zvenn hat geschrieben:Gone Girl
Ich habe es tatsächlich geschafft jeglichem Bewegtmaterial im Vorfeld des Films aus dem Weg zu gehen. Das Einzige was ich über den Film wusste: Ben Affleck spielt mit und David Fincher führt Regie. Ohne zu wissen worum es überhaupt geht, machen Filme einfach mehr Spaß, vor allem wenn es sich dann auch noch um so einen hochkarätigen Film handelt
Mich würde jetzt echt mal interessieren wie das Buch so ist. Die Erzählweise des Films, inklusive der tollen Plot-Twists, ist einfach nur genial. Dazu die erstklassige schauspielerische Leistung aller Beteiligten (allen voran Rosamund Pike) oder auch die erneut tolle Musik von Trent Reznor und Atticus Ross.
Meiner Meinung zwar zwar nicht ganz so gut wie The Social Network, dennoch eines der Top-Highlights in diesem Kinojahr. 8,5/10
Who Am I
Bin ich der einzige hier, dem der Film überhaupt nicht zugesagt hat?
Total übertriebene Motivation der Figuren, eine daraus resultierende viel zu platte Story und dazu fürchterlich langweilige Charaktere. Eine einzige Enttäuschung :? 4/10
Das stimmt!! Filme zu sehen, ohne "bewegte Bilder" zu kennen oder nur zu wissen, wer Regie führt und WER mitspielt, macht das Filme Sehen irgendwie ganz anders und spannender....
Ich habe jetzt beispielsweise sooft Trailer von "The Eqaualizer" gesehen, dass meine Lust derart begrenzt ist, obwohl Denzel mitspielt...
Noch bis vor ca. 10 Jahren habe ich es meisst geschafft, wenn Trailer liefen, entweder die Ohren zuzuhalten, oder nicht hinzusehen und an was ganz anders zu denken oder in dem Kinolicht, dass ja bei Trailern nicht gerade großzügig ist, noch zu Lesen...das hat schon etwas geholfen....
Den Film hab ich schon am Mittwoch gesehen, bin aber noch nicht dazu gekommen, hier etwas dazu zu schreiben - das ist wirklich eine großartige Umsetzung eines tollen/spannenden Buches. Hier und da musste man natürlich Kürzen, aber insgesamt wurde da sehr gut von Buch auf Film umgearbeitet.
Die Schauspieler sind toll und die Twists funktionieren gut - auch wenn man sie eigentlich schon kennt.. kann man so eigentlich nur empfehlen.
8 von 10
Memento
Dank Netflix hab ich mir nun auch endlich einmal das erste große Meisterwerk von Nolan angesehen und muss sagen - joah, bin froh, dass ich das gemacht habe. Die Erzählstruktur würde mir wohl in den meisten Filmen auf die Nerven gehen, aber im Kontext der Story bzw in der Kombination mit Lennys Krankheit funktioniert das echt toll und obwohl es ziemlich fucked-up ist, hat man am Schluss dann zumindest das Gefühl, den Hauptteil der Story verstanden zu haben :lol:
Etwas unsicher bin noch, was nun genau mit seiner Frau und der Insulin-Sache war - aber da der Film dazu keine wirkliche Antwort liefert, bleibt das wohl eher offen XD
Aber insgesamt ein toller Film, ebenfalls mit tollen Schauspielern
9 von 10
"What really counts isn't being with or like or defined by anyone or anything else... but just being the best at being you"
Der Anfang war ganz ok und es gab auch ein paar gute, nicht übertriebene Gruselmomente. Nichts was man optisch und inhaltlich schon dutzende Male woanders gesehen hätte. Im Gegenteil einige Versatzstücke scheinen wirklich im Handbuch für Drehbuchautoren zu stehen. Zum Schluss wurde doch etwas langweilig und "einfach". Der Film hätte da noch eine nette Wendung verkraftet. (Die Vorlage des reellen New Yorker Ex-Cops gab das aber sicher nicht her).
Kann man sich anschauen, muss man nicht und v.a. kein zweites Mal. 06/10 Eigentlich 5 Punkte, aber Optik und Darsteller waren schon ok.
