von Ghost
#1415458
baumarktpflanze hat geschrieben:Ich bin seit drei Uhr heute wach. 8)
Und wann gingst du ins Bett? Gingst du überhaupt ins Bett? Benötigst du keinen Schlaf?

Ich aß eben eine TK-Pizza. Ich musste, weil ich Hunger hatte. Und jetzt sollte ich vielleicht meinen dritten Kaffee trinken, damit ich vom Essen nicht zu müde werde. Hab noch zu tun.
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von Kiddow
#1415459
Pflanze, du hast einen ganz ungesunden Schlafrhythmus!

Ich habe gerade Bulgursalat mit Gurke, Tomaten, Oliven, Feta und Krabben gegessen.
von Ghost
#1415464
Kiddow hat geschrieben:Ich habe gerade Bulgursalat mit Gurke, Tomaten, Oliven, Feta und Krabben gegessen.
Mir kommt es so vor, als würdest du stets abwechslungsreiche fancy Kost zu dir nehmen. Bereitest du dir das immer selbst zu?
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von Kiddow
#1415466
Ghost hat geschrieben:
Kiddow hat geschrieben:Ich habe gerade Bulgursalat mit Gurke, Tomaten, Oliven, Feta und Krabben gegessen.
Mir kommt es so vor, als würdest du stets abwechslungsreiche fancy Kost zu dir nehmen. Bereitest du dir das immer selbst zu?
Meistens. Heute auf jeden Fall.

Zum Abendessen gibt es heute Tortellini mit Tomaten-Mozzarella-Sauce (die kommt allerdings aus der Maggi Tüte) und dazu ein Toskana Schnitzel von Valess (das sind dies Milchschnitzel, schmecken voll geil).
von Ghost
#1415469
An diesen Valess-Milchdingern laufe ich im Rewe auch dauernd vorbei, bin aber immer etwas skeptisch, weil es mit diesen (vegetarischen) Fertigprodukten immer so eine Sache ist, ob die (nach irgendwas) schmecken. Und günstig sind die ja auch nicht unbedingt. Aber wenn du sagst, dass sie gut sind, probiere ich sie vielleicht mal aus. :o
von Stefan
#1415476
Was ist denn ein Milchschnitzel? (und ja ich könnte es jetzt einfach Googlen aber dann würde uns dieses wertvolle Gespräch durch die Lappen gehen)
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von Kaffeesachse
#1415480
Stefan hat geschrieben:Was ist denn ein Milchschnitzel?
Milch mit einer großen Ansammlung von Stabilisatoren und Zusatzstoffen. Ich glaub, ein richtiges Schnitzel ist ernährungstechnisch besser. :lol:
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von Kiddow
#1415482
Stefan hat geschrieben:Was ist denn ein Milchschnitzel? (und ja ich könnte es jetzt einfach Googlen aber dann würde uns dieses wertvolle Gespräch durch die Lappen gehen)
Naja, es sieht aus wie ein paniertes Stück Fleisch, es besteht aber aus Milch und Pflanzenfasern (für die Konsistenz). Ich hab die mal probiert, weil ich ja gern weniger Fleisch essen möchte, aber einen totalen Appetit auf Schnitzel hatte.

Ich hab die Varianten mit Füllung probiert: Goude, Champignons, Tomate-Mozzarella. Und es schmeckter mir alles gut. Nur das nicht panierte Filet hab ich bisher ausgelassen.

Und das Preisargument zählt nicht. Wenn man die gleiche Menge Bio-Schweinefleisch kaufen würde, wäre es vermutlich genauso teuer oder teurer.
von Stefan
#1415484
Achso ok - hört sich furchtbar an, aber jedem das seine :mrgreen:
von Ghost
#1415485
Kiddow hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Was ist denn ein Milchschnitzel? (und ja ich könnte es jetzt einfach Googlen aber dann würde uns dieses wertvolle Gespräch durch die Lappen gehen)
Und das Preisargument zählt nicht. Wenn man die gleiche Menge Bio-Schweinefleisch kaufen würde, wäre es vermutlich genauso teuer oder teurer.
Na ja, Bio-Schweinefleisch ist ja nicht die einzige Alternative. Man kann sich auch Zutaten für ein gesundes und abwechslungsreiches Mahl kaufen und etwas kochen.
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von Kiddow
#1415487
Ja, klar. Es ging mir auch nur um den Vergleich "Fleischersatz" und richtiges Fleisch.

Meistens koche ich komplett fleischlos, auch ohne Ersatz.

