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von revo
#220245
Pip hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben: Extrem traurig ist allerdings, dass die Medien ihn als kaltblütigen, rachesüchtigen Killer hinstellen und die Politiker sich prompt für ein Verbot von "Killerspielen" aussprechen. Doof sein ist wohl nach wie vor in...
Na ja, man sollte ihn jetzt aber auch nicht zum unschuldigen Opfer der Gesellschaft stempeln und über die Maßen bemitleiden. In meinen Augen gibt es keine Entschuldigung dafür, mit Waffen und Sprengstoff in eine Schule zu gehen und andere Menschen zu bedrohen. Ich finde es z.B. auch beschissen, dass ich bald Studiengebühren bezahlen muss, aber deswegen schieße ich nicht in der Uni um mich.
Ein unschuldiges Opfer vllt. nicht, aber das ist niemand. Doch zumindest hat er recht, wenn er schreibt, dass man sich zur Wehr setzen soll. Politikern, Managern, etc. glaube ich schon lange nichts mehr. Jeder Mensch, der Macht hat, wird sie zu seinem Vorteil und zum Nachteil anderer ausnutzen.
In seinem Brief schreibt der Junge von Schulzwang und Geschwindigkeitslimit u.s.w., dass klingt ja alles ganz plausibel, aber stellt euch mal eine Gesellschaft ohne Regeln vor! Ich wäre nicht so begeistert, von einem Auto mit 100 kmh vor dem Supermarkt umgenietet zu werden, nur weil den Leuten das Tempolimit nicht passt und es abgeschafft wird.
Nicht unbedingt das beste Beispiel, aber dennoch ganz interessant. Er meint damit weniger einzelne Regeln an sich, sondern den Aufbau der Gesellschaft als kollektives Regelwerk, dem man sich fügen muss oder eben nicht. Er hat irgendwann aufgehört, sich diesem Schablonen-Denken anzupassen. Auch das ist in gewisser Weise nicht falsch. Nämlich versuchen gegen den Strom zu schwimmen. Ein Amoklauf fällt da... weniger rein.
Den Eltern, Lehrern und Mitschülern die Schuld an dem Amoklauf in die Schuhe zu schieben, finde ich sehr einseitig. Wir kennen nur den Brief eines offensichtlich psychisch nicht gesunden Jungen, woher sollen wir wissen, ob Lehrer oder Eltern nicht versucht haben, ihm zu helfen und gescheitert sind? Seine Sichtweise muss nicht der Realität entsprechen. Ganz ehrlich: wenn ich im Intenet Bilder von dem Jungen sehe, wie er coole Posen mit Waffen in der Hand vollführt oder die von ihm gedrehten Filmchen, in denen er Mordszenen nachspielt und offenbar richtig Spass dabei hat, dann fällt es mir schwer, ihn zu bemitleiden und als armes Opfer zu sehen. Irgendwie tuen mir der Hausmeister mit dem Bauchschuss und die angeschossenen Lehrer und Schüler weit mehr Leid.

So, und jetzt könnt ihr auf mich draufhaun :wink:
Das könnte ich machen, aber du hast ausnahmsweise ebenfalls nicht ganz unrecht. Die Teile mit der Rache und dem Hass auf die Menschen sind sicher nichts tolles, aber ich kann's nachvollziehen. Und selbst wenn einige wenige Leute ihm helfen wollten, heißt das noch längst nicht, dass sie damit auch erfolgreich sein können. Viele Menschen gehen beim Versuch zu helfen recht tollpatschig vor, wollen Leuten etwas einreden und werden dann missverstanden oder können einfach nicht überzeugen.

Die Fotos mit den Waffen und die Verwendung von Sprengstoffen sind eher ein Ausdruck seiner Situation, nämlich seiner Abgeschiedenheit und der daraus resultierenden Ideologie, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Das ist sicher extrem fragwürdig und eigentlich nicht zu rechtfertigen, aber es ist auch sicher nicht die Ursache.

