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von Neo
#1297106
Drecksau

Eine Tragikomödie von Jon S. Baird mit James McAvoy und u.a. Jamie Bell. Nach einem Roman von Irvine Welsh.

Der schottische Polizist Bruce Robertson (McAvoy) ist ein ist korrupter, kokain- und alkoholabhängiger Mensch, mit einem miesen Charakter. Beim Kampf um die Beförderung versucht Robinson seine Kollegen durch in­t­ri­gie­ren auszustechen und das auf möglichst boshafte, ins Privatleben reichende, Art und Weise. Er selbst hat starke psychische Probleme, wurde von seiner Frau und deren gemeinsamen Tochter verlassen und scheint, versunken in völliger Gleichgültigkeit, sein Leben nicht mehr in den Griff zu bekommen. Als ein Mord an einem Asiaten geschieht, wächst Robertson unter dem öffentlichen Druck und dem Willen befördert zu werden, alles über den Kopf.

Das ist keine gute Umschreibung, um den Film zu erklären. Ist nicht einfach, da man sonst ziemlich viel Spoilern müsste. Nur soviel sei gesagt: Der Film gibt wesentlich mehr her, als man denken könnte. Da passiert einfach so extrem viel, von irgendwelchen strangen Ängsten und Phantasien, über wirklich krassen Verhaltensweisen, bishin zu menschlichen Abgründen. Und immer schwingt ein etwas spezieller, makaberer Humor mit.

McAvoy spielt die Drecksau wirklich perfekt. Ein Mensch, der wirklich durch und durch hassens- und verachtenswert ist. Drecksau ist da eigentlich noch zu lieblich formuliert.

7,5 Punkte



Gravity

Ja, auch ein Film, den mal erstmal sacken lassen muss. Ich spare mir jetzt auch die Handlung zusammenzufassen und sage gleich vorweg, dass ich wirklich begeistert bin. Für mich der erste 3D Film, der wirklich so richtig gut funktioniert.
Was hab ich da mitgelebt, wenn Ryan schwer geatmet hat oder einem irgendwas entgegenflog. Fand das schon sehr eindringlich. Der Sound war ebenfalls grandios. Gerade ganz am Anfang, als man dauerhaft nur das Funkgespräch im rechten Ohr hörte und sich das durchzog, selbst als man sich in die Handlung einklinkte. Ach, einfach ein Fest für die Sinne.

Nun zur Story: Ja, also ich fands gar nicht so schwulstig, wie ichs befürchtet hatte. Wie schon erwähnt hat man da auf sehr viel verzichtet und nicht großartig auf irgendwelchen Drüsen rumgedrückt, weshalb einem die Charaktere nunmal auch nicht ganz so nah waren, aber das war mir recht. Die offensichtliche Bildsprache störte mich an gewissen Stellen auch null. Da sind dann eben so Kleinigkeiten, ja wirklich Kleinigkeiten, bei denen ich mich frage, ob das nun sein musste und weshalb überhaupt. So war es beispielsweise völlig unnötig, dass
versteckter Inhalt:
bei der ersten Leiche so ein Familienfoto mitrumschweben musste. Berührt mich null, oder sollte das wieder so einen Knacks für Ryan darstellen, die die Leiche entdeckte? Hätte man komplett drauf verzichten können.
Ansonsten hats mich schon ein bisschen gestört, dass Clooney doch so eine primitive Rolle hat. Ich erwarte da nichts originelles oder gar anspruchsvolles, aber das war ja wirklich so dieser lockere, american vorzeige Guy. Weiß auch nicht, den ein oder anderen Satz hätte man sich da sparen können. Klingt jetzt schlimmer, als es gemeint ist, denn
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ansich ist es ja fast egal, da er eh kaum stattfand, aber trotzdem.
Ja, das wars auch schon. Würde den Film wirklich jeden wärmstens ans Herz legen. Ein Muss fürs Kino, denn anders funktioniert das sicherlich nicht so gut. Ein Film, für den 3D gemacht wurde. Reingehen, abschalten und sich einfach nur mitziehen lassen.

9/10 Punkten - meinetwegen auch +0,5, aber die 10 mag ich dann doch nicht geben.


______________
So, und jetzt muss ich mir mal eben diese Oscarnominierungs-Begründung durchlesen. Ein Thread für die kommenden Academy Awards wäre übrigens praktisch. Dann könnte ich mich darüber echauffieren, dass Oh Boy gekickt wurde und wir es mit Zwei Leben tatsächlich geschafft haben einen Film zu nehmen, indem es um Nazis und Kommunisten geht, wow.
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von Kiddow
#1297307
2 Guns

Erst einmal ein Spoiler, weil es nicht explizit gesagt wird, aber ich meine, man weiß das schon, wenn man einen Trailer gesehen hat:
versteckter Inhalt:
Mark Wahlberg und Denzel Washington, die beide gemeinsam undercover im Drogenmilieu ermitteln, ohne je vom anderen zu wissen, dass er undercover ermittelt.
Die Prämisse ist erst Mal ziemlich cool. Der Film funktioniert auch super. Die Chemie zwischen Wahlberg und Washington stimmt und die Sprüche sind lustig.
Viel Action hat man auch.
Alles in allem war es mir am Ende aber too much. Zu viele Lager, zu viel Verschwörung. Aber dennoch hat der Film Spaß gemacht.

7/10
von Sentinel2003
#1298127
PRISONERS



HAMMER-FILM und megaspannend!!! Endlich mal ein Film weit ab von Marvel und Supermännergedöns!!! Jake Gyllenhaal und Viola Davis spielen HAMMER-mässig!! Jake Gyllenhaal spielt einen eintönigen und etwas wortkarken Polizisten, der alleine ermittelt und sich am Anfang sogar mit seinem Boss anlegt.... Nur das Ende fand ich sehr enttäuschend.....und Maria Bello ist leider viel zu selten zu sehen!