Fisch kommt öfter auf den Teller.
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von jotobi
#1415502
Ich habe dieses Valess Schnitzel vor paar Wochen auch mal gekauft. Von der Konsistenz hier könnte man es wohl mit einem Putenschnitzel vergleichen. Ich fand es eigentlich nicht schlecht, hatte aber auch Soße dazu. ;)

Nur die Valess Bratwurst kann ich mir irgendwie nicht so recht vorstellen.
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von baumarktpflanze
#1415503
Ich werde nie verstehen, warum Menschen, die Vegetarier sind, bei Lust auf Fleisch zu einem Fleischersatzprodukt greifen und nicht einfach mal ein Stück Biofleisch oder richtig hochwertiges Fleisch essen. Ab morgen kann man dann ja wieder Vegetarier werden.
von Ghost
#1415505
baumarktpflanze hat geschrieben:Ich werde nie verstehen, warum Menschen, die Vegetarier sind, bei Lust auf Fleisch zu einem Fleischersatzprodukt greifen und nicht einfach mal ein Stück Biofleisch oder richtig hochwertiges Fleisch essen. Ab morgen kann man dann ja wieder Vegetarier werden.
Da gibt es mehrere Gründe. Vielleicht will und kann man es einfach nicht mit seinem Gewissen vereinbaren, tote Tiere zu essen, auch wenn sie "Bio" sind (was ja auch nicht unbedingt heißen muss, dass die Tiere voll das happy life hatten). So ein Changieren zwischen Fleischessen und Nichtessen kann man auch als inkonsequent empfinden. Da spielt vielleicht auch der Zwang zu einer "stabilen Identität" bzw. zu einem konsequenten Selbstverständnis eine Rolle. Wenn man mal ein Stück Fleisch isst, ist man dann kein "echter Vegetarier" mehr. Vegetariersein ist ja (ob man es will oder nicht) auch ein Statement. Wenn man als Vegetarier mal ein Stück Fleisch isst, kann es durchaus vorkommen, dass man schräg angeguckt wird bzw. die Selbsttreue (boah wie heißt das Wort) in Abrede gestellt werden soll.

Oder man kann's eklig finden. Lust auf ein Stück Fleisch bedeutet ja noch nicht, dass man es dann auch mag. In den letzten Monaten habe ich ab und zu das Verlangen verspürt, Fleisch zu essen, und habe dann bei anderen gekostet. War teilweise okay, aber insgesamt nicht überwältigend und es ist beim letzten Mal zum Beispiel auch nur beim Kosten geblieben bzw. musste ich dann zwei Stücke essen, weil keiner meinen Abfall haben und ich den Teller wie ein braves Kind leer essen wollte.

Diese oft obskuren Fleischersatzprodukte esse ich aber auch nicht häufig. Gibt so Gyros-Zeug, was ich ganz nett finde, aber wie gesagt: zu teuer. Außerdem denke ich mir immer: Koch was, du faule Sau.
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von Kiddow
#1415507
Ich kann Fleisch einfach nicht gut zubereiten. Wenn ich dann 10 Euro für 250 Gramm Bio-Putenbrustfilet ausgegeben habe und das schmeckt dann nicht so, wie ich mir das vorstelle, dann ist das frustrierend. Deshalb die einfacher zu verarbeitenden Ersatzprodukte.

Wenn ich so einen Fleischappetit z.B. habe, wenn ich gerade mit jemandem Essen gehe, dann bestelle ich mir durchaus auch ein Rumpsteak. Weil es sau lecker schmeckt und ich es genießen kann.
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von baumarktpflanze
#1415508
Naja, wenn ich das mit den Fleischersatzprodukten richtig verstanden habe, geht es darum, den Geschmack von Fleisch, die Konsistenz von Fleisch und nicht zuletzt auch das Aussehen von Fleisch so zu "kopieren", dass man im besten Falle den Unterschied zu echtem Fleisch nicht merkt. Das funktioniert gerade bei vegetarischer Wurst fast schon beängstigend gut - und das lässt sich die Lebensmittelindustrie auch entsprechend bezahlen.

Aber gehört zum Vegetarismus nicht auch eine natürlichere Ernährungsauffassung - und ist das dann wirklich vereinbar mit einer Wurst, die mit Geschmacksstoffen so zusammengestellt wird, dass sie am Ende dem echten Fleisch ähnelt? Ist es - bei allem Statement, dass das Vegetariersein ausdrückt - gerade dann am Ende nicht sinnvoller, lieber das echte Stück Fleisch zu essen? Und nicht zuletzt: Was genau macht es eigentlich so attraktiv für einen Vegetarier, dass man Produkte kauft, die dann doch Fleischprodukten ähneln?

