Herr Vorragend hat geschrieben:- In einem Zeitungsartikel habe ich eine Erklärung für das Verhalten derjenigen Täter, die Asylanten sind, gelesen. Nämlich dass das überwiegend Flüchtlinge gewesen wären, die sich mittlerweile bewusst sind, dass sie aufgrund ihrer Herkunft aus als "sicher" betrachteten Ländern eh keine echte Zukunft in Deutschland haben, sondern mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit früher oder später abgeschoben werden. Die damit verbundene Frustration und Hoffnungslosigkeit soll dann wohl bei manchen dazu geführt haben, dass sie sich quasi gedacht haben "Warum dann noch benehmen, dann kann ich jetzt auch die Sau rauslassen".
Halte ich sogar für eine ziemlich plausible Erklärung. Ich denke, wenn ein Mensch kaum mehr eine Perspektive und nichts mehr zu verlieren hat, dann enthemmt es ihn (bzw. viele von ihnen, jeden wohl eher nicht). Wobei ich gestern gelesen habe, dass unter den gut 20 Identifizierten auch einige Syrer, ein Ami und drei Deutsche gewesen sein sollen, da gilt dann dieses Abschiebe-Argument wohl weniger. Hier mag zwar auch durchaus eine (empfundene oder real existente) Perspektivlosigkeit mit hineingespielt haben, ich will aber anmerken, dass es zumindest nicht als Universalargument dienen dürfte.
Aber natürlich gefällt mir diese Erklärung auch deshalb, weil sie mein Credo unterstützt: Nein, wir sollten nicht jeden Flüchtling hier aufnehmen, nur weil er hierhin möchte. Aber diejenigen, die wir aufnehmen, sollten von Anfang an unterstützt werden, Chancen aufgezeigt bekommen (reale Chancen, nicht irgendwelches Gebrabbel) und nicht nur gehortet werden. Ist natürlich auch leicht gesagt, nur... wir sind ja noch nicht einmal ansatzweise an dem Punkt der Einigkeit, dass nicht weiterhin Millionenzahlen aufgenommen werden können, Leute ohne Bleibeperspektive konsequent abgeschoben werden oder denjenigen, die jetzt hier sind, wirklich was geboten wird.
In vielen Massenunterkünften herrscht also vermutlich ein massiver Überschuss an jungen, voll im Saft stehenden Männern, die sich aufgrund fehlender Privatsphäre seit Monaten nicht mehr einen von der Palme wedeln konnten und daher vermutlich an akutem Samenstau in Verbindung mit akuter Langeweile leiden.
Das mag schon zutreffen, aber was ich dieser Berichterstattung entnommen habe, war ja eher, dass sich die Männer in Gruppen zusammengefunden haben, um auf Frauen loszustürmen und sie in bester "Schweinehaufen"-Manier zu überwältigen. Und tut mir Leid, aber ich kann es auch mit kulturellen Differenzen etc. nicht nachvollziehen, wenn da irgendwer ernsthaft gedacht hat, die Frauen fänden es toll, wenn sie von mehreren Männern gleichzeitig angemacht, an den Brüsten, den Hintern oder sonst wo abgetatscht wird und keine Chance hat, dieser Situation aus eigenen Kräften zu entfliehen. Andere Sexual- und Moraleinstellungen hin oder her, dass sowas entwürdigend ist, müsste nun wirklich jedem klar sein.
Zumal es ja auch nicht nur um sexuelle Dinge gegangen ist, sondern teilweise auch um Diebstahl und Raub.
Godfather hat geschrieben:Auf die Schnelle habe ich ein ganz anschauliches Beispiel aus der Zürcher Zeitung vom 2.11 gefunden, das die Unterschiede vielleicht etwas verdeutlicht:
http://www.nzz.ch/meinung/merkeldaemmerung-1.18639497
Hübscher Artikel. An einigen Stellen leider sehr wahr, an anderen Stellen finde ich ihn etwas überzogen, aber auf jeden Fall lesenswert.
Allerdings gehe ich auch davon aus, dass "Deutschlandschelte" (in diesem Fall die deutsche Spitzenpolitik) auch deshalb in Ländern wie der Schweiz einfacher ist, weil sie dort auch mehr Applaus bekommt. Auf den großen Nachbarn einzudreschen ist doch nicht unbedingt etwas, was besonderen Mut erfordert. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass es den Horizont erweitert, wenn man sich auch über ausländische Medien informiert.
Wenn dir weitere Beispiele ins Auge fallen sollten, gerne immer her damit.
Ich klicke mich ja vor allem durch zwei Apps regelmäßig: Tagesschau und Spiegel. Und wenn ich so überlege, ob ich mir da einen solchen Artikel vorstellen könnte, würde ich sagen: Beim Spiegel durchaus, ja. Bei der Tagesschau fällt es mir schon schwerer und... ja, das finde ich schon ein wenig kritisch bei einem öffentlich-rechtlichen Angebot.
Fohlen