Da hätte ich doch lieber einen Cop-Film gehabt. Das Duo Bana/McHale hat gepasst. Letzteren (der aus Community) hätte ich fast nicht erkannt. Olivia Munn gab als Sahnehäubchen dazu.
War irgendwie ein 90min langer Apple Werbespot. Alg. hab ich mit solchem product placements keine Probleme, wenn se gut, auch mit nem Augenzwinkern umgesetzt werden. Hier hatte ich aber jedesmall das Gefühl, man meinte es ernst. Anonsten waren paar Szenen ganz Witzig, Diaz ist immernoch nen eye candy mit geilem Arsch und ja das wars.
5/10
Edge of Tomorrow
Hat mir richtig gut gefallen.
8/10
A Million Ways to Die in the West
War schon recht Witzig teilweise, aber auch sehr platter Klamauk an zuvielen Stellen. Hätte mir vlt. bissle weniger Klamauk gewünscht. Die Back to the Future Szene war aber irgendwie...cool
6.5/10 Wär mehr drinnen gewesen.
Knights of Badassdom
Recht Lustiger low Budgetfilm mit Peter Dinklage, Summer Glau, Ryan Kwanten (Jason aus True Blood) und anderen Schauspielern, die man als Nebendarstellern aus Film und Fernsehn kennt. Wer die Folge Supernatural (8x11) LARP and the Red Girl kennt und mochte, wird hier auch seinen Spass haben kurzweilig (Film geht nur um die 80min)
Etwas unsicher bin noch, was nun genau mit seiner Frau und der Insulin-Sache war - aber da der Film dazu keine wirkliche Antwort liefert, bleibt das wohl eher offen XD 9 von 10
versteckter Inhalt:
Zu ihrem tot....
Entweder es war dieser Überfall oder die Insulin Sache - Ich glaube auch, man hat es Absichtlich offen gelassen. Schadet dem Film aber auch wirklich nicht. :mrgreen:
Mal lieber doch sPOILER; :oops:
The Doctor: Amy Pond, there's something you better understand about me, cos it's important, and one day your life may depend on it.
[He smiles]
The Doctor: I am definitely a madman with a box.
Etwas unsicher bin noch, was nun genau mit seiner Frau und der Insulin-Sache war - aber da der Film dazu keine wirkliche Antwort liefert, bleibt das wohl eher offen XD 9 von 10
versteckter Inhalt:
Zu ihrem tot....
Entweder es war dieser Überfall oder die Insulin Sache - Ich glaube auch, man hat es Absichtlich offen gelassen. Schadet dem Film aber auch wirklich nicht. :mrgreen:
Mal lieber doch sPOILER; :oops:
Ich will nicht klugscheißern, aber
versteckter Inhalt:
das Ganze hat man eigentlich nicht offen gelassen: Den Überfall hat sie überlebt, gestorben ist sie an der Insulin-Überdosis durch Lenny, denn Sammys Geschichte hat sich Lenny ja durch sein ständiges Vergessen und damit verbundene Erinnerungslücken selbst zusammengereimt, denn es ist ja seine eigene Geschichte. Man sieht das gegen Ende in Bildern, die teilweise nur 1 Sekunde zu sehen sind: Lenny in der Klapsmühle, nicht Sammy. Lennys Frau liegt mit ihm im Bett, als er schon seine Tätowierungen hat und den "Mörder" sucht)
In der Sneak "Pride", sau starker Film. Das ganze ist nach einer wahren Geschichte, wie es ja immer so schon heißt.
In dem Film geht es um eine schwul-lesbische Gruppe die die streikenden Bergarbeiter in England finanziell und materiell unterstützen will. Wie man es sich denkt passen die beiden Gruppen am Anfang nicht zusammen, aber über die zeit wachsen die Gemeinschaften zusammen und es wird immer besser.
Humorvoll und klasse gespielt.