(Nicht falsch verstehen: Ich halte solche Fleischersatzprodukte durchaus sinnvoll für Vegetarier, die neu sind und denen es dadurch einfacher fällt, an die vegetarische Lebensweise herangeführt zu werden. Vielleicht sind gerade solche Produkte auch gut, um Menschen zu überzeugen, die glauben, dass vegetarische Produkte einfach nicht schmecken können.)
von Ghost
#1415511
baumarktpflanze hat geschrieben:Aber gehört zum Vegetarismus nicht auch eine natürlichere Ernährungsauffassung - und ist das dann wirklich vereinbar mit einer Wurst, die mit Geschmacksstoffen so zusammengestellt wird, dass sie am Ende dem echten Fleisch ähnelt? Ist es - bei allem Statement, dass das Vegetariersein ausdrückt - gerade dann am Ende nicht sinnvoller, lieber das echte Stück Fleisch zu essen?
Kann, muss aber nicht. Wenn jemand Vegetarier geworden ist, weil derjenige nicht will, dass Tiere für ihn (bzw. zumindest für seine Nahrungsaufnahme) sterben, dann ist es konsequent, Fleisch komplett von seinem Nahrungsplan zu streichen.
baumarktpflanze hat geschrieben:Und nicht zuletzt: Was genau macht es eigentlich so attraktiv für einen Vegetarier, dass man Produkte kauft, die dann doch Fleischprodukten ähneln?
Wenn man Fleisch eigentlich gerne mag, aus ethischen Gründen aber darauf verzichten möchte, dann kann es durchaus attraktiv sein, etwas essen zu können, was ähnlich schmeckt. Dass einige Firmen solche Produkte wie "Putenwurst ohne Fleisch" anbieten, ist natürlich äußerst amüsant. Aber das ist dann halt einfach Marketing und vielleicht suchen einige Vegetarier ständig nach Alternativen oder es soll "Neueinsteiger" ansprechen, wie du erwähnst.
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von baumarktpflanze
#1415514
Ghost hat geschrieben:Wenn jemand Vegetarier geworden ist, weil derjenige nicht will, dass Tiere für ihn (bzw. zumindest für seine Nahrungsaufnahme) sterben, dann ist es konsequent, Fleisch komplett von seinem Nahrungsplan zu streichen.
Aber macht es die Sache dann besser, wenn man ein Fleischersatzprodukt ist?
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von Kiddow
#1415516
baumarktpflanze hat geschrieben:
Ghost hat geschrieben:Wenn jemand Vegetarier geworden ist, weil derjenige nicht will, dass Tiere für ihn (bzw. zumindest für seine Nahrungsaufnahme) sterben, dann ist es konsequent, Fleisch komplett von seinem Nahrungsplan zu streichen.
Aber macht es die Sache dann besser, wenn man ein Fleischersatzprodukt ist?
Nicht unbedingt. Das Thema ist ja ziemlich komplex. Gerade bei milchigen Ersatzprodukten leiden ja auch wieder Tiere (die Milchkühe). Und nimmt man Sojaprodukte, ist man mit Schuld am Raubbau im Regenwald.

Eben deshalb ist ja auch ein Ersatzprodukt für mich eher die Ausnahme geworden. Ganz allgemein, versuche ich mich nachhaltiger zu ernähren. Ich war dieses Wochenende z.B. zum ersten Mal in meinem Leben auf dem Wochenmarkt einkaufen. Dabei bin ich ziemlich arm geworden. Aber es ist es mir trotzdem wert gewesen.

Was ich planen kann, kaufe ich ab jetzt nur noch samstags von regionalen Herstellern. Eier, Kartoffeln, Saisongemüse, Brot.
von Ghost
#1415517
baumarktpflanze hat geschrieben:
Ghost hat geschrieben:Wenn jemand Vegetarier geworden ist, weil derjenige nicht will, dass Tiere für ihn (bzw. zumindest für seine Nahrungsaufnahme) sterben, dann ist es konsequent, Fleisch komplett von seinem Nahrungsplan zu streichen.
Aber macht es die Sache dann besser, wenn man ein Fleischersatzprodukt ist?
Welche Sache? Wenn jemand ein Fleischersatzprodukt isst, für das kein Tier gemästet und geschlachtet wurde, dann handelt er doch folgerichtig (jetzt erstmal abgesehen davon, dass die Sache natürlich viel komplexer ist und ein Fleischersatzprodukt nicht heißt, dass das ethisch alles einwandfrei ist).
Kiddow hat geschrieben:Und nimmt man Sojaprodukte, ist man mit Schuld am Raubbau im Regenwald.
Na ja, der weitaus größte Teil des Sojaanbaus ist für die Mästung der zu schlachtenden Tiere vorgesehen.

