Benutzeravatar
von Fernsehfohlen
#1443283
Precious - Das Leben ist kostbar

Ein sehr schönes Drama über eine stark übergewichtige Schwarze, die zahlreiche Schicksalsschläge zu verkraften hat und dennoch aus der Perspektivlosigkeit ihres Ghettos herauskommen möchte. Gabourey Sidibe und Mo'Nique spielen die beiden wichtigsten Rollen des Films ganz wunderbar, überraschenderweise weiß sogar Mariah Carey in einer Nebenrolle zu überzeugen. Inhaltlich könnte man kritisch anmerken, dass die Fülle an Problemen und Schicksalsschlägen, mit denen Precious zu kämpfen hat, etwas unrealistisch ist. Ansonsten allerdings hat sich für meine Begriffe der Kitsch-Faktor noch in Grenzen gehalten. Sehr gut gefällt mir der Soundtrack, der wenig überraschend vor allem mit Soul, RnB/Hip-Hop und Gospel aufwartet.

Nicht ganz so mein Fall sind die diversen Einschübe der Traum-Phasen von Seiten Previous', die meistens nach demselben Muster funktionieren und für meinen Geschmack den Erzählfluss eher gestört haben. Ansonsten aber sieht man hier ein wirklich gelungenes Drama, das gelungen zwischen Anspruch und Unterhaltung, Schwermut und Kitsch changiert, ohne dass es letztlich bereit wäre, sich für eine der beiden Richtungen final zu entscheiden. Hat mir gut gefallen.

7,5-8/10


Fohlen
Benutzeravatar
von Theologe
#1443293
Fernsehfohlen hat geschrieben:Inhaltlich könnte man kritisch anmerken, dass die Fülle an Problemen und Schicksalsschlägen, mit denen Precious zu kämpfen hat, etwas unrealistisch ist.
Genau deshalb habe ich den Film nicht positiv in Erinnerung. Wenn der Film noch länger gelaufen wäre, hätte Lee Daniels Precious noch von kannibalistischen KKK-Mitgliedern entführen lassen, die sie mit Hepatitis anstecken und bei Bewusstsein grillen.
Benutzeravatar
von 2Pac
#1443302
Godz illegal
Story ist völlige Scheiße. Am Ende kämpft Godzilla gegen zwei andere Monster, die sich von Radioaktivität ernähren. Woher Godzilla kommt und was seine Motivation ist den Menschen zu helfen, bleibt unklar. Insgesamt bin ich über diese 2 Stunden verärgert. Das war Zeitverschwendung. Die CGI Materialschlacht sieht auch nicht so professionell aus. Da sah der 90er Godzilla besser aus.
0/3
von logan99
#1443304
2Pac hat geschrieben:Godz illegal
Woher Godzilla kommt und was seine Motivation ist den Menschen zu helfen, bleibt unklar.
Helfen? War Godzilla nicht darauf aus, irgendein "Gleichgewicht" wieder herzustellen, was durch die Mutos gestört war!?
Benutzeravatar
von 2Pac
#1443305
Geil was meine Autokorrektur daraus gemacht hat. :lol: So wird bestimmt der nächste Teil heißen. :D

Ja, das mit dem Gleichgewicht sagt der japanische Oberwissenschaftler. Aber wieso macht Godzilla das einfach so? Schmeckt ihm Muto-Fleisch oder was? Der könnte auch die Menschen essen usw.. War auf jeden Fall recht unklar und billig begründet. Woher kommt er? Wohin geht er? Alles offen...
von logan99
#1443310
2Pac hat geschrieben: Ja, das mit dem Gleichgewicht sagt der japanische Oberwissenschaftler. Aber wieso macht Godzilla das einfach so? Schmeckt ihm Muto-Fleisch oder was? Der könnte auch die Menschen essen usw.. War auf jeden Fall recht unklar und billig begründet. Woher kommt er? Wohin geht er? Alles offen...
Beides sind Ur-Wesen und wohl natürlich "Feinde". Da Muto genau wie Godzilla von Radioaktivität lebt, nehmen sie sich gegenseitig die "Nahrung" weg. Und wenn Muto Männlein und Weiblein dann ne Herrschaft an Nachkömmlingen erzeugen, ist Godzilla natürlich nicht so begeistert davon^^

Man sollte auch nicht so viel hinterfragen - also woher die Viecher nun genau kommen, warum sie sich von Radioaktivität ernähren usw.

