Ghost hat geschrieben:The Grand Budapest Hotel
Aberwitziges Abenteuer, in dem Wes Anderson seine Verliebtheit in den zentralen Bildaufbau zelebriert, so dass es fast schon anstrengend ist - dennoch kann man sich die meisten Einstellungen in ihrer perfektionistischen Komposition und ihren vielen Farben auch als großformatige Fotografien an der Wand vorstellen.
Jedenfalls ein unterhaltsamer Film, der visuell neben dem erwähnten speziellen Bildaufbau auch mit drei unterschiedlichen Bildformaten aufwartet, die jeweils die verschiedenen Zeit- und damit Erzählebenen repräsentieren. Zusammen mit den spielerisch verzierten Kapiteleinblendungen und der gesamten Künstlichkeit der fiktiven Welt hat man es hier also ganz deutlich mit einer Fantasiegeschichte zu tun. Das macht natürlich diese Art des Erzählens aus.
Der Nachteil ist jedoch, dass der Stil über Substanz siegt, die Figuren ordnen sich ihrer Funktion unter und die von zahlreichen Stars gespielten Nebenfiguren gehören lediglich zum bunten Dekor. Niedlich, aber nicht bewegend.
Sehr schön geschrieben. Dem kann ich mich anschließen. Ehrlich gesagt hat mich die Zentrierung am Anfang doch sehr gestört, da einfach viel zu penetrant. Könnte da auf fast nichts anderes achten. :|
Aber sonst war das echt alles ganz nett. Die Figuren haben Spaß gemacht.
Ghost hat geschrieben:Sibel Kekilli macht ihre Sache natürlich mal wieder gut (aber auch der kleine niedliche Sohn :oops: ), ich würde sie aber auch gern mal in einem anderen Rollentyp sehen. Erschreckenderweise bekommt sie trotz Preisen und Lob aber anscheinend nicht sonderlich viele Rollenangebote.
Wundert mich auch immer wieder. Rollenangebote gibts sicher welche, aber die großen Würfe scheinen nicht dabei zu sein, sonst bekäme man ja wenigstens einmal im Jahr einen Film mit ihr in der Hauptrolle zu sehen. Gut, mit GoT und dem Tatort ist sie gut dabei, aber trotzdem schade drum. Was meinst du mit "anderen Rollentyp"? Mal abgesehen davon, dass sie eben immer eine Deutsch-Türkin/Kurdin spielt, sind die Charaktere doch recht unterschiedlich.
Dom Hemingway
Saß in der Sneak und freute mich, denn neben Jude Law hatte auch Emilia Clarke eine Rolle inne. Nur leider hats das auch so gar nicht rausgerissen - was machst du denn für Sachen, Mädchen?

Mal 'ne knackige Zusammenfassung von filmstars.de, da nicht in Stimmung:
Nachdem er zwölf Jahre im Gefängnis verbracht hat – nicht zuletzt, weil er seine Komplizen nicht verraten wollte – ist der notorische Safe-Knacker Dom Hemingway (Jude Law) zurück in seiner Heimatstadt London. Sofort macht sich Dom zusammen mit seinem einstigen Partner Dickie (Richard E. Grant) daran, das Geld aus ihrem bis dato letzten Coup zurückzufordern – das befindet sich aktuell im Besitz von Doms Ex-Boss Mr. Fontaine (Damian Bichir). Zusätzlich erwartet der frisch entlassene Kriminelle eine Belohnung dafür, zwölf Jahre lang den Mund gehalten und Fontaine nicht verraten zu haben.
Auch an anderer Front versucht Dom alte Beziehungen zu reanimieren. Nachdem er eine Nahtoderfahrung erlebt hat, beschließt er, die Beziehung zu seiner Tochter (Emilia Clarke) wiederherzustellen. Schon bald jedoch wird Dom erneut in die Welt der Kriminalität gezogen. Früher oder später muss er alles auf eine Karte setzen, um die ultimative Schuldfrage zu klären – und dabei zu überleben…
[/ende]
Der Film hatte das Problem, dass man sich dazu gezwungen fühlte diesen cool und kultig zu finden. Ja, so kann man sich einen wirklich schlechten Tarantino vorstellen. Dialoge wundervoll ausgeschmückt mit Fäkalwörtern und lustigen Vergleichen, nur leider auf sehr plump getrimmt. Schmunzeln kann man dann und wann mal, aber so richtig abgeholt wird man doch nie. Muss ich nicht mehr haben. 4 von 10 Punkten