- Do 25. Mai 2017, 20:19
#1505228
Season 4
Negativ: In den ersten zwei Dritteln Füllmaterial ohne Ende.
Fast immer nach dem erprobten Schema: Plan schlägt kurz vor Ende fehl, alles steht wieder am Anfang.
Die Story geht keinen Schritt vorwärts, da Praimfaya ein vollkommen abstrakter Gegner ist, für den es wenn überhaupt auch erst am Staffelende eine Lösung geben darf. Stattdessen bekriegen sich mal wieder die Stämme oder hauen sich gegenseitig übers Ohr.
The 100 erteilt seinen Charakteren weiterhin viel zu schnell Absolution. Egal was Schlimmes angestellt wird, kurz danach ist man wieder der Held. Clarke betrügt den Rat der Stämme, stiehlt den Bunker und will Bellamy mit Waffengewalt aufhalten? Eine Folge später vergessen, da wird sie schon als eine der "good guys" betitelt. Jaha und Abby als Drahtzieher dieses Betrugs? Bleiben unter Octavias Führung in Verantwortung für Skaikru. Dafür gefällt mir Octavia jede Staffel besser und hat nun endlich die Führung übernommen.
Positiv: Das letzte Drittel, wenn die Serie wieder konsequenter vorwärts erzählt und außerdem ihren Mut wiederfindet.
Das Konklave: Dramaturgischer Blödsinn, aber spannend umgesetzt, da man drei weitere durchaus prominente Rollen mit ins Rennen schickte und sie binnen einer Folge auch alle entsorgte. Gerade Roan und Luna dürften relativ beliebt gewesen sein.
Jaspers Sektenkommune: etwas schräge Angelegenheit, das die ganze Staffel zu erzählen, um drei Folgen vor Schluss ein radikales, aber immerhin konsequentes Ende zu bringen - das aber eigentlich auch schon im letzten Staffelfinale möglich gewesen wäre (hieß es nicht sogar, Jaspers Selbstmord sei als alternatives Ende angedacht oder gar gedreht worden?). Hätte man nicht unbedingt Harper noch mit reinziehen müssen, das wirkte ziemlich gezwungen.
Praimfaya lässt sich nicht aufhalten. Als endgültig klar war, dass man sich da nicht so billig rauswinden wird wie im Kampf gegen Alie wurde die Serie auch schlagartig besser. Die Konsequenzen sind durchaus radikal - löscht man doch wortwörtlich die gesamte verbliebene Weltbevölkerung (außerhalb des Bunkers) aus - und die Frischzellenkur, die die Serie bitter nötig hat. Polis und die Kriege der dreizehn Stämme (bzw. zwölf, Floukru war ja bereits ausgelöscht) dürften damit endgültig durch sein.
Die Finalfolge hatte allerdings den Makel, dass sie bis zum Zeitsprung komplett vorhersehbar war, spätestens nachdem in den ersten fünf Minuten nochmal erwähnt wurde, dass Clarke Nightblood hat und die Abwehrreaktion gegen Praimfaya nicht hundertprozentig getestet ist.
Ausblick S5: Scheint so, als wenn da irgendwer cleverer gewesen ist und Praimfaya abgewartet hat bevor die Knastis runtergeschickt werden. Dem Schiffsnamen Gagarin nach dürftens die Russen sein. Die dann auch eine Raumstation hatten, die so lange durchhielt und ihr Shuttle sieht auch deutlich moderner aus.
Viel mehr lässt sich nicht sagen außer dass Clarke ein neues Nightblood aufgegabelt hat, das wohl in irgendeiner Höhle überlebt haben dürfte.