US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
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von TorianKel77
#1288160
RickyFitts hat geschrieben:Die Nazis haben ihren Schatz geborgen und keinen Grund noch irgendwen zu verfolgen. Todd wird Jesse zwingen, ihm besseres Kochen beizubringen, womit auch Lydia zufrieden sein wird. Und selbst wenn nicht, hat die keinen Ansatzpunkt, um noch etwas zu bewirken.
Naja - irgendwas müssen Hank und Gomez ja von den Geständnissen von Jesse irgendwo hinterlassen haben. Und dass Lydia der Kontakt bei Madrigal und Todd ein Kid-Killer ist, möchten die Beiden sicher nicht so gerne allgemein bekannt wissen (Hab leider selbst keine Ahnung mehr, was bzw. ob Hank ne Absicherung hatte :? ). Und selbst wenns da nix gibt könnte Jesse sie auch aufhetzen. Dadurch könnte es schon zu ner Konfrontation mit Walts zurückgelassener Familie und nem großen Knall kommen.
von Stefan
#1288162
RickyFitts hat geschrieben:
Rafa hat geschrieben:Übrigens: Ganz starkes Acting von Holly, dafür sollte sie einen Baby-Emmy bekommen. :lol:
Stimmt. Dafür sollten sie gleich eine weitere Kategorie einführen:
Best crying for mama by a supporting baby in a single camera drama show
Ja, Baby-Holly war der wahnsinn .. da kann man sehen, wie gutes Acting abfärbt :oops: :mrgreen:

Ich frag mich ja immer, was die beim Dreh tun, damit die Kinder so verzweifelt weinen .. nehmen sie deren Lieblingsstofftier und zünden es vor ihren Augen an? :shock: :| :mrgreen:
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von RickyFitts
#1288163
TorianKel77 hat geschrieben:
RickyFitts hat geschrieben:Die Nazis haben ihren Schatz geborgen und keinen Grund noch irgendwen zu verfolgen. Todd wird Jesse zwingen, ihm besseres Kochen beizubringen, womit auch Lydia zufrieden sein wird. Und selbst wenn nicht, hat die keinen Ansatzpunkt, um noch etwas zu bewirken.
Naja - irgendwas müssen Hank und Gomez ja von den Geständnissen von Jesse irgendwo hinterlassen haben. Und dass Lydia der Kontakt bei Madrigal und Todd ein Kid-Killer ist, möchten die Beiden sicher nicht so gerne allgemein bekannt wissen (Hab leider selbst keine Ahnung mehr, was bzw. ob Hank ne Absicherung hatte :? ). Und selbst wenns da nix gibt könnte Jesse sie auch aufhetzen. Dadurch könnte es schon zu ner Konfrontation mit Walts zurückgelassener Familie und nem großen Knall kommen.
Selbst wenn sie Notizen zurückgelassen haben - wovon wir bisher nichts gesehen haben - haben sie gegen Todd und seinen Clan nichts beweiskräftiges in der Hand. Maximal haben sie die Aufzeichnung von Beschuldigungen, die ein Junkie erhoben hat, der jetzt nicht mehr auffindbar ist. Um da rauszukommen braucht es nun wirklich keine guten Anwälte. Und mit 70 Mio können die sich verflucht gute leisten. Oder einfach auf ihre hinterlassenen Spuren scheißen und sich in ein Tropenparadies absetzen bevor auch nur irgendwer in ihre Richtung schaut.

Nein, da müssen die schon irgendwas anderes haben. Als Anstoß für den letzten Akt der Serie fänd ich das zumindest zu schwach.
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von ultimateslayer
#1288241
Theologe hat geschrieben:Velleicht widmen man die Finalepisoden auch der beginnenden Romanze zwischen Todd und Lydia. ;)
Wenn du eh Up to date bist, wieso schreibst du hier nie was. Str1ke und du, ihr seid echt furchtbar faul geworden. Unacceptable!

