The Revenant – Der Rückkehrer
Heute in ner Vorab-Preview gesehen
Uff, sagt ma nerst einmal wenn man die 2 Stunden und 20 Minuten überstanden hat. Was man geboten bekommt ist harte Kost.
Dennoch ist der Film irgendwie auch ein wenig enttäuschend.
Zuerst aber positiv hervorzuheben ist natürlich die Kameraarbeit und die Inszinierung. Die langen Oneshot-Szenen sind grandios. Allein schon der Anfang mit dem Angriff lässt einem mit offenen Mund dasitzen. So grandios ist dieser Angriff in Szene gesetzt und verlangt von allen Schauspielern und der gesamten Crew Höchstleistung. Da werden Pferde erschossen, Leute zerstückelt und die Kamera fährt seelenruhig in diesem ganzen Chaos umher und fängt immer das wichtigste ein.
Das man sich dazu noch entschieden hat Elemente wie den Atem der das Bild beschlägt oder bei einem Kampf Blut auf die Linse platschen zu lassen, mit in den Film zu nehmen - lässt den Zuschauer dann doch quasi Live dabei sein.
Überhaupt die Kamera. Der eigentliche Star des ganzen. Wie sie Bilder einfängt und langen Ohne Schnitt gefilmten Szenen ist bemerkenswert. Da fragt man sich des öfteren wie zum Teufel sie es schaffen, das selbst wenn alle nen Berg mühesam besteigen, das Bild nicht einmal verwackelt. Dazu noch Elemente wie den Atem der Darsteller, der das Bild beschlagen lässt oder bei einem Kampf Blut auf die Linse platschen zu lassen, mit in den Film zu nehmen ist ne Mutige Entscheidung und lässt den Zuschauer dann doch quasi Live dabei sein. Großer Respekt an die ganze Crew dafür.
Der zweite STar, die Landschaft. Perfekt in Szene gesetzt.
Dritter Star Leonardo Dicaprio der sich die Seele aus dem Leib spielt und da durchaus Körperlich an seine Grenzen geht (viel Text hat er ja nun nicht

) .
Jetzt aber das, was mir eher negativ augefallen ist. Die Story ist wenn man es sich mal genauer überlegt recht belanglos.
Das wirkte dann doch recht banal.
Auch ist der Film zu lang um diese doch recht solide Story interessant zu gestalten. Die erste Stunde ist grandios, danach zieht sich der Film jedoch unheimlich und spätestens wenn Leo zum dritten mal irgendwas verspeist oder irgendwo pennt, langweilt sich dann auch der Zuschauer. Die zweite Stunde ist wirklich sehr zäh, und auch wenn es interessant ist zu beobachten, wie man sich durch Wildnis kämpft, hätten es ein paar wenigere SZenen auch getan. Die letzten 20 Minuten ziehen dafür dann aber wieder an und liefern ein zufriedenstellendes Finale
Ein weiterer mir negativ augefallener Punkt ist der Indianer-Part.
Das wirkte alles, als wenn man eine komplette B-Story aus dem fertigen Film geschnitten hätte, aber irgendwie zwei,drei Szenen beim Cut übersehen hat.
Die ganze STory mit dem Indianerhäuptling, der seine entführte Tochter sucht, wirkt wie ein Fremdkörper im Film und ist wohl auch irgendwie nur dazu gut um den großartigen Angriff am Anfang, die Verfolgung in der Mitte und das Ende irgendwie zu unterstützen.
Der Teil reißt einen irgendwie immer aus dem Film.
Das gieche gilt für die Traum/Fantasie-szenen die irgendwann zumindest mich nur noch genervt haben.
Insgesamt hat der Film 3 Große Szenen.
alles andere ist mal mehr, mal weniger gut in Szene gesetzt.
Die Darsteller sind jedoch klasse. Leo sowieso, Tom Hardy erkennt man kaum unter dem Fusselbart, spielt aber gut (aber Oscar-würdig oder Nominierungswürdig war dies meiner Meinung nach nicht ) und überrascht hat mich vor allem Will Poulter, der hier eine starke Leistung zeigt und sich hinter den großen Namen nicht zu verstecken braucht.
Daher geh ich Zwiegespalten aus der Preview.
Technisch ist der Film perfekt, da sollte der ein oder andere Oscar drin sein. Darstellerisch überzeugt Leonardo Dicaprio und dürfte ne Nominierung sicher haben (Sieg ist dann schon was anderes

), aber im großen Gesamtbild kommt der Film durch die zähen Längen, vor allem in der 2. Stunde des Filmes und dem Indianer-B-Plot nicht so gut weg, wie ich es mir vielleicht gewünscht hätte.
7,5/10