von Rafa
#1233751
Oblivion
2013 scheint DAS Jahr der Sci-Fi Filme zu sein. Ganze sieben Filme aus dem Genre stehen auf meiner Must-See Liste. Einer davon ist "Oblivion", mit Tom Cruise und von Joseph Kosinski, der die Messlatte im Frühjahr für alle kommenden Filme ganz hoch legt. "Oblivion" ist ein spektakulärer Sci-Fi-Actionfilm, der allein wegen seiner Optik und seinem Soundtrack sehenswert ist.

Joseph Kosinski hat bis dato nur einen einzigen Film (Tron Legacy) gedreht, aber dennoch gehört er zu den visuell beeindruckendsten Regisseuren. Manche Regisseure holen alles aus ihren Schauspielern raus, andere wiederum können atemberaubende Bilder erzeugen. Und auch bei seinem zweiten Film macht Kosinski da weiter, wo er aufgehört hat. Die Optik ist hervorragend. Kosinski zeichnet ein düsteres Zukunftsbild der Erde, die Kamera liefert dafür tolle Aufnahmen der zerstörten Erde ab, die auf ihre Art und Weise wunderschön sind. Die Actionsequenzen sind mit viel Tempo inszeniert und lassen dem Zuschauer keinen Freiraum zum Atmen, das Editing ist auch gelungen. Die Idee zum Film kommt von Kosinski selber, der vor ein paar Jahren ein Graphic Novel schrieb. Die Geschichte hat man schon einmal irgendwo anders gesehen, dennoch ist die neue Verpackung nicht schlecht und bietet durch seine kleinen Twists genügend Spannung. Im Mittelteil gibt es ein paar Schwächen, die aber gut kaschiert werden.

Tom Cruise spielt Jack Harper, ein Techniker. Im Jahre 2077 ist die Erde nach einem brutalen Krieg gegen die sogenannten Plünderer zerstört, viele Gebiete sind radioaktiv versucht. Jack kontrolliert den Abtransport der verbliebenen Rohstoffe, doch ein Traum verfolgt ihn und er ist sich nicht sicher, ob er auf der richtigen Seite steht. Tom Cruise agiert, wie immer, sehr souverän und man kauft ihm seine Rolle sofort ab. Seine Partnerin Victoria wird verkörpert von Andrea Riseborough. Sie ist Jack's Schutzengel und wacht über ihn. Wenn er die kaputten Drohnen repariert, dann passt sie auf, dass die Plünderer ihm nicht zu nahe kommen. "Oblivion" ist ihr erster großer Blockbuster, und sie macht darin einen fantastischen Job. Olga Kurylenko stellt eine mysteriöse Person dar, ebenso Morgan Freeman. Über beide Figuren kann man nicht so viel preisgeben, denn sonst verrät man auch zuviel von der Story. Kurylenko hat aber nur einen Gesichtsaufdruck drauf (Drehbuchbedingt), sieht aber gut aus. Freeman kann auch nicht zeigen, was er draufhat, sieht aber durch seine Aufmachung sehr cool aus.

