US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
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von Bobby
#995919
1x01

Ich muss mich einfach nach dem Piloten melden, da ich mich endlich dazu bringen konnte die Serie anzufagen und ich bin total überrascht. Obwohl die Serie ein absoluter Kritikerliebling ist, hört man ja oft, ja sogar hier :wink: , wie langweilig die Serie doch wäre und was für ein gutes Schlafmittel sie darstelle. Da ich bei einigen Serien so ein Problem habe, hab ich damit gerechnet, dass es jetzt auch hier so wäre.

Ich fand die Werbethematik absolut interessant, könnte aber u.a. an meinem BWL-Hintergrund liegen. :wink: Ich hoffe doch sehr, dass wir nicht nur Zigarettenhersteller sondern auch andere Branchen sehen werden. Das 60er-Feeling kommt durch die tolle Umsetzung sehr gut rüber und es gibt auch einige lustige Bemerkungen bzgl. der Technik. "Wenn es nur eine Maschine gebe, die Dokumente exakt kopiert" :lol: Die Raucherei ist da aber unbeschreiblich extrem. Wann haben die Lungen damals Pause gemacht? Beim Schlafen? :lol:

Es gab sogar zwei gelungene Twists am Ende. Die brave und unschuldige Peggy lässt sich von Pete verführen, obwohl dieser heiraten wird. (Und OMG, das ist Angels Connor :shock: ) Don ist ein verheirateter Mann mit Kindern. :o Da bin ich froh, dass ich in den 5 Jahren diese Info nicht mitbekommen habe. :lol:

Ich bin jetzt auf jeden Fall gespannt, wie sich die Serie/Staffel entwickeln wird, da ich wirklich positiv überrascht wurde. Welche Staffel war denn bisher die beste?
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von Theologe
#995927
Bobby hat geschrieben: Ich bin jetzt auf jeden Fall gespannt, wie sich die Serie/Staffel entwickeln wird, da ich wirklich positiv überrascht wurde. Welche Staffel war denn bisher die beste?
Aus dem Gedächtnis würde ich sagen, dass die 3. die beste war.
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von Bobby
#996821
Season 1

Der überraschend positive Eindruck des Piloten hielt leider nicht lange an. Ich habe verstanden, warum die Serie von vielen als Schlafpille empfohlen wird. Die erste Staffelhälfte hatte sich nämlich auch für mich etwas gezogen und ich habs nicht einmal geschafft eine Folge nach der anderen anzuschauen. :lol: Doch ab der Staffelmitte wurde es besser. Entweder hab ich mich an die Stimmung der Serie gewöhnt oder aber die Stories haben mir einfach viel besser gefallen als am Anfang. Und dann gab es eine Folge nach der anderen bis die erste Staffel mit zwei starken Episoden endete. :D

Ich war überrascht, dass eine Serie wie diese eine Art Season-Mystery hatte über Dons Vergangenheit, bei der es immer wieder kleine Puzzleteile für die Zuschauer gab. Die Auflösung hat mir gefallen und dazu gab es auch einen kurzen Ausflug in den Koreakrieg.

Der Cast ist toll, vorallem weil es auch noch so viele bekannte Gesichter zu sehen gab: SNs/SGUs Julie McNiven, Angels Vincent Kartheiser, SOAs Maggie Siff, Communitys Alison Brie, Houses' Anne Dudek und DHs Mark Moses! :o

Wenn es weiterhin auf dem Niveau der zweiten Hälfte bleibt, dann wäre ich froh. Bin aber noch der Meinung, dass die Serie überbewertet wird. Da gab es bei den Preisverleihungen der letzten Jahre viel stärkere Dramen. Aber ich denke, die Juroren lassen sich einfach vom Gesamtwerk beeinflussen. :wink:

PS: Ich hätte auch gern so eine January Jones daheim. :( :oops:
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von Theologe
#996907
Bobby hat geschrieben: Wenn es weiterhin auf dem Niveau der zweiten Hälfte bleibt, dann wäre ich froh. Bin aber noch der Meinung, dass die Serie überbewertet wird. Da gab es bei den Preisverleihungen der letzten Jahre viel stärkere Dramen. Aber ich denke, die Juroren lassen sich einfach vom Gesamtwerk beeinflussen. :wink:
Mad Men ist natürlich von der gesamten Aufmachung eine Anbiederung an Kritiker. Die stehen eben auf intellektuelles und Charakterdramen und wenn es dann noch in einem so perfekten Setting präsentiert wird, fühlen die sich wahrscheinlich gezwungen die Serie auszuzeichnen. Ob man da bei den Globes und Emmys 3 Jahre in Folge die beste Serie sein muss, sei mal dahingestellt. Bei den Emmys für die Crew ist das was anderes Hairstyle und Kamera... sind natürlich nicht hoch genug zu loben. Da dürfte Boardwalk Empire der große Konkurrent sein.
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von Bobby
#997097
Theologe hat geschrieben:Die stehen eben auf intellektuelles und Charakterdramen
Ich weiß nicht, inwieweit das besonders intellektuell ist. Ich finde das Storytelling teilweise ziemlich einfach und einfallslos im Bezug auf das Fremdgehen der meisten Ehemänner. Es macht einfach so gut wieder jeder und bei jedem müssen wir die Story durchstehen... :roll: Einerseits ist das total dämlich und ich kann es nicht abkaufen, dass es so "normal" war (gut, dass es noch Harry gibt). Andererseits ist es nur Storyrecycling mit anderem Gewand. Das sind auch leider die Geschichten, die mich auch kein Stück interessieren. Don hat sich in S2 schon wieder eine Neue geholt und jedes Mal bin ich froh, wenn deren Szenen endlich vorbei sind. Dann findet ein anderer wieder ein Love Interest und dann geht wertvolle Sendezeit wieder verloren. Ist ja nicht so, als würde das nur einen kleinen Teil der Serie einnehmen. Wenn man es allgemein betrachtet, könnte man viele Stories in 2010er-Serien fast genauso erzählen. Die würden dann nur nicht so bei den Kritikern ankommen. :P

Nach Folge 2x07 war ich etwas entsetzt. Die Drapers beenden ihr Picknick und lassen den ganzen Müll einfach so auf der Wiese liegen. :shock: :shock: Und dann wird unserer Generation vorgeworfen, dass wir die Welt so verschmutzen. :lol: :wink: Muss auch leider sagen, dass mich Staffel 2 bisher enttäuscht hat. Sie konnte meiner Meinung nach nicht das gute Niveau der zweiten S1-Hälfte halten. :(
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von Theologe
#997101
Bobby hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben:Die stehen eben auf intellektuelles und Charakterdramen
Ich weiß nicht, inwieweit das besonders intellektuell ist. Ich finde das Storytelling teilweise ziemlich einfach und einfallslos im Bezug auf das Fremdgehen der meisten Ehemänner.
Ich sah das weniger auf den Inhalt bezogen, sondern auf die Aufmachung und die Zielgruppe. Die Serie biedert sich einem intellektuellem Publikum an oder zumindest einem Publikum, dass sich für intellektuell hält.
The West Wing war da geschickter, weil es eben thematisch intellektueller war und deshalb das entsprechende Publikum ansprach. Mad Men versucht das etwas zu gezielt durch Setting und Erzähltempo.
von Stefan
#997102
Theologe hat geschrieben: oder zumindest einem Publikum, dass sich für intellektuell hält.
damit triffst du es genau.. Mad Men ist eine Serie, die sich für unglaublich clever hält und jeder, der es schaut, denkt dann auch, dass er es wäre.. na ja

Die Aufmachung ist durchaus interessant - die Stories waren in Season 1 aber höchstens guter bis "langweiliger" Durchschnitt..
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von Theologe
#997113
Stefan hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben: oder zumindest einem Publikum, dass sich für intellektuell hält.
damit triffst du es genau.. Mad Men ist eine Serie, die sich für unglaublich clever hält und jeder, der es schaut, denkt dann auch, dass er es wäre.. na ja