9/10
Friends - The O.C. - Greek - Veronica Mars - Chuck - Scrubs - HIMYM - Entourage - Reaper - TBBT - One Tree Hill - Everwood - Supernatural
2Pac hat geschrieben:Lovesong für Bobby Long
Sehr sehr langweiliger Film. Kaum Handlung, viel unnötiges Gelaber. Nicht mal die Hälfte geschafft.
0/3
Sehr sehr langweiliger Beitrag. Kaum Inhalt und doch unnötiges Gelaber. Aber ich hab es, wie immer bei diesen hingerotzten Einzeilern, bis zum Ende geschafft.
2Pac hat geschrieben:Warum sollte ich auch mehr als ein paar Zeilen dazu schreiben? Wer Details wissen will, kann den Wikipedia Artikel lesen.
Ich meine keine Details zum Inhalt, sondern eine detaillierte Bewertung. Du eine Beiträge sind aber im Grunde wie dein Notensystem komplett ohne Aussagekraft und im Grunde total austauschbar. Es würde vermutlich nicht mal einer merken, wenn du hier mit Clippings immer die gleiche Bewertung posten würdest und nur den Filmtitel austauscht.
Das ist dein Ding und das soll es meinetwegen auch bleiben, aber ich würde mich freuen, wenn ein so aktiver User wie du es bist, auch etwas schreiben würde, dass es sich zu lesen lohnt. Das ist ja irgendwo auch der Sinn eines Forums.
"Ich fand es gut, weil es gut war" ist für mich einfach uninteressant.
Auch endlich gesehen. Genialer cast, viele gute kleine Gags, schöne VEs und coole Sprüche. Hin und wieder etwas vorhersehbar und irgendwie fehlt mir auch das gewisse etwas. Aber war mal was anderes und doch recht sehenswert!
There's a reason you separate military and the police. One fights the enemies of the state, the other serves and protects the people. When the military becomes both, then the enemies of the state tend to become the people. -William Adama-
Maze Runner - Die Außerwählten im Labyrinth
Ich gebe zu, dass ich das Buch dazu nicht kenne und mir den Film nur aus zweierlei Gründen angeschaut habe: 1. Ich bin ein Fan von Dylan O´Brien den ich bereits aus "Teen Wolf" kenne, in dem er einfach genial ist und 2. fand ich den Trailer sehr gut. Die Bilder sahen einfach fantastisch aus und die Vorfreude auf dem Film war dementsprechend groß und ich wurde zum Glück nicht enttäuscht. Die Zeit verflog im Saal wie im Fluge. Der Film war so spannend, dass ich irgendwann sogar mein Popcorn zur Seite lag, damit ich auch ja nichts verpasste. Jedes Mal wenn sich das Labyrinth irgendwie bewegt hat, rutschte mir mein Herz in die Hose. Die Atmosphäre des Films wurde sehr gut auf den Zuschauer transportiert, allerdings finde ich es schade, dass ein Großteil der Charaktere sehr blass blieb. Gut, Rollen, die außer ihrem Namen nichts mehr aus ihrer Vergangenheit wissen, damit lässt sich nicht allzu viel machen, aber genau deswegen hätte man noch ein wenig mehr mit ihren Gedanken, Ängsten und Emotionen spielen können. Bei ein paar wenigen Charakteren ist das gelungen. Die einzige weibliche Hauptrolle in dem Film ging allerdings völlig unter. Was ich vom Ende halten soll, weiß ich auch nicht so ganz. Zum einen ging es mir etwas zu schnell - ein paar Szenen mehr im Labyrinth wären fantastisch gewesen -, zum anderen fand ich es toll umgesetzt, aber dann ärgere ich mich auch wieder über diesen fiesen Cliffhanger. Wenigstens ist für 2015 bereits die Fortsetzung angekündigt, dass ich nicht allzu lange darauf warten muss, denn Teil 2 wird ganz sicher von mir geguckt. 8,5 / 10
Der Film ist von Anfang bis Ende spannend, es gibt kaum eine Verschnaufspause. Immer wieder neue Gefahren, Bedrohungen und Twist und man ist als Zuschauer dabei und ist quasi Thomas.