In "Oblivion" steht ganz klar die Optik und die Musik im Vordergrund. Kosinski beweist wieder einmal, dass er für diese zwei Aspekte zu den besten Regisseuren in ganz Hollywood gehört. Die Aufnahmen der Erde sind hervorragend. Düstere Wüstenlandschaften, zerstörte Stadien, Zerstörung wohin das Auge hinsieht, aber dennoch wunderschön. Allgemein ist der Look ziemlich kühl gehalten, was auch zur Atmosphäre passt. Kosinski hat absichtlich mit kühlen Farben gearbeitet, und das Ergebnis ist klasse. Die Locations sind auch eine Augenweide, die Wahl von Island war wirklich nur folgerichtig und es sieht wirklich toll aus. Der zweite große Pluspunkt ist die Musik, die stark an "Tron Legacy" oder auch "Inception" erinnert. Die ruhigen Momente, aber auch die spannungsgeladenen Szenen werden durch die Musikuntermalung toll unterstützt und verbreitet eine Gänsehaut. Die Gadgets und Technologie im Film kommen super rüber. Die Wohung von Vica und Jack ist verdammt cool, auch wenn es zu steril ist. Auch das Flugzeug oder Space Shuttle oder was auch immer ist geil designt. Die Drohnen sind auch überzeugend ausgefallen. Besonders gut zur Geltung kommen diese Aspekte in der Verfolgungsjagd, die sehr packend inszeniert ist und alles erwähnte toll verpackt. Die Action kommt nicht zu kurz, aber der Film ist keine Actionorgie, sondern diese Szenen sind gut platziert. Die Geschichte ist alles andere als anspruchslos und bietet schöne, nette Twists. Etwas störend ist der kitschige Einschnitt im Mittelteil, da lag mir der Fokus zu sehr auf Romantik. Im Großen und Ganzen ist der Film aber hervorragend und ein toller Start in die Blockbustersaison. Wollen wir hoffen, dass Cruises nächster Sci-Fi Film "All You Need Is Kill" auch so gut ausfällt.
8,5/10
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von 2Pac
#1233757
Cadillac Records
Der Film spielt zu Beginn in den 40ern Jahre und zieht sich über mehrere Jahrzehnte. Ein Weißer gründet ein Musiklabel und fördert schwarze Musiker. Er hat auch sofort Erfolg. Einzig Drogen-/Geld-/Alkoholprobleme und Neid unter den Musikern sorgt für Zoff.
Eigentlich ein total langweiliger Film ohne jegliche Spannung. Immerhin sind da vernünftige Schauspieler bei, so das es nicht eine ganze Katastrophe ist. Adrien Brody macht nur noch in Murks-Filmen mit :(
1/3
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von Theologe
#1234254
Oblivion
JD hat das alles schon so gut zusammengefasst, dass ich da nicht groß etwas anfügen kann. Ich betone aber auch nochmal, dass Optik und Sound des Films einfach fantastisch sind.
Was mich immer noch ärgert ist, dass der Trailer mich zumindest in 2 Punkten auf die richtige Spur brachte. Da wäre ich zwar wahrscheinlich im Filmverlauf sowieso draufgekommen, aber "alles" schon vorher zu ahnen ist trotzdem Mist.
8/10
von Sentinel2003
#1234267
Also, wie ich schon mal sagte, hat mich der Trailer zu Oblivion garnicht vom Hocker gerissen.....aber, wenn der Pöni schon sagt, das er 50-50 ist, auf der einen Seite zu 50pro sehr gut, auf der anderen eben nicht.....leider Gottes weis ich nicht mehr, wie seine ganze Kritik gewesen ist.....
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von Theologe
#1234284
Sentinel2003 hat geschrieben:Also, wie ich schon mal sagte, hat mich der Trailer zu Oblivion garnicht vom Hocker gerissen.....aber, wenn der Pöni schon sagt, das er 50-50 ist, auf der einen Seite zu 50pro sehr gut, auf der anderen eben nicht.....leider Gottes weis ich nicht mehr, wie seine ganze Kritik gewesen ist.....
Was hast du denn in den letzten Wochen immer mit Pöni? So unterhaltsam der auch ist, ist er eben auch nur ein Kritiker und du hast doch deinen eigenen Geschmack.
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von Aries
#1234290
Ich schaue aus Prinzip keine Kritiken mehr zu Filmen an, ausser die vom Nostalgia Critic. Meist stimmt die Krituk eh nich mit meinem Empfinden überein. Beispiel Oblivion. Die ach so tollen Top Critics werden den in der kommenden Woche sicherlich noch unter seine aktuellen 65% / 5.8 auf RT prügeln. Für mich ist er aber ein 85% Film. Als Beispiel. Man sollte sich immer sein eigenes Bild machen. ;)
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von Theologe
#1234292
Aries hat geschrieben:Ich schaue aus Prinzip keine Kritiken mehr zu Filmen an, ausser die vom Nostalgia Critic. Meist stimmt die Krituk eh nich mit meinem Empfinden überein. Beispiel Oblivion. Die ach so tollen Top Critics werden den in der kommenden Woche sicherlich noch unter seine aktuellen 65% / 5.8 auf RT prügeln. Für mich ist er aber ein 85% Film. Als Beispiel. Man sollte sich immer sein eigenes Bild machen. ;)
Ich lese gerne Kritiken, nachdem ich den Film gesehen habe. Wenn die Leute Ahnung vom Fach haben, können sie einem ab und an zumindest eine Sichtweise aufzeigen, die man selbst gar nicht in Betracht zog.
von Rafa
#1234300
Theologe hat geschrieben:
Aries hat geschrieben:Ich schaue aus Prinzip keine Kritiken mehr zu Filmen an, ausser die vom Nostalgia Critic. Meist stimmt die Krituk eh nich mit meinem Empfinden überein. Beispiel Oblivion. Die ach so tollen Top Critics werden den in der kommenden Woche sicherlich noch unter seine aktuellen 65% / 5.8 auf RT prügeln. Für mich ist er aber ein 85% Film. Als Beispiel. Man sollte sich immer sein eigenes Bild machen. ;)
Ich lese gerne Kritiken, nachdem ich den Film gesehen habe. Wenn die Leute Ahnung vom Fach haben, können sie einem ab und an zumindest eine Sichtweise aufzeigen, die man selbst gar nicht in Betracht zog.
Ja, so gehts mir genauso. Beim nächsten Mal achte ich auf diese Aspekte und lerne immer was neues dazu.
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von ultimateslayer
#1234307
Ich hab meine 3, 4 Leute, die ich gerne höre/lese/sehe. Da weiß ich wie sie drauf sind, kenne ihre Favoriten, ihre Hasseobjekte und ihre Wissenslücken und vorallem weiß ich dass sie ehrlich sind. Willkürlich irgendwelche Reviews von irgendwelchen Kritikern zu lesen bringt meiner Meinung nach absolut Nüsse. Man muss einen Kritiker einigermaßen kennen, damit man seine Kritik auch interpretieren kann und weiß warum ihn welche Dinge stören und worauf er besonders wert legt.
von Duffman
#1234310
Filmstarts genieße ich nur noch mit Vorsicht. In der Vergangenheit haben sie sich schon öfters einige, ich sag mal, Ausrutscher geleistet. Da waren die 8 Punkte für Jack & Jill nur noch die Krönung.
Kritiken lese ich aber gerne auf der österreichischen Seite von filmering.at. Und ebenso mochte ich die Kritiken von Roger Ebert.
von Redheat 21
#1234477
Aries hat geschrieben:Ich schaue aus Prinzip keine Kritiken mehr zu Filmen an, ausser die vom Nostalgia Critic. Meist stimmt die Krituk eh nich mit meinem Empfinden überein. Beispiel Oblivion. Die ach so tollen Top Critics werden den in der kommenden Woche sicherlich noch unter seine aktuellen 65% / 5.8 auf RT prügeln. Für mich ist er aber ein 85% Film. Als Beispiel. Man sollte sich immer sein eigenes Bild machen. ;)

