Es wird alles besser: Westcoast Studios geht in die naechste Season
Zum Start der neuen TV-Saison in Quotenspiel-Land lud Westcoast Studios Praesident T. Tanga die Presse ein und stand ihnen Rede und Antwort. Ein Blick in die Vergangenheit und Zukunft zeigt, was das Studio vorhat.
La Press: Herr Tanga, es ist Ihr nun siebtes Jahr als Studioproduzent. Wie fuehlen Sie sich, jetzt, wo es in eine neue Runde geht?
T.Tanga: Ich fuehle mich sehr wohl. Ich bin sehr gluecklich darueber, dass die neue Season beginnt, und es im Studio wieder drunter und drueber geht. Normalerweise sollte man das Chaos und den Zeitdruck waehrend der Produktionen unserer Formate ja meide, aber irgendwie liebe ich dieses Chaos. Es ist einfach ein gutes Gefuehl, an etwas hinzuarbeiten. Ich habe schon desoefteren bemerkt, dass unsere Autoren und Produzenten bessere Arbeiten abliefern, wenn ihre Deadline schon direkt vor ihren Fuessen ist. Und ich bin zuversichtlich, dass sie den Druck in dieser Season wieder standhalten koennen. Und es macht mich stolz, wenn es uns gelingt, den Druck standzuhalten.
La Press: Drei Serien befinden sich in ihrer dritten Staffel, was fuer ihr Studio schon aussergewoehnlich ist, und es gibt bisher nur eine neue Serie. Warum der Fokus auf das Altbekannte?
T. Tanga: Das hat tatsaechlich etwas mit dem Druck zu tun. Wir wollen unseren Produzenten nicht so viel auf einmal zulasten, weshalb wir unseren Output an neuen Serien stark zurueckgeschraubt haben. "The Cuddle Bitches" ist eine tolle Idee auf dem Papier, und ich liebte das Drehbuch fuer die Pilotfolge, weshalb ich beschlossen hatte, das Projekt zu fasttracken. Ausserdem ist die Serie etwas Anderes in unserem Portfolio. Der Grossteil unserer Formate sind serioese Projekte mit Spannung und Emotionen, und "The Cuddle Bitches" bringt ein wenig Comedy in unser Studio.
Mondays on FIRE!
La Press: Und die Piloten fuer die kommende Season? Wie steht es damit?
T. Tanga: X Television ist im Besitz von "Everly", hier warten wir noch auf einen Ausstrahlungstermin und auf ein paar Worte von Geschaeftsfuehrer Fabi. Auf diesen Piloten bin ich allerdings auch stolz. Eine Serie, dermassen vollgeladen mit Action, Gewalt, und Uebertreibungen, Quentin Tarantino wuerde Gefallen daran finden. Ich hoffe der Pilot geht in Serie. Zumal wir auch im Konflikt mit der Filmadaption sind. Bevor Kate Hudson als Everly die Kinozuschauer aus den Sitzen schiesst, wollen wir ein Serienuniversum aufgebaut haben, welches nicht nur Abstand von der Filmadaption nimmt, sondern auch in eine voellig andere Richtung gehen soll - auch wenn dies in einer Echtzeit-Produktion etwas schwieriger ist. In der Zwischenzeit fokussieren wir uns auch auf einige andere Piloten. "Runaways" und "Justice League" sind immer noch in Pre-Production, doch leider haben wir vor allem bei "Justice League" so einige Probleme, eine Story zu finden, welche die Zuschauer sanft und ohne Holpern in die Welt der DC-Charaktere fuehrt. Wir haben von "Avengers vs. X-Men" gelernt, und wir wollen einen anderen Pfad des Superhelden-Team-ups gehen. Das faellt uns zur Zeit jedoch schwer.
La Press: Ihr Portfolio hat sich in den letzten beiden Jahren mit Comicadaptionen gefuellt. Sind weitere geplant? Und denken sie, dass das Genre demnaechst dem Untergang geweiht ist?
T. Tanga: Wir glauben zu keiner Sekunde, dass Comicadaptionen dem Ende entgegen treten. Die Anzahl der Comicserien aller Studios ist immer noch gering, weshalb es kein Zufall ist, dass wir uns in den letzten beiden Jahren verstaerkt auf Comics spezialisiert haben. In Zukunft stehen natuerlich weitere Comicadaptionen im Plan, die auf dem ersten Blick jedoch nicht wie Comicadaptionen aussehen. Sie haben keine Ahnung, wie viele wundervolle Comics es gibt, in denen es nicht um Monster und Superhelden geht. Es gibt so viele wunderschoene Charakterstuecke, bei denen es sich lohnt, diese auf dem kleinen Bildschirm zu bringen. Konkrete Vorstellungen haben wir jedoch nicht. Wir haben uns mit einigen Comicautoren unterhalten, und herausgefunden, dass einige fuer eine Serienadaption sind, andere jedoch nicht. Hier versuchen wir, vernuenftige Deals fuer die Creator zu erschaffen, um eine Adaption zu ermoeglichen.
La Press: Eine Serie aus ihrem Portfolio kehrt nach langer Pause zurueck. "Diary of a Sex Addict" kehrt auf Fire! mit einer dritten Staffel auf die Bildschirme zurueck. Wie kam der Deal zustande?
T. Tanga: Das war ganz simpel. Die Wiederholungen im letzten jahr liefen erfolgreich genug, um eine Fortsetzung zu garantieren. Zumal wir schon seit Jahren die Serie fortsetzen wollten, als sie noch auf Zion lief. Eine dritte Staffel wurde urspruenglich in Auftrag gegeben, doch dann war Zion ploetzlich Geschichte, und die Serie schien tot. Als Fire! dann Interesse an die Wiederholungsrechten bekundete, hatten wir Hoffnungen, die Serie fuer eine dritte Runde zu verlaengern. Und als die Zuschauer auf die Wiederholungen der zweiten Staffel ansprangen, sagte Fire! sofort "Ja" zur Verlaengerung, und hier ist die neue Staffel.
Fridays on FIRE!
La Press: Glauben Sie denn, dass die lange Pause den Zuschauern Probleme bereiten wird?
T. Tanga: So lang war die Pause nun auch nicht. Die zweite Staffel lief im letzten Jahr in der Wiederholung, und die dritte Staffel wird ein neues Kapitel fuer Emily aufschlagen. Es ist also kein Problem fuer neue Zuschauer, schnell in die Serie hereinzufinden. Obwohl es in der Staffelpremiere einen Throwback zur ersten Staffel gibt. Das wird allerdings der einzige Throwback zur Vergangenheit der Serie sein, versprochen!
La Press: Auch "Alias Jessica Jones" kehrt zurueck, obwohl Sie die Serie mit dem Ende der zweiten Staffel abgeschlossen haben. Warum die Umentscheidung?
T. Tanga: Wir hatten eine interessante Idee fuer eine dritte Staffel, und dann uns mit jotobi verstaendigt, ob er Interesse an einer Fortsetzung haette, obwohl wir schon verkuendeten, dass Staffel zwei die letzte sein wird. Jotobi war dankenswerterweise offen fuer neue Ideen, und wir hatten keine Probleme, ein Deal fuer eine neue Staffel zu schliessen.
La Press: Auf Fire! kehren mit Locke & Key, Fray, und Hack/Slash weitere Serien mit ihren zweiten und dritten Staffeln zurueck. Wie steht es mit diesen Formaten?