Ich hab im übrigen beschlossen jetzt ne Woche zu warten, mir die 6 bisherigen Folgen nochmal anzuschauen und dann die letzten beiden Folgen sozusagen als 2 Hour Special Event in einem durch zu schauen.
von Stefan
#1288247
ultimateslayer hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben:Velleicht widmen man die Finalepisoden auch der beginnenden Romanze zwischen Todd und Lydia. ;)
Wenn du eh Up to date bist, wieso schreibst du hier nie was. Str1ke und du, ihr seid echt furchtbar faul geworden. Unacceptable!

Ich hab im übrigen beschlossen jetzt ne Woche zu warten, mir die 6 bisherigen Folgen nochmal anzuschauen und dann die letzten beiden Folgen sozusagen als 2 Hour Special Event in einem durch zu schauen.
Ach bitte - das hältst du nächste Woche eh nie durch :twisted: :mrgreen:
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von Neo
#1288248
Habe es mir gestern Nacht noch angesehen, war allerdings nicht mehr in de Lage etwas zu schreiben, geschweige dem, irgendetwas zu lesen.

Ich bin geflashed. Meine Hoffnung, dass Hank es doch noch irgendwie packt, hat sich schnell in Luft aufgelöst, was nur konsequent war. War klar, dass sie ihn so nicht am Leben lassen können und dann wurde es hinausgezögert und Walt, ey, ich hab so mitgelitten. Selten tat mir ein Tod so weh...
Sehr genial war die Szene, in der Walt Jesse sagte, dass er bei Janes Tod nur zusah. Für diesen Moment einfach perfekt.
Was kann man gegen Marie haben? Ich konnte das absolut gut nachvollziehen, dass sie will, dass Walt Jun. es von ihnen und nicht etwa der Polizei erfährt.

Die Skyler-Walt-Messer Szene war heftig. Hatte für einen Moment echt Angst, dass da jemand im Affekt abgemetzelt bzw. schwer verletzt wird. Dass er Holly zurückgeben wird war schon klar, als sie am Wickeltisch waren und sie die ganze zeit "Mama" sagte. Bei der anschließenden Umarmung registrierte Walt, dass er sie nicht bei sich behalten kann.

Mit Abstand die beste Serienfolge, die ich jemals sah.

Und ja, ich war auch total geschockt, als Ricky etwas von Finale schrieb, vor allem weil ich parallel eine SMS bekam in der mich jemand fragte, ob das das Serienfinale sei, weil er es irgendwoe so gelesen hätte. Und ich dachte einfach nur die ganze Zeit an den Flashforward und das Ricin und trotzdem war ich für den Augenblick brutal verunsichert, auch weil hier so schnell kein Conta kam. :lol: :evil:
ulti hat geschrieben:Ich hab im übrigen beschlossen jetzt ne Woche zu warten, mir die 6 bisherigen Folgen nochmal anzuschauen und dann die letzten beiden Folgen sozusagen als 2 Hour Special Event in einem durch zu schauen.
Exakt das gleiche habe ich mir auch überlegt...wobei, evtl. doch lieber die 15 Folgen vorm Finale schauen? Weiß nicht, ob ich nächste Woche drauf verzichten kann :oops:
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von Kiddow
#1288383
Wenn es den Flashforward nicht gegeben hätte und ich nicht die Episodenanzahl wüsste, wäre ich überzeugt gewesen, dass das das Serienfinale war. Und es wäre für mich ein gutes Finale gewesen. Jesse gefangen als Koch mit der unausgesprochenen Drohung, dass Brock und Andrea etwas passiert, wenn er nicht spurt. Marie gebrochen wegen Hanks Tod, Junior total fassungslos, weil seine Eltern ihn monatelang belogen haben, Skyler vor den Scherben ihres Lebens, Walt auf der Flucht. Wäre für mich ein gutes Ende.