Mache ich genauso. Auch bei Trailern. Viele Kritiker werden bestimmt auch für gute Kritiken vom Studio bezahlt. Nach dem schauen eines Filmes lese ich mir die Kritiken dann mal durch.

Oblivion werde ich mir - das kann ich schon jetzt sagen - auf keinen Fall sehen , da mir die Story nicht gefällt.
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von Theologe
#1234526
JohnDorian hat geschrieben:Oblivion schaut man auch nicht wegen der Story, wobei die auch nicht schlecht ist. ;)
Ich schließe mich dem Kleinen nochmal an.
von Stefan
#1234542
Ich hab Oblivion gestern auch gesehen und optisch ist der Film wirklich ein Hammer. Wahnsinnig schön anzusehender Film und er hat mir auch sehr gut gefallen. Die Story hatte einige schöne Wendungen, die ich jedoch schon zuvor irgendwie "erwartet" habe.. all in all wirkte das alles irgendwie zusammengeklaut - aber gut, ich hatte damit auch kein Problem, weil es echt gut umgesetzt war.

Ich war am Ende
versteckter Inhalt:
nur enttäuscht, dass Victoria irgendwie keinen runden Abschluss bekam. Generell hätte man aus den Klonen irgendwie mehr machen können.
Aber was solls - die Story war sowieso nicht die Stärke des Films.
von Sentinel2003
#1234589
Theologe hat geschrieben:
Sentinel2003 hat geschrieben:Also, wie ich schon mal sagte, hat mich der Trailer zu Oblivion garnicht vom Hocker gerissen.....aber, wenn der Pöni schon sagt, das er 50-50 ist, auf der einen Seite zu 50pro sehr gut, auf der anderen eben nicht.....leider Gottes weis ich nicht mehr, wie seine ganze Kritik gewesen ist.....
Was hast du denn in den letzten Wochen immer mit Pöni? So unterhaltsam der auch ist, ist er eben auch nur ein Kritiker und du hast doch deinen eigenen Geschmack.


Weil ich irgendwie immer durch Zufall in den letzten Wochen Mittwochs ihn gesehen habe und eben durch Zufall auch diese Kritik zum Film..... :wink:
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von Theologe
#1234601
Sentinel2003 hat geschrieben: Weil ich irgendwie immer durch Zufall in den letzten Wochen Mittwochs ihn gesehen habe und eben durch Zufall auch diese Kritik zum Film..... :wink:
Ich habe mir das Video dazu inzwischen angesehen und so weit liegt er ja auch gar nicht von dem entfernt, was wir hier gesagt haben. Oblivion punktet in erster Linie mit der Optik, aber die Story ist jetzt auch nicht schlecht, nur eben nicht auf dem hohen Niveau wie die Schauwerte.
Wenn ich das richtig im Kopf habe, bist du Tom Cruise Fan und dann machst du eigentlich nichts falsch. Oblivion ist auf jeden Fall besser als Jack Reacher und schlecht fand ich den auch nicht.
von Sentinel2003
#1234676
Fall 39



So, jetzt endlich, nach diversen Anläufen angesehen und muss leider sagen, was für ein schwachsinniger Film.....bis zur mitte noch einigermassen spannend und gut anzusehen, danach wird es nur noch lächerlich..... :roll: :o



4/10




Cold Prey - wie alles begann ( Teil 3 )


Den Film hätte man sich echt sparen können, sowas von vorhersehbar....habe den ganzen Film fast nur vorgespult.....



3/10




Cold Prey ( Teil 1 )



Hatte den schon mal gesehen, die Hauptdarstellerin macht das Ding sehr gut.....



7,5/10





Cold Prey ( Teil 2 )



Bin noch immer dabei.....na, ja, habe die erste hälfte hinter mir und geht so....trotzdem mache ich schon mal ne Bewertung.....



4/10




Alles in allem möchte ich aber feststellen, das vor allem die Norweger gute und düstere Horrorfilme gut machen! 8)


Und die Schweden eben genauso gute Krimi's machen...... 8)
von Duffman
#1235084
Mama

Zählt auf jeden Fall zu den guten Horrorfilmen. Dichte Atmosphäre ist vorhanden, die Geschichte ist interessant und weiß mitzureißen, was ja im Horror-Genre nicht immer vorkommt. Trotz allem erfindet "Mama" aber das Rad nicht neu, und das ein oder andere Horrorklischee war wohl unausweichlich.

Im Zuge der Finanzkrise tötet der Manager Jeffrey seine Frau und fährt danach mit seinen zwei Töchtern in eine Waldhütte, um diese und sich selbst dort umzubringen. Doch etwas hat in daran gehindert...
Fünf Jahre später werden die Kinder völlig verwildert in der Hütte aufgefunden Sie kommen bei ihrem Onkel und seiner Freundin Annabel (Jessica Chastain) unter. Doch etwas ist mit dieser neuen Familiensituation nicht einverstanden und ziemlich eifersüchtig...

Der Film hat zwei Stärken, die ihn über die übliche Horrorkost heben: Die Inszenierung und Jessica Chastain. Der argentinische Regisseur hat ein Händchen für atmosphärische Bilder und Szenen (angesprochen sei z.B. die Szene in der Annabel die Wäsche macht und man parallel dazu sieht was im Kinderzimmer vor sich geht). Jessica Chastain glänzt mal wieder in einem Film und füllt die Rolle glaubhaft aus. Dazu muss man auch sagen, dass ihre Rolle dankbar ist und nicht dem typischen Horror-Hauptdarstellerinnen-Schema entspricht.
Doch Klischees waren auch in "Mama" unumgänglich. Die obligatorischen Jump-of-the-Seat-Szenen mit lauten Donnerschlägen sind vorhanden, und man weiß auch ziemlich schnell welche Charaktere die Rolle der späteren Opfer übernehmen.
Was die titelgebende Mama angeht: Das Wesen kann sich durchaus sehen lassen. Nachdem man in letzter Zeit immer das Gefühl hatte Geister müssten im Horrorkino abgehackt und unregelmäßig voranschreiten, waren die fließenden eleganten Bewegungen von Mama mal was anderes und sorgten für wohligen Grusel. Hin und wieder fühlte ich mich an die Zahnfee aus "Der Fluch von Darkness Falls" erinnert.
Das Ende scheint ein wenig umstritten zu sein. Ich fand es gar nicht übel, da ich es so in der Form nicht erwartet habe. Aber ich hatte das Gefühl als würde noch irgendetwas Fehlen, so etwas wie ein Epilog. Ein oder zwei Szenen wären da nicht falsch gewesen.