Und dass die Gesellschaft wieder einmal nur das hört, was sie hören will, zeigen die lächerlichen Argumente, die Schuld in PC-Spielen zu suchen. Die Menschheit ist verlogen und ignorant. Wie gesagt, Doofheit ist in...
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von Pip
#220254
Andreas hat geschrieben:Die Teile mit der Rache und dem Hass auf die Menschen sind sicher nichts tolles, aber ich kann's nachvollziehen. Und selbst wenn einige wenige Leute ihm helfen wollten, heißt das noch längst nicht, dass sie damit auch erfolgreich sein können. Viele Menschen gehen beim Versuch zu helfen recht tollpatschig vor, wollen Leuten etwas einreden und werden dann missverstanden oder können einfach nicht überzeugen.
Man muss sich aber auch helfen lassen wollen. Wenn Eltern und Lehrer, oder auch Mitschüler, auf einen Jungen zu gehen und der nur mit "Leck mich am Arsch" kommt, was soll man da machen. Mitschüler tragen meiner Ansicht nach nicht die Verantwortung für einen gestörten Jungen.
Die Fotos mit den Waffen und die Verwendung von Sprengstoffen sind eher ein Ausdruck seiner Situation, nämlich seiner Abgeschiedenheit und der daraus resultierenden Ideologie, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Das ist sicher extrem fragwürdig und eigentlich nicht zu rechtfertigen, aber es ist auch sicher nicht die Ursache.
Ich bin da vorsichtig. Ich habe einige seiner Bilder und Videos gesehen und da sieht man ihn z.B. zusammen mit anderen Jungs Gewaltszenen nachspielen, also hatte er ganz offensichtlich sozialen Umgang. Auch wirkt er, wenn er ein Knarre in die Kamera hält, mit Sonnenbrille auf und einem Grinsen im Gesicht, nicht "abgeschieden" und unglücklich auf mich, sorry.

Ich weiß, dass in unserer Gesellschaft viel schief läuft, aber das ist keine Entschuldigung. Wenn man wirklich will, kann man sich helfen lassen oder seinen Frust anders rauslassen, z.B. durch Teilnahme an Demos u.s.w. Das ist sicher auch nicht das Alheilmittel, aber es wäre richtig, was der Junge da getan hat, war es nicht.

