- Mo 13. Jun 2016, 12:33
#1474609
rosebowl hat geschrieben:Aber ich denke, was einen am ehesten schützt, ist ein stabiles Umfeld und eigene Überzeugungen. Ob die jetzt durch kirchliches, familiäres und/oder sonstiges soziales Umfeld zustande kommen, ist glaub ich zweitrangig. Die Frage ist, wie tief die Überzeugungen in einem verankert sind. Ich hab es schon erlebt, wie es sich anfühlt, wenn jemand Schuld am Tod eines mir nahestehenden Menschen ist - von dem her kann ich für mich absolut nicht ausschließen, Gedanken zu haben, die weit über das raus gehen, was ich für mich für vertretbar halte.Das erinnert mich an eine Freundin, die ich schon über 15 Jahre kenne und mit der ich schon sehr viel gemeinsam gemacht habe. Die ging auf eine gute Schule, hat studiert, hatte viele Freunde und lernte irgendwann einen Freund kennen, mit dem sie später auch zusammenkam, der aber ziemlich fremdenfeindlich-populistische Ansichten hatte: Der gute Deutsche und der klauende Ausländer und so einen Kram. Und sie, die mit Migrationshintergrund hier lebt, intelligent ist und ein sozial stabiles Umfeld hat, plappert das irgendwann nach und merkt das nicht einmal. Irgendwann habe ich dann aufgehört, mit ihr zu diskutieren, weil es nichts gebracht hat. Du wurdest mit Einzelfällen geradezu zugemüllt: Schau mal, was hier im Wedding wieder passiert ist. Der Ausländer! So! Jetzt ist die Beziehung auseinandergegangen und sie lebt wieder in ihrer alten Gedankenwelt. Würde nie die AfD wählen. Fragt sich, wie die AfD sich verändert hat. Aber fragt nicht, wie sie sich eigentlich verändert hat. Irre.
Wir haben so viel Glück auf dem Gewissen.