Die Darsteller sind klasse, allen voran Dylan O’Brien. Durch das Non-Stop Tempo des Films, geht leider die Charakterstudie ein bissel unter, so das einen die
versteckter Inhalt:
Tode vieler Personen eher kalt lassen
aber das ist für den Film auch nicht so wichtig.
Für sein geringes Budget, sehen die Effekte toll aus und
versteckter Inhalt:
das Ende ist ein netter Twist.
Jetzt bin ich gespannt wie es weiter geht, vor allem wenn man hört, das die weiteren Bücher nicht gerade gut angekommen sind, hoffe ich das man bei dem zweiten Film trotzdem was gutes wie Teil 1 hinbekommt.
8,5/10
"Whether you come back by page or by the big screen, Hogwarts will always be there to welcome you home."
Nach dem bisher eher mauem Kinojahr, war das ein wirkliches highlight.
Gute Story, tolle dunkle Atmosphäre und klasse Schauspieler. Kann mich den Vorschreibern also praktisch in allem nur anschließen. Kaya Scodelario mochte ich allerdings nicht und Dylan O’Brien war für mich höchstens in Ordnung. Da hat mir Thomas Sangster einfach besser gefallen. Der hat sowas eigenes, was mir gut gefällt.
There's a reason you separate military and the police. One fights the enemies of the state, the other serves and protects the people. When the military becomes both, then the enemies of the state tend to become the people. -William Adama-
A Demon in My View
In seinem vorletzten Kinofilm "durfte" Anthony Perkins wieder einmal eine der zahlreichen Norman Bates - Reinkarnationen spielen, die den Großteil seiner späteren Karriere bestimmen sollten. Und diese deutsche Produktion (in Deutschland als Der Mann nebenan erschienen), die auf Ruth Rendells gleichnamigen Roman basiert, versucht gar nicht erst, die Gemeinsamkeiten mit der Horrorikone zu vertuschen: Muttikomplexe, Frauenmorde, eine Beziehung mit einem unbelebten Objekt - und eigentlich ist Arthur Johnson (so der Name des Herren, den er hier spielt) eine gequälte Seele, ja, bemitleidenswert.
Einsam lebt Arthur Johnson in einem Londoner Mietshaus, meidet soziale Kontakte weitgehend, ist überaus korrekt, spießig und sexuell verklemmt (wie soll es auch anders sein?). Eines Tages zieht ein neuer Mieter ins Haus, der ebenfalls Johnson heißt, was für einige, hm, Probleme sorgt. Und dann ist da noch der Kenbourne Killer, der bereits vor 25 Jahren sein erstes Opfer umbrachte, aber nie gefasst wurde. Wer kann das bloß sein?
Ich sag's so: Er hätte schlimmer sein können und eigentlich fand ich ihn ganz unterhaltsam. Anthony Perkins ist es zu verdanken, dass Arthur Johnson eben nicht nur ein Norman Bates - Klon ist, er spielt ihn etwas anders, sogar weniger twitchy (obwohl genau das in anderen Filmen sein Markenzeichen ist) und durchaus mit Humor. A Demon in My View ist kein pornographischer Schund wie Edge of Sanity und wirkt allein dadurch sympathischer. Das bedeutet aber nicht, dass er gut gemacht wäre.
Die Cinematographie lässt eher an einen Fernsehfilm erinnern und wirklich spannend wird es ohnehin nicht. Die Liebesgeschichte um Anthony Johnson (gespielt vom Deutschen Uwe Bohm) und die inneren Konflikte Arthur Johnsons sind thematisch zu weit voneinander entfernt, als dass sie eine organische Einheit im Film bilden könnten (auch wenn dies das ironische, vielleicht etwas zynisch-unbefriedigende Finale versucht). Einige andere Figuren (vor allem die chinesische Untermieterin, die entweder gerne viel Sex hat oder eine Prostituierte ist; habe ich nicht ganz verstanden) sind völlig sinnlos.