Heutzutage glauben noch so viele Menschen daran, dass uns ein übernatürliches Wesen erschaffen hat, nur weil irgendwer vor langer Zeit mal sich ein Spass machte und eine Geschichte aufgeschrieben hat - da kann man denke ich auch einfach akzeptieren, dass es diese Monster gibt, die sich eben gegenseitig bekämpfen.
Benutzeravatar
von 2Pac
#1443314
logan99 hat geschrieben: Beides sind Ur-Wesen und wohl natürlich "Feinde". Da Muto genau wie Godzilla von Radioaktivität lebt, nehmen sie sich gegenseitig die "Nahrung" weg. Und wenn Muto Männlein und Weiblein dann ne Herrschaft an Nachkömmlingen erzeugen, ist Godzilla natürlich nicht so begeistert davon^^
Dann müsste Godzilla selbst das nächste Kernkraftwerk/Atommüllager/Atombombe aufsuchen und verputzen. Macht es aber nicht. Es geht wie es gekommen ist. :?
von logan99
#1443315
2Pac hat geschrieben: Dann müsste Godzilla selbst das nächste Kernkraftwerk/Atommüllager/Atombombe aufsuchen und verputzen. Macht es aber nicht. Es geht wie es gekommen ist. :?
Der ernährt sich von der natürlichen Radioaktivität am Grunde der Ozeane.
Benutzeravatar
von Fernsehfohlen
#1443361
Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo

Gefühlt hat jeder Zweite diesen Film irgendwann einmal in der Schule gesehen, ich jedoch gehöre nicht zu dieser Gruppe. Kurz zusammengefasst geht es um die 14-jährige Christiane, die auf den Straßen Berlins auf die schiefe Bahn gerät und den Drogen zum Opfer fällt. Habe schon von vielen gehört, dass sie den Film als überaus beklemmend und schockierend empfunden haben, meines Erachtens ist er das allerdings erst in der zweiten Hälfte so wirklich. Man lässt sich zuvor viel Zeit, um die Hauptfigur(en) einzuführen, stellt die Ausgangssituation dar, aus der heraus sich so viele Jugendliche in den Drogensumpf ziehen lassen - und ja, meinem Empfinden nach ist die Gesamt-Tonalität hier noch sehr "drogenfreundlich", bevor dann im weiteren Verlauf immer mehr zutage tritt, in welch beschissenen Spirale aus Abhängigkeit, Geldnot und Selbsterniedrigung sich diese jungen Menschen begeben haben.

Wenn ich das jetzt mal mit meinen eigenen (überschaubaren) Erfahrungen vergleiche, halte ich es für eine sehr realistische Darstellung, auch wenn manche Pädagogen diese "verherrlichenden" Parts (was ich übrigens für weit übertrieben halte) kritisieren. Drogen üben zunächst einmal einen gewissen Reiz aus, stellen eine Grenzerfahrung dar und in manchen Cliquen gehören irgendwie dazu - die Darstellung dessen empfinde ich als wesentlich ehrlicher, als gleich von Beginn an mit dem Zeigefinger zu wedeln. Zumal sich das Ganze ja doch sehr in eine negative Richtung entwickelt. Eine kleine Kritik an der ersten Filmhälfte habe ich aber doch: Ich empfand sie streckenweise als etwas zäh.

Ansonsten habe ich aber sehr viel Lob für diesen bereits 34 Jahre alten Streifen übrig: Er ist atmosphärisch extrem dicht, hat mit David Bowie natürlich einen grandiosen Musiker für den Soundtrack zu bieten, dessen Songs die Stimmung des Films wunderbar abbilden und die damals tatsächlich erst 14/15 Jahre alte Natja Brunckhorst spielt sich bei zunehmender Intensität des Inhalts auch zunehmend intensiv in ihre Rolle ein. Thomas Haustein als Freund Detlef hat mir da leider nicht ganz so gut gefallen, aber alles in allem liefert der sehr junge Cast schon eine bemerkenswerte Leistung ab.