Die Aufmachung ist durchaus interessant - die Stories waren in Season 1 aber höchstens guter bis "langweiliger" Durchschnitt..
"Mad Men" ist eine Serie, bei der sich Kritiker gut selbst beweihräuchern können. Die Mehrheit langweilt sich, die Aufmachung ist aber etwas besonderes und die Darstellerleistungen durch die Bank überdurchschnittlich und als Kritiker kann man sich dann sagen, dass nur das geschulte Auge die ganz große Qualität sieht.
Das geht ein wenig in die Richtung des Oscar-Regens für The King's Speech. Inhaltlich letztlich ein unterhaltsames, aber doch fließbandartiges Biopic und relativ klassisch inszeniert. Aber weil es so englisch kultiviert ist, muss man nicht nur den überragenden Hauptdarsteller belohnen, sondern auch gleich die anderen Hauptkategorien, die eher im guten Durchschnitt lagen und bei den Oscars hat man ja letztlich nicht mal die klassischen Kritiker, wie bei den Globes, sondern ein relativ breites, wenn auch altes Feld.
von Einzelkind
#997262
Ich finde es ja ein wenig lächerlich, einer Serie zu unterstellen, sie biedere sich bei den Kritikern an. nur weil man butthurt ist, da die eigene Lieblingsserie bei den Emmys immer abschmiert >:)
Genau so wenig ist die Serie - von einem historischem Setting abgesehen - mit einem Film wie The King's Speech zu vergleichen, in dem König George die typische Heldenreise durchläuft, über sich hinauswächst und am Ende alle glücklich sind. Mad Men zeichnet ein wesentlich kritischeres Gesellschaftsbild, es handelt sich um fiktive Charaktere und vor allem kommt die Serie weiterhin ohne wirkliche Sympathieträger aus (aber dieser Trend zum Anti-Held ist ja in den erfolgreichen Serien der letzten Jahre schon Gang und Gebe).

Von klassischer Inszenierung würde ich auch nicht zwangläufig sprechen, da die Serie sich in ihrer Erzählweise klar von den meisten anderen Serien, die viel stärker episodenbezogen geschrieben sind (selbst die meisten Serials), abhebt. Bei Filme gibt es eben diese klassische Trennung zwischen Mainstream- und Autorenkino, die man im Fernsehen nicht so einfach vornehmen kann. Mad Men hat viel mehr Eigenschaften von letzterem, weshalb die 'Mehrheit' die Serie eben auch für so unglaublich langweilig hält. Das hat meiner Meinung nach nicht einmal etwas mit Intellekt, sondern viel mehr mit der Bereitschaft,sich auf einen Film bzw. eine Serie,der bzw. die nicht handlungs- sondern akteurszentriert ist, einzulassen. Aber in diesem Thread gab es ja schon genug Grundsatzdiskussionen. :o
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von Theologe
#997278
Einzelkind hat geschrieben:Ich finde es ja ein wenig lächerlich, einer Serie zu unterstellen, sie biedere sich bei den Kritikern an. nur weil man butthurt ist, da die eigene Lieblingsserie bei den Emmys immer abschmiert >:)
Hast du irgendwie die letzten 4 Jahre in diesem Thread verschlafen? Ich bin begeistert von Mad Men. Trotzdem finde ich, dass einiges zu gezwungen herüberkommt.
Einzelkind hat geschrieben: Genau so wenig ist die Serie - von einem historischem Setting abgesehen - mit einem Film wie The King's Speech zu vergleichen, in dem König George die typische Heldenreise durchläuft, über sich hinauswächst und am Ende alle glücklich sind.
Der Vergleich bezog sich nicht auf den Film und die Serie, sondern das Verhalten der Kritiker. Die im Überschwang der Begeisterung über einen besonderen Aspekt, das Gesamtwerk besser machen als es ist.
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von Bobby
#997678
Season 2