Arthurs Flashbacks werden auf eine ziemlich willkürliche Weise in die Story eingebunden und sind wenig aufschlussreich. Hätte man mehr Sorgfalt auf Arthurs Vergangenheit und seine seelischen Wunden verwendet, hätte der Film wohl runder gewirkt.
So bleibt am Ende ein recht lahmer Film, der weder spannender Thriller noch tiefschürfendes Drama ist. Anthony Perkins ist sehenswert, irgendwie ist die Mietshausatmosphäre am Anfang des Streifens auch nett, ansonsten nichts dolles.
Nous étions un seul homme
Frankreich im zweiten Weltkrieg. Der allein lebende Bauer Guy hört einen Schuss. Im Wald findet er den verwundeten deutschen Soldaten Rolf. Er bringt ihn in sein Heim und umsorgt ihn. Als er wieder genesen ist, will Rolf eigentlich gehen, doch der energische Franzose will ihn nicht loslassen. Und auch Rolf ist interessiert am Kennenlernen einer für ihn fremden Welt.
Wir waren ein Mann von 1979 konzentriert sich ganz auf die komplexe Kameradschaft/Freundschaft/Liebesbeziehung zwischen den beiden Männern, die eigentlich Feinde sein müssten, sich aber immer mehr einander annähern und sich aufeinander einlassen. Sie prügeln sich, rangeln miteinander, besaufen sich und grölen auf der einsamen Farm. Oft schlägt eine intime, annähernde Begegnung in Gewalt um - und sowieso setzt Regisseur Philippe Valois aufs Körperliche: vor allem Serge Avedikian als "madman" Guy setzt seinen Körper radikal ein und macht seine innere Unruhe so auch äußerlich sichtbar: er rast durchs Bild, bewegt sich hektisch im Zimmer, gießt sich das kalte Wasser über den nackten Körper und wischt sich den Hintern mit Zeitungsblättern ab und liest hinterher nach, wo er Spuren hinterlassen hat, um sich darüber zu belustigen.
Avedikians energiegeladenes Spiel ist durchaus beeindruckend - over the top, ja, vielleicht, aber authentisch. Piotr Stanislas, der den Deutschen spielt, fällt da weniger auf, sein Gesichtsausdruck verändert sich nicht oft, was aber einen Kontrast bildet zum Franzosen - Rolf als Gegenbild, als ruhiger, in sich gekehrter Zeitgenosse.
Auch Guy hat Geheimnisse, über die er nicht sprechen will, sein Körper verrät ihn aber und immer wieder bricht es aus ihm heraus; seine schwierige Kindheit, seine Einsamkeit, sein Aufenthalt in einer psychiatrischen Anstalt, sein Misstrauen. Man erwartet es nicht und dann, plötzlich sieht er etwas in dem anderen, dass ihn explodieren lässt. Es ist ein ständiger, gewaltsamer Kampf. Ich dachte mir: erfrischend, so ein Typ, der so unbeeindruckt von dem Urteil anderer agiert, energiegeladen lächelt, und doch voller Schmerz, anhänglich, Sehnsucht nach Nähe und Zuneigung. Irgendwie sympathisch. Aber auch gefährlich. (Tote Tiere.)
Ja, also, diese Beziehung der beiden Typen ist faszinierend mit anzusehen. Manchmal schmerzhaft in der Radikalität der Darstellungsweise. Völlig unsentimental außerdem. Die lernen was über sich. Und haben ein Saufgelage und grölen herum, echt nervtötend, aber so wahr.
Jack
Jack ist erst zehn Jahre alt, trägt aber schon eine Menge Verantwortung auf seinen Schultern, denn seine junge Mutter scheint nicht zu realisieren, wie viel Verantwortung sie eigentlicht trägt. Und so macht er seinem kleinen Bruder Manuel Frühstück, bevor er zur Schule läuft. Schließlich eskaliert die Situation und Manuel verletzt sich, Jack kommt ins Heim. Doch schon bald flüchtet er von dort und sucht seine Mutter.
Thematisch erinnert der hier an den japanischen Film Nobody knows: auch hier sind Kinder auf sich allein gestellt und müssen zurecht kommen in einer Welt, die nicht für sie gemacht ist. Was gibt es denn da noch so für Machwerke, würde mich interessieren?
Jack hatte seine Premiere auf der diesjährigen Berlinale und war für den Goldenen Bären nominiert, durchaus zurecht. Ivo Pietzcker ist stark als Jack: hektisch versucht er, der Verantwortung gerecht zu werden, die seine Mutter ihm unbewusst aufgebürdet hat; man spürt förmlich die Überforderung des Jungen, und doch gibt er nicht auf und macht weiter trotz all der immensen Rückschläge und negativen Erfahrungen. Rührend kümmert er sich um seinen Bruder, der ihm vollkommenes Vertrauen entgegen bringt. Nahezu furchtlos bewegt er sich durch die Erwachsenenwelt, durch Clubs ("Wo ist Mama?" fragt er einen Bekannten, der ihn nicht zu hören scheint, da er sich in einem Drogenrausch befindet), über die nächtlichen Straßen Berlins, zu Orten der Arbeit. Erschreckend ist es zu sehen, wie die Erwachsenen so mit sich selbst beschäftigt sind, dass es ihnen nicht seltsam vorkommt, dass zwei Kinder sich in diesen Räumen befinden; während Jack Verantwortung für sich und seinen Bruder übernimmt, fühlen sich die anderen nicht verantwortlich (eine Ausnahme gibt es dann schließlich bzw. zwei).
Das Ende ist irgendwie tragisch, aber nicht durchweg pessimistisch; auf jeden Fall unterstreicht es noch einmal die beeindruckende Reife Jacks.
versteckter Inhalt:
Als Mutter und Sohne endlich wieder vereint sich, freut sich Jack, doch schnell merkt er, dass seine Mutter nichts gelernt hat, nichts versteht, jegliche Selbstreflektion vermissen lässt. Sie scheint ihre Söhne zu lieben, doch Verantwortung übernehmen, dazu ist sie nicht in der Lage.
Und so ist es wieder einmal Jack, der diese Verantwortung aufsatteln muss, für sich und für seinen Bruder. Er entschließt sich zum Heim zurückzugehen, zu dem Ort, an dem er Peinigung, seelischen und körperlichen Schmerz erlitten hat. Doch es ist ein Ort, in dem für ihn gesorgt wird. Dass er sich "freiwillig" von seiner Mutter löst, weil er erkennt, dass sie den beiden nicht das geben kann, was sie brauchen, ist stark und beeindruckend. Dass es dazu kommen muss: erschütternd.
Interstellar
Was ein wahnsinnig toller Film! Selten sieht man Science-Fiction so in seiner reinsten Form. Eine Geschichte, die in ihrer Welt einen absolut schlüssigen Eindruck macht und bei der man merkt, dass sich die Macher wirklich so einige Gedanken gemacht haben.
Sehr nett ist auch zu sehen, dass man in einem modernen "Weltraum-Film" auf vermeintlich spektakuläre Szenen verzichten kann, um sich 100%ig auf die Geschichte zu fokussieren.
Das Ganze dann noch schauspielerisch überragend dargeboten, eine typisch "nolan-ige" Story die Filmen wie Inception oder The Prestige in nichts nachstehen und 170 Minuten, die wie im Flug vergehen. 9/10
47 Ronin
Der Film war deutlich besser als nach den Kritiken und Zuschauerzahlen anzunehmen war. Das Hauptproblem des Film liegt beim Anspruch der Produzenten. Anstatt das Budget mit Fantasy-Elementen und teuren Effekten aufzublasen, hätte man sich einfach auf die Geschichte der 47 Ronin konzentrieren sollen. Es ist letztlich auch die Beziehung der beiden Leads Keanu Reeves und Hiroyuki Sanada, die den Film sehenswert macht. Die Stärke des Films liegt also nicht in Effektschlachten, sondern bei den Figuren.