9,5/10
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von Aries
#1298689
Gravity

Ein Meisterwerk des SciFi Genres. Unglaubliche Computer Effekte, sehr realistisches und beängstigendes Sound Design, perfekt auf die spannenden Szenen abgestimmte Musik, sehr packende Einschlagsszenen, die den Puls in die Höhe treiben. Eine Wahnsinns Kameraleistung (das MUSS der Oscar sein!), die immer die richtigen Winkel und Einstellungen findet, um wahlweise den Fokus auf Bullock oder dem drohenden Unheil zu legen. Nicht zu vergessen die sehr sehr langen Szenen, die teilweise mehrere Minuten ohne Schnitt auskommen. Manchmal unerträglich. Ich bin absolut geplättet von diesem Sinnesrausch. Dazu die wohl beste ernste Rolle und Leistung von Sandra Bullock.

Nein, er ist nicht tiefgründig und dass Raumstationen rein zufällig nur mehrere hundert Kilometer entfernt sind ist natürlich klar für den Film konstruiert. Dennoch bringt der Film das Gefühl der Hilflosigkeit im All und dem machtlosen ausgesetzt sein der Schwerelosigkeit sehr eindringlich und eindrucksvoll rüber. Die Stärke des Films liegt nicht im Text, sondern in seinen Bildern. Und hier ist er schlicht perfekt.

Für mich eindeutig der Film des Jahres und ein echtes Erlebnis. Den muss man im Kino sehen.

10 / 10

Nur so nebenbei...Wenn der Film nicht mit mindestens 5-6 Oscar Nominierungen (vor allem in Technik, Kamera und Ton) endet, dann kann man die Academy noch weniger ernst nehmen, als sie es ohnehin schon ist.
Zuletzt geändert von Aries am Sa 12. Okt 2013, 12:27, insgesamt 4-mal geändert.
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von rosebowl
#1298692
Also nach dem, was ich hier so lese, freue ich mich auf Dienstag - da schau ich mir Gravity an :D
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von blra
#1298788
Rush
Kann mich Neos Kritik von vor einigen Tagen nur anschließen. Ein wirklich guter Film, der zwei konträre Charaktere zeichnet (in ihren Eigenschaften mitunter überdramatisiert) und diese einen fasznierenden Konkurrenzkampf durchführen lässt. Ich hätte mir gewünscht, dass man auf Hunt in der Phase nach Laudas Unfall noch näher eingeht. Das schien ja bei ihm auch eine Veränderung bewirkt zu haben. Hemsworth macht aus dem zur Verfügung stehenden Material sein Bestes, fällt aufgrund des Materials gegenüber Brühl aber stark ab. Trotzdem kann man ihn von nun außerhalb Thors auch ernstnehmen. Momentan dreht er ja auch wieder mit Howard einen interessanten Film. Brühl glänzt wie bereits angemerkt in der Lauda-Rolle. Rein vom Gefühl her vermute ich, dass er sogar ein wenig mehr Screentime als Hemsworth hatte. Insgesamt ein feiner Film von Howard, bei dem viel (Editing, Sound, Kamera, Brühl) stimmig ist. 8,5/10.

Lee Daniels' The Butler
Der Film ist eine Mischung aus "The Help" und "Forrest Gump". Hört sich auf den ersten Blick gar nicht so schlecht an. Da ist der Protagonist mit einer schweren Kindheit, der dann aber den amerikanischen Traum trotz aller Widrigkeiten lebt und als Butler für viele Jahre ins weiße Haus kommt. Nebenbei werden mal eben 50 Jahre amerikanische Geschichte geschrieben. Mein Problem: Der Charakter weckt nur für das erste Drittel mein Interesse. Der wandelt halt nach ca. 15 Minuten Spielzeit die restlichen zwei Stunden durchs weiße Haus und redet manchmal mit den (grausam dargestellten) US-Präsidenten. Das schien auch der Drehbuchautor bemerkt zu haben und hat einfach zwei Nebencharaktere, die da ein wenig Leben reinbringen sollten, eingebaut. Zum Einen seine Frau, deren Inspiration ungefähr bei den letzten Oscar-Nebendarstellerinnen der letzten Jahre gelegen haben könnte: Besorgte farbige Mutter. Gespielt von Oprah Winfrey. Der andere Nebencharakter ist der Sohn (beste Darstellerleistung im Film), der mit dem Leben des Vaters als getreuer Butler nicht zufrieden ist und lieber die Civil Rights Movements unterstützt (im Gegensatz zum Butler ein vielversprechender Nebenstrang, der aber am Ende verworfen wird). "Lee Daniels' The Butler" mäandriert dann mit kleineren Zwists in der Vater-Sohn-Beziehung bis zum Ende hin. Das Lustigste an "Lee Daniels' The Butler" sind die Castingentscheidungen für die US-Präsidenten um den Film vermarktbar zu machen. Robin Williams als Eisenhower und John Cusack als Nixon schießen dabei den Vogel ab. Der Film ist nettgemeint, aber wirklich ganz schlecht erzählt. Ich fand Whitaker und Winfrey jeweils ok, aber nicht überragend. David Oyolewo konnte als Sohn überraschen, litt aber darunter, dass sein Handlungsstrang schlecht eingebaut wurde. 3,5/10
von Rafa
#1298803
AWARD SEASON

Rush (2013)
Sportfilme sind ein beliebtes Genre, besonders die Sportarten Basketball und American Football werden von den Regisseuren gerne benutzt, um einen packenden Film zu inszenieren. Es gibt aber auch Filme, die Baseball oder auch Fußball als zentrales, dramaturgisches Element der Handlung beinhalten. Der amerikanischer Regisseur will aber von alldem nichts wissen und fokussiert sich in "Rush" auf die Rivalität zwischen den Formel-1-Rennfahrern James Hunt und Niki Lauda. Dabei kann der Film mit spektakulären Rennsequenzen aufwarten und auch die schauspielerischen Leistungen können hier überzeugen.