Letztlich sind Fleischersatzprodukte nicht das Gelbe vom Ei. Dürfte ja für eigentlich alle Fertigprodukte gelten.

Ach ja, mir fällt ein: Ich mochte eine Sorte der vegetarischen Leberwurst ganz gern. :lol: Die ist der echten Leberwurst tatsächlich auch recht ähnlich, finde ich.
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von baumarktpflanze
#1415519
Kiddow hat geschrieben:Was ich planen kann, kaufe ich ab jetzt nur noch samstags von regionalen Herstellern. Eier, Kartoffeln, Saisongemüse, Brot.
Hach, diese Einstellung diskutiere ich seit Jahren mit meinen Freunden. Großartig :!:
Ghost hat geschrieben:Welche Sache? Wenn jemand ein Fleischersatzprodukt isst, für das kein Tier gemästet und geschlachtet wurde, dann handelt er doch folgerichtig (jetzt erstmal abgesehen davon, dass die Sache natürlich viel komplexer ist und ein Fleischersatzprodukt nicht heißt, dass das ethisch alles einwandfrei ist).
Ja, er handelt logisch. Die Frage ist aber, ob es eher zu vertreten ist, eine fleischlose Masse so lange zu würzen bis sie schmeckt wie eine Masse mit Fleisch. Und die zweite Frage ist: Warum genau sollte mich der Geschmack von Fleisch eigentlich interessieren, wenn ich doch eh nicht will, dass ein Tier stirbt?
von Ghost
#1415527
baumarktpflanze hat geschrieben:
Kiddow hat geschrieben:Was ich planen kann, kaufe ich ab jetzt nur noch samstags von regionalen Herstellern. Eier, Kartoffeln, Saisongemüse, Brot.
Hach, diese Einstellung diskutiere ich seit Jahren mit meinen Freunden. Großartig :!:
Ghost hat geschrieben:Welche Sache? Wenn jemand ein Fleischersatzprodukt isst, für das kein Tier gemästet und geschlachtet wurde, dann handelt er doch folgerichtig (jetzt erstmal abgesehen davon, dass die Sache natürlich viel komplexer ist und ein Fleischersatzprodukt nicht heißt, dass das ethisch alles einwandfrei ist).
Ja, er handelt logisch. Die Frage ist aber, ob es eher zu vertreten ist, eine fleischlose Masse so lange zu würzen bis sie schmeckt wie eine Masse mit Fleisch. Und die zweite Frage ist: Warum genau sollte mich der Geschmack von Fleisch eigentlich interessieren, wenn ich doch eh nicht will, dass ein Tier stirbt?
Ja, denn, wenn man so ein Produkt verzehrt, dann musste dafür kein Tier leiden und als Konsumprodukt existieren. Die zweite Frage hatte ich schon beantwortet, dachte ich.
Ich verstehe noch nicht ganz, worauf du hinaus willst bzw. kann ich deiner Argumentation schlecht folgen.