Und jetzt bin ich wirklich gespannt, was die nächsten zwei Folgen noch passiert.
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von Theologe
#1288427
Juniors Reaktion fand ich übrigens ziemlich schwach geschrieben. Da offenbaren ihm seine Mutter und seine Tante, dass sein Vater ein Drogendealer ist und von seinem Onkel verhaftet wurde und ihn stört am meisten, dass seine Mutter gelogen hat. Wie alt soll der sein 5?
von Stefan
#1288428
Theologe hat geschrieben:Juniors Reaktion fand ich übrigens ziemlich schwach geschrieben. Da offenbaren ihm seine Mutter und seine Tante, dass sein Vater ein Drogendealer ist und von seinem Onkel verhaftet wurde und ihn stört am meisten, dass seine Mutter gelogen hat. Wie alt soll der sein 5?
Junior wirkte doch immer schon geistig nicht ganz da - daher hat mich das jetzt nicht wirklich gestört
von 1623userdigital
#1288490
Kiddow hat geschrieben:Und jetzt bin ich wirklich gespannt, was die nächsten zwei Folgen noch passiert.
Ist ja auch das erste Mal in dieser Saison, dass man überhaupt nicht vorhersehen kann, was passieren wird. Alles offen. Bis auf das Happy-End. Das wird es nicht geben.

Trotzdem glaube ich ja, das miese Schwein kommt lebend davon und landet nicht mal im Gefängnis.
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von ultimateslayer
#1288503
1623userdigital hat geschrieben: Trotzdem glaube ich ja, das miese Schwein kommt lebend davon und landet nicht mal im Gefängnis.
Welches? Da gibts viel Auswahl. :lol:
Juniors Reaktion fand ich übrigens ziemlich schwach geschrieben. Da offenbaren ihm seine Mutter und seine Tante, dass sein Vater ein Drogendealer ist und von seinem Onkel verhaftet wurde und ihn stört am meisten, dass seine Mutter gelogen hat. Wie alt soll der sein 5?
Klischeehaft war's vorallem. War definitiv der schwächste Teil der Folge (was immer noch keine Schande ist, bei so einem Meisterstück), man gewinnt den Eindruck, dass die Autoren es nur aus dem Weg bringen wollten um wieder ans Eingemachte gehen zu können.
von 1623userdigital
#1288537
ultimateslayer hat geschrieben:
1623userdigital hat geschrieben: Trotzdem glaube ich ja, das miese Schwein kommt lebend davon und landet nicht mal im Gefängnis.
Welches? Da gibts viel Auswahl. :lol:
Marie, ich meinte natürlich Marie. :mrgreen:
von Stefan
#1288574
Ich dachte du redest von Holly ;)
von Duffman
#1288674
Zu der Folge fällt mir nicht mehr ein als FUCKHOLYDAMNEDSHIT.
Einige haben es schon gesagt und ich kann mich da nur wiederholen: Hier wurde Fernsehgeschichte geschrieben.
Diese Episode hätte das perfekte Serienfinale sein können. Ich wüsste nicht was da noch kommen, geschweige denn übertreffen soll.
von Atavist
#1289751
Inhaltlich ist zur letzten Folge ja alles gesagt. Mir drängen sich noch Vergleiche mit anderen TV-Momenten auf - z. B. der Kommentar von ultimateslayer zur "Game Of Thrones"-Folge s03e09, die Anfang Juni einen ähnlichen Donnerhall von Reaktionen nach sich zog:
Ich will nicht mehr, die Serie frisst meine Seele auf.
Nach Ende der "Breaking Bad"-Folge vom letzten Sonntag kann man den Satz gleich noch mal rauskramen - musste hinterher erst mal tief durchatmen. Zwei historische Serienmomente innerhalb weniger Monate, das erlebt man auch nicht jedes Jahr.