Für Fans des Genre kann man getrost einen Daumen nach oben zeigen. Dem Geister/Dämonen-Horror werden keine neuen Aspekte abgewonnen, aber der Film macht das Beste aus den bekannten vorhandenen Mitteln.

7/10
von Rafa
#1235119
Russendisko
“Russendisko” ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans aus dem Jahre 2000, geschrieben von Wladimir Kaminer. Das Buch ist unterteilt in kleine Geschichten über das Leben von Migranten in Berlin, erzählt von Wladimir Kaminer höchstpersönlich. Von daher war ich gespannt, wie man diese Geschichten in einen Film verpackt. Das Resultat ist nicht ganz befriedigend, dennoch enthält der Film genug Momente für einen kurzweiligen Filmabend.

Oliver Ziegenbalg ist ein erfolgreicher deutscher Drehbuchautor. Schon viele seiner Drehbücher wurden verfilmt, dazu gehören der Schweiger-Film “1½ Ritter”, “13 Semester” und “Friendship”. Oliver Schmitz sollte eigentlich die Regie führen, doch der verließ nach fünf Drehtagen den Film, also nahm er auf dem Regiestuhl Platz. Man muss der Regie zurechnen, dass eine tolle Atmosphäre geschaffen wird und das Leben in Berlin als Immigrant gut dargestellt wird. Dennoch ist der Schwachpunkt das Drehbuch, das dem Roman nicht gerecht wird. Vieles wurde weggelassen, was eigentlich zum Film gepasst hätte.

Matthias Schweighöfer spielt Wladimir, der mit seinen Freunden Mischa und Andrej (Gespielt von Friedrich Mücke und Christian Friedel) nach Berlin auswandert, um ein neues Kapitel in ihrem Leben anzufangen. Wladimir findet seine große Liebe, Mischa will seine Karriere als Musiker vorantreiben und Andrej etabliert sich als Geschäftsmann. Das Casting hat gute Arbeit geleistet. Schweighöfer, der wohl zurzeit beliebteste deutsche Schauspieler, spielt mit viel Spaß und steckt die Zuschauer damit an. Mit Mücke und Friedel besitzt er auch eine gute Chemie und man kauft denen ab, dass sie Freunde sind. Was mir aber gefehlt hat war ein “richtiger” Russe, der den Film sicherlich authentischer gemacht hätte.

“Russendisko” ist eine nette Komödie über drei Freunde, die in Ost-Berlin ein neues Leben anfangen. Dabei ist die Geschichte gespickt mit einigen lustigen Momenten. Es ist witzig zu sehen, wie die drei versuchen sich zu integrieren und dabei teilweise in ein Fettnäpfchen treten. Auch die Erzählweise ist anfangs sehr erfrischend kreativ, die Flashbacks sind gut eingesetzt und unterhaltsam. Doch irgendwann ist die Geschichte ausgelutscht und der Film beginnt sich in eine seichte Romantikkomödie zu entwickeln. Dabei hatte die Romanze zwischen Wladimir und Olga Potenzial. Auch nimmt der Humor ab und die Handlung plätschert vor sich hin. Vieles im Roman wurde weggelassen, was dem Film gut getan hätte. Manche Kurzgeschichten werden nicht erwähnt, obwohl sie ziemlich lustig waren als ich das Buch las. Die erste Hälfte Top, die zweite Hälfte Flop – fürs einmal gucken eignet sich der Film aber allemal.
6,5/10


Bad Sitter
Jeder hat schon sicherlich einmal oder auch öfters gebabysittet, um sich neben dem Taschengeld etwas dazu zu verdienen. Meistens fallen solche Abende ganz ruhig aus, die Kinder schlafen und man wartet, bis die Eltern kommen, nimmt das Geld an und fährt nach Hause. Doch “The Sitter” zeigt, wie es auch noch ablaufen kann, und bietet eine aberwitzige Geschichte mit vielen gelungenen Gags und einen Jonah Hill in Höchstform.