Warum ist es verwerflich, etwas zu essen, was wie etwas anderes schmeckt? Warum ist es verwerflich, auf Fleischgeschmack nicht verzichten, aber dennoch Vegetarier sein zu wollen?
Willst du dabei auf das Problem eines vollkommen synthetischen, künstlichen Lebensmittel hinaus, das nichts mehr natürliches hat? Dann wäre das durchaus ein Punkt, würde sich ja aber nicht nur auf diese Ersatzprodukte beschränken.
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von Basil
#1415554
Ghost hat geschrieben:
baumarktpflanze hat geschrieben:Ich werde nie verstehen, warum Menschen, die Vegetarier sind, bei Lust auf Fleisch zu einem Fleischersatzprodukt greifen und nicht einfach mal ein Stück Biofleisch oder richtig hochwertiges Fleisch essen. Ab morgen kann man dann ja wieder Vegetarier werden.
Da gibt es mehrere Gründe. Vielleicht will und kann man es einfach nicht mit seinem Gewissen vereinbaren, tote Tiere zu essen, auch wenn sie "Bio" sind (was ja auch nicht unbedingt heißen muss, dass die Tiere voll das happy life hatten). So ein Changieren zwischen Fleischessen und Nichtessen kann man auch als inkonsequent empfinden. Da spielt vielleicht auch der Zwang zu einer "stabilen Identität" bzw. zu einem konsequenten Selbstverständnis eine Rolle. Wenn man mal ein Stück Fleisch isst, ist man dann kein "echter Vegetarier" mehr. Vegetariersein ist ja (ob man es will oder nicht) auch ein Statement. Wenn man als Vegetarier mal ein Stück Fleisch isst, kann es durchaus vorkommen, dass man schräg angeguckt wird bzw. die Selbsttreue (boah wie heißt das Wort) in Abrede gestellt werden soll.
Auch ein Statement, "stabile Identät"... aber das ist doch selbstgerecht, weil es allein darum geht, sich als "guter Mensch" vor sich selbst und anderen zu beweisen, eben das Richtige zu tun. Nicht aus Tierverbundenheit auf Fleisch zu verzichten, sondern aus einer gewissen Haltung gegenüber dem, was als moralisch überlegen angesehen wird.

Ich frage mich ohnehin, weshalb sich (Groß)städter so sehr für den Vegetarismus einsetzen, im Grunde leben sie doch von der Natur entfremdet. Die Ansprüche, die sie an die Landwirtschaft stellen, etwa nach einer strengen Bio-Haltung, scheinen mir auch oft einem gewissen Kitsch, einer Landromantik zu entspringen, die es so in der Realität nicht gibt.
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von baumarktpflanze
#1415558
Ghost hat geschrieben:Warum ist es verwerflich, etwas zu essen, was wie etwas anderes schmeckt? Warum ist es verwerflich, auf Fleischgeschmack nicht verzichten, aber dennoch Vegetarier sein zu wollen? Willst du dabei auf das Problem eines vollkommen synthetischen, künstlichen Lebensmittel hinaus, das nichts mehr natürliches hat? Dann wäre das durchaus ein Punkt, würde sich ja aber nicht nur auf diese Ersatzprodukte beschränken.
Ich frage mich eher, was der Sinn daran ist, wenn man denn kein Fleisch will, dann Dinge zu essen, die den Geschmack von Fleisch haben. Aber ich kehre nochmal in mich.

Danke für Eure Statements! :)
von Ghost
#1415560
baumarktpflanze hat geschrieben:Ich frage mich eher, was der Sinn daran ist, wenn man denn kein Fleisch will, dann Dinge zu essen, die den Geschmack von Fleisch haben. Aber ich kehre nochmal in mich.
Wie gesagt: Man kann doch den Geschmack von Fleisch mögen, aber eben nicht verantwortlich für das Leid und den Tod der Tiere (oder welche Gründe man auch immer hat) sein wollen. Und dann möchte man vielleicht sowas essen.

Das ist auch bloß meine Theorie. Ich finde das eigentlich auch seltsam und kenne auch keinen Vegetarier, der "fleischloses Fleisch" essen will oder dies tut. Ich kenne aber auch keine Fleischersatzprodukte, die wirklich wie Fleisch schmecken. Höhö, das hört sich alles an, als gäbe es nur einen Geschmack, den Fleisch hat.


Jetzt habe ich aus Versehen die Antwort auf Basils Beitrag gelöscht. :x
Basil hat geschrieben:Auch ein Statement, "stabile Identät"... aber das ist doch selbstgerecht, weil es allein darum geht, sich als "guter Mensch" vor sich selbst und anderen zu beweisen, eben das Richtige zu tun. Nicht aus Tierverbundenheit auf Fleisch zu verzichten, sondern aus einer gewissen Haltung gegenüber dem, was als moralisch überlegen angesehen wird.
"Stabile Identität" ist dämlich ausgedrückt. Was ich damit meine, ist nicht auf Vegetarismus beschränkt.
Wenn Herr X sagt, dass er Ding Y nicht konsumiert/benutzt und sich zehn Jahre lang an diesen Grundsatz hält und es dann "plötzlich" trotzdem tut, bewirkt das bei Frau Z womöglich Irritationen. Supergut erklärt.
Selbstgerechte Vegetarier gibt es sicherlich (so wie es überall selbstgerechte Menschen gibt), aber die Entscheidung kann man in den meisten Fällen bestimmt nicht auf Selbstgerechtigkeit reduzieren. Wie gesagt, so war mein Posting nicht gemeint.
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