am Flughafen stirbt - weil das halt das Prinzip der Zeitreise ist - aber die Zukunft selbst läuft danach schon weiter, sie haben ja jetzt dann genau das, was sie wollten - die Probe des Virus - und können (wahrscheinlich) einen Impfstoff herstellen

Oder meinst du etwas anderes?
versteckter Inhalt:
Ich habe mir gerade das Ende nochmal angesehen, war schon ein paar Jahre her. An die Alte im Flugzeug konnte ich mich gar nicht mehr erinnern. Ja, die wird als Wissenschaftlerin den Originalvirus mit in die Zukunft nehmen, aber auch das ist dann schon ein Teil der Vergangenheit, sprich das hat sie schon mal gemacht.

Weiter zum Ende von 12 Monkeys:
versteckter Inhalt:
Na ja - wenn man die Zeit als lineare Konstante sieht - wie der Film das ja macht - passiert alles genau einmal
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von 2Pac
#1410538
Ihr seid zu dumm um zu verstehen, dass es eine Zeitschleife ist, oder? Wie geht es wohl weiter, nachdem der kleine Bruce die Flughafenaktion gesehen hat? Der kleine Bruce wird erwachsen und wird das selbe Ende erleben wie der alte Bruce. Nichts verändert sich.
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von Florence
#1410543
Es ging doch nicht darum, dass die Zeitlinie von Cole verändert wird, sondern die "Zukunft" durch die neuen Informationen aus der Vergangenheit ein Mittel gegen den Virus hat. Eine Zeitschleife ist das doch überhaupt nicht, Cole wird geboren und Cole stirbt, was soll sich da ständig wiederholen?
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von bmwtop12
#1410549
2Pac hat geschrieben:Ihr seid zu dumm
Na na. Und ich kriege hier Anpfiffe, dass ich nicht immer freundlich bin :-)
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von Theologe
#1410550
Florence hat geschrieben:Es ging doch nicht darum, dass die Zeitlinie von Cole verändert wird, sondern die "Zukunft" durch die neuen Informationen aus der Vergangenheit ein Mittel gegen den Virus hat. Eine Zeitschleife ist das doch überhaupt nicht, Cole wird geboren und Cole stirbt, was soll sich da ständig wiederholen?
versteckter Inhalt:
Wenn Cole als Erwachsener Erinnerungen daran hat, dass er als Kind sah, wie er (ohne zu wissen, dass er es ist) stirbt, dann ist das schon mal passiert, dann wird er in die Vergangenheit geschickt und alles ereignet sich nochmal, dann sieht er als Kind wie er erschossen wird, wird erwachsen, wird in der Zeit zurück geschickt, sieht als Kind wie er erschossen wird, wird erwachsen...
Cole ist in einer Zeitschleife gefangen. Die Zukunft nachdem Cole zurückgeschickt wurde geht natürlich weiter.
@2Pac
Nimm dich mal ein wenig zurück du, bei dir hakt es wohl.
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von Florence
#1410553
Eine Zeitschleife wäre das für mich nur, wenn die Zeit danach nicht weitergeht. Dass das Leben von Cole so beginnt und endet mag in der Zeitreiseproblematik etwas konfus sein, aber für ihn wiederholt sich da nichts permanent, seine Lebenszeit ist nur in einem anderen Zeitrahmen gefasst.

In die Richtung geht eher so etwas wie der Film Predestination (mit Ethan Hawke), wobei man hier einiges schlucken muss, so perfide wie teilweise die Zeitreiseproblematik angegangen wird^^
Zuletzt geändert von Florence am So 25. Jan 2015, 13:38, insgesamt 3-mal geändert.
von Stefan
#1410554
2Pac hat geschrieben:Ihr seid zu dumm um zu verstehen, dass es eine Zeitschleife ist, oder?
Wow wie ich Beiträge liebe, die mit "Ihr seid zu dumm.." anfangen - ganz großes Kino

--

@Diskussion
versteckter Inhalt:
Klar, Coles Leben selbst ist in einer Zeitschleife - für den Rest läuft aber alles linear weiter, weil sich durch die Zeitschleife ja nie was ändern wird ..

Ergo Cole hat sich schon immer als Kind sterben sehen, danach findet die Wissenschaftlerin den Virus und geht damit in die Zukunft, shit goes down und ein großteil der Menschheit stirbt, Cole wird erwachsen, wird in die Vergangenheit geschickt, stirbt dort, die Wissenschaftlerin kommt mit dem Virus zurück und alles danach ist offen - aber es ist davon auszugehen, dass sie einen Impfstoff finden.
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von blra
#1410583
str1keteam hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben:und es sei nochmal erwähnt, dass die Leistung als Alan Turing zwar wenig innovativ im Vergleich zu Sherlock ist, aber eben trotzdem sehr stark gespielt, ist Sherlock schließlich auch.
Eine Leistung mit etwaigen Ähnlichkeiten zu anderen Rollen klein zu reden, halte ich sowieso grundsätzlich für ein sinnloses Todschlagargument. Wenn der Charakter mit der Entscheidung von Regisseur und Schauspieler perfekt für diesen Film getroffen und zum Leben erweckt wird, ist es eine großartige Leistung. Punkt. Egal, ob Daniel Plainview an Bill - The Butcher, Dr. King Schultz an Hans Landa oder Tony D'Amato an Frank Slade erinnert. Fragwürdig wird das erst, wenn Manierismen unpassend auf einen Charakter draufgelegt werden. So wie es Jack Nicholson z.B. einen Tick bei The Departed übertrieben hat.
Ich stimme dir zu. Möchte aber anmerken, dass bei den o.g. bis auf Scent of The Woman wirklich höchtsklassige Regisseure am Werk sind, denen auffällt, wenn der Schauspieler es überdehnt. Und das natürlich alles erstklassige Schauspieler sind. Day Lewis nimmt z.B. wenige Angebote an, aber wenn dann ist er in der Lage immer bei den Größen des Geschäfts unterzukommen. Es ist für mich kein Zufall, dass seine schlechteste Leistung (Nine) bei einem mittelmäßigem Regisseur zustande gekommen ist.

Cumberbatch in den ersten 45 Minuten von TIG ist ein Sherlock mit einer anderer Frisur, keinem Mantel und keinem Jogi-Löw-Gedächtnisschal. Das stört einfach in einem Biopic. Zum Ende hin findet er eine differenziertere Darstellung. Da ist es aber für mich zu spät. Klar, er ist kein Day Lewis, der nur alle drei Jahre mal was macht und dann bei Spielberg/Scorsese. Trotzdem sollte er in der Zukunft darauf achten, dass er den Sherlock in seinem Spiel ein wenig stärker in den Hintergrund stellen kann.
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