Jetzt begebe ich mich mal auf einen anderen, provokativen Pfad: ich lese oft davon, dass Männer, die Kinder sexuell mißbraucht haben, vor Gericht damit verteidigt werden, dass sie eine schwere Kindheit hatten etc. Dann gibt es immer viele, die jammern, dass Täter so zu opfern gemacht werden und die Täter mehr Hilfe erfahren, als die Opfer. Nun, hätte dieser Amokläufer Kinder missbraucht, sich dann erschossen und diesen Brief verfasst, würde er dann auch hier diese Zustimmung erfahren?
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von revo
#220273
Pip hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:Die Teile mit der Rache und dem Hass auf die Menschen sind sicher nichts tolles, aber ich kann's nachvollziehen. Und selbst wenn einige wenige Leute ihm helfen wollten, heißt das noch längst nicht, dass sie damit auch erfolgreich sein können. Viele Menschen gehen beim Versuch zu helfen recht tollpatschig vor, wollen Leuten etwas einreden und werden dann missverstanden oder können einfach nicht überzeugen.
Man muss sich aber auch helfen lassen wollen. Wenn Eltern und Lehrer, oder auch Mitschüler, auf einen Jungen zu gehen und der nur mit "Leck mich am Arsch" kommt, was soll man da machen. Mitschüler tragen meiner Ansicht nach nicht die Verantwortung für einen gestörten Jungen.
In irgendeiner Form lässt sich jeder helfen. Niemand ist undurchdringlich. Auch, wenn es vllt. oft auf den ersten Blick so scheint. Es gibt viele schwierige Fälle. Die Gesellschaft trägt die Verantwortung, da der Mensch ab seinem vierten bis fünften Lebensjahr nicht mehr entscheidend durch seine Eltern, sondern durch die Gesellschaft geprägt wird. Und dazu zählen auch sicherlich Mitschüler.
Die Fotos mit den Waffen und die Verwendung von Sprengstoffen sind eher ein Ausdruck seiner Situation, nämlich seiner Abgeschiedenheit und der daraus resultierenden Ideologie, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Das ist sicher extrem fragwürdig und eigentlich nicht zu rechtfertigen, aber es ist auch sicher nicht die Ursache.
Ich bin da vorsichtig. Ich habe einige seiner Bilder und Videos gesehen und da sieht man ihn z.B. zusammen mit anderen Jungs Gewaltszenen nachspielen, also hatte er ganz offensichtlich sozialen Umgang. Auch wirkt er, wenn er ein Knarre in die Kamera hält, mit Sonnenbrille auf und einem Grinsen im Gesicht, nicht "abgeschieden" und unglücklich auf mich, sorry.
Wie ich aus seinem Brief rauslese, rührt die Rache von seiner Abgeschiedenheit. Und Jungs, die Gewaltsszenen nachspielen, würde ich auch sicherlich nicht als gewöhnlich bezeichnen. Zudem kein Gefühl endgültig ist. Einmal überwiegt die Einsamkeit und das damit verbundene Unglück, einmal die Rache und Botschaft, die sich vermitteln soll. Er will als jemand gesehen werden, der (trotz seiner Schwächen mit dem Leben nicht fertig zu werden) etwas bewirkt hat, indem er sich gegen die Einseitigkeit und den Determinismus der Gesellschaft wehrt. Und wer sich wiederum wehrt, muss stark sein. So die Assoziationen. Wenn er weinend vor der Kamera stände, sähe das doof und schwach aus, die Leute würden ihn womöglich bemitleiden. Und genau dieses Image will er ja nicht. Nur, weil jemand nach außen vllt. glücklich wirkt und lacht, heißt das nicht, dass er es auch wirklich ist.
Ich weiß, dass in unserer Gesellschaft viel schief läuft, aber das ist keine Entschuldigung. Wenn man wirklich will, kann man sich helfen lassen oder seinen Frust anders rauslassen, z.B. durch Teilnahme an Demos u.s.w. Das ist sicher auch nicht das Alheilmittel, aber es wäre richtig, was der Junge da getan hat, war es nicht.
Jopp. Aber wenn jemand innerlich schon so zerstört ist, bringt es offenbar auch nichts mehr. Davon abgesehen hast du natürlich vollkommen recht. Allerdings fände ich es.... doch gerechtfertigt, würde sich daraufhin auf der Welt tatsächlich etwas ändern. Leider kann man Menschen nicht ändern...
Jetzt begebe ich mich mal auf einen anderen, provokativen Pfad: ich lese oft davon, dass Männer, die Kinder sexuell mißbraucht haben, vor Gericht damit verteidigt werden, dass sie eine schwere Kindheit hatten etc. Dann gibt es immer viele, die jammern, dass Täter so zu opfern gemacht werden und die Täter mehr Hilfe erfahren, als die Opfer. Nun, hätte dieser Amokläufer Kinder missbraucht, sich dann erschossen und diesen Brief verfasst, würde er dann auch hier diese Zustimmung erfahren?
Auch das wäre nur wieder ein Ausdruck seiner Situation. Aber ich muss sagen, dass ich es dann auch nicht nachvollziehen könnte und dementsprechend auch kein Verständnis zeigen würde...
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von Florixx
#220282
So nachdem ich eine Nacht drüber geschlafen habe , und ein paar Sachen durchdacht habe will ich mal folgendes posten.

So ein Fall ist immer schwer und man muss ihn eigentlich von zwei Seiten beleuchten was aber in unserer heutigen Zeit durch den Schlagzeilen-Populismus nicht möglich ist. Es ist schade das nach so einen Ereignis immer Gründe für die Tat gefunden seien wollen , die meist keinen direkten Bezug zum Täter haben , jedoch eine große Masse an potenziellen gefährlichen Personen vermindert. Die gefährlichen Personen sind übrigens bekannt dafür das sie CS auf den Computer haben und Actionfilme schauen. Politiker die sich mit der Sache nur Ansatzweise beschäftigt haben fordern sofort "Killerspiele weg!" ohne vorher zu wissen , was dies überhaupt ist.
Und abgesehen mal davon das diese Leute nur allgemeine Gründe finden wollen und sich nicht selbst hinterfragen.