Nach dem guten Abschluss der ersten Staffel, war diese leider recht enttäuschend. Wenig Neues, durchschnittliche Episoden und zu wenig Fokus auf die wirklich interessanten Stories, z.B. Joan und ihr Doktor, Harry und seine TV-Abteilung (man hab ich mich geärgert, dass er Joan nicht behalten hat :evil: ), Sals Homosexualität, dafür aber Rogers und Dons Liebeleien. Cosgrove braucht auch mal etwas mehr Screentime! Glücklicherweise wurde es aber besser, als Betty Don endlich mit der Wahrheit konfrontiert hat (lustig, dass ich mich genau davor über seine Liebesgeschichten beschwert hatte). Das hat zumindest etwas Bewegung in die Staffel reingebracht. Ich war überrascht, dass Betty nicht nur endlich ihr Rückgrat gefunden hat, sondern dass sie so lange so standhaft gelieben ist. Hätte ich ihr nicht zugetraut. Hätte sie aber gern getröstet. :wink: Nur schade, dass sie zum Schluss auch noch einen Mann flachgelegt hat. Jetzt ist sie fast auf Dons Niveau gesunken. :( Trotzdem wär ich froh, wenn sie endlich ihre Ehe in Ordnung bringen würden. Sie sind nämlich absolut toll als glückliches Paar.

Naja und wie gewohnt endete die Staffel auch mit einem tollen Finale. Die Szene mit Pete und Peggy war erstklassig. Wow! Hätte nicht gedacht, dass sie die Katze so früh aus dem Sack lassen. :shock: Peggy ist sowie ein toller Charakter. Einfach klasse, wie schnell und wie weit sie es jetzt schon geschafft hat in einer Firma von Männern.

Ich hab jetzt auch anderweitig gehört, dass S3 toll sein soll, also bin ich gespannt. Ich hoffe, die Erwartungen werden nicht zu hoch sein. :lol:
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von Shepherd
#1034552
Schaue gerade Season 4 und muss nach Folge 4x7 meine Begeisterung loswerden. Nachdem ich wie immer 2,3 Folgen brauchte um mich an die spezielle Mad Men- Welt zu gewöhnen und Episode 4x6 auch eher ne Enttäuschung war, gelang mit 4x7 wieder mal großes Tennis. Eine charakterzentrierte Folge, in der fast ausschließlich Don und Peggy im Mittelpunkt standen. Unglaublich gut gespielt, toll in Szene gesetzt und wahnsinnig intensiv. Charakterdrama at its best, viel besser kann man es nicht machen. :wink: Mir egal, wieviele Leute das langweilig finden. Leider hab ich nur noch 6 Folgen vor mir, für die Staffel gibts bisher 8/10.
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von phreeak
#1034573
Hab mir vor einiger Zeit mal den Pilote angetan und bin dabei eingeschlafen....


Settings und Schauspieler fand ich gut aber alles andere fand ich zum füße einschlafen.. Hab auch desöfteren mal auf ZDF Neo eingeschaltet, habs aber nie länger als 10min ausgehalten. :|
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von str1keteam
#1034597
Shepherd hat geschrieben:Schaue gerade Season 4 und muss nach Folge 4x7 meine Begeisterung loswerden. Nachdem ich wie immer 2,3 Folgen brauchte um mich an die spezielle Mad Men- Welt zu gewöhnen und Episode 4x6 auch eher ne Enttäuschung war, gelang mit 4x7 wieder mal großes Tennis. Eine charakterzentrierte Folge, in der fast ausschließlich Don und Peggy im Mittelpunkt standen. Unglaublich gut gespielt, toll in Szene gesetzt und wahnsinnig intensiv. Charakterdrama at its best, viel besser kann man es nicht machen. :wink: Mir egal, wieviele Leute das langweilig finden. Leider hab ich nur noch 6 Folgen vor mir, für die Staffel gibts bisher 8/10.
Ich habe mich im Sommer auch auf den neusten Stand gebracht. Staffel 3 hatte für mich schon die vorherigen getoppt, aber Staffel 4 war für mich die mit Abstand konstanteste und beste Staffel der Serie.