David Gordon Green kennt das Comedygenre so gut wie seine Westentasche. Dabei führte er Regie bei lustigen Filmen wie “Ananas Express”, aber auch schlechte Streifen sind in seiner Filmographie zu finden (“Your Highness”). Nach seinem jüngsten erwähnten Flop, der trotz namhafter Besetzung nur auf DVD erschien, kann er wieder einen unterhaltsamen Film vorweisen. “The Sitter” ist eine lustige Achterbahnfahrt mit vielen witzigen Momenten und einem hohen Unterhaltungswert. Er schafft es die Schwächen gut zu kaschieren, sodass man der Story nicht allzu viel Beachtung schenkt. Das Drehbuch von Gatewood und Tanaka kann mit vielen amüsanten Ideen punkten, zudem ist das Tempo stets auf einem hohen Niveau. Der Plot wirkt aber leider etwas zu konstruiert.

Jonah Hill spielt Noah Griffith, der bei Mädchen besonders beliebt ist für seine Zungenkünste, willigt für seine Mutter ein, als Babysitter einzuspringen. Was anfangs nach einem entspannten Abend aussieht, wird zu einem Desaster, denn die Kinder, auf die er aufpassen muss, sind keine Engel. Die Rolle in “Bad Sitter” war die letzte bevor Hill Gewicht verlor. Ich werde diesen Hill vermissen, denn seine Statur hat auch immer wieder zur Komik beigetragen. Hier ist er wieder einmal sehr unterhaltsam und kann den Film locker tragen. Die Kinder machen ihren Job auch gut, vor allem Kevin Hernandez als Rodrigo hat die meisten Lacher auf seiner Seite. Sam Rockwell nimmt eine Auszeit und kann sich in der Komödie auch richtig austoben, und dabei beweist er Talent. Die schräge Rolle ist ihm wie auf den Leib geschrieben.

“Bad Sitter” ist eine unterhaltsame Komödie ohne jeglichen Anspruch. Die Geschichte ist zwar absurd und unlogisch, aber sie bietet nur den Rahmen für die lustigen Gags. Der Humor ist nicht für jeden geeignet, Erwachsene werden wahrscheinlich bei diesem Film nicht auf ihre Kosten kommen. Teilweise ist der Humor unter der Gürtellinie angesiedelt, doch diese Szenen bringen auch einen zum Lachen. Die Dynamik im Film stimmt, und Noah hat mit jedem Kind seine witzigen Momente. Zum Beispiel versucht er Rodrigo davon abzuhalten, Bomben zu installieren (Was btw ein genialer Running Gag ist), und mit Blithe hat er auch so seine Schwierigkeiten, weil sie sich zu stark schminkt. So manch Szene ist wahnsinnig witzig ausgefallen, und man wird über die gesamte Laufzeit unterhalten. In der Mitte des Films gibt es kleine Hänger und Gagdurststrecken, sodass der Gesamteindruck etwas abnimmt. Aber im Großen und Ganzen ist “Bad Sitter” überraschend unterhaltsam ausgefallen.
7,5/10
von Columbo
#1235232
Grand Theft Parsons

Schönes Road-Movie, das zumindest in Teilen auf einem wahren Fall aus den 70ern beruht. Der Film ist ein tolles Feel-Good-Movie, der die dargestellte Zeit gut einfängt, es gibt schöne Landschaftsaufnahmen, tolle Musik, skurrile und liebenswerte Charaktere und als Komödie funktioniert der Streifen auch recht gut. Darstellerisch können vor allem Johnny Knoxville und Christina Applegate überzeugen.
Ich war letztendlich wirklich überrascht, weil ich eher Durchschnitt erwartete und dann von diesem Road-Movie erstklassig unterhalten wurde.

8/10
von Sentinel2003
#1235382
Theologe hat geschrieben:Lieber sENTERnel bei deinem Beitrag bekommt man echt Augenkrebs.


alles klar, Mister Kino, habe schon drauf gewartet, das du mal wieder einen Post von mir unter die Lupe nimmst.....

Aus meiner langjährigen Erfahrung mit Röhrenfernsehern bekommt man nur bei diesen heuzutage Augenkrebs, woanders nicht, sorry!! Aber, viel. solltest dir mal ne Brille zulegen..... :wink: 8)



@Doug: ja, da haste fast Recht, der zweite Teil kommt aber leider nur schwer in die Gänge..... :wink:
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von acid
#1235386
Die vielen leeren Zeilen müssen aber nicht immer sein, Sentinel, oder? ;)
(Verstehe das jetzt nicht falsch. Es wäre einfach etwas besser zu lesen, v.a. per Handy.)
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