Gestern spät abends in aller Ruhe angesehen (so wie es der Herr für Horrorthriller gewollt halt, nicht nebenbei beim abendessen

). Sehr gelungener Auftakt, nachdem ich mich aber leider mal wieder ärgern musste, das ich mir vorher Trailer angesehen habe, denn die haben ja die komplette Autobahnszene im Zeitraffer vorweggenommen und für mich somit einiges an Spannung gekillt. Zur Krönung habe ich dann noch kurz vorm Sehen eine Überschrift gelesen, dass jemand angeschossen (oder erschossen) wird, wodurch der finale Schocker natürlich nicht mehr so überraschend kam. :?
Trotzdem war der Cliffhanger ein wunderbares Beispiel für die Kompromisslosigkeit der Serie (auch wenn er sicher überleben wird) und den Unterschied zu Falling Skies (das auf seine altmodische und harmlosere Art trotzdem gut ist). In der Spielberg Serie hätte der jüngste Bengel das Reh nach dem Gebet gestreichelt und alle hätten sich mit großen Augen angeschaut. Hier ... gehts anders aus. :lol:
Vielleicht durch das verräterische Vorwissen bedingt, kann ich nicht ganz verstehen warum viele Kritiker den Staffelauftakt sogar besser als den Piloten bewertet haben, aber ein äußerst vielversprechender Wiedereinstieg war es ohne Frage. Bleibt nur zu hoffen, dass das Niveau auch nach dem Showrunner Wechsel gehalten werden kann. Ich glaube Darabont war noch bei 2 oder 3 weiteren Folgen am Ruder. (Der Auftakt bestand aber wohl ursprünglich aus 2 Folgen und die ehemalige Folge 2 dürfte somit die Episode gewesen sein, bei der der Regisseur kaum verwertbares Material geliefert hat.)
zum Blut: Das hat man doch noch nie direkt als Infektionsherd bei Hautkontakt dargestellt, denn selbst in Folge 2 wird ja etwas (beim Gedärmelauf durch die Zombierherde) durch die Kleidung gesickert sein.
Zu der unendlichen Geschichte um die Charaktere: Ich finde sie weiterhin keineswegs so schwach wie das teilweise hingestellt wird. Es gibt zwar logischerweise ein paar, deren Abgang ich nicht bedauern würde (insbesondere T-Dog), aber überwiegend finde ich die Charaktere interessant, sympathisch oder zumindest nicht unsympathisch. Das kann ich nicht von vielen Serien behaupten. Wer Daryl und Andrea als schwache Charaktere bezeichnet oder Dale und Glenn (der braucht aber unbedingt mehr Screentime) nicht mag, kommt sowieso ins schwarze Buch der uncoolen Menschen.
Als Vorstandsmitglied des Dreiecksbeziehungshasser-Clubs kann ich abschließend nur fragen: Wo gibt es hier eine Dreiecksbeziehung? Von der könnte man nur reden, wenn Lori noch irgendwelche romantischen Gefühle für Shane hegen und zwischen den beiden Kerlen schwanken würde, aber sie toleriert ihn offensichtlich nur wegen Carl und zum Wohl der Gruppe. Die restliche Spannung zwischen den 3 Figuren liefert guten Stoff für den inneren Konflikt der Gruppe und
Comic-Spoiler folgt .
Das direkt nach WD ausgestrahlte Talking Dead werde ich wohl auch weiterhin verfolgen. Der Auftakt mit Patton Oswalt und James Gunn (Regisseur vom Dawn Remake und Slither) war recht witzig und hat ein paar der typischen Geek-Fragen (wie eben zur Infektionsgefahr) gestellt. Allerdings habe ich bei dem Format ein bißchen Angst, mir Spoiler zum Comic einzufangen.