Ron Howard ist ein großartiger Regisseur, der schon sehr lange im Business ist, schon einige Meisterwerke in Szene gesetzt hat und auch zwei Goldjungen gewinnen konnte. Sein letzter Film "Dickste Freunde", der nicht besonders gelungen war, ist schon drei Jahre her und seitdem hat man nichts von Howard gehört. Doch nun meldet er sich mit dem großartigen "Rush" zurück. Die atemberaubende Inszenierung der Formel 1-Rennen gehört zu den ganz großen Stärken des Films. Aber nicht nur die Rennsequenzen besitzen Unterhaltungswert, Howard achtete auch auf die Geschichte, die besonders packend ist und zwei Protagonisten aufweist, die ihre Stärken und Schwächen haben. Die Beziehung zwischen Hunt und Lauda wird mit intensiven Bildern erzählt. Drehbuchautor Peter Morgan, der schon mal mit Howard arbeitete und zwar in dem politischen Drama "Frost/Nixon", zeigt wieder einmal, was er drauf hat. Das Drehbuch besitzt brilliante Dialoge und leistet tolle Arbeit in der Charakterzeichnung. Besonders die Beziehung zwischen Hunt und Lauda ist packend geschrieben, obwohl die Formel 1-Fans wissen, wie die Rivalität und auch Freundschaft aussah.

Chris Hemsworth kann endlich mal sein Talent demonstrieren. Er spielt den arroganten Rennfahrer James Hunt, der es in die Formel 1 schaffen will. Schon damals, während seiner Zeit in der Formel 3, kämpfte er mit Niki Lauda um den ersten Platz. Als dieser sich in die Formel 1 einkaufte, musste Hunt zusehen, wie Lauda vor ihm die Weltmeisterschaft gewann. Doch als er auch endlich die Gelegenheit bekommt, in einen Formel 1-Wagen einzusteigen, nutzt er die Chance. Chris Hemsworth, der eigentlich nie so richtig seine Fähigkeiten zur Schau stellen konnte, nutzt gleicht die erste Möglichkeit und liefert eine überzeugende Performance ab. Den Playboy-Hunt stellt er ohne Mühe dar, doch Hemsworth kann auch in den zerbrechlichen und schwächsten Momenten von Hunt eine super Leistung abliefern. Doch er ist nicht der beste Highlight, diese Ehre gebührt Daniel Brühl. Er verkörpert den ehrgeizigen Niki Lauda, der sich vollkommen von James Hunt unterscheidet. Anstatt permanent zu feiern, arbeitet Lauda an seinem Wagen, versucht ihn besser zu machen, um die Konkurrenz zu besiegen. Dank diesem Arbeitseifer konnte er auch vor James Hunt Weltmeister werden. Aber ein schwerer Unfall hindert ihn daran, seinen Titel zu verteidigen. Daniel Brühl ist absolut hervorragend als Nicki Lauda. Seine Szenen sind die besten, er ist der Spirit des Films. Sein Akzent ist dabei ebenfalls glaubwürdig und mit etwas Glück kann und wird er eine Oscarnominierung einheimsen. Die Überraschung des Films ist für mich Alexandra Maria Lara als Marlene, die Ehefrau von Niki Lauda. Sie ist zwar stets im Hintergrund, spielt aber extrem gut. Olivia Wilde hat weniger Screen Time als Maria Lara, ist aber auch ganz solide. Sie hätte ruhig mehr Szenen bekommen können.

"Rush" gehört bisher zu den besten Filmen des Kinojahres 2013, auf meiner Liste ist er sogar die Nummer 1, und das hat mehrere Gründe. Der Film lebt von den schauspielerischen Leistungen, die wirklich klasse sind. Von Hemsworth bis zu Brühl, alle Darsteller füllen ihre Rollen mit Leben aus und sind klasse. Doch was "Rush" wirklich so sehenswert macht, ist die Beziehung zwischen Hunt und Lauda. Die ist wirklich sehr gut dargestellt und man konzentriert sich auf viele Aspekte. Besonders die Charakterzeichnung kann hier überzeugen. Auch wenn die Rivalität nicht so hasserfüllt war wie im Film, so war die Überdramatisierung nötig, damit der Film funktioniert. Mir hat vor allem die Erzählweise des Films gefallen. Mal fokussiert sich "Rush" auf Niki Lauda und das Drama wird aus seiner Sichtweise erzählt. Man konzentriert sich auf seine Gefühle, Motive und lernt die Person so näher kennen. Und genau auf die Art und Weise wird auch James Hunt dem Publikum vorgestellt. Das Drehbuch also macht einen großen Teil des Films aus und gehört zu den Hauptgründen, wieso der Film so sehenswert ist. Diese zwei Personen könnten nicht anders sein und alle gemeinsamen Szenen sind ein Highlight. Die Dialoge sind brilliant und machen diese Szenen intensiv. Besonders das Ende ist wirklich gelungen, auch wenn der Film locker noch zwanzig Minuten hätte länger sein können. Ich hätte gerne gesehen, wie Hunt und Lauda die Meisterschaft verdaut haben. Aber der innere Monolog von Lauda war ebenfalls stark. Doch was den Film so besonders macht sind die Rennsequenzen, denn hier stimmt einfach alles. Klasse Schnitt, der Sound lässt deinen Körper vibrieren und zieht dich in den Bann. Die Kamera hat auch stets die richtige Position und holt so alles raus. Die Emotionen fehlen nicht, besonders das letzte Rennen strotzt nur von Emotionen. Man fühlt sie wirklich wie in einem echten Formel 1-Rennen. Alleine für diese Momente ist der Kinoticket einfach nur Pflicht. "Rush" ist kein Meisterwerk, aber scheitert auch nur knapp, eins zu sein.
8,5/10


Ich denke, der Film kann vier Oscarnominierungen bekommen. (Best Sound Editing, Best Sound Mixing, Best Film Editing und Best Supporting Actor für Brühl).
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von Mew Mew Boy 16
#1298888
Beautiful Creatures

Endlich konnte ich mir diesen Film ansehen und nach dem schauen bin ich doch recht angetan davon. Die Charaktere sind erfrischend angelegt, obwohl sie natürlich ihren Klischees gerecht werden müssen. Doch sie sind interessant angelegt und die Schauspieler sind auch gut besetzt. Dramaturgisch ist die erste Stunde manchmal etwas schleppend, aber ich finde diese Zeit tut den Charakteren sehr gut. Im Grunde wäre dieser Stoff des Filmes wunderbar für eine Mini-Serie gewesen, da man so noch mehr Profil hätte reinbringen können.

Die Handlung des Filmes ist klassisch, aber dennoch nicht uninteressant. Die Wandlungen die von den Charakteren durchgemacht wird, bis hin zum doch recht überraschenden Ende, hat mir gefallen. Auch das Thema rund um die Hexen hat mich angesprochen. Ich fand Filme, Serien, Bücher etc. in denen es um Hexen geht schon immer wesentlich ansprechender als Vampire, Werwölfe und Konsorten. Vielleicht auch ein Grund warum mir der Film gut gefallen hat. Die Spezialeffekte fand ich auch zum Teil recht stark.

Über das Ende kann man sich dann natürlich streiten. Man merkt schon, dass es da eine Fortsetzung geben sollte, aber man kann das Ende auch wunderbar für sich stehend interpretieren. Ich hätte mir trotzdem einen weiteren Teil gewünscht.

8,5/10
von Redheat 21
#1298951
Pacific Rim

Tja was soll man zu dem Film sagen. Ist nix halbes und nix ganzes, allerdings die erinnerung an das Japan Kino der 1980er fand ich Klasse (Meine die alten Godzilla Filme).

Hatte mich eigentlich auf den Film gefreut aber so richtig mitgezogen wurde ich nicht.

Die Kampfszenen sind ganz nett , das ganze andre hohle Geschwafel und den Hurrapatriotismus hätte man sich schenken können.

Auch war der Film wiedermal 20-30 minuten zulang.

Den Film hätte man auch Godzilla 2 nennen können. Roland Emmerich hat an dem Film bestimmt seinen Spaß gehabt.
versteckter Inhalt:
Die Aliens am Ende sahen doch tatsächlich denen aus Independence Day sehr ähnlich.
Tip:
versteckter Inhalt:
Bis zum Ende sitzenbleiben da kommt noch eine lustige Szene mit "Hellboy"
Blu Ray Kauf: 40% (wenn der Film günstig ist)
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von ultimateslayer
#1299164
VHS 2
Das Original funktionierte erstklassig, da durch die 20 minütigen Häppchen großen Segmente nie langeweile aufkam. Und selbst die schlechteren Filme hatten immer noch genug originelle Ideen und interessante Kniffe um sehenswert zu sein. Die Filme in VHS 2 bringen zwar grundsätzlich ähnliches an den Tisch, aber es ist einfach nicht dieselbe Spannung aufgekommen. Das mag sicherlich daran liegen, dass ich diesmal schon wusste was mich erwarten würde. Außerdem würde ich argumentieren, dass einige der Segmente das Found Footage Konzept zu sehr als Gimmick ausgereizt haben. Besonders beim viel gelobten Segment Safe Haven hatte ich das Gefühl, dass man eigentlich gar keinen Found Footage Streifen machen wollte, da man sogar Wege gefunden hat mit Schuss/Gegenschuss zu arbeiten, was das Foundfootage Konzept doch gewissemaßen auseinanderreisst. "A Ride in the Park" ist meiner Ansicht nach das stärkste Segment aber immer noch ein Stück schwächer als einige aus dem Original.
6/10
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von Holzklotz
#1299601
Life Is Beautiful
Zum zweiten Mal gesehen. Ein brilliantes Werk. Vorallem die ausführliche, heitere Exposition zu Beginn des Films ist eine der wichtigsten, wenn nicht gar die wichtigste Zutat, welche diesen Film zum Meisterwerk macht. Dieser starke Kontrast zwischen der fröhlich Welt und dem Grauen des Konzentrationslager gepaart mit der tragischen Beziehung zwischen Vater und Sohn ist großes Kino.

Die Hard
Ehrlich gesagt ist es einige Zeit her, dass ich diesen Film zuletzt gesehen habe und war beinahe überrascht WIE gut der Film ist. Die 2 Stunden vergingen wie im Flug, die Handlung und Charaktere sind zielführend und dem Anspruch entsprechend perfekt ausbalanciert. Die Action ist schmutzig, blutig und einfach klasse in Szene gesetzt.

40-Year Old Virgin [-59.Minute]
Habe ihn beim zweiten Mal nicht zu Ende gesehen, aber das heißt nicht, dass der Film zwingend an Qualität verloren hat. Ehrlich gesagt hat er mir abermals sehr gefallen. Steve Carell ist sowieso großartig, aber der ganze Cast und auch die Charaktere selber sind fantastisch.

Thesis

Ein spanischer Thriller/Horrorfilm, der nicht wirklich zu begeistern weiß. Die Story fühlt sich ausgelutscht an, die Schauspieler glänzen nicht wirklich und die Spannung hält sich stark in Grenzen.

Life Of Brian [-50. Minute]
Siehe 40-Year Old Virgin. Großartiger Klassiker.
von Rafa
#1299845
AWARD SEASON

Prisoners (2013)
Warner Bros. hat jahrelang versucht, den Thriller "Prisoners" zu realisieren. Eigentlich sollten Christian Bale und Mark Wahlberg die beiden männlichen Hauptrollen übernehmen, und Bryan Singer sollte die Regie führen, doch diese Idee wurde schnell in den Mülleimer geworfen. Lange Zeit wurde auch Leonardo DiCaprio mit diesem Projekt verbunden, doch der verließ am Ende auch den Film. Dann wurden Hugh Jackman für die Hauptrolle und Antoine Fuqua als Regisseur ausgesucht, suchten aber auch schnell das Weite, bevor Jackman letztendlich doch Keller Dover porträtierte und das war eine gute Entscheidung. Denn "Prisoners" ist ein intensiver Thriller, der ein überzeugendes Portät zweier Familien zeichnet, die langsam, aber sicher zerbrechen.

Der kanadische Filmregisseur Denis Villeneuve war vor "Prisoners" eigentlich ein unbeschriebenes Blatt in Hollywood. Erst als er für seinen Film "Incendies" eine Oscarnominierung bekam, wurde Hollywood auf ihn aufmerksam. Dieser Thriller ist sein US-Debüt und er ist mehr als nur gelungen, fast ein Meisterwerk. Villeneuves Inszenierung ist stilsicher und atemberaubend. Die Spannungskurve lässt er langsam ansteigen und lässt sich dabei viel Zeit, was die 158 Minuten Laufzeit zeigen. Doch obwohl der Thriller so lang ist, enthält er nur ganz wenige Längen. Villeneuve nutzt die gesamte Zeit, um die Geschichte zu entfalten. Jede Szene trägt etwas zum Plot bei, jede Aufnahme ist gleich wichtig. Auch die Art und Weise, wie er Gott in dem Film einsetzt, ist wirklich sehr gelungen. Drehbuchautor Aaron Guzikowski schrieb vor "Prisoners" einen anderen Thriller, nämlich "Contraband" mit Mark Wahlberg, der mir persönlich gut gefiel, denn schon in dem Film zeigte Guzikowski, dass er mit Twists gut umgehen kann. Für "Prisoners" holt er aber alles aus sich raus und bewirbt sich mit seinem Skript für weitere hochwertige Jobs. Obwohl das Drehbuch keine krachende Action besitzt, hinterlassen die ruhigen Szenen mehr Eindruck, als eine beliebige Actionszene. Die Charakterzeichnung ist hervorragend, nicht nur was Keller Dover angeht, sondern alle Elternteile und Detective Loki wurden überzeigend gezeichnet. Doch der Fokus liegt ganz klar auf Dover, auf dessen Psyche besonders eingegangen wird. Das Ergebnis ist, dass ein Mensch, vor allem ein Vater, in der Not zu jedem Mittel greift, auch wenn er auf dem Weg dabei die eigene Persönlichkeit verliert.

Hugh Jackman verkörpert den guten Vater Keller Dover, der mit seiner Familie Thanksgiving bei seinem Freund Franklin feiert. Doch die Feierlaune verschwindet ganz schnell, denn seine und Franklins Tochter wurden entführt. Der einzige Anhaltspunkt, den alle Beteiligten haben, ist ein Wohnwagen mit seinem Besitzer, einem zurückgebliebenen Verdächtigen. Als die Polizei auch nicht weiterkommt und ihn gehen lässt, versucht er auf eigene Faust die Wahrheit zu entdecken. Hugh Jackman liefert wohl die zweitbeste Performance seiner Karriere ab, denn in "Les Miserables" war er doch etwas stärker. Dennoch ist seine Darstellung des verzweifelten Familienvaters unglaublich intensiv. Die Wandlung vom liebenswerten Vater zu einem Monster, der seine Seele auf dem Pfad, den er beschreitet, verliert, wird von Jackman sehr überzeugend dargestellt. Es gibt mehrere Szenen, die unter die Haut gehen. Trotz seiner Wandlung sympathisiert der Zuschauer immer noch mit Dover, denn man kann sich leicht mit ihm identifizieren. Jake Gyllenhaal spielt Detective Loki, der für die Ermittlungen zuständig ist. Doch so sehr er sich auch bemüht, Beweise zu finden, er landet immer einer Sackgasse und der Fall lässt ihn nicht mehr los. Jake Gyllenhaals Leistung ist ebenfalls beachtlich und er zeigt wieder einmal, was für ein guter Schauspieler in ihm steckt. Sein Charakter bleibt über die gesamte Laufzeit sehr geheimnisvoll und das verdankt man Gyllenhaal. Dennoch bleibt er auf dem Boden, indem er die ganze Zeit blinzelt, ein Tick, der ihn menschlicher macht. Paul Dano wirkt sehr überzeugend. Man wird bis zum Twist nicht aus seiner Figur schlau. Ebenfalls Melissa Leo, die wieder einmal eine gute Performance abliefert, aber wenige Szenen besitzt. Die restliche Besetzung ist ebenfalls gut. Maria Bello, Terrence Howard und Viola Davis als besorgte Eltern sind alle unterschiedlich und glaubwürdig.

Und der (bisher) beste Thriller des Jahres ist: Prisoners, und das mit großem Abstand. Der Film ist ein intensives Kinoerlebnis, der tief in menschliche Abgründe blickt und einen auch Tage nach dem Anschauen verfolgen wird. Die Geschichte klingt auf dem ersten Blick ganz simpel. Zwei kleine Mädchen aus zwei verschiedenen Familien werden entführt, die Polizei findet nichts, Sackgasse. Krimi-Fans haben einen solchen Plot sicher schon ziemlich oft gesehen und manchmal sind diese Bücher vorhersehbar und besitzen keine Spannung. Prisoners ist da ganz anders gestrickt und beweist, dass man aus einer solchen Story sehr viel mehr rausholen kann. Die Spannung ist zu jeder Zeit zu spüren und die dichte Atmosphäre weiß zu gefallen. Man hat immer das Gefühl, dass der Film zu jedem Zeit die große Bombe loslässt. Roger Deakins, der bisher zehn Oscarnominierungen erhielt, leistet wieder einmal großartige Arbeit. Er liefert tolle, kalte Bilder ab, die perfekt die Geschichte widerspiegeln. Der Zuschaer spürt förmlich die Kälte, auch ein tolles Synonym zur Wandlung von Keller. Das Drehbuch ist sehr intelligent und zeigt, wie ein solcher Fall einen selbst verändern kann. Dabei kann insbesondere die Darstellung der Elternteile überzeugen. Jeder reagiert anders, jeder trauert auf eine andere Art und Weise. Da hätten wir Grace Dover, die sich mit Medikamenten vollpumpt, um so die Geschichte zu vergessen. Bei Franklin hat man das Gefühl, dass er zu keinem Zeitpunkt realisiert, dass seine Tochter entführt worden ist. Nancy steht in permanentem Schock. Keller Dover besitzt die krasseste Entwicklung. Anstatt auf die Ermittlungen zu warten, versucht er Alex selber zu verhören. Diese Szenen gehören zu den intensivsten, die ich in diesem Kinojahr gesehen habe. Einerseits denkt man sich, dass so etwas verboten ist. Doch man kann sich in Keller hineinversetzen und versteht seine Aktionen, der Film spielt mit der Moral, weshalb er auch so super ist.
versteckter Inhalt:
Doch es gibt kleinere Punkte, die mich im nachhinein gestört haben. Lokis Ermittlungsarbeit war etwas dürftig dargestellt. Er hätte auf dem Foto die Halskette sehen müssen, denn so etwas muss ins Auge eines Polizisten springen. Selbst das Publikum hat das bemerkt. Und die Art und Weise, wie er dann das Amulett bemerkt hat, war dann doch zu gestellt, aber anders hätte man es wohl nicht machen können. Das Ende hat mir auch nicht gefallen. Ich habe nichts gegen ein offenes Ende, bei Inception beispielsweise hat das großartig funktioniert. Doch hier wirkte es deplatziert. Es ist doch offensichtlich, dass Loki diese Geräusche gehört hat und versuchen wird, Keller zu retten. Wieso auch nicht die Rettung zeigen? Außerdem fand ichs unlogisch, dass Keller überhaupt noch gelebt hat. Mit der Wunde plus dem kalten Wetter hätte er doch eigentlich sterben müssen.
Den Twist habe ich nicht kommen sehen, war aber zu erahnen, schockierte mich aber dennoch. Insgesamt gesehen ist Prisoners ein fantastischer Film, der zwar ruhig erzählt wird, aber dafür eine umso stärkere Wirkung auf den Zuschauer hat. Die Schauspieler, vor allem Jackman und Gyllenhaal, sind klasse.
9/10
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von Doug Heffernan
#1300135
The Purge

The Strangers finde ich grandios spannend und hatte daher großes Interesse an diesem Film. Leider wurden die Erwartungen nicht erfüllt, The Purge ist einer der dümmsten Filme, die ich bisher gesehen habe. Spannung gibt es zwar, aber nur sehr bedingt. Den Erfolg des Filmes kann ich mir nicht erklären und auch eine Fortsetzung brauche ich nicht! 4/10
von Stefan
#1300182
Doug Heffernan hat geschrieben:The Purge

The Strangers finde ich grandios spannend und hatte daher großes Interesse an diesem Film. Leider wurden die Erwartungen nicht erfüllt, The Purge ist einer der dümmsten Filme, die ich bisher gesehen habe. Spannung gibt es zwar, aber nur sehr bedingt. Den Erfolg des Filmes kann ich mir nicht erklären und auch eine Fortsetzung brauche ich nicht! 4/10
Ich glaub der Erfolg von PURGE liegt an dem interessanten Konzept und einem relativ guten Trailer - vom Film selbst war ich aber auch enttäuscht
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von Theologe
#1300227
Es gibt immer mal wieder Horrorfilme, die Erfolge feiern, die ich mir nicht erklären kann und das schließt Kritik und Publikum ein.
Insidious ist noch so ein Beispiel. Den fand ich ganz OK, aber auch nichts, was ich nicht schon mal gesehen hätte, die Besetzung war nur einfach sehr gut.
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von Atum4
#1300228
The Purge war für mich kein Horrorfilm - im engeren Sinne. Für dass kleine Budget aber ein Topmovie.

6/10

Insidious hatte für mich alles was ein Horrorfilm haben muss - mit 27 lasse ich mich nur leider nicht mehr erschrecken - dafür kann der Film ja nichts. Insidious 2 hat leider so schlechte Kritiken dass ich ihn mir doch nicht im Kino ansehen werde :(

Conjuring gat einfach mal alle Horrorelemente Übernommen und damit einen sehr guten Horror erschaffen. Es muss nicht immer alles neu erschaffen werden...
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von Nerdus
#1300682
V/H/S
Ein großer Fernseher bei Nacht in einem dunklen Schlafzimmer sollte eigentlich das ideale Medium für so einen Film sein … bei mir hat er aber überhaupt nicht funktioniert. Was man dem Film zugutehalten muss: Die Schauspieler haben mir alle gefallen (nicht Oscar-verdächtig natürlich, aber für einen Found-Footage-Film ideal) und die technische Umsetzung der einzelnen Filmchen war größtenteils schon ziemlich nah an »echten« Amateuraufnahmen was Kamerführung, Motivwahl und so weiter betrifft (besonders gut hat mir in der Hinsicht »Second Honeymoon« gefallen, wie das Pärchen seinen Urlaubstrip filmt; die Aufnahme von der Zapfsäule an der Tankstelle, das Mädel, wie sie ein Pferd streichelt … leider fand ich die Aufnahmen im Motelzimmer dann umso unpassender, aber da kann man wohl nichts machen – würde die Kamera nicht laufen, gäb’s ja keinen Film :lol: ).
Die Geschichten … Naja. Gute Ideen waren dabei, Grusel oder gar Horror wollten bei mir aber trotzdem nie aufkommen, mir hat’s da irgendwie an Details und Motivation gefehlt – nur zu zeigen, wie etwas Schreckliches passiert, reicht mir da nicht, mir sind da meistens zu viele (und vor allem die falschen) Fragen offengeblieben.
Am besten hat mir noch das erste Filmchen, »Amateur Night« gefallen, das war für mich mit Abstand der rundeste Teil (auch wenn das Verhalten der Charaktere jenseits von Gut und Böse war, aber an Horrorfilmklischees hat man sowieso nicht gespart, da gehört das wohl dazu :lol:).
»Second Honeymoon« ließ sich großartig an,
versteckter Inhalt:
als in der Nacht dann plötzlich eine dritte Person die Kamera hatte und das schlafende Pärchen im Motelzimmer gefilmt hat – bei der Vorstellung läuft es einem schon kalt den Rücken runter :shock:
Aber die Auflösung kam mir dann zu schnell und irgendwie auch zu beliebig. Da hätte man vielleicht doch lieber mehr Laufzeit in das Ende investieren sollen, statt den Anfang so auszudehnen.
Der Rest … puh. Über die Rahmenhandlung braucht man wohl gar nicht zu reden, die war Müll, aber hat ihren Zweck erfüllt, »Tuesday the 17th« fand ich ziemlich albern und stimmungslos, »The Sick Thing That Happened to Emily When She Was Younger« war mir ähnlich wie »Second Honeymoon« zu langatmig im Vergleich zur sehr knapp gehaltenen Auflösung und »10/31/98« fand ich dann wieder ganz gut, aber von echtem Horror trotzdem noch weit entfernt.
Das schockierendste an dem Film war für mich eigentlich, dass man weder in »Second Honeymoon« noch in »Tuesday the 17th« die obligatorischen oben-ohne-Szenen eingebaut hat :lol: (Dafür hat man sonst keine Gelegenheit ausgelassen, ein paar Brüste abzufilmen^^)

Alles in allem … joah. Keine verschwendete Lebenszeit, aber würde ihn mir nicht noch mal ansehen und auch nicht weiterempfehlen, außer man hat wirklich ein sehr großes Faible für Found-Footage-Filmchen.
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von Doug Heffernan
#1301149
The Tunnel

Auf den Film habe ich schon länger gewartet, die Kritiken waren sehr gut und Horror im U-Bahn Tunnel muss gut sein :mrgreen: Ich hatte wirklich Angst, The Tunnel schafft es, eine unglaubliche Spannung zu erzeugen. Einziger Kritikpunkt müssen diese Interviews der Überlebenden sein, das hätte nicht sein müssen. 9/10
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von Nerdus
#1301205
V/H/S 2
Hätte ich den zweiten Teil mal vor dem ersten gesehen – dann hätte ich den ersten auf jeden Fall mehr zu schätzen gewusst :lol: Keine Ahnung, wieso es zu dem Film so viele positive Stimmen gab, und noch weniger verstehe ich, weshalb die meisten davon ihn deutlich besser als den ersten Teil fanden.
So oft hatte ich noch nie das Verlangen, einen Film vorzeitig abzubrechen. Und das leider nicht etwa aufgrund von Grusel-Horror-Splatter-Overload, sondern vielmehr wegen akuter Ödnis und erdrückender Langeweile. Das einzige, was mich davon abgehalten hat, war die Hoffnung, dass vielleicht noch ein gutes Segment kommt. War aber nicht so.

Ich muss auch meine Meinung zur Rahmenhandlung des ersten Teils korrigieren: Die war zwar nicht gerade prall, aber Müll war sie auch nicht – wenigstens nicht im Vergleich zu dem Quatsch im zweiten Teil.
Leider hat sich der größte Pluspunkt des Vorgängers, die brauchbaren Schauspieler und die (relativ) authentische Aufmachung der Filmchen, komplett in Luft aufgelöst. Die Schauspieler erinnern mit ihrer Leistung größtenteils an Lainenbühne oder Schulaufführung und von Found-Footage-Charme ist fast gar nichts mehr zu sehen. Nur das erste und das letzte Segment, »Phase I Clinical Trials« und »Slumber Party Alien Abduction« (letzteres sieht sich auch so hochwertig an, wie es klingt), kommen mit einer einzelnen Kamera und ohne größere Schnitte aus. »A Ride in the Park« braucht immerhin schon zwei Kameras, zwischen denen zumindest am Anfang fröhlich hin und her geschnitten wird, die Rahmenhandlung selbst kommt gleich mit vier oder fünf Kameras daher und den Vogel schießt dann das aus irgendeinem mir völlig unverständlichen Grund so hochgelobte »Safe Haven« ab, das sich aus einem riesigen Pool von Handkameras, versteckten Kameras, Überwachungskameras und normalen Filmkameras bedient, alles für den Zuschauer ideal zusammengeschnitten … da hätte man auch gleich einen normalen Film drehen können.

»Phase I Clinical Trials« fand ich noch ganz nett, wenn sich mir persönlich auch zu viel auf den klassischen Jump-Scare verlassen wurde und die Story mehr als hanebüchen war, aber das ist geschenkt – im Vergleich zum Rest des Films war das trotzdem ein Highlight und gleichzeitig leider deutlich schlechter als alles, was der erste Teil zu bieten hatte.
Der Rest … da wusste ich teilweise wirklich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Gerade »A Ride in the Park« und »Slumber Party Alien Abduction« sahen mehr aus wie Parodien als wie ernst gemeinte Gruselfilmchen, dabei wäre zumindest die Idee von »A Ride in the Park« an sich ganz gut gewesen. (»Slumber Party Alien Abduction« dürfte selbst auf dem Papier schon bescheuert aussehen, aber das überrascht bei dem Titel ja nicht …) Vor allem die ›Schauspieler‹ und die Maske (gerade bei den Aliens) waren unter aller Kanone; da sieht man auf jedem Kostümfest Überzeugenderes.

Dazu kommt dann noch die schiere Länge. »Phase I Clinical Trials« hat auch hier die Nase vorn und kommt recht zügig zum Ende, »A Ride in the Park« ging mir schon ein bisschen zu lange (vor allem, weil ziemlich früh war, worauf es hinausläuft – das muss ich dann nicht noch x-mal wiederholt sehen), aber bei »Safe Haven« und »Slumber Party Alien Abduction« habe ich wahrscheinlich ängstlicher auf die Uhr geschaut als auf den Film …

Kurz gesagt: Das war gar nichts. Da schaue ich mir doch lieber noch zehnmal den ersten Teil an, bevor ich mir auch nur noch mal eine Minute des zweiten antue.
ultimateslayer hat geschrieben:Die Filme in VHS 2 bringen zwar grundsätzlich ähnliches an den Tisch, aber es ist einfach nicht dieselbe Spannung aufgekommen. Das mag sicherlich daran liegen, dass ich diesmal schon wusste was mich erwarten würde.
Nee. (Obwohl man wirklich schon viel aus dem ersten Teil übernommen hat.) Die Segmente bringen einfach nicht die gleiche Atmosphäre mit – das ist alles zu hell, zu klar und zu viel mit verschiedenen Perspektiven und Schnitten gearbeitet; schlicht zu künstlich.
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von ultimateslayer
#1301638
Nerdus hat geschrieben:V/H/S 2
Starke Kritik. Du hast auch einen Punkt angesprochen, den ich bei meinem Review nur sehr beiläufig erwähnt habe, der aber ziemlich der größte Beinbruch des Films ist, nämlich dass sich die meisten Segmente zu künstlich und gestellt anfühlen. Das Original hatte diesen schmutzigen Snufffilm Vibe, der einen großteil der Atomsphäre ausgemacht hat, während die meisten VHS2 Segmente eben ziemlich clean und (insbesondere Safe Haven) inszeniert waren.
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von Aries
#1301639
Rush

Bester Car Racing Film überhaupt. Daniel Brühl als Niki Lauda ist der Wahnsinn. Die Unfall- und Krankenhausszene gehen schon an die Substanz. Ein bisschen Gänsehaut hatte ich auch. :>
Das ist Oscar-reif, was Brühl da abliefert. Ich hoffe und wünsche, dass das mit der Oscar-Nominierung klappt. So wie der ganze Film. Die Dramatik dieser legendären Saison wurde perfekt in Szene gesetzt. Mit tollen Actionszenen und klasse Schauspielern besetzt, ist der Film sowohl für Formel 1 Fans als auch "normalem" Publikum ein Genuss. Und obwohl man das Ergebnis seit jeher kennt, ist es trotzdem hochspannend diese Saison in filmischer Form mitzuerleben.

Ich hoffe doch mal, dass das Sound Design eine Oscar Nominierung bekommt. Das dröhnen der Motoren ist meines Erachtens nach selten besser eingefangen worden.

9 / 10
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von Nerdus
#1302429
ultimateslayer hat geschrieben:
Nerdus hat geschrieben:V/H/S 2
Starke Kritik.
Danke schön :D
Nachdem ich deine Kritik gelesen hatte, war ich ja schon froh, dass ich nicht der einzige bin, der den zweiten Teil deutlich schlechter als den ersten fand.
ultimateslayer hat geschrieben:Das Original hatte diesen schmutzigen Snufffilm Vibe, der einen großteil der Atomsphäre ausgemacht hat, während die meisten VHS2 Segmente eben ziemlich clean und (insbesondere Safe Haven) inszeniert waren.
Ja, »inszeniert« trifft es gut, es hat eben nichts mehr von den typischen Amateuraufnahmen, was gerade im Found-Footage-Bereich aber irgendwie essenziell wäre, um die richtige Atmosphäre aufkommen zu lassen. Außer in viel Kunstblut hat man anscheinend auch nicht größer in Effekte und Maske investiert,
versteckter Inhalt:
Die Zombies, die Aliens (oh Gott, die Aliens :roll: ), das Tierchen am Ende von »Safe Haven« … viel klischeehafter und liebloser hätte man das kaum darstellen können, selbst wenn man es versucht hätte.
Das hat man im ersten Teil deutlich besser gemacht, wenn auch größtenteils dadurch, dass man eben nicht so viel so deutlich gezeigt hat.

Ich denke, ein bisschen mehr Vorlaufzeit hätte dem zweiten Teil sehr gut getan; man merkt eigentlich an jeder Ecke, von Drehbüchern über Casting bis hin zur endgültigen Umsetzung, dass das ein ziemlicher Schnellschuss war. Was schade ist, weil der Rahmen doch im Grunde eine ganze Menge hergeben müsste …
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von RickyFitts
#1302433
Moonrise Kingdom
Ok, ich lass es jetzt einfach mit Wes Anderson. Es hat keinen Sinn. Darjeeling Limited bleibt die Ausnahme. Das war 90 Minuten Hipster-Bullshit. Wacky Typen sagen im Tatsachenfeststellungstonfall rollenunangemessenes Zeug, zeigen dabei nie wirkliche Emotionen und sehen dabei total Retro aus. Dieses bemühte anders sein langweilt mich einfach nur. Vor allem ist die ganze Verschrobenheit auch bloß eine schale Ablenkung davon, dass Anderson für sein Script wieder nicht einen menschlich echten und wahrhaften emotionalen Austausch zu Papier bringen konnte, wodurch mich das ganze Geschehen unglaublich kalt gelassen hat. Eine Collage aus schrägen Einfällen und handwerklich guten Bildern in bemerkenswerter Austattung ersetzt für mich nicht das Herz eines Filmes. Das hier war für mich aber komplett blutleer und fühlte sich nach der gleichen Art selbstzweckhafter Manirismenbebilderung an, die mich schon bei Fantastic Mr. Fox halb einschlafen ließ.
5/10


The Conjuring
Fein inszenierter Grusel-Schocker. Bringt zwar kaum neue Ideen auf den Tisch, aber mit 70s Flair, starkem Cast und dem ausgefeilten Spannungsbogen macht auch die Neukombination bekannter Elemente Spaß und funktioniert mit einer stimmigen Mischung aus Grusel und Jump-Scares.
8/10


Now You See Me
Cast: Super. Handwerkliche Umsetzung: 1A. Konzept: Spannend und Ideenreich. Screenplay: versemmelt.
Einen Heist Movie mit Bühnenmagiern zu machen ist die Art von high concept Ideen, die mich wirklich faszinieren können. Und das funktioniert für gut eine Stunde auch prächtig. Nur dann fällt nach und nach das Script in sich zusammen. Ähnlich wie zuletzt Danny Boyles Trance hat man die Twist-Schraube hier überdreht, bis der Kopf abbricht. Natürlich will so ein Film immer besonders clever sein, aber wenn man der Versuchung einfach nicht widerstehen kann, im dritten Akt noch und noch und noch mal einen Dreh draufzuklotzen, dann macht man irgendwann nicht nur den Zuschauer schwindelig sondern fängt auch an zu torkeln und sieht dabei gar nicht mehr elegant aus. An so einem Punkt kann es dann höchstens noch eine starke Figurenbindung rausreißen. Doch da wird ein Problem offensichtlich, dass sich der Film schon in seiner ersten Stunde geschaffen hat: er hat nicht wirklich einen Protagonisten. Im Katz und Maus Spiel der verschiedenen Seiten kriegen zwar alle ihre hübsch gemachten, charakterisierenden Momente, die den guten Darstellern auch ein bisschen was zu tun geben, aber zu keinem wird eine richtige Bindung aufgebaut.
Das sind bedauerliche Mängel, denn im Kern ist Now You See Me dennoch ein immens unterhaltsamer Thriller, der dem Magier-Setting eine große Menge cooler Ideen abgewinnen konnte. Dabei stellt sich vor allem Louis Leterrier eine Visitenkarte aus, der das ganze mit gutem Gespür für Pacing präzise in tolle Bilder gegossen hat. Bei allen Qualitäten und dem hohen Unterhaltungswert, den der Film hat, kann ich auf Grund der Script-Schwächen aber nicht mehr geben als:
7,5/10
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von phreeak
#1302513
Bin gespannt ob alle Schauspieler wieder mit an Board sind bei der Fortsetzung von Now you See Me oder ob man ein neues Team macht... Nen Sequel soll ja kommen laut einigen Quellen, aber keiner hat wohl nen Vertrag für nen 2. Teil.
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