National Security
Marc Lawrence und Steve Zahn als zwei Cops, die eine Mission verfolgen? Erstmal sieht ja das Gespann merkwürdig aus (Nicht weil sie schwarz und weiß sind), und das Endprodukt lässt auch zu wünschen übrig. Es gibt zwar schlimmer Buddy-Komödien, dieser hier ist aber auch nicht sonderlich gut.
Dennis Dugan kennt sich mit Komödien so gut aus wie seine Westentasche. Dieser hier gehört aber eher zu seinen schlechteren Filmen, solide Inszenierung aber keinen neuen Ideen, um etwas Pep zu bekommen. Das Drehbuch beinhaltet viele flache witzige, das Thema Rassismus wird hier nicht ernsthaft durchgenommen, aber paar witzige Momente gibt es.
Marc Lawrence spielt das Großmaul Earl Montgomery, er will unbedingt ein Cop werden aber weil er zu viel redet wird er aus der Academy rausgeschmissen. Nach dieser großen Enttäuschung gerät er in einen Streit mit einem weißen Cop, der dafür ins Gefängnis geht. Nach vielen Monaten müssen die beiden einen persönlichen Fall klären, klar sind da Probleme vorprogrammiert. Marc Lawrence redet zwar sehr viel und nervt auch manchmal, aber er ist der Grund wieso der Film nicht miserabel ist. Der weiße Cop wird von Steve Zahn gespielt und dieser Film ist keine Glanzleistung von ihm. Alle anderen Darsteller füllen nur den Film und müssen nicht erwähnt werden.
Der Film hat den typischen Marc Lawrence Humor, wer ihn nicht ausstehen kann sollte sich den Film lieber nicht anschauen. Der Film hat eine dünne Story und legt nicht viel Wert darauf. Man fokussiert sich auf die Beziehung Earl und Hank. Aber trotzdem gibt es kein Tiefgang und keine gescheite Charakterzeichnung. Stellenweise ist der Film sogar nervig, das Rassismus-Gerede von Earl nervt nach einer Zeit, obwohl es am Anfang noch witzig war. Manche Sprüche aber von ihm sind klasse. Die Actionszenen sind solide und die Macher haben wirklich übertrieben, aber sie machen Spaß. Aber der Film ist ideenlos und das alles hat man schon irgendwo anders gesehen. Keine neuen Ansätze, nichts ist hier zu erkennen. Eine Buddy-Komödie für zwischendurch, man muss ihn aber nicht unbedingt sehen.
4/10
Little Miss Sunshine
Es dauerte fünf Jahre, dann erst kam der Film ins Kino. Aber die lange Wartezeit hat sich gelohnt, wer mal einen schönen, witzigen, traurigen Film über eine zerrüttete Familie anschauen will, die sich zusammenrauft auf einer Reise, sollte einschalten.
Regie führten diesmal zwei Personen, Jonathan Dayton und Valerie Farris. Für die beiden war es die erste große Filmproduktion, und dafür hatten sie auch einen namhafte Besetzung. Mit viel Herz und Gespür für den leisen Humor inszenierten die beiden einen wunderschönen Film, der zurecht zwei Oscars gewonnen hat. Für Michael Arndt war dieser Film sein Debüt als Drehbuchautor, und er hat seinen Job sehr gut gemacht. Clevere Dialoge, liebenswürdige Charakter mit einer Portion Tiefgang, schon ist ein toller Film fertig.
Im Film geht es um die Familie Hoover. Greg Kinnear spielt das Familienoberhaupt, der so eine Art Therapie entwickelt hat, wie der Mensch ein Gewinnertyp wird, dafür muss er die zehn Stufen einhalten. Diese Therapie will er an den Mann bringen, aber es lässt sich kein Geld damit verdienen. Die Familie auch genervt von ihm, denn er hasst Verlierer und sein ständiges Reden übers Gewinnen raubt jedem den letzten Nerv. Greg Kinnear spielt toll, er zeigt in diesem Film viele Facetten seines Könnens. Toni Collette ist die Ehefrau und die Mutter Sheryl Hoover, sie versucht die Familie immer wieder zusammenzuhalten und überzeugt. Alan Arkin mimt den Vater von Richard, nach dem Rauswurf von einem Altersheim wohnt er bei seinem Sohn und hilft Olive, der kleinen Tochter von Richard einen Tanz zu lernen. Dabei nimmt er manchmal Kokain. Alan Arkin hat die Lacher auf seiner Seite und ist in einer glänzenen Form, leider kommt er zu kurz. Die Kinder werden von Paul Dano und Abigail Breslin verkörpert, Paul Dano spielt den Sohn der nicht mehr spricht bis er Pilot ist. Er überzeugt mit Mimik Und Gestik. Abigail Breslin will als Olive Little Miss Sunshine werden, obwohl sie alles andere als geeignet ist. Sie ist sehr süß und hat eine große Karriere vor sich. Nicht zu vergessen Steve Carrell, er ist der Bruder von Sheryl und wohnt nach einem Selbstmordversuch bei ihr. Steve Carrell ist ein klasse Schauspieler und er zeigt hier, wieso das der Fall ist.
Der Film erzählt die Geschichte einer Familie, die alles andere als gut miteinander harmoniert. Dann kommt auch noch Sheryls Bruder und das Chaos ist perfekt. Aber auf der Reise zur Wahl der Little Miss Sunshine kommt sich die Familie wieder näher, sie werden wieder zu einer Einheit. Genau das ist wahnsinnig schön umgsetzt worden. Mit viel Fingerspitzengefühl bekommt jeder Charakter seine Zeit, sich zu entfalten und zu entwickeln. Die Fahrt und die ganzen Zufälle sind gut konstruiert. Mit einer Prise Humor kommt auch dann etwas Abwechslung rein, denn der Opa haut einen Spruch nach dem anderen raus, vorallem seine Ansprache für viel Sex ist grandios. Der Schönheitswahn wird auch schön auf die Schippe genommen, und der Film will eine Botschaft senden, die man auch versteht auch wenn sie nicht im Mittelpunkt ist. Ich fand die Entwicklung der Geschichte aber nicht ganz so gut, weswegen ich da Punkte abziehen muss. Die Dramedy kam bei den Kritikern sehr gut an, und auch ich fand ihn ganz hervorragend.
8/10