Der Moment, der mir wohl am meisten in Erinnerung bleiben wird, ist neben der Entzugs-Sequenz ein kleiner Moment kurz vor Filmende, in der die kleine Babsi Christiane fragt, was sie denn machen solle, wenn sie ihren angestrebten Entzug geschafft hat. Damit hat sie meine Gedanken während des Schauens und wie ich glaube auch generell das Hauptproblem sehr gut getroffen, warum so wenige aus diesem Molloch wieder herauskommen. Fand ich sehr berührend, diesen kleinen Moment der gefühlten völligen Ausweglosigkeit.

Wow, ja, einfach ein sehr, sehr ergreifender Film. Er ist sicher nicht perfekt, einige Kritikpunkte hab ich ja auch erwähnt, aber so unter dem Strich wirkt er auf mich einfach sehr realitätsnah und "echt".

8,5/10


Fohlen
von Sentinel2003
#1443440
Fernsehfohlen hat geschrieben:Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo

Gefühlt hat jeder Zweite diesen Film irgendwann einmal in der Schule gesehen, ich jedoch gehöre nicht zu dieser Gruppe. Kurz zusammengefasst geht es um die 14-jährige Christiane, die auf den Straßen Berlins auf die schiefe Bahn gerät und den Drogen zum Opfer fällt. Habe schon von vielen gehört, dass sie den Film als überaus beklemmend und schockierend empfunden haben, meines Erachtens ist er das allerdings erst in der zweiten Hälfte so wirklich. Man lässt sich zuvor viel Zeit, um die Hauptfigur(en) einzuführen, stellt die Ausgangssituation dar, aus der heraus sich so viele Jugendliche in den Drogensumpf ziehen lassen - und ja, meinem Empfinden nach ist die Gesamt-Tonalität hier noch sehr "drogenfreundlich", bevor dann im weiteren Verlauf immer mehr zutage tritt, in welch beschissenen Spirale aus Abhängigkeit, Geldnot und Selbsterniedrigung sich diese jungen Menschen begeben haben.

Wenn ich das jetzt mal mit meinen eigenen (überschaubaren) Erfahrungen vergleiche, halte ich es für eine sehr realistische Darstellung, auch wenn manche Pädagogen diese "verherrlichenden" Parts (was ich übrigens für weit übertrieben halte) kritisieren. Drogen üben zunächst einmal einen gewissen Reiz aus, stellen eine Grenzerfahrung dar und in manchen Cliquen gehören irgendwie dazu - die Darstellung dessen empfinde ich als wesentlich ehrlicher, als gleich von Beginn an mit dem Zeigefinger zu wedeln. Zumal sich das Ganze ja doch sehr in eine negative Richtung entwickelt. Eine kleine Kritik an der ersten Filmhälfte habe ich aber doch: Ich empfand sie streckenweise als etwas zäh.

Ansonsten habe ich aber sehr viel Lob für diesen bereits 34 Jahre alten Streifen übrig: Er ist atmosphärisch extrem dicht, hat mit David Bowie natürlich einen grandiosen Musiker für den Soundtrack zu bieten, dessen Songs die Stimmung des Films wunderbar abbilden und die damals tatsächlich erst 14/15 Jahre alte Natja Brunckhorst spielt sich bei zunehmender Intensität des Inhalts auch zunehmend intensiv in ihre Rolle ein. Thomas Haustein als Freund Detlef hat mir da leider nicht ganz so gut gefallen, aber alles in allem liefert der sehr junge Cast schon eine bemerkenswerte Leistung ab.

Der Moment, der mir wohl am meisten in Erinnerung bleiben wird, ist neben der Entzugs-Sequenz ein kleiner Moment kurz vor Filmende, in der die kleine Babsi Christiane fragt, was sie denn machen solle, wenn sie ihren angestrebten Entzug geschafft hat. Damit hat sie meine Gedanken während des Schauens und wie ich glaube auch generell das Hauptproblem sehr gut getroffen, warum so wenige aus diesem Molloch wieder herauskommen. Fand ich sehr berührend, diesen kleinen Moment der gefühlten völligen Ausweglosigkeit.

Wow, ja, einfach ein sehr, sehr ergreifender Film. Er ist sicher nicht perfekt, einige Kritikpunkte hab ich ja auch erwähnt, aber so unter dem Strich wirkt er auf mich einfach sehr realitätsnah und "echt".