Warum tut ein Schüler sich und anderen Leuten Leid zufügen? Wielang müssen sich diese Aggressionen aufgebaut haben? Ich schließe mich da Revo an und erkenne wirklich eine Menge wahrhaftige Begründungen in den Text , welche aber niemals so einen Tat rechtfertigen sollte. Aber es gibt ebenso auch eine Menge Unsinn in den Text den ich verabscheue. "Ich will RACHE und euch alle töten" Denn solche Zeilen werden nur von den Medien missbraucht und tauchen dick und fett auf der Bildzeitung auf. Die restlichen Informationen intressieren nicht...

Ich habe wiegesagt gestern ein wenig recherchiert und habe , falls es wen intressiert einige Links für euch die deutlich machen das diese Tat schon lange geplant war und "erst" gestern ausgeführt wurde...

Vor rund 2 Jahren schreibt ResidanceX ( sein Nick ) in einen Beratungsforum einen Beitrag... Klick mich
Für die, die es noch nicht genau verstanden haben: Ja, es geht hier um Amoklauf!
Bereits am 26.06.04 hat er sich Gedanken über so eine mögliche Tat gemacht und um Hilfe gebeten. Ich verstehe nicht wieso er wirklich niemanden reales hatte dem er vertrauen konnte und mit dem er darüber reden konnte. Auch wenn die ganze Welt gegen einen ist. Ein guten Freund hat man doch immer. So schrieb er doch auch , das er von einigen Leuten im Leben gut behandelt wurde.
Ich glaube aber leider auch das seine Eltern von seinen Vorhaben nichts mitbekommen haben. Denn der Schock der Eltern nach diesen Amoklauf zeigt das Unverständnis der Eltern. Ob die Eltern einfach Desintresse hatten oder ob Sebastian einfach nur ein anderes Gesicht gegenüber den Eltern hatte , weiss ich nicht.
Auf jeden Fall sollte es einen zum nachdenken geben das sich dieser Junge schon mehr als 2 Jahre zuvor Gedanken drüber gemacht hat

Fast genau ein Jahr später schrieb er folgenden Eintrag in einen Chemikalien-Forum.
Hallo,
dies ist mein erster Beitrag, und ich werde NICHT mit dem Standardsatz eines Newbies, "wie baue ich eine bombe", beginnen.
Jedoch geht es um was ähnliches:

Also, war eben im nahegelegenen Praktiker und sollte Dünger für meine Oma kaufen. Dann habe ich mich für den günstigen Flüssigdnger von "Tip" entschieden.
Wieder Zuhause meinte mein Onkel das das Zeug "Sau gefährlich!" sei, wegen Ammoniumnitrat.
Ich guck also auf die Flasche, aber da steht nix von Ammoniumnitrat, nur Ammoniumstickstoff.

Lange Rede kurzer Sinn: Besteht Gefahr das das Zeug hochgehen kan?

Gruss
Resi
Nachzulesen ist das hier.... Klick mich

Am 13.07.05 informiert er sich in diesen Forum über den Bau von Sprengstoff und Rauchbomben. Er will wissen wie man Dünger zum explodieren bringt. Ausserdem wird er laut seiner Webseite und seinen ICQ-Profil Fan von Airsoft ( eine spielerische Simulation militärischer oder polizeilicher Gefechte mit entsprechenden Schusswaffenattrappen ) . Er geht zum Bund und lernt dort die Grundausbildung und kommt in den ersten Kontakt mit Waffen. Bald darauf bekommt er einen kleinen Waffenschein. Jedoch besitzt Sebastian nicht die Waffen die für diesen Schein geieignet sind und wird deswegen verklagt. Heute morgen hätte diese diese Gerichtsverhandlung stattfinden sollen.
Sebastian äussert seine Lust zu Waffen durch selbstgedrehte Video die man auf seiner Homepage finden kann. Ausserdem kommentiert er auch Videos mit Gewaltverherlichung bei YouTube ( http://www.youtube.com/watch?v=2Le9kGm6dOo ) die eine Verbindung . Auch er selbst stellt in Video welches Bezug zu den Columbine-Amoklauf hat ins Netz und lässt es bei You-Tube kommentieren. Dabei diskutiert er mit mehreren Personen ( http://www.youtube.com/watch?v=HIhTOwAMASk ) . Er äussert mehrmals das er die Deutsche Gesellschaft und Politik nicht leidern kann!

Ich habe leider keine Zeit das jetzt ordentlich abzurunden. Ich wollte aber auch deutlich machen , das er ein Mensch war der sich allein und im Stich gelassen fühlte.

Ich will damit auf keinen Fall seine Tat legitimieren!
Mir tuen die Opfer und deren Angehörige leid und ich hoffe das sie zumindest körperlich wieder gesund werden. Seelisch werden sie für immer ein Opfer bleiben!
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von Pip
#220295
Wenn man sich alles mal hier mit Verstand durchliest, ist das schon sehr paradox und heuchlerisch. Viele hier beschweren sich lautstark darüber, dass Politiker den "Killerspielen" die Schuld geben und meinen, dass doch auch Millionen Andere diese Spiele spielen und nicht durchdrehen. Dann wird auf die Gesellschaft geschimpft und ihr die Schuld gegeben. Im Grund tuen sie aber genau das selbe wie die Politiker, nur dass sie das Wort "Killerspiele" durch "Gesellschaft" ersetzen. Hier könnte man ebenso sagen, dass doch Millionen Andere auch in dieser Gesellschaft leben und nicht durchdrehen.

Auch sonst ist es heulerisch: wenn Jemand kleine Kinder missbraucht und sich damit rechtfertigt, dass er von der Gesellschaft schlecht behandelt wurde, dann ist er ein Monster, aber wenn jemand um sich ballert und eine Schule in die Luft sprengen will, mit der Rechtfertigung, er sei von der Gesellschaft schlecht behandelt worden, dann kommen gleich viele und stimmen ihm zu???????!!!!!!!!!!!!! Das ist Doppelmoral.

Ein weiterer Aspekt: hier wird angedeutet, dass der Täter seine Tat im Internet angekündigt hat, sie also zu verhindern war. Nun ja, wenn hier im QM-Forum jemand dauernd schreiben würde, wie sehr er die Gesellschaft hasst und das gerne mal Amok laufen würde, würden wir dann gleich die Polizei alarmieren, oder würden ihn nicht viele einfach als Spinner abtun und nicht ernst nehmen? Die Gesellschaft, auf die immer so gerne geschimpft wird, besteht aus Menschen, die Fehler machen und die vielleicht einfach nicht erkannt haben, dass hinter all dem Schwachsinn und all den Gags, die im Internet verzapft werden, einer seine Androhung wahr gemacht hat. Das war keine Böswilligkeit und keine Ignoranz der Leser, sondern vielleicht einfach Ahnungslosigkeit.
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von Florixx
#220308
Ich weiss , genau das ist leider auch dieser Drahtseilakt. Leider erkennt man diese Leute nicht von aussen. Sie können äusserlich eine starke Seiten haben und kein Bedenken geben zu solch einer Tat. Aber innerlich sind sie ein Frack!

Ich wollte mit meinen Text nicht nur die Gesellschaft kritisieren. Ich wollte in erster Linie klar machen das man diese Tat auch von seiner Seite aus beleuchten sollte. Aber ich sehe wirklich auch wahre Punkte in seinen Abschiedsbrief. Auch einige davon die Gesellschaftskritisch sind.
Wie du bereits sagtest wir sind Menschen. Wir machen Fehler. Fehler wie zb Amok zu laufen oder auch Fehler wie zb diesen Amoklauf nicht verhindert zu haben. Weil wir eben Menschen sind suchen wir Gründe und Schuldige für schlechte Taten ! Weil wir nicht selbst mit den möglichen Grund in Verbindung geraten wollen , suchen wir Dinge auf denen wir es abwälzen können. Die Politiker sagen es sind die Killerspiele , womit sie in einer geringen Minderheit Recht haben. Sebastian sagte , er seie die Gesellschaft , womit er auch in einigen Punkten Recht hat , welche er auch in seinen Abschiedsbrief aufgeführt hat.
Nur dürfen wir nicht pauschalisieren und kurze Rückschlüsse ziehen. So eine Sache bräuchte wohl jahrelange Analyse seiner Vergangenheit!
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von AlphaOrange
#220417
Da das Topic mit dem Bezug zu "Killerspielen" eröffnet wurde, fang ich mal damit an.
AliAs hat geschrieben:Klare Fragen:

:arrow: Was ist in der Familie / im sozialen Umfeld falsch gelaufen?

:arrow: Was ist in der Schule schief gelaufen? (zu wenig Lehrer, zu viele Schüler, keine Schulpsychologen, keine Sozialarbeiter)

:arrow: Wie kommt man an Waffen/Sprengstoff? (Internet, Hintergründe)
Eben. Das sind die Fragen, die man hauptsächlich beleuchten sollte. Also die Gesamtheit der Ursachen.
Damit, dass Stunden nach der Tat wieder mal nur Ego-Shooter etc. in den Mittelpunkt gerückt werden, aus welchen Interessen auch immer das die jeweiligen Politiker und Medien auch machen mögen (der Ursachenfindung dient es jedenfalls nicht), macht man diese so wichtigen Untersuchungen von vornherein zunicht. Die Gesellschaft wird mal wieder auf diese singuläre Ursache gedrillt und die ganze Katastrophe perverserweise postwendend zu einem politischen Winkelzug missbraucht.

Ich bin wahrlich kein Freund von Killerspielen. Ich spiel sie nicht und ich verstehe auch nicht ganz wie man Freude finden kann an immer aufwendiger werdenden Körperphysik-Engines, die lediglich dazu dienen, Waffenwirkung auf den simulierten menschlichen Körper möglichst realistisch darstellen zu können.
Aber ich lese immer nur die Schlussfolgerund "Killerspiel" > "Amokläufer". Das ist aber falsch. Die einzige Schlussfolgerung, die man ziehen könnte aus den Amokläufen und gefundenen Killerspielen und Gewaltvideos wäre "Amokläufer" > "Killerspiel". Und diese Richtung finde ich auch viel wahrscheinlicher und stellt die Sache in einem ganz anderen Licht da.
Jonny hat geschrieben:Wenn ich so den Brief überfliege, dann kann man froh sein, dass sein "Schlachtfeld" keine Todesopfer zu beklagen hatte bzw. das schlimmeres verhindert wurde.
Ja, der Brief ist schon heftig und wenn ich das so lese und dazu die Dinge, die Florixx gepostet hat, dann kann man wirklich froh sein, dass sich da kein richtiges Massaker abgespielt hat.
Andreas hat geschrieben:Interessanter Brief, der mehr Wahrheiten enthält als sämtliche Zeitungen täglich abdrucken. Im Gegensatz zu ihm finden sich nur die meisten damit ab.
Na, wollen wir's mal nicht übertreiben. Die einzigen Wahrheiten, die dieser Brief enthält sind die, dass der Junge Probleme hatte. Alles andere unterliegt einer extrem subjektiven Färbung.
Florixx hat geschrieben:So ein Fall ist immer schwer und man muss ihn eigentlich von zwei Seiten beleuchten was aber in unserer heutigen Zeit durch den Schlagzeilen-Populismus nicht möglich ist. Es ist schade das nach so einen Ereignis immer Gründe für die Tat gefunden seien wollen , die meist keinen direkten Bezug zum Täter haben , jedoch eine große Masse an potenziellen gefährlichen Personen vermindert.
Vor allem ist schlimm, dass immer Gründe gefunden sind, bevor nach welchen gesucht wