Ich sah erstmals bei dem Grand Prix im Jahr zu, in dem Michelle Achte wurde. Heimlich sah ich das, weil ging ja recht lang und klein Fohlen sollte ins Bettchen, wollte aber die Punktevergabe sehen. Und war enttäuscht, dass dieses "verkackte Schnulzenweib" (so war am Montag in der Schule glaube ich in etwa der Wortlaut) nur Achte wurde. Klein Fohlen konnte damals ja noch nicht ahnen, welche musikalischen Schandtaten noch folgen sollten.
Ausgewählt hat groß Fohlen übrigens einen Song, bei dem klein Fohlen seine Mutter zum ersten und es glaubt auch letztmals bei einem Musikstück hat weinen sehen. Damals konnte es diese emotionale Regung nicht verstehen... heute schon.
Ich hab irgendwie das dumme Gefühl, dass mir eine Reservierung durch die Lappen ging. Kann mich aber auch irren.
Ich poste hier nun, wer ein Lied reservierte. Wer eines reservierte und seinen Namen nicht in der Liste findet, der möge sich bitte umgehend bei mir melden.
Urgs :?
Ich hatte seit Donnerstag keinen freien Abend mehr, und heute Abend werd ich wohl mit meinem Vater Geburtstag feiern. Abgabeschluss ist morgen Abend, oder? Also zur Not auch spääät abends...? :oops:
rosebowl hat geschrieben:Urgs :?
Ich hatte seit Donnerstag keinen freien Abend mehr, und heute Abend werd ich wohl mit meinem Vater Geburtstag feiern. Abgabeschluss ist morgen Abend, oder? Also zur Not auch spääät abends...? :oops:
rosebowl hat geschrieben:Urgs :?
Ich hatte seit Donnerstag keinen freien Abend mehr, und heute Abend werd ich wohl mit meinem Vater Geburtstag feiern. Abgabeschluss ist morgen Abend, oder? Also zur Not auch spääät abends...? :oops:
Nö, laut Regeln morgen 18 Uhr
Die ich hiermit abändere. Ich schaff es morgen nicht und verlänger auf Freitag. Da werd ich wohl dann am Nachmittag alles soweit schaffen mit hochladen und hastenichtgesehen.
"Das wär dein Lied gewesen, doch zu dir fällt mir einfach nichts ein. Das wär dein Lied gewesen, doch du reichst nichtmal für zweieinhalb Zeilen."
Puh, Glück gehabt... Dann kann ich ja heute Abend problemlos Geburtstag feiern, bis Freitag sollte dann doch zwischendurch irgendwo mal ein bisschen Zeit sein
Neo hat geschrieben:Die Fristverlängerung kommt mir auch sehr entgegen. Freitag sollte sich genügend Zeit finden lassen
Mir auch. Ich hoffe, dass ich da noch was passendes finde. Habe mir mal die Schnelldurchläufe der Jahre 2004-2006 angehört und habe da jetzt nicht was gefunden, was mich 100%ig überzeugt bzw. etwas wozu ich Lust habe es einzureichen.
acid hat geschrieben:Ich bin ja mal auf die Songs gespannt.... was uns da so erwarten wird, von Lordi über Dion bis Abba.
Wer weiß... Also, Sieger sind dabei, einige Überraschungs-Acts, einige gestürzte Favoriten und tragische Helden. Volle ESC-Packung halt.
Da ich gleich weg bin und sich das heute etwas länger zog als gedacht... ... müsst ihr nun auf das Line Up und den Downloadlink noch bis morgen nachmittag warten.
"Das wär dein Lied gewesen, doch zu dir fällt mir einfach nichts ein. Das wär dein Lied gewesen, doch du reichst nichtmal für zweieinhalb Zeilen."
Wir haben kurzfristig noch Zuwachs bekommen. Cristo bettelte, auch noch mitmachen zu dürfen. Da schob ich sein kleines Liedchen noch mit rein. Nett von mir, ne?
Line Up gibts gleich.
SSC lädt augenblicklich hoch.
"Das wär dein Lied gewesen, doch zu dir fällt mir einfach nichts ein. Das wär dein Lied gewesen, doch du reichst nichtmal für zweieinhalb Zeilen."
Als Siegeskandidatin gestartet, gab es am Ende nur einen eher enttäuschenden Mittelfeldrang. Nina Zilli, beim legendären San Remo-Festival noch erfolgreich, holte zwar quer durch Europa Punkte, aber nur aus Malta gab es derer viele (10), Deutschland hatte im Jahr von Roman Lob nur 2 übrig.
02. Secret Garden "Nocturne"
Norwegen 1995, Platz 1, 148 Punkte
versteckter Inhalt:
Der zweite ESC-Sieg Norwegens nach den Bobbysocks 1985. Seit "La det svinge" zeigte sich Norwegen sehr stabil. "Aber diese Gruppe Secret Garden schien dieses Land wieder auf altes, unteres Tabellenniveau zurückzugeigen. Eine Violine, ein wenig Melodie, dafür sehr sparsam der Text, 24 Worte nur, wenige Zeilen insgesamt. 'Nocturne', geschrieben von Rolf Lovland, eben jenem Mann, der für die Bobbysocks das Siegerlied verfasste. Man würde sehen: das reicht höchstens für ein wenig Respekt für den Mut, alles auf die Ethnokarte zu setzen." (Jan Feddersen)
Und dann das: Höchstpunktzahlen gab es Polen, Russland, Türkei, Island, Griechenland und Portugal. Aus Deutschland (Letzter mit Stone & Stone) gab es nur 4.
Norwegen siegte mit fast 30 Punkten Vorsprung. Warum? ESC-Experte Jan Feddersen vermutet, weil es so angenehm an den Interval-Act des Vorjahres erinnerte: Riverdance aus Irland.
"Nocturne" leitete jedenfalls die erfolgreiche Ethno-Ära beim ESC ein.
03. Dino Merlin "Love In Rewind"
Bosnien 2011, Platz 6, 125 Punkte.
versteckter Inhalt:
Dino Merlin, ein alter Showhase, war 2011 schon zum dritten Mal Teil des ESC-Zirkus. 1993 komponierte er Bosniens Debüt "Sva bol svijeta" (Platz 16), 1999 reichte es mit dem ungewöhnlichen Duett "Putnici" für Rang 7.
2011 zeigte er, dass er zwar älter, aber nicht schlechter geworden ist: im Chor unterstützt von Maya Sar, die es ein Jahr später solo versuchte. Gleich 5x gab es die Höchstwertung (Schweiz, Österreich, Mazedonien, Serbien, Slowenien), Gastgeber Deutschland (mit Lenas zweitem Versuch vertreten) vergab 7 Punkte.
04. Sébastien Tellier "Divine"
Frankreich 2008, Platz 18, 47 Punkte
versteckter Inhalt:
Tellier setzte die Tradition ungewöhnlicher, aber stets abwechslungsreicher Songs aus Frankreich fort. Fuhr man damit in den 90ern noch Spitzenpositionen ein, verlor man sich in der Neuzeit stets in den unteren Punkteregionen wieder. Auch Tellier ging es nicht anders, obwohl er sich bei seinem Auftritt reichlich Mühe gab, die Skurrilität noch zu untermauern. Litauen und Island belohnten das am stärksten und gaben jeweils 8 Punkte. Deutschland (Platz 23 mit den No Angels) hatte dafür leider nichts übrig.
05. Yohanna "Is it true?"
Island 2009, Platz 2, 218 Punkte
versteckter Inhalt:
Ein Lied, das wohl in jedem Jahr gewonnen hätte, aber 2009 gegen Alexander Rybak aus Norwegen chancenlos war. Ein Lied, auf das man im Vorfeld aber auch keinen Pfifferling setzte. Erst in den Proben ging Yohannas Stern auf: sicher sang sie ihre Ballade, getragen von einem (wie immer bei Island) tollen Bühnenbild und einem Chor, der mit Hera Björk (ESC 2010) und Fridrik Omar (ESC 2008) erstklassig besetzt war. Auch typisch Island: die Musikszene dort ist nicht groß, weswegen einem immer mal wieder alte Bekannte beim ESC begegnen.
Näher kam Island einem Sieg jedenfalls nie vorher und nie nachher. Yohanna sammelte Punkte aus 34 (!) Nationen. Irland, Malta und Norwegen gaben 12 Punkte, Deutschland (das mit "Miss Kiss Kiss Bang" baden ging) gab 7 Punkte.
06. Amandine "L'enfer et moi"
Frankreich 2013, Platz 23, 14 Punkte
versteckter Inhalt:
Auch dieser Song ein treffendes Beispiel dafür, dass Frankreich immer bemüht war, etwas Auffälliges schicken, gerne auch etwas, das aneckt und vor allem etwas, was sich nicht so anhört wie der Song aus dem Vorjahr. Amandine gab alles, vielleicht zu viel. Ihr Lied fand so gar keinen Anklang. Nur San Marino (8), Island, Armenien (je 2), Zypern und Mazedonien (je 1) gaben Punkte. Deutschland hatte mit Cascada schon genug zu kämpfen.
07. Urban Symphony "Rändajad"
Estland 2009, Platz 6, 129 Punkte
versteckter Inhalt:
Estland besann sich nach 5 mauen Jahren davor, in denen es nichtmal fürs Finale reichte, auf alte Stärken: in den 90ern holte man in Landessprache und gefälligen Tönen gute Platzierungen. Seltsamerweise gab man diese Stärke mit dem Sieg 2001 auf, wohl auch, weil "Everybody" so wenig nach musikalischer Substanz klang.
"Rändajad" stach in Landessprache jedenfalls eindeutig aus dem Teilnehmerfeld 2009 heraus. Sängerin Sandra Nurmsalu sang traumwandlerisch sicher von ewig Wandernden und Suchenden. Gefunden hat sie viele Punkte: Nachbar Finnland und die Slowakei gaben bereitwillig 12 Punkte, Deutschland erkannte die Güte des Songs nicht und gab nur 1 Punkt.
08. Getter Jaani "Rockefeller Street"
Estland 2011, Platz 24, 44 Punkte
versteckter Inhalt:
Getter Jaani, eine blutjunge Sängerin aus Estlands Hauptstadt, gut ausgebildet, galt für viele als Geheimfavoritin. Böse Überraschung: sie wurde nur Vorletzte. Zu stark war einfach das Teilnehmerfeld, zu bizarr vermutlich am Ende der Live-Auftritt. Dennoch: man hätte ihr mehr Punkte gegönnt. Immerhin: Nachbar Finnland war mit 7 Punkten erneut recht großzügig, Irland und Litauen ebenso. Aus Deutschland gabs die 0.
09. Sertab Erener "Everyway That I Can"
Türkei 2003, Platz 1, 167 Punkte
versteckter Inhalt:
Der erste (und bisher einzige) Sieg der Türkei - und gleichzeitig das erste Lied, das die Türken nicht in Landessprache darboten. Eine gute Entscheidung, da man seit dem Debüt 1975 nur zweimal eine einstellige Platzierung bejubeln konnte. Sertab Erener war nicht die beste Live-Sängerin des Abends, aber dafür die Zwingendste. Sie legte, zusammen mit ihrer deutsch-österreichischen Tanzcombo, einen absolut beeindruckenden Auftritt hin: sie wollte den Sieg. Bosnien, Niederlande, Österreich und Belgien belohnten das mit 12 Punkten. Deutschland, das mit Lou eben nicht "happy" wurde, vergab 10 Punkte.
10. Natasha St-Pier "Je n'ai que mon ame"
Frankreich 2001, Platz 4, 142 Punkte
versteckter Inhalt:
Sie hatte nur ihre Seele: und sie sang, als ginge es um ebendiese. Natasha St-Pier, Kanadierin, (in ihrer Wahl-Heimat noch immer eine gut verkaufende Liedermacherin) wollte gewinnen, Frankreich war sich sicher, dass sie es schafft - am Ende beweinte man Platz 4. Es wurde deswegen nicht besser, weil die Jurys schon immer was gegen bilinguale Songs hatten und Natasha schlecht beraten war, den letzten Teil, den Höhepunkt des Liedes anbiedernd auf Englisch vorzutragen. Weise immerhin der Entschluss, diese Version des Liedes nie aufzunehmen.
Punkte gab es für diese famose Sängerin trotzdem viele: Portugal (schon immer empfänglich für dramatische Balladen), Bosnien und Russland zückten die Höchstwertung, Deutschland (vertreten durch Michelle) gab 6.
Jan Feddersen: "Ihr vierter Platz ist unwichtig, besser ging es nicht, dafür war ihre Frisur zu unfrisiert, ihr Kleid zu rot und die Sängerin ohne die nötige Hingabe, weil sie eventuell etwas zu selbstsicher wirkte."
11. Hanna Pakarinen "Leave Me Alone"
Finnland 2007, Platz 17, 53 Punkte
versteckter Inhalt:
Hanna Pakarinen hatte ein schweres Erbe anzutreten. Sie musste für ihr Land in Helsinki ran: im Jahr 1 nach Lordis Hallelujah-Erdrutsch-Sieg. Sie setzte auf ebendiese Schiene. Musikalisch wohlgemerkt, nicht optisch. Rockig, aber nicht zu sehr, melodisch im Refrain. Eine Mischung, die sich in Finnland außerordentlicher Beliebtheit erfreut.
Hanna Pakarinen jedenfalls konnte den Heimvorteil nicht nutzen, wenngleich die Skandi-Freunde aus Island und Schweden gerne 12 Punkte gaben (das war okay, weil Hanna auch schon vor 2007 dort veröffentlichte). Deutschland, mit Roger Cicero in einem aussichtslosen Rennen, vergab 1 Punkt.
12. Taxi "The Moon"
Rumänien 2000, Platz 17, 25 Punkte
versteckter Inhalt:
Es war erst der dritte rumänische ESC-Beitrag, obwohl das Land schon 1994 sein Debüt gab. Die Geschichte ist rasch erzählt: noch nie gewann man, 2005 und 2010 war man jeweils mit Platz 3 am dichtesten dran. 2000 ging dieses ruhige Stück in einem hektischen Teilnehmerfeld stark unter. Zu farblos vielleicht die Performance vielleicht für diesen einen Abend. Nur 3 Länder überhaupt mochten Punkte geben: Russland (6), Kroatien (7), Mazedonien gab sogar 12. Das wunderte nicht: in allen 3 Ländern mag man donnerschwere Balladen. Deutschland lieferte mit Stefan Raabs Gaga-Song den krassesten Gegensatz.
13. Tom Dice "Me And My Guitar"
Belgien 2010, Platz 6, 143 Punkte
versteckter Inhalt:
Belgien gelang 5 Jahre in Folge kein Finaleinzug, erst mit einem schwiegermutterkompatiblem Liedermacher konnte man die schwarze Serie stoppen. Und wie: Tom Dice wurde zum Überraschungs-Act des Abends. Sein Song ohne Frage sehr schön und melodisch, aber eben, das war klar, auch kein Siegersong. Trotzdem gelang es dem jungen Belgier, sein Stück so gut zu verkaufen, dass es für einige Punkte reichte. Soviele, dass es am Ende für die zweitbeste belgische Platzierung seit 2003 reichte. Nur ein Land allerdings vergab die Höchstwertung: Deutschland - dank Lenas Sieg generell gut gelaunt an diesem Abend. Tom Dice heimste aber immerhin noch 6x 10 Punkte ein.
14. Soluna Samay "Should've Known Better"
Dänemark 2012, Platz 23, 21 Punkte
versteckter Inhalt:
Ach, hätte sie nur... hätte sie nur ihre Kapitänsmütze weggelassen, hätte sie bloß nicht zugestimmt, die Performance so überladen zu lassen wie noch in der dänischen Vorentscheidung, hätte sie nur ihren Band-Mitgliedern gesagt, sie sollen nicht so wirken wie auf Speed. Ja, dann hätte Soluna Samay ziemlich sicher eine deutlich bessere Platzierung eingefahren. In der VE jedenfalls gelang ihr noch ein prächtiger Sieg, den dort niemand vorausahnen konnte. Beim ESC wirkte die junge Sängerin mit deutschen Vorfahren merkwürdig deplatziert. Schade, denn das Lied hätte mehr verdient. Nur 6 Länder gaben Punkte, Deutschland, Island und Finnland gaben je 5 Punkte und waren am spendabelsten.
15. Toto Cotugno "Insieme 1992"
Italien, Platz 1, 149 Punkte
versteckter Inhalt:
Italien ist eines der erfolgreichsten ESC-Länder. Nicht nur Toto Cotugno konnte gewinnen, auch 1964 die goldige Gigliola Cinquetti. Dennoch stieg Italien 1997 aus dem ESC aus - ein schwerer Schlag, aber sie wollten sich nur noch auf ihr San Remo-Festival konzentrieren. Erst 2011 gabs das Comeback.
Cotugno selbst hatte vor dem ESC in seiner Heimat lautstark verkündet, es könne so schwer nicht sein, den Wettbewerb zu gewinnen. Jan Feddersen: "Er hatte die Siegesingredenzien auf Anhieb gefunden: ein starker Chor, ein krachender Refrain, eine schlichte Melodie, ein verhalten treibender Rhythmus." Und, so Feddersen weiter, sei der Song von allen "Der eiserne Vorhang ist gefallen"-Songs, die 1990 dargeboten wurden, "der in seiner Botschaft Klarste (und Schlagerhafteste)."
Toto Cotugno erhielt nur 3x die Höchstwertung, nämlich aus Zypern, Spanien und Irland. Die Zweitplatziere, Joelle Ursull aus Frankreich, erhielt, soviel als Vergleich, doppelt so oft 12 Punkte.
Deutschland, mit dem musikalischen Abrissunternehmen Kempers & Kovac im Rennen, gab 6 Punkte an Italien - und 10 an Frankreich.
16. Vicky Leandros "Après toi"
Luxemburg 1972, Platz 1, 128 Punkte
versteckter Inhalt:
Vicky Leandros, in Deutschland ein Star, wurde 1972 zum zweiten Mal von Luxemburg eingekauft. Vicky ersang sich 1967 einen 4. Platz, Luxemburg gewann vor 1972 schon weitere 2 Male, nämlich mit Jean-Claude Pascal (1961) und mit der unvergessenen France Gall (1965). Mit Anne-Marie David gelang 1973 die Titelverteidigung, mit Corinne Hermès 1983 der fünfte Sieg. Luxemburg zog sich 1993 vom ESC zurück: zu vernichtend waren in den unmittelbaren Jahren davor die Ergebnisse.
Aber zurück zu Vicky Leandros: sie strahlte in Edinburgh so viel aus, dass es klar war, dass der Sieg nur mit ihr verhandelbar ist. Alle anderen wirkten plötzlich nur mehr wie Statisten: auch Mary Roos, die für Deutschland einen tollen 3. Rang erreichte. Dennoch: Deutschland wollte nicht Mary Roos,sondern Vicky Leandros. Man bot ihr viel Geld für eine Teilnahme, Vicky war nicht uninteressiert, wollte sich aber keinem Vorentscheid stellen. Das lehnte Deutschland wiederum ab. Der Leandros war das natürlich recht: ein Sieg in deutscher Sprache vielleicht nicht so karrierefördernd wie ein französischsprachiges Chanson (damals musste ja noch jedes Land in Landessprache singen).
Jan Feddersen: "Sie lieferte die Show einer Königin, eine, die selbst im Moment der Krönung nur ein angedeutetes Lächeln für die Huldigungen übrig hat." Vicky Leandros hat es mit einer ausgeklügelten PR-Strategie schon damals verstanden, was nötig ist, um den ESC zu gewinnen. Überdies hatte sie ein starkes Lied. Und Mary Roos muss nicht traurig sein: ihre Karriere ging mindestens so glanzvoll weiter wie die der gebürtigen Griechin Leandros.
1972 gab es noch ein anderes Bewertungssystem, damals war 10 die höchste Wertung, die man sich aneignen konnte. Vicky holte die in Jugoslawien und Großbritannien, aus Deutschland gab es 9 Punkte.
17. Natalia Barbu "Fight"
Moldawien 2007, Platz 10, 109 Punkte
versteckter Inhalt:
Es war der dritte moldawische Versuch, sich erfolgreich beim ESC zu präsentieren. Furios startete das kleine Land mit Platz 6 zwei Jahre zuvor, um mit Platz 20 im Folgejahr auf den Boden der Tatsachen gestürzt worden zu sein. Barbu, eine Schönheit, setzte musikalisch ungefähr da an, wo ihr Land 2005 begonnen und dann leider aufgehört hatte. Nur knapp qualifizierte sie sich fürs Finale, der Absturz also vorprogrammiert. Aber nein: Natalia Barbu ließ ihre Heimat mit Platz 10 einen respektablen Erfolg bejubeln.
Nachbar Rumänien ließ sich mit 12 Punkten nicht lumpen, überhaupt punktete sie sehr stark in Osteuropa. Da Deutschland nicht dazugehört, gab es von dort auch keinen einzigen Punkt.
18. maNga "We Could Be The Same"
Türkei 2010, Platz 2, 170 Punkte
versteckter Inhalt:
Die türkische Band maNga war der schärfste Verfolger unserer Gold-Lena. Und doch nicht: der Abstand betrug am Ende satte 76 Punkte. 170 insgesamt waren sogar noch weniger als beim 4. Platz der Türkei ein Jahr zuvor. Es waren aber auch 170 mehr als im Jahr danach, als die Türkei den Sprung ins Finale überraschenderweise verpasste.
26 Länder hatten am Ende etwas für den Rock-Sound übrig: Frankreich, Aserbaidschan und Kroatien gaben 12 Punkte, aus Deutschland gab es freundschaftliche 10.
19. Niamh Kavanagh "In Your Eyes"
Irland 1993, Platz 1, 187 Punkte
versteckter Inhalt:
Die 90er Jahre waren DAS Jahrzehnt des irischen Liedguts. Der Siegeszug der Iren begann 1992, setzte sich 1993 und 1994 fort, um 1996 seinen Höhepunkt zu erreichen. 1990 und 1997 kamen noch zwei zweite Plätze hinzu.
Niamh Kavanagh war in ihrer Heimat bereits ein kleiner Star, den irischen Vorentscheid gewann sie spielend. Ihr Song selbst, typisch ESC-schnulzig, entwickelt seine Qualitäten letztlich aber vor allem durch das Können seiner Sängerin. Diese gewann am Ende nur ganz knapp, sie lag vor der letzten Wertung nichtmal in Führung.
Deutschland schickte die Münchener Freiheit ins Rennen, die in den 80ern Hit um Hit landete, aber zum ESC musste, um der Karriere wieder Auftrieb zu verleihen. Das gelang mit Platz 18 am Ende überhaupt nicht. Die Siegerin erhielt 12 Punkte aus Malta, Italien, Schweden, Norwegen, Schweiz, Großbritannien und Slowenien. Aus Deutschland gab es 5 Punkte.
Niamh Kavanagh zog sich wenige Jahre später aus dem Musikgeschäft zurück. Viele Iren bedauerten dies. Als sie sich entschloss, ihr Land beim ESC zu helfen, schrieb man das Jahr 2010. Das stolze Irland wurde 2007 Letzter und konnte sich 2008 und 2009 nichtmal mehr qualifizieren. Königin Niamh Kavanagh gewann 2010 den Vorentscheid unglaublich deutlich und qualifizierte sich klar das Finale. Sie hatte erneut den Auftritt einer Königin, mit einer typischen ESC-Schnulze und dem dramatischen Höhepunkt am Ende. Aber die Zeiten hatten sich geändert Mrs. Kavanagh erreichte nur Platz 23. Ihrer weiteren Karriere hat dies indes nicht geschadet.
20. Anouk "Birds"
Niederlande 2013, Platz 9, 114 Punkte
versteckter Inhalt:
Anouk zum ESC? Als die Niederlande dies stolz verkündeten, rieb sich die Musikwelt verwundert die Augen. Anouk zum ESC - das las sich sehr fremd, Anouk schien dort völlig deplatziert. Aber Anouk überraschte und sang ein schwermütiges Lied über Vögel. Eine einfache Hymne, die so überzeugend war, dass sich die Niederlande nach 8 Jahren (!) mal wieder über einen Finalplatz freuen durften. Dort gelang Anouk dann die beste Platzierung seit 1999. Nachbar Belgien hatte die Höchstwertung übrig, die deutsche Jury verschmähte den qualitativ hochwertigsten Song des Abends, böse Überraschung, komplett.
21. Kati Wolf "What about my dreams?"
Ungarn 2011, Platz 22, 53 Punkte
versteckter Inhalt:
Ebenso wie die Estin Getter Jaani war Kati Wolf die erklärte Favoritin des Abends. In Fanforen wurde sie umjubelt, bei Buchmachern stand die Ungarin hoch im Kurs. Am Ende stürzte sie schlimm ab. Und obwohl sie live keine Siegerqualitäten ausstrahlte, ist dieser jähe Absturz kaum erklärbar. Am Ende war den Experten-Jurys der Song möglicherweise um Nuancen zu leicht. Schönes Ende allerdings: Kati Wolf dürfte über mehr Fanclubs verfügen als so manche Sieger. Das ist das, was abgestürzte Favoritinnen eint: irgendwo finden sich immer noch ESC-Nerds, die sie aus Mitleid weiterlieben.
12 Punkte gab es immerhin aus Finnland, aus Deutschland gab es gar nichts.
"Das wär dein Lied gewesen, doch zu dir fällt mir einfach nichts ein. Das wär dein Lied gewesen, doch du reichst nichtmal für zweieinhalb Zeilen."
Interessante Mischung. Da ist einiges dabei, was ich auch auf dem Schirm hatte.
Schöne Vorstellung der Beiträge - vor ein paar Tagen hab ich noch dran gedacht, dass ich eigentlich fragen wollte, ob wie die Kurzbios nicht wieder einführen wollen...
rosebowl hat geschrieben:Interessante Mischung. Da ist einiges dabei, was ich auch auf dem Schirm hatte.
Schöne Vorstellung der Beiträge - vor ein paar Tagen hab ich noch dran gedacht, dass ich eigentlich fragen wollte, ob wie die Kurzbios nicht wieder einführen wollen...
Danke. Die Kurz-Bios lagen mir immer am Herzen und ich dachte, grad hier bietet es sich an. So konnte ich mit meinem ESC-Wissen auch noch etwas prahlen.
Die Links sind alle verschickt, es kann also losgehen.
Ihr habt 2 Wochen Zeit, euch alle Songs anzuhören, also bis zum 7. Dezember. Solle jemand länger Zeit brauchen, lässt er mich das bitte wissen.
Punkte können mir auch schon ab sofort übermittelt werden, aber ihr wisst ja, wsa ich davon halte, wenn ihr die Songs alle nur einmal hört.
"Das wär dein Lied gewesen, doch zu dir fällt mir einfach nichts ein. Das wär dein Lied gewesen, doch du reichst nichtmal für zweieinhalb Zeilen."
Der Song, den ich zuerst für mich reserviert hatte und mich dann doch noch umentschieden habe, ist nun von jemand anderem eingereicht worden. Einerseits gefällt mir der Song natürlich und ich würde mich über eine gute Platzierung freuen, aber irgendwie würde es mich dann doch aufregen, wenn genau dieser Song gewinnt und ich somit den Sieg selbst aus der Hand gegeben hätte...