+Nach den einschneidenden Ereignissen im Staffel 3 Finale (normalerweise wollte ich da stoppen) beschränkte sich der Plot erstmals nicht nur auf knattern, saufen, rauchen und die Werbekampagne der Woche.

+Der Charakter Don Draper und Jon Hamms Darstellung haben mich noch nie so fasziniert wie in der Phase, in der er man ihn endlich als das selbstmitleidige versoffene Wrack gesehen hat, zu dem er in den letzten Jahren geworden ist. Unrealistisch war da nur, dass er an diesem Tiefpunkt überhaupt noch zu Bettgeschichten im Stande war. Bei dem Alk- und Tabakkonsum wäre ein Mann seines Alters in der Prä-Viagra Ära nie in der Lage gewesen, besoffen noch äh...seinen Mann zu stehen. :lol:

+So sehr ich January Jones auch schätze und so gut ihr Charakter für gewöhnlich geschrieben ist, hat es der Serie auch enorm geholfen, dass sich die Drapers getrennt haben und Betty fortan nur noch in wenigen Folgen zu sehen war. Der Charakter hatte sich in den ersten Staffeln zu oft im Kreis gedreht (nichtsdestotrotz passend, da realistisch) und die ewige Nörgelei war kaum noch zu ertragen.

+Peggys Entwicklung vom Mauerblümchen zum (Möchtegern-)Hippster ist nicht weniger interessant als die Odyssee des männlichen Hauptcharakters. Wohl einer der besten weiblichen Charaktere der TV-Geschichte. Die von Shepherd angesprochene Bottle-Episode "The Suitcase" wurde von US-Kritikern vollkommen zu Recht abgefeiert.

+Überragend wie eh und je sind die Atmosphäre, das Auge für Details und die subtile und mehrdeutige Erzählweise.

-Ein Schwachpunkt von Mad Men bleibt, dass es seine Nebencharaktere oftmals zu sehr aus den Augen verliert. Das könnte aber auch dem engen Budgetplan geschuldet sein. Besonders von Pete und dem glücklicherweise in der Serie verbliebenen Engländer (Jared Harris wird übrigens den Moriarty in Sherlock Holmes II spielen. Vor seinen beiden Mad Men-Staffeln hatte ich mich noch gewundert, warum man einen so unbekannten Schauspieler für diese Rolle wählt.) würde ich gerne mehr sehen. Das man die Plots von Roger und Christina Hendricks etwas zurückgefahren hat, war hingegen ok.

8,5-9/10
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von Shepherd
#1035158
Nachdem Folge 7 großartig war, wurde Folge 8 großartig und anschließend gab es eine großartige Folge 9. Mad Men in Höchstform, ich war in jede Folge total versunken. Aber:

Oh mein Gott, sie haben Miss Blankenship getötet! :cry: :cry: :cry: :cry:

Fand sie herrlich bekloppt und eine sehr gelungene Aufwertung des Humors in der Serie. Meiner Ansicht nach ein Fehler, sie so schnell sterben zu lassen, da war noch soviel Potential. :cry: Trotzdem, auch ihr Tod war- obwohl eigentlich unspektakulär- mit viel schwarzem Humor herrlich in Szene gesetzt. :lol: RIP Miss Blankenship.
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von Shepherd
#1039583
Kurzer Nachtrag: Nach den letzten Folgen schließe ich mich str1ke an, dass die vierte die bisher beste Staffel Mad Men war. Die Intensität der Serie in ihren besten Momenten wird von den aktuell laufenden Serien, die ich schon gesehen habe, nur noch in Breaking bad erreicht. Klasse.
Zudem hat die Serie mit January Jones und Jessica Paré 2 der bezauberndsten Geschöpfe der Serienwelt zu bieten- und dieser Penner Don hat sie beide gehabt. :twisted:

Für die Staffel 9/10
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von Bobby
#1053278
Ja, ich schaue endlich weiter, um mich auf den Staffelstart in 2012 vorzubereiten. :wink:

Season 3

In der dritten Staffel war leider besonders in der ersten Hälfte wenig los, sodass man nichts zum Mitfiebern hatte oder einen einfach nichts fesselte. Würde man einen Großteil der Geschichten in einer Serie, die in der heutigen Zeit angesiedelt ist, erzählen - dabei müsste man oft garnicht so viel umändern, um sich der Zeit anzupassen... - würde die Serie sicherlich nicht so viel Anerkennung bekommen! Ich denke mir immer öfters, dass die Serie als Gesamtwerk ausgezeichnet ist und auch durchaus dafür ausgezeichnet werden kann, aber das Writing ist für mich leider manchmal nicht außergewöhnlich (gut). Das mag evtl. hart klingen, soll es teilweise auch, aber ich gehöre trotzdem nicht der Gruppe an, die "Mad Men" deswegen als Einschlafhilfe ansehen. So sterbenslangweilig ist es dann irgendwie doch nicht. Immerhin haben mich die ersten zwei Staffeln positiv überrascht und auch relativ gut unterhalten.

Tja das wäre schon mein Fazit für die dritte Staffel gewesen, wäre da nicht die zweite Staffelhälfte und der Fluch vieler Serien: Zum Staffelschluss wird es immer besser! :wink: Die Story um Hilton hat mir gut gefallen. Ich fands toll, dass Betty endlich hinter Dons wahre Identität gekommen ist und sich endlich von ihm losreißen konnte. Ich frage mich, ob es da jemanden gibt, der mit Don Mitleid hatte. Natürlich ist es um die Familie und vorallem die Kinder schade, aber Don hat es sich nicht anders verdient. Seine ganzen Love Interest Geschichten find ich sowieso fast immer total lahm und eine Verschwendung von wertvoller Screentime. Wenn ich sowas sehen will, kann ich mir auch eine Schnulze anschauen, da sind die Geschichten nicht wirklich besser oder schlechter. :? :roll:

Ähnlich wie alle Geschichten rund um das Werbegeschäft und allgemein über die Firma, fand ich auch den roten Faden mit den Briten ziemlich gelungen. Dies sorgte auch für ein absolut geniales Staffelfinale und mMn eine der besten und unterhaltsamsten Folgen der Serie. Aber so klasse ich die Nacht und Nebel-Aktion auch fand, frag ich mich schon, wie sie mit dem ganzen Diebstahl davonkommen konnten (hab die nächste Folge schon gesehen und da wurde zumindest nichts mehr erwähnt :? ). Die vertraglichen Angelegenheiten wurden durch die Kündigungen ja clever gelöst. Ich hoffe nur, dass wir das ein oder andere Gesicht nochmal wiedersehen werden, auch wenn sie noch nicht in der neuen Firma arbeiten (Ken, Sal, Kinnsey). Klasse war auch die vorletzte Folge, die mal wieder sehr gekonnt geschichtliche Ereignisse (JFK Mord) in der Serie verarbeitet haben. Sowas gefällt mir wirklich sehr sehr gut!! Tja und durch die starken Folgen zum Ende konnte die Staffel die zweite im Durschnitt tatsaechlich noch toppen! :o
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von Shepherd
#1053320
Bobby hat geschrieben:Seine ganzen Love Interest Geschichten find ich sowieso fast immer total lahm und eine Verschwendung von wertvoller Screentime.
Dann sehen wir die Serie komplett unterschiedlich, für mich ist Mad Men in erster Linie ein Charakterdrama um Don ( die beruflichen Teile der Show finde ich wiederum eher öde) und als solches sind gerade seine Love Interests das Herzstück der Serie. Gerade durch sie erfährt man ja wie kaputt und zerrissen Don innerlich ist bzw. wie widersprüchlich sein Verhalten immer wieder wirkt. Mal fast fürsorglich und dankbar für Zuneigung und dann wieder der Vollarsch. Und die Geschichten passen für mich wunderbar, um das zu zeigen. Daher ist das für mich das genau Gegenteil von verschwendeter Screentime, sondern genau diese Passagen machen Mad Men für mich aus und so sehenswert.
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von str1keteam
#1053333
Shepherd hat geschrieben:Jessica Paré
Ich habe jetzt erstmals registriert, dass Dons neue Flamme Jessica Pare ist. :shock:

Die hat (vor allem im Gesicht) ja heftig abgenommen. Vorher ist mir nie aufgefallen was für einen "einzigartigen" Oberkiefer die junge Dame im Mund verbirgt. Ich musste jetzt sogar erstmal googlen, ob sie in Mad Men eine Zahnprothese trägt, weil sie selbst in der denkwürdigen Szene mit Darryl im 2010 gedrehten Hot Tub Time Machine ganz anders aussah. :lol:

BildBild
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von Theologe
#1053336
Jessica Parés Zähne sind mir schon aufgefallen als ich sie vor Jahren in Lost and Delirious das erste mal sah und bei "Jack & Bobby" hat es mich sogar immer etwas gestört. Bei Hot Tub waren meine Augen nicht so weit oben.
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von Bobby
#1055192
Joa, auf dem Foto macht sie einen etwas anderen Eindruck als in Mad Men. :lol:

Season 4

WOW! Ich kann es garnicht fassen, wie stark die vierte Staffel war! Die Mehrheit der Folgen war sehr gut. Es gab keine einzige mittelmäßige/solide. Die Storylines waren auch fast alle überaus gelungen, unterhaltsam, interessant oder spannend. Es gab nicht wirklich viele, die mir negativ im Gedächtnis geblieben sind. Ich könnte nicht sagen, woran dieser Qualitätssprung liegt, aber der Lokationwechsel hat zumindest nicht geschadet. Die neue Agentur brachte viel frischen Wind in die Serie, außerdem wurde es irgendwie bunter und frischer. :D

Ein paar Kommentare zu einigen Folgen wollte ich auch noch los werden für die Masse an Lesern dieses Threads:
Folge 4 hatte einige sehr lustige Szenen (u.a. Peggy beobachtet Don über das Wandfenster in ihrem Büro, Dons ältere Ersatzsekräterin). Jemand hat das in den älteren comments schonmal erwähnt und ich möchte es nur nochmal wiederholen: Ich finds gut, dass die Autoren etwas mehr Humor in die Serie gebracht haben. Das hat auf jeden Fall nicht geschadet!!

Ich hatte etwas Angst vor "The Suitcase", da meine Erwartungen wie gewohnt ziemlich hoch waren nach so vielen überaus positiven Stimmen von Fans und Kritikern - auch wenn ich versuche meine Erwartungen in solchen Fällen immer zu zügeln, vergeblich. Ich kann aber beruhigt sagen, dass die Folge tatsächlich klasse war. Eine wirklich toll ausgearbeitete und stark gespielte Folge über Peggy und Don. Der Streit, die Versöhnung, deren Freundschaft, ihr Vertrauen zueinander. Dazu dieser frische MM-Humor über Sterlings Buch und die darin enthaltenen Geheimnisse. Wirklich klasse!

Episode 8 aka "The Dick Diaries" hat für mich mal wieder bewiesen, dass Voiceover nicht für jede Serie geeignet sind. Dieses eine Mal war es in dieser Menge ganz akzeptabel, aber jede Folge Dons Gelaber während einer ruhigen Szene zu hören wäre einfach zu viel für mich. :?


Lucky Strikes Rückzug war eigentlich zu erwarten, nachdem man immer wieder darauf hingewiesen hat, was für eine zentrale Rolle dieser Kunde für die Agentur spielt. Es ist durchaus wichtig zu zeigen, dass die Agentur nicht immer absolut super ist und alle Don wollen. Ich bin aber froh, dass es bereits im Finale langsam wieder aufwärts ging, denn eine zweite Pleite-/Übernahmestory brauchen wir nicht. Ein steiniger Weg zum Erfolg ist aber die richtige Entscheidung. Dons offener Brief gegen die Tabakindustrie war aber absolut spitze. Sehr gewagt, aber clever. Bin gespannt, was das noch für die Agentur bedeuten wird.