Was für eine gnadenlose Tour De Force, diese Staffel 5.2. Man könnte glatt meinen, Vince Gilligan hätte sich an den genauso dramatischen und konsequent durchgezogenen Schlussfolgen von "The Shield" orientiert, die einem damals auch die Luft raubten (wer vom hochspannenden Verlauf der Geschichte um Walter White begeistert ist und diese adrenalinhaltige Cop-Serie noch nicht kennt, sollte sie mal ins Auge fassen - für mich neben "Six Feet Under" das bisher unvergesslichste Serienfinale).

Mir ging schon lange der Gedanke durch den Kopf, dass "Breaking Bad" das Potenzial haben könnte, mit seinem Ende die Zuschauer gedanklich und emotional noch lange über die letzte Folge hinaus zu beschäftigen. Wie's aussieht, werden Gilligan und sein Team das auch schaffen und sich damit ein Denkmal setzen.

Kurz vor Abschluss der Serie komme ich auch nicht umhin, einen Vergleich zu den "Sopranos" zu ziehen. Denn wie sagte auch Vince Gilligan kürzlich nach dem Tod von James Gandolfini: "Ohne Tony Soprano hätte es Walter White nie gegeben." Und so gut "Breaking Bad" ist, aber als Gesamtwerk sehe ich das große Vorbild immer noch ein kleines Stück voraus.

Was vor allem an der stimmigeren Ambivalenz der innerlich zerrissenen Hauptfigur liegt: Während Gandolfinis "Tony Soprano" jederzeit innerhalb von Sekunden absolut glaubwürdig von mitleidserregend zu bedrohlich wechseln konnte, ist mir der Kontrast bei "Walter White" oft zu groß. Völlig okay, dass man ihn zunächst als erfolglosen Biedermann zeichnete - aber musste man ihn z. B. derart auf Verlierer trimmen, dass seine Wutausbrüche oft was Weibisch-Trotziges haben (wie der Abgang aus der Waschanlage in der ersten Folge)? Die taffe Fassade, die er sich für seine Drogengeschäfte aufsetzt und im weiteren Verlauf auch gegenüber der Familie durchblitzen lässt, wird zwar als bemühte Maskerade dargestellt - dennoch wirken die Verhaltenssprünge auf mich nicht immer nachvollziehbar. Für jemanden, der zwischendurch den harten Gangster raushängen lässt, tritt er teilweise zu waschlappig auf - oder umgekehrt. Bei "Tony Soprano" ist das eher nach dem Motto "raue Schale, weicher Kern" erzählt und wirkt dadurch realistischer.

Aber egal, wie man das einstuft: Überhaupt sind die Parallelen zum als Mafia-Epos getarnten Familiendrama frappant - nicht nur erzählerisch, sondern teilweise sogar in Szenen, die Passagen aus den "Sopranos" ähneln (z. B. Walts Ansprache in der Aula nach der Flugzeugkatastrophe, die in ihrer Rigorosität und den betretenen Reaktionen an die legendäre Klartexteinlage von Carmela Soprano bei der "Trauerfeier" für Tonys Mutter erinnert; oder die intensive Inszenierung des nervenzerreibenden Wartens im Krankenhaus nach dem Attentat auf Hank, bei der ich sofort an den über mehrere Folgen dauernden Klinikaufenthalt von Tony denken musste).

