The Jungle Book
Heute mit Sohnemann im Kino geschaut. Allein das war schon ein Erlebnis. Gut gemischtes Publikum von ganz klein ( zu jung) bis Alt.
Der film ist FSK 6, aber einige eltern scheinen dies überlesen zu haben, denn da waren teilweise wirklich vielleicht gerade mal 3 - 5 Jährige drin. Dies rächte sich dann auch schnell, denn der Film ist bei weitem nicht mehr so fröhlich bunt wie der Trickfilm. So kam es dann auch, dass ein zart-beseitetes Mädchen bei einer Szene so viel Angst bekam, dass es anfing zu weinen und Mutti dann mit Tochter verschwand und nicht mehr wieder kam.
Aber nun zum Film
Effekte, CGI und Technick
WoW - mehr kann man hier nicht zu sagen. Was Disney hier auffährt, ist wirklich grandios und dürfte jetzt schon den Oscar sicher haben. Noch nie sahen Tiere so real aus, sah der Dschungel so echt aus. Selbst die kleinsten Kleinigkeiten wurden mit Liebe beachtet. Etwa klebendes Fell, nasses Fell, Wasser, Fliegen, Staub etc. Ganz großes Kino. Was heute mit der Technik möglich ist, Disney zeigt es in diesem Film.
3D
lohnt sich. Man ist mitten im Dschungel drin. Vor Pop-out Effekten wird man verschohnt. Stattdessen gibt es tolle "Gesicht aus der Leinwand kommend" Effekte, etwa wenn die Schlange immer näher kommt. Selbst bei normalen Dschungel Szenen wirkt das 3D perfekt, wenn etwa STaub in der Luft wirbelt, Fliegen umherfliegen. Das Highlight in 3D ist eindeutig, wenn Mogli von den Affen entführt und durch die Luft gereicht wird. Das sieht so echt aus und wirkt durch 3D so grandios. Perfekt.
Kinderfreundlich ?
Hm, kommt wohl auf das Kind an. Allgemein hab ich das Gefühl, reagieren vor allem ERwachsene heute deutlich übervorsichtig, als früher. Man sollte sich aber bewusst machen, dass man hier nicht den Zeichentrickfilm in einer 1:1 Verfilmung sieht. Der Film ist deutlich dunkler. Der Dschungel ist des öfteren allein schon durch die düstere Atmosphäre gruselig, vor allem für kleinere Kinder.
Außerdem gibt es einige Szenen, die wirklich ziemlich heftig sind (fand ich zumindest). Die Schlangen-Szene ist da gerade noch annehmbar, aber wirklich creepy ist King Louie geraten. Da hatten einige Kinder echt Angst.
Aber auch Shir Khan hat ziemlich heftige Szenen. In einer Szene taucht er so überraschend auf und springt direkt in die Kamera, dass sich selbst manch Erwachsener erschrocken hat.
Dazu kommt auch noch die Szene, die man nicht aus dem Zeichentrickfilm kennt.
Synchron
Klasse. Erst einmal ist es allein schon toll, dass man nicht wieder irgendwelche Stuntcastings gemacht hat und unlustige Comedyleute oder Youtuber (wie in letzter Zeit ja leider zunehmend) genommen hat.
Stattdessen geben sich viele bekannte und gute Darsteller die Ehre. Armin Rohde, Heike Makatsch, Christian Berkel, Jessica Schwarz, Ben Becker, Joachim Król und Justus von Dohnányi sprechen ihre Parts perfekt und müssen sich vor dem Internationalen Cast nicht verstecken. Zwar klingt King Louie in Deutsch nicht, wie ein aus dem Ghetto kommender Jazzmusiker, aber dass ist zu verschmerzen.
Lieder
Es gibt nur zwei Lieder im Film und bei aller Nostalgie, ich fand diese sogar recht unpassend im Film eingesetzt und hätte darauf verzichten können. Klar, pocht das Herz, wenn man "Probier’s mal mit Gemütlichkeit" und " Ich wäre gern wie Du" hört und man summt automatisch mit, aber im Film hat das irgendwie nicht gepasst und mich auch bissel gestört.
Änderungen gegenüber des Trickfilmes
Das Ende
Fazit: Nachdem Disney seit einigen Jahren bereits seine Zeichentrickfilme recycelt und in Real Auferstehen lässt und dies mit bisher eher durchschnittlicher Qualität, hat mich das Dschungelbuch sehr begeistert. TEchnisch 1A, Storymäßig überraschend und mit vielen eigenen Wegen sowie überraschend Düster, ist der Film kurzweilige Unterhaltung und macht einfach nur Spaß. Das Ende trübt den Eindruck leider etwas, aber sonst gibt es da nichts zu meckern.
8/10