Säqirjënn hat geschrieben:Die primäre Frage ist doch, ob wir noch "klassischen Fernsehen" mit 8 Mrd. Euro im Jahr weiterhin subventionieren wollen. Bis vor 10 Jahren war es noch nachvollziehbar. Internet ist für die User einfach bequemer als Fernsehen, weil man selbst die Inhalte bestimmen kann.
Aber die meisten Inhalte der ö.r. kannst du doch auch online on Demand abrufen. Wenn du das lineare Fernsehen abschalten würdest, würdest du gerade mal ein paar Cent pro Monat und Beitragszahler sparen. Was kostet, sind die Inhalte.
Würde ich so nicht sagen. Noch nie war es so günstig, "TV-Inhalte zu produzieren". Heute kann sich jeder Heini für 1.000 Euro das notwendige Equipment kaufen und seine Videos auf YouTube in FullHD hochladen.
Es ist viel teurer, ein 24-Stunden-Vollprogramm zu machen mit 20 TV-Kanälen gleichzeitig, als täglich etwas im Netz hochzuladen und der Konsument greift eben zu, wenn er Zeit und Lust hat. Muss ja noch lange kein Vollprogramm sein!
Im Grunde sehen wir hier doch die ganze Diskussion im GEZ-Gebühren sehr gut an der Diskussion in der Schweiz zur "No-Billiag-Volksabstimmung":
Das erste Argument heißt, dass die öffentlich-rechtlichen Sender von "freiwilligen Abos" nicht leben könnte. Heißt aber übersetzt: Das Programm ist so schlecht, das kaum jemand freiwillig dafür bezahlen würde.
Gleichzeitig ist das zweite Argument: Ohne den öffentlichen Rundfunk bekommen wir nur noch "schlechtes Privat-Fernsehen". Die SRG lebt von der Qualität.
Nur beide Argumente widersprechen sich: Entweder ist der öffentliche Rundfunk so toll, dass eine Mehrheit dafür bezahlen würde oder er ist nicht so toll und dann wäre es fair, ihn nicht zwangsfinanzieren zu müssen.
Was die GEZ-Fans behaupten, gibt es nicht: Ein geniales Programm, für was da niemand freiwillig bezahlen würde.
Entweder ist ein Produkt gut genug um genug Kunden zu finden oder es ist eben "verbesserungswürdig".