Joan und Roger sind sich wieder näher gekommen. Ich find das Pärchen wirklich süß zusammen. Joans Ehe mit Greg konnte ich eh nie besonders ernst nehmen, u.a. weil mir Sam Pages Psycho-Rolle aus DH nicht aus dem Kopf geht und ich den Typen daher einfach strange und anstrengend finde, leider. Zu Rogers Ehe braucht man glaub ich eh nichts zu sagen. Es ist aber sowieso gut, dass Joan in dieser Staffel wieder mehr zu tun bekam. Die Enthüllung der Schwangerschaft war aber nicht besonders überraschend. Da man nichtmal gezeigt hat, wie sie zur Abtreibung ins Arztzimmer ging oder wie schlecht es ihr danach ging, hab ich mir schon gedacht, dass sie das Kind sicher behalten will, insbesondere da sie eine Familie sowieso geplant hat. Mal schauen, ob sie den einfachen Weg gehen und Greg einfach im Krieg töten.

Die zweite große Entwicklung: Mrs. Draper II. Ich bin mit ihr überaus glücklich. Ich fand Megan seit ihrer Einführung als Empfangsdame sehr sympathisch. Dann übernahm sie sehr unterhaltsam die Position als Dons Sekretärin. Außerdem kann sie sehr gut mit den Kids umgehen. Die Szene im Diner im Finale, als der Shake ausgeschüttet wird, fand ich total klasse!! Man hat da sofort Betty vor Augen wie sie ausflippt und hysterisch wird. Die Angst sah man ja auch gleich in den Augen der Kids und sogar Dons. Daher war es einfach toll zu sehen, wie ruhig Megan die Sache gehandhabt hat. Ich hoffe nur, dass wir zumindest eine Staffel lang eine glückliche Ehe sehen werden. Dauerhaft wäre es natürlich noch besser. Es wäre einfach mal toll, Don nicht in jeder Folge mit einer anderen Frau zu sehen. Wie bereits mehrfach erwähnt, finde ich diese Stories eintönig und träge. (So sind die Geschmäcker, Shepherd. :wink: ) Ich hoffe aber auch darauf, dass Megan nicht zu einer Copywriterin wird, wie es Peggy befürchtet. Einerseits würde es gut in die Story passen und für interessante neue Konflikte (mit Peggy) im Büro sorgen. Andererseits würde es dann doch Peggys Status in der Serie und im Büro verändern. Ich find das einfach gut, dass sie die einzige Frau unter den Männern ist. Zudem wird es auch lustig sein, wenn Dons Frau auch seine Sekräterin ist. Beide Alternativen bieten interessante Stories.

Nach dieser mit Abstand besten Staffel bin ich endlich vollständig begeistert von der Serie und kann die fünfte Staffel kaum erwarten. Da kann ich froh sein, dass ich die letzten beiden Staffeln aufgehoben habe, um sie erst jetzt nachzuholen. Gibt es eigentlich schon einen konkreten Termin für die neue Season bzw. einen Trailer?? Eigentlich müsste MM doch gegen Ende März nach TWD starten oder? :?

PS: Sally kann endlich vernünftig reden!
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von str1keteam
#1055479
Bobby hat geschrieben:Eigentlich müsste MM doch gegen Ende März nach TWD starten oder? :?
Ein defintives Startdatum gibt es glaube ich noch nicht, aber gemunkelt wird 25. März.
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von Theologe
#1087875
Zou Bisou Bisou
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Endlich ist Mad Men wieder auf Sendung, die lange Pause war wirklich Mist. Wenigstens gab es gleich eine Doppelfolge.
Wer der Star der Folge war, ist natürlich nicht zu übersehen. Auch wenn das wohl das schlechteste Lied aller Zeiten war.
Price und Joan waren aber auch fantastisch zusammen. Ersterer scheint sich weiter nach etwas Abwechslung zur seiner spröden Ollen zu sehnen. Da wird sicher noch etwas nachkommen.
Harrys Tanz von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen war aber auch herrlich. Erst das dämliche Geschenk, dann seine Sprüche über Megan und dann das Gespräch mit Roger.
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