Wie auch immer - "Breaking Bad" reiht sich mühelos in die Garde der epischen Serienkolosse ein, die dem (Mainstream)-Kino längst die Rücklichter zeigen und deren Bedeutung in einem Artikel zu "Boardwalk Empire" auf den Punkt gebracht wurde: "'Boardwalk Empire' könnte jetzt einiges zum endgültigen Untergang des Kinos beitragen. Was soll es noch ausrichten können mit seinen immer gleichen Geschichten und simpel gestrickten Plots, wenn Regisseure und Produzenten im Fernsehen so viel verschlungenere und unterhaltsamere Geschichten erzählen dürfen?"
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von RickyFitts
#1289853
Atavist hat geschrieben:Was vor allem an der stimmigeren Ambivalenz der innerlich zerrissenen Hauptfigur liegt: Während Gandolfinis "Tony Soprano" jederzeit innerhalb von Sekunden absolut glaubwürdig von mitleidserregend zu bedrohlich wechseln konnte, ist mir der Kontrast bei "Walter White" oft zu groß. Völlig okay, dass man ihn zunächst als erfolglosen Biedermann zeichnete - aber musste man ihn z. B. derart auf Verlierer trimmen, dass seine Wutausbrüche oft was Weibisch-Trotziges haben (wie der Abgang aus der Waschanlage in der ersten Folge)? Die taffe Fassade, die er sich für seine Drogengeschäfte aufsetzt und im weiteren Verlauf auch gegenüber der Familie durchblitzen lässt, wird zwar als bemühte Maskerade dargestellt - dennoch wirken die Verhaltenssprünge auf mich nicht immer nachvollziehbar. Für jemanden, der zwischendurch den harten Gangster raushängen lässt, tritt er teilweise zu waschlappig auf - oder umgekehrt. Bei "Tony Soprano" ist das eher nach dem Motto "raue Schale, weicher Kern" erzählt und wirkt dadurch realistischer
Da wären wir mal mitten in einer Tiefencharakter-Diskussion.
Ich halte Walter und Tony sogar für sehr schwer vergleichbar und das aus Gründen, die du teils sogar schon genannt hast. Beide bestreiten zwar den Gangster-Weg, satteln das Pferd aber von entgegengesetzten Seiten auf. Tony ist in einer Mafia-Familie aufgewachsen, hat die ganzen Verbrecher-Gepflogenheiten ja schon aus der sauren Milch seiner bösartigen Mutter aufgesogen. Er ist der Macho-Macker. Sein ganzes Problem und das auslösende Ereignis der Serie ist es ja, das mit einer doch vorhandenen, zutiefst vor sich selbst verleugneten psychischen Zerbrechlichkeit zu vereinen. Das gelingt ihm nicht immer und deshalb bekommt er ja erst die Panikattacken. Er kann es sich aber nicht leisten diese Schwächemomente zu zeigen, weil das in seinem Business und Milieu nicht akzeptiert wird.