Mit 150 Mio. hat der Film gar nicht wenig eingespielt, dumm nur, wenn der Ansatz der Produzenten ein falscher war und der Film 175 Mio. kostete. Ähnlich wie bei The Lone Ranger sieht man auch nicht wo das Geld gelandet ist. 6,5/10
Brick Mansions
Das franz. Original kenne ich nicht. Das US-Remake hat ein der bescheuersten Prämissen die man sich vorstellen kann, aber der Film macht trotzdem großen Spaß, etwas das in Paul Walkers Karriere nicht selten der Fall war. Mit dem klaren Fokus auf die Action fällt auch nicht so stark auf, dass bis auf Paul Walker nur grauenvolle Schauspieler im Film auflaufen, wobei David Belle sein fehlendes Talent, zumindest mit Charisma wett machen kann. Der ist aber natürlich besonders in den Parkourszenen der Standout des Films. Diese Szenen sind stark gefilmt und das Setting der heruntergekommenen Brick Mansions ist dafür perfekt. 6/10
The Fifth Estate
Mit Benedict Cumberbatch und Daniel Brühl ist der WikiLeaks-Film ideal besetzt. Cumberbatch ist die ideale Besetzung für einen Exzentriker wie Assange und Brühl gibt den geerdeten Partner. Die Entwicklung der etwas seltsamen Freundschaft der beiden Männer bis zum (Vertrauens)bruch, wird von beiden gut dargestellt, wobei Cumberbatch natürlich die dankbarere Rolle hat. In Nebenrollen hat man noch bekannte Gesichter wie Laura Linney, Stanley Tucci und Moritz Bleibtreu die ihren kleineren Parts die nötige Klasse verleihen können.
Assange selbst sieht den Film zwar als Angriff auf seine Person, aber ich finde, dass man hier ohne große Wertung auskam, wenngleich Assange natürlich als seltsamer Mensch rüberkommt. 7/10
Mörf
Bildgewaltig, emotionaler Film. Nolan hat es einfach drauf. Episch und wunderschön gefilmt, wirkt der Film auf der einen Seite ungewöhnlich ruhig nur um dann ähnlich Inception seinen Bombast-Scorepenis auf den Tisch zu legen. In einer Szene bin ich - wenngleich das beabsichtigt war - vollkommen zusammengezuckt. Viele herausragende Momente. Ich kann mir vorstellen, dass etlichen Leuten das Ende nicht gefallen wir, ich fande es aber mehr als gelungen. Die Zeit wird zeigen inwiefern ich den Film in Nolans Filmriege einsortieren werde - gerade bei seinen Filmen ist der Eindruck meist ziemlich überfordernd - aber ich bin sehr guter Dinge. Must-See im Kino, daran führt kein Weg vorbei.
Was soll man dazu noch sagen. Der Film ist in meinen Augen ein Meisterwerk des Science Fiction Genres. Selten war ich nach einem Film so sprachlos und konsterniert. Wow, das schaffen nicht viele Filme.
Christopher Nolan nimmt abermals ein wissenschafliches Thema, diesmal interstellare Reisen und Weltraumphysik, mithilfe der Koryphäe Kip Thorne als Berater, erklärt alles zunächst in seiner Filmlogik und spielt dann kreativ damit herum. Herausgekommen ist ein exzellenter Sci-Fi Film.
Dieser Film fühlt sich an wie ein modernes 2001 - ohne zu sehr 2001 zu sein. Er ist visuell atemberaubend, mit einigen Effekten die so noch nie erstellt wurden und sogar für die Wissenschaft relevant sind (Schwarzes Loch). Die Schauspieler sind allesamt sehr gut bis fantastisch. Mit zwei herausragenden Hauptdarstellern und einer jungen Nebendarstellerin, die sich wohl über eine Oscarnominierung freuen dürfte. Man merkt ihnen die Leidenschaft an und wie viel Spaß sie an den gottseidank echten Sets hatten.
Hinzu kommt ein Plot, der den Zuschauer abermals fordert und die Nolan-typischen Twists enthält, die ich so sehr liebe. Dabe ist die Story trotz der beiden sich immer wieder kreuzenden Stränge stets nachvollziehbar. Sie hat mich echt in den Bann gezogen und die 170 Minuten vergingen wie nichts. Ich verzeihe dem Film eine etwas billige "Ausrede" mit einem bestimmten Charakter, denn es ist durchaus plausibel erklärt, warum dieser Charakter so agiert.