T. Tanga: Hier sind wir ganz stolz ueber die Entwicklungen der Stoffe und der Charaktere. Fray hat uns im letzten Jahr besonders viel Spass gemacht, und wir hoffen, dass die zweite Staffel genauso einschlagen wird wie die kurze erste. Ich kann versprechen, dass diese Staffel fuer sich allein stehen wird, einen neuen Antagonisten fuer Melaka Fray hat, und am Ende der Staffel auch sein Ende nehemen wird. Wir wollen hier das Format des "bad guy of the season", welches "Buffy" so toll nutzte, beibehalten. Das Selbe koennen wir fuer "Hack/Slash" nicht sagen, aber diese Serie ist mehr eine Charakterstudie fuer seinen Hauptcharakter als ein Kampf auf Leben und Tod mit einem wiederkehrenden bad guy. Das heisst allerdings nicht, dass es hier keine fortlaufende Story geben wird. Die neue Staffel wird mit Cassies Vater ein neues Mysterium beinhalten, und auch die ungewoehnliche Freundschaft zwischen Cassie und Vlad wird auf die Probe gestellt. Zudem werden wir mit dieser Staffel den Charakter von Georgia Peaches einfuehren. Fans der Comicserie werden wissen, dass es in der TV-Adaption zwischen Cassie und Georgie knistern wird. Mit "Locke & Key: Keys to the Kingdom" haben wir ebenfalls eine wunderbare dritte Staffel kreiert, welche die Comicarcs "Crown of Shadows" und "Keys to the Kingdom" in einen Mix zusammenschmeisst. Wir sind mit den Plaenen der Staffel jedenfalls bisher sehr zufrieden.
Thursdays on FIRE!
La Press: Viele ihrer Serien haben in diesem Jahr kuerzere Staffeln. Gibt es dafuer einen Grund?
T. Tanga: Wie schon gesagt, wir wollen unseren Produzenten und Autoren nicht zu viel auf einmal geben. Unser Output in dieser Season liegt bei 56 Stunden bisher, "Everly" nicht mit inbegriffen, weil wir hier noch nicht wissen, ob es in Serie geht. Letzte Season hatten wir einen Output von 50 Stunden, wir liegen also jetzt schon darueber. Unser Ziel war es, ueber unserem Output vom letzten Jahr zu liegen, jedoch nicht mit einer unerhoerten Nummer. Ausserdem haben wir beschlossen, uns mehr Zeit in der Entwicklung der Geschichten zu nehmen. Wir nehmen die Zeit, die wir durch die Kuerzungen der Staffeln gewonnen haben, und investieren diese in unsere Produktion, in der Hoffnung, unseren Zuschauern spektakulaere Produktionen zu geben. Unser Ziel fuer das naechste Jahr liegt bei einem Output wird dann bei 60 Stunden liegen - in der Hoffnung, dass wir einige unserer Serienstaffeln schon im Sommer produzieren koennen, doch hier muessen wir erst einmal neue Vertraege mit den Produzenten schreiben. Und das ist eine sehr harte Nummer.
La Press: Wie sehen Sie die Konkurrenz, und was werden Sie sich ansehen?
T. Tanga: Die Konkurrenz ist gut gestellt, und wir sind ein wenig in Sorge, was das Gegenprogramm mit unseren Serien anstellen koennte. "The Walking Dead: Lisa's Story" ist definitiv ein Konkurrent, der ernstzunehmen ist, aber wir sind zuversichtlich, dass die Stammzuschauer von "Alias Jessica Jones" zur Serie zurueckfinden. Wir fnden auch den Output von Dreamcorp. fantastisch. Manchmal wuerde ich mir wuenschen, so viel auf einmal produzieren zu konnen, und mir ist es wirklich schleierhaft, wie viel gutes Material aus dem Studio kommt. Ich will auch etwas von den Drogen haben! Ansonsten bin ich ganz gespannt auf die Fortsetzungen von "The Nobel Conspiracy" und "Jessica Drew: Spider-Woman". Vor allem letztere Serie hat mich zu einem kleinen Fan von Spider-Woman gemacht, da kann ich Stefan nur gratulieren. "April's Fools" wird ebenfalls Pflichtprogramm fuer mich sein, da ich einen ungesunden Crush auf Aubrey Plaza habe. Ansonsten bin ich interessiert, wie "CrossOver Avenue" sich schlagen wird. Wir hatten in der Vergangenheit eine aehnliche Idee, die aber nie ausgereift wurde.
La Press: Vielen Dank, Herr Tanga.
T. Tanga: Kein Problem. Und nicht zu vergessen: TV EINSCHALTEN UND GUCKEN!
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