Auf der anderen Seite haben wir Walter, der in seiner lieblosen Ehe von seiner bestimmenden Frau erdrückt wird, die ihm zum Geburtstag mal noch die Gnade eines gelangweilten Hand Jobs erweist. Er ist der absolute Suburbia Waschlappen. Erst die Krebsdiagnose (sein auslösendes Ereignis) bringt ihn in eine Verzweiflungslage, aus der heraus er statt Konfliktvermeidung (Evasion) mehr auf Risiko setzen muss. Konfrontation vermeidet er zunächst weiter und geht es leise an. Daher auch seine fast albern dargestellte Überparanoia und Vorsorge am Anfang. Doch er lernt, das das in dem Business nicht reicht. Wer sich nicht behauptet wird rumgeschubst. Da er körperlich nicht bedrohlich ist, muss er mit Heimtücke zurückschlagen und so kommt es zu seiner kleinen Sprengattacke, die sich als unerwartet effektiv erweist, und seinem Gangster-Alter-Ego Heisenberg. Heisenberg ist jedoch nicht viel mehr als eine Rolle, die mit einem Image von Brillanz und Skrupellosigkeit gefüllt ist. Und auch Heisenberg ist nicht so ein kühles Mastermind wie es scheint. Eigentlich ist es nur der gleiche vorsichtig kalkulierende Walter, der sogar emotionaler reagiert. Nur ist die Vorherrschende Emotion bei Heisenberg Stolz. Stolz auf sein Werk und sein Imperium - und dass er sich mit dieser wirtschaftlichen Leistung wieder gegenüber seiner Ehefrau emanzipieren konnte. Egal wie brüchig dieses Selbstbild ist, wenn er sich von ihr dennoch immer wieder in die Defensive drängen lässt, bis ihm das zunehmend zu viel wird. Wenn du Walter mal unter dem Aspekt Stolz betrachtest lässt sich eine ganz klare Kurve daran sehen, dass seine starken und waschlappigen Momente immer durch Momente gedeckt sind, die seinen Stolz gestärkt bzw geschwächt haben (ausgelöst durch positive oder negative Resultate seines geschäftlichen oder privaten Handelns). Nur bekommt er diese Werte eben selten und wenn nie stabil dauerhaft gleichzeitig auf einen Positivwert.
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von Theologe
#1289943
RickyFitts hat geschrieben:Eigentlich ist es nur der gleiche vorsichtig kalkulierende Walter, der sogar emotionaler reagiert. Nur ist die Vorherrschende Emotion bei Heisenberg Stolz. Stolz auf sein Werk und sein Imperium - und dass er sich mit dieser wirtschaftlichen Leistung wieder gegenüber seiner Ehefrau emanzipieren konnte. Egal wie brüchig dieses Selbstbild ist, wenn er sich von ihr dennoch immer wieder in die Defensive drängen lässt, bis ihm das zunehmend zu viel wird.
Umso interessanter finde ich es, dass er sich aus freien Stücken wieder in die Rolle des Schlappschwanzes begeben hat. Wenn Hank die Widmung nicht gelesen hätte, wäre Walt Waschlappen bei einem Grill- oder Bowlingabend gestorben.
Das zeigt, dass Walt sich in der Rolle des Waschlappens gar nicht so unwohl fühlt oder anders gesagt, er ist ein Waschlappen, der sich nur noch mal kurz aufbäumte.
von Rafa
#1290124
5x15
Ich verstehe die Reaktionen auf Twitter nicht. Mir war schon von vornherein klar, dass Granite State die letzte Episode Ozymandias nicht toppen wird. Wie soll das auch gehen, das war TV at its finest. Aber ich fand diese Folge sehr gut, eine tolle Vorbereitung auf das große Finale. Das Tempo hat gestimmt, Handlungsstränge wurden verbunden, und weil diese Episode so ruhig war, wird das Finale umso größer. Walts Niedergang wurde weiter veranschaulicht, und auch Skyler und Jesse kamen nicht zu kurz. Walt ist am Ende und ich fands grandios, wie seine Situation dargestellt wurde. Er hat mir da ganz alleine in einem verlassenen Haus in New Hampshire ziemlich leid getan, vor allem die Tatsache, dass er dem mysteriösen Guy (Sehr gut verkörpert von Robert Forster) 10K geboten hat, nur um Gesellschaft zu haben. Die Ähnlichkeit zwischen Jesse und Walt in der Episode fand ich faszinierend, beide leben alleine in einer Box. Das Telefonat mit Flynn brach mir dann das Herz. Walt wollte den Tod von Hank verhindern und war sogar bereit, sein Geld dafür abzugeben, und Hanks Tod ist der Grund, wieso Flynn ihn so sehr hasst. Die Endsequenz mit dem Theme Song war mein absoluter Lieblingsmoment. Walt wollte sich schon aufgeben, bevor er das Interview sah. Dank diesem Interview wurde ihm klar, dass er sein Erbe nicht so zerstört auf sich beruhen lassen kann. Ich glaube, das Ricin ist für Gretchen und ihren Mann. Vielleicht aber für Lydia. Walt schüttet das Ricin in eine Stevia-Verpackung, und weg ist sie. Die Waffe ist immer noch für die Nazis.
Andreas Tod hat mir ebenfalls hart zugesetzt, und Jesses Reaktion.. puh. Dieser Todd ist ziemlich crazy und scary. Mal ist er nett und bietet Jesse Eiscreme an, und dann tötet er Andrea. Man muss aber auch dazu sagen, dass Jesse selber schuld ist, weil er versucht hat zu entfliehen. Die Szene mit Skyler war ebenfalls ziemlich intensiv. Würde mich nicht wundern, wenn er Lydia vergewaltigen würde.
Nur noch eine Episode, das wird ziemlich traurig. :(

PS: Das Wiedersehen mit Carmens Onion-Ass war super. 8)
von Extaler
#1290125
5x15

Andere Serien würden deutlich heftiger abfallen nach einer Highlightfolge, die hier war allerdings auch sehr gut.
Als Todd Sykler besucht hat war ich wirklich etwas angespannt, was mir bei Serien eigentlich nie passiert. Im Endeffekt war Todds Besuch dann aber etwas merkwürdig, da die Gefahr, dass Skyler sich nach all der Zeit so genau an Lydia erinnert, um ihr schaden zu können doch recht gering war mMn. Schön eklig auch wie er bei Jesses Geständnis als es um den Tod des Jungen ging geschmunzelt hat. Aber er ist ja kein Unmensch, es gibt Eis für gute Arbeit. Und ne tote Ex-Freundin für eine versuchte Flucht. Insgeamt hätte es das für mich nicht mehr gebraucht, aber irgendwas mussten sie auch machen, die Gruppe würde ihn nicht einfach damit durchkommen lassen und ihn "nur" wieder einsperren.

Walter wird sich wohl an den Nazis rächen und sich dann stellen, damit er der Familie noch etwas helfen kann. Wobei sie so oder so Probleme haben, nicht nur finanziell, da kann ich mir noch keinen Reim rausmachen was sie mit der Familie machen, wie es nach Walters Ende weitergeht für sie.
Schon fast tragisch wie verzweifelt und alleine er ist, aber er trägt ja auch die Schuld daran. Die Grey Matter Sache mag unfair sein, allerdings wenn das Unternehmen solche Schlagzeilen anzieht kann ich die Lüge gut verstehen.
von Donnie
#1290145
Es war klar, dass es nach der Highlight-Folge letzte Woche wieder etwas ruhiger zu gehen würde, aber die Folge hat wieder toll gezeigt, warum Breaking Bad den "beste Drama-Serie"-Emmy verdient hat. Man scheut sich nicht davor das Publikum mit grausigen Momenten wie Andreas Mord vor den Kopf zu stoßen und kehrt Ereignisse vorheriger Episoden nicht einfach unter den Teppich und erlöst Figuren wie Skyler oder Jesse nicht mit irgendeinem billigen Twist, sondern lässt sie die Konsequenzen ihrer Taten erleben. Das konsequente Storytelling ist IMHO eine der Stärken der Serie und war in der vorletzten Folge wieder ein integrales Bestandteil.

Ich war am Anfang wahnsinnig erleichtert, dass die Nazis bei den Schraders waren, bevor Marie zurückkam. Einen brutalen Mord an Marie hätte ich nicht überstanden. :cry: Und ich verbeuge mich weiterhin vor den Breaking Bad-Autoren dafür, dass sie es geschafft haben so eine Reaktion bei mir hervor zu bringen für eine Figur, die den Großteil der Serie über eher überflüssig/nervig war.

Hatte in der Folge jetzt auch damit gerechnet, dass die Anspannung etwas nachlassen würde, aber dem war nicht so. Jede Szene ist immer noch geladen mit Spannung. Die Serie hat in ihrer letzten Staffel eine so dichte Atmosphäre - es ist einfach unglaublich.
Eigentlich ist es nur der gleiche vorsichtig kalkulierende Walter, der sogar emotionaler reagiert. Nur ist die Vorherrschende Emotion bei Heisenberg Stolz. Stolz auf sein Werk und sein Imperium - und dass er sich mit dieser wirtschaftlichen Leistung wieder gegenüber seiner Ehefrau emanzipieren konnte. Egal wie brüchig dieses Selbstbild ist, wenn er sich von ihr dennoch immer wieder in die Defensive drängen lässt, bis ihm das zunehmend zu viel wird.
Das hat die Folge am Ende jetzt auch wieder ziemlich gut gezeigt, als Gretchen und ihr Mann Walts Einfluss auf deren gemeinsames Unternehmen runtergespielt haben.
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