Hans Zimmer hat wieder einen Soundtrack geschrieben, der die Szenen perfekt untermalt und in den richtigen Momenten nochmal verstärkt. Dabei ist er so viel ruhiger als das, was wir von ihm in den letzten Jahren gewohnt sind. Und wenn der Kinosaal bebt und der Bass so sehr wummert, dass man in den Sitz gedrückt wird, dann weiß man, dass auch die Soundeffekte perfekt sind.
Dieser Film hat mich wirklich mitgenommen. In der dramatischen Andocksequenz pumpte mein Herz. In der allerersten Szene im All, als es still wird, habe ich unbewusst den Atem angehalten (hab ich erst hinterher gemerkt). Ich war vom Setdesign und den visuellen Effekten weggeblasen. Den Klimax erachte ich als sehr belohnend und äußerst klever konstruiert. Samt großem AHA. Und das Ende hat mich sehr berührt.
Ich kann die verhaltene, teils unfaire Kritik aus Amerika nicht nachvollziehen. Kann aber verstehen, dass der Film nicht für jedermann geeignet ist. Dafür ist er zu speziell, zu komplex, zu "man muss sich darauf einlassen". Für mich jedoch ist er einer der besten Science Fiction Filme unserer Zeit.
Rush erzählt vom Aufstieg des Formel 1 - Rennfahrers Niki Lauda (grandios gespielt von Daniel Brühl) und der ewigen Auseinandersetzung mit James Hunt (Chris Hemsworth), seinem Gegner, der parallel mit ihm von der Formel 3 in die Formel 1 aufsteigt.
Erzählt wird der Film in Gegensätzen: James Hunt ist der Lebemann, der versucht, ohne werbegelder, aber mit viel Spendengelder eines reichen Freundes die Formel 1 zu gewinnen und aus Spaß am Sport und aus Leidenschaft immer weiter nach oben zu kommen. Niki Lauda ist das Gegenmodell: Selbst gesegnet mit viel Geld ist er der Techniker, der nicht beliebt ist, aber die ganze Nacht an seinem Auto schraubt, dadurch den Sport mehr zum Beruf macht und den Sport auch aus finanziellen Interessen betreibt. In gewisser Weise wird Lauda als RB Leipzig seiner Zeit geschildert.
Das ist alles sehr gut umgesetzt, mit einem guten Maß an Rennacts und Umfeldszenen. Schnell wird der Aufstieg des Niki Lauda erzählt, quälend lang das Rennen und der Unfall am Nürburgring, eindringlich und schnell die Tage danach im Krankenhaus gezeigt, bis es dann zum letzten Rennen in Japan wieder eine lange, spannende Rennszene gibt, atmosphärisch unterlegt von Hans Zimmer.
4/5
Frau Ella
Sascha, ein verhinderter Arzt und frisch von seiner Freundin getrennt, lernt im Krankenhaus Fräulein Ella kennen, eine alte Dame, die ihrer großen Liebe nie ihre wirkliche Liebe gestanden hat. Sascha (Matthias Schweighöfer) entführt sie daraufhin aus dem Krankenhaus und reist mit Frau Ella (Ruth Maria Kubitschek) durch Europa, um ihre Liebe wiederzufinden.
Frau Ella ist ein Film nach dem bekannten Til Schweiger Konzept: Ein bisschen lachen, ein bisschen weinen, gute Musik im Hintergrund und eine Geschichte, die nicht sonderlich dramatisch ist und deswegen leicht verdaulich konsumierbar ist. Dennoch hat der Film durchaus seine berührenden Momente, in denen Fräuein Ella durchaus auch glaubhaft mit ihrer Lebensweisheit als alte Dame glänzt und dem jungen Sascha die Sporen zeigt.
So bleibt nach 90 Minuten gut produziertes Popcornkino übrig. Aber für einen DVD Abend mit Freunden sicher nicht das Schlechteste.