8,5/10


Fohlen

Das nenne ich mal wieder eine Kritik, das wird dem Großenn Meister Mister Theologe ganz sicher freuen!!
Benutzeravatar
von 2Pac
#1443488
Der große Gatsby
Die Geschichte in plumb: Mann liebt Frau. Frau ist mit anderen Mann verheiratet. Mann versucht alles um an sie ran zu kommen und nutzt dafür ihren Cousin. Klingt nach einer billigen Schmonzette, ist es aber nicht. Das Ding hat bei mir voll rein gehauen, obwohl es überhaupt nicht mein Genre (Romanze) ist. Das liegt wohl daran, dass es nicht klischeehaft ist und die Schauspieler es drauf haben. Leonardo DiCaprio, Tobey Maguire und die personifizierte Melancholie und Depression Carey Mulligan. Wer hat noch so ein Gesicht, wo man die Stimmung so ablesen kann? Die Geschichte kommt zwar spät in Gang, Leo erscheint übrigens auch relativ spät im Film, aber der Film ist trotzdem ein Hit.
3/3
Benutzeravatar
von sunshine86
#1443639
"Maze Runner 2 - Die Auserwählten in der Brandwüste"

Also erst einmal hat es mich sehr überrascht das "Maze Runner 2" sich als würdige Fortsetzung erweist, der Film besitzt fast keine Verschnaufpause, und bietet sehr viele spannende Actionszenen, dennoch war Teil 1 einen Tick besser da er mystischer war. Der gesamte Cast, allen voran Dylan O'Brien liefert sehr gute Arbeit ab. Ansonsten könnte man sagen das der Film eine Mischung aus "I am Legend" und "Mad Max" ist. Dann ist da noch die Tatsache, das der zweite Teil total anders als das Buch ist, ähnlich wie bei "Die Bestimmung - Insurgent" wurde auch hier die Handlung komplett verändert, um den Film interessanter zu machen. Actionszenen hätte es dann nämlich kaum welche gegeben sondern hauptsächlich Dialogszenen, dann wäre wohl das gleiche Ergebnis rausgekommen wie bei "Mockingjay: Part 1" bei dem sich viele Zuschauer langweilten. Anders als bei "Insurgent" empfand ich diese Änderung aber als positiv. Janson der von Aiden Gillen "Kleinfinger" gespielt wird fungiert im Film als
versteckter Inhalt:
böse Hauptfigur
im Buch hatte er hingegen nur einen kleinen Gastauftritt, diese Änderung gefiel mir persönlich eigentlich ganz gut. Etwas fehl am Platz empfand ich die Dreiecksbeziehung zwischen Thomas, Brenda und Teresa
versteckter Inhalt:
Thomas wird von Brenda geküsst und bildet sich ein Teresa zu küssen und sagt zu Brenda "Du bist nicht sie", im Buch hat er zwar anfangs zwar auch Gefühle für Teresa und später für Brenda, nur hat man in den Filmen bisher nie was davon gesehen. Erst in seiner Halluzination auf der Party erfährt man das erste Mal von Thomas' Gefühlen. Danach wird darauf aber auch gar nicht mehr eingegangen.
Zu der FSK Freigabe, es ist mir wirklich schleierhaft wie man diesen Film im Kino ab 12 Jahren freigeben kann, der Film ist für Kinder viel zu düster, und die Szenen in den die Cranks vorkommen sind wirklich sehr beängstigend. Schnitte sind mir nicht aufgefallen, bin gespannt was da bei der Blu-ray anders ist.

Die "Maze Runner" Trilogie zählt für mich definitiv zu den besseren Endzeit Science-Fiction Filmen, und hoffe auf ein würdiges Finale, und das die letzten Fragen dann auch noch geklärt werden.

7 / 10 Punkten
von Sentinel2003
#1443640
2Pac hat geschrieben:Übertreib mal nicht mit deinen Ausführungen :lol:
Eigentlich ist das Theologes Part...

Ich überlasse Mister Serien und Film aber sehr gerne alles.... :mrgreen:
Benutzeravatar
von Theologe
#1443648
Sentinel2003 hat geschrieben:
2Pac hat geschrieben:Übertreib mal nicht mit deinen Ausführungen :lol:
Eigentlich ist das Theologes Part...

Ich überlasse Mister Serien und Film aber sehr gerne alles.... :mrgreen:
Da haben sich zwei gesucht und gefunden. Die Stichpunktkönige des Forums.
Benutzeravatar
von Nerdus
#1443686
Hitman: Agent 47

Das war … ja, was war denn das. Man weiß es nicht so genau.

Um mal mit dem Positiven anzufangen: Die ersten zwanzig bis dreißig Minuten haben angenehm überrascht. Was jetzt nicht heißen soll, dass es besonders sehenswertes Kino gewesen wäre, aber die Darstellung und Umsetzung von 47 als stilles, unausweichliches Unheil hat mir tatsächlich gefallen. Wenig Worte, noch weniger Emotionen und ein Auftreten, wie man es von einem Typen erwartet, der dafür geschaffen wurde, Leute aus dem Weg zu räumen. Unaufhaltsam und eiskalt – gerade die sehr unaufgeregt inszenierten Nahkampfszenen haben mir gut geschmeckt, da werden im Vorbeigehen Genicke gebrochen und Kopfschüsse verteilt, ohne eine Miene zu verziehen, und Rupert Friend macht wirklich gar keine schlechte Figur als austrainierter Übermensch. Da bleibt kein Zweifel, dass 47 in einer gänzlich anderen Liga spielt als seine Gegner. (Nur einen ordentlichen Anzug hätten sie ihm spendieren dürfen – der sah ja aus wie aus dem Kostümverleih :| )

Außerdem schön, dass viel von den bescheuerten Dialogen aus dem Trailer es nicht in den fertigen Film geschafft hat und dass man ein paar Klischees bewusst umschifft hat – es gibt nicht mal die sonst obligatorische Liebesgeschichte, was wirklich erfrischend war.

So viel zum Positiven. Wäre der Film nach 30 Minuten vorbei gewesen, hätte er vielleicht als einigermaßen ansehbarer Hitman-Kurzfilm durchgehen können – immer noch nicht gut, aber zumindest okay, mit einer Interpretation von 47, die zwar sehr actionlastig ist, aber trotzdem noch ein bisschen das Flair der Videospielvorlage zu transportieren weiß. Leider kommen nach den ersten 30 Minuten aber noch 60 weitere, und dann geht das Sehvergnügen unwiderbringlich den Bach runter.

Die Story und die Charaktere sind rundum vergessenswert, die Handlung pendelt irgendwo zwischen platt und unnachvollziehbar und die filmische Umsetzung ist … teilweise nicht vorhanden. Keine Ahnung, wer dafür verantwortlich ist, aber Bildkomposition, Schnitt und Soundtrack bewegen sich zum großen Teil auf dem Niveau eines Studentenfilmchens – manchmal darunter. Oft hat man den Eindruck, die Macher hatten eine bestimmte Szene im Kopf, die unbedingt auf die Leinwand soll, und haben darüber vergessen, dass sie gar nicht zu den Bildern davor und danach passt. Streckenweise ist das richtig übles Hackwerk. Die Darsteller sind im Vergleich dazu sogar alle ganz in Ordnung, keine preisverdächtige Performance dabei, aber auch kein Totalausfall.

Wie man es geschafft hat, einen ganz brauchbaren 47 abzuliefern und die Actionlastigkeit recht passabel mit dem Ausgangsmaterial in Einklang zu bringen – und die Karre dann trotzdem mit viel Anlauf und Kopf voraus in den Dreck zu fahren, ist mir schleierhaft. An Charakteren, Plots und musikalischer Untermalung sind die Spiele dem Film Lichtjahre voraus. Wieso man sich da nicht einfach großzügig bedient hat … keine Ahnung. Geschadet hätte es sicher nicht.

Unterm Strich: 0/1
von logan99
#1443735
Inside Out
Für gute Animationfilme bin ich ja immer zu haben, und hier hat Pixar endlich mal wieder ein fantastisches Werk abgeliefert, welches auf wunderschöne Weise ein doch recht komplexes Thema (Gefühle eines Kindes) behandelt. Pixar hat ja schon bei Filmen wie Toy Story, Nemo, WALL-E oder Up bewiesen, dass man solche Stoffe auf eine Art erzählen kann, dass sie für praktisch jede Altersgruppe funktionieren. Und auch hier hat mir die Aufarbeitung des Themas wirklich sehr gut gefallen - war alles sehr stimmig und fantasievoll inszeniert.

Ich hatte vorhin die Kritik von Neo gelesen, aber im Gegensatz zu ihm fand ich es gut, dass der Fokus auf Riley lag. Natürlich waren die kurzen Interaktionen zwischen den Eltern teils sehr komisch, aber dadurch dass man sich überwiegend auf die Tochter und ihre Gefühlswandlungen durch die Veränderungen in ihrem Leben konzentriert, bekommt der Film einfach viel mehr Tiefe hinsichtlich des Themas und wirkt auch deutlich emotionaler. Klar ist es teils sehr bunt und bisschen "gaga", aber das gehört bei Animationsfilmen dieser Art eben dazu - zumal ich das für gewisse Passagen (z.B. Traumfabrik oder Imagination-Land) sogar ziemlich passend fand (immer aus Sicht eines Kindes betrachtet).

"Kritisieren" würde ich jetzt eigentlich nur zwei minimale Sachen. Zum einen das Schicksal einer Figur (fand ich tonal einfach nicht so passend) und zum anderen die Animation, welche mich nicht sonderlich von Hocker gehauen hat (immer noch sehr gut, nur bin ich von Pixar auch schon besseres gewohnt). Aber das mindert den positiven Eindruck des Gesamtwerkes nicht wirklich.
9/10
Benutzeravatar
von bmwtop12
#1443865
Sentinel2003 hat geschrieben:The Raid

was für ein total krasser Film!! :roll:

9/10
Zieh dir Teil 2 rein. Noch krasser!
Benutzeravatar
von bmwtop12
#1443867
SPY SUSAN COOPER UNDERCOVER

Ich hätte es natürlich besser wissen müssen bei einem Film mit Melissa McCarthy, aber der Film ist einfach nur strunzlangweilig. Den einen von zehn Punkten kriegt Jason Statham, der hier WIRKLICH lustig ist. Der Rest ist Müll.

Und ein weiterer Beleg dafür, dass US-Comedy heute ohne wirklich krasse Zoten wohl undenkbar sind. Wie luuuuustig, wenn ein Toter nach dem Abnippeln auf der Bösewichtin landet und ihr ins Gesicht furzt. Witzich... Nicht. Infantiler Rotz. Aber in Ermangelung richtiger Ideen muss man wohl auf sowas zurückgreifen.

Oh je, 1/10 für Jason.

P.S.: Habe Melissa McCarthy bei Jimmy Fallon gesehen, eine wirklich widerliche Person.
Benutzeravatar
von Nerdus
#1444055
Unfriended / Unkown User
imdb hat geschrieben:A group of online chat room friends find themselves haunted by a mysterious, supernatural force using the account of their dead friend.
→ Lünk

Na, wenn das nicht höchste Spannung und härtesten Thrill verspricht, weiß ich aber auch nicht :D »Untoter Skype-Account« schlägt in der Liste der potenziell harmlosesten übernatürlichen Übel sogar noch den Stay-Puft-Marshmallow-Man um Längen.

Festgehalten wird die ganze Geschichte in Pseudo-Found-Footage-Manier als Video des Desktops einer der Hauptfiguren. Was ganz interessant sein könnte – in der Praxis aber schnell eher anstrengend und unnötig limitierend wirkt. Im Grunde bekommt man alles, was an Found-Footage-Filmen nervig ist – wie schlecht eingefangene Szenen, miese Beleuchtung, verzerrte Bilder und Tonaussetzer – und nichts von dem, was Found-Footage-Filme spannend macht, weil die Aussicht eben fix auf den Desktop und die einzelnen Laptopkameras fixiert ist und die Protagonisten sich keinen halben Meter bewegen. So richtig aufregend ist es nicht, dabei zuzuschauen, wie jemand Facebook-Nachrichten tippt oder im Browser mal die Tabs wechselt. (Der Ansatz mit dem Soundtrack als Playliste auf dem Rechner war aber ganz lustig – wurde nur leider nicht konsequent durchgezogen.)

Jedenfalls taucht im Skype-Gruppenchat der Freunde ein mysteriöser unbekannter Teilnehmer auf, der sich als Account einer Freundin herausstellt, die ein Jahr zuvor wegen einem peinlichen Video im Internet in den Selbstmord getrieben wurde. Der Poltergeistaccount deckt dann jede Menge hochdramatische Geheimnisse der Freunde auf (die allerdings alle so harmlos sind, dass man damit nicht mal eine Episode «Gute Zeiten, Schlechte Zeiten» füllen könnte) und die Leute sterben der Reihe nach weg.

Hauptproblem ist schon mal, dass man spätestens nach den ersten zwanzig Minuten die Schnauze voll hat von den Leuten vor den Kameras. Und zwar so richtig. Die sind allesamt einfach nur nervig, unsympathisch, laut und dumm – also eigentlich eine ziemlich realistisch getroffene und gespielte Teenagerclique :lol: Von Freundschaft oder auch nur Sympathien untereinander merkt man nicht viel, obwohl der Film sich schon ziemlich Zeit lässt, bevor der Internetgeist seinen ersten Auftritt hat. Raum genug wäre also gewesen, ein bisschen Chemie zwischen den Charakteren aufzubauen. Insofern konnte es mir dann eigentlich auch gar nicht schnell genug gehen, bis die ersten den Löffel abgeben (was im Großen und ganzen ziemlich unspektakulär passiert).

Und dann ist die Handlung einfach echt lahm. Die »enthüllten« Geheimnisse lassen einen höchstens müde gähnen und die ganze Zeit fragt man sich, warum die Leute sich überhaupt von irgendeinem Unbekannten im Internet herumkommandieren lassen. Schon lange, bevor die Situation eskaliert, hätten normale Menschen schon zehnmal Skype beendet und den Browser geschlossen, fertig. Gibt es etwas weniger bedrohliches als eine Facebook-Nachricht? :roll: Da macht mir ja der tägliche E-Mail-Spam mehr Angst.

Das ganze Konzept ist auch einfach faul und halbgar umgesetzt. Würde das rein auf Psychologie und Gruppendynamik abzielen und die Figuren sich gegenseitig fertig machen, wäre das irgendwo noch interessant, aber so schreien sie sich kurz an und dann killt der Facebookgeist eben den nächsten – irgendwie, auf die Logistik wird nicht so genau eingegangen. Schön ist aber, dass der Film ein Ende hat.

0/1
von Sentinel2003
#1444085
bmwtop12 hat geschrieben:SPY SUSAN COOPER UNDERCOVER

Ich hätte es natürlich besser wissen müssen bei einem Film mit Melissa McCarthy, aber der Film ist einfach nur strunzlangweilig. Den einen von zehn Punkten kriegt Jason Statham, der hier WIRKLICH lustig ist. Der Rest ist Müll.

Und ein weiterer Beleg dafür, dass US-Comedy heute ohne wirklich krasse Zoten wohl undenkbar sind. Wie luuuuustig, wenn ein Toter nach dem Abnippeln auf der Bösewichtin landet und ihr ins Gesicht furzt. Witzich... Nicht. Infantiler Rotz. Aber in Ermangelung richtiger Ideen muss man wohl auf sowas zurückgreifen.

Oh je, 1/10 für Jason.

P.S.: Habe Melissa McCarthy bei Jimmy Fallon gesehen, eine wirklich widerliche Person.

Ich habe ja eigentlich fast alle Folgen von den "Gilmore Girls" gesehen, da war Sie ja noch relativ unbekannt zu Zeit der Serie und Sie war noch einigermassen ertragbar! Aber, seitdem Sie Komödien fast im Sekundentakt dreht, kann ich diese Frau kaum noch Sehen...bzw. ertragen!! :o :twisted:
Benutzeravatar
von Theologe
#1444119
Melissa McCarthy muss die die Kuh melken so lange es geht. Ihren großen Durchbruch hatte sie erst vor 4 Jahren mit Bridesmaids und danach spielte sie nur 4 Hauptrollen im Kino, Identity Thief, The Heat, Tammy und Spy. Eine Haupt- und eine Nebenrolle pro Jahr ist jetzt auch nicht so viel. Bei der Rollenauswahl ist sie natürlich sehr eingeschränkt und spielt nur Variationen von ihrer Bridesmaides Rolle.
von Sentinel2003
#1444147
bmwtop12 hat geschrieben:
Sentinel2003 hat geschrieben:The Raid

was für ein total krasser Film!! :roll:

9/10
Zieh dir Teil 2 rein. Noch krasser!

Jepp, der kommt Mittwoch auf Sky....noch krasser kann ich mir das gar nicht mehr vorstellen....Hatte nicht Kollege Theologe erst letztens hier gesagt, das Teil 2 noch krasser sein soll??


@Theologe: gefühlt sind es aber viel mehr Hauprollen in viel mehr Filmen... :roll: :o
  • 1
  • 664
  • 665
  • 666
  • 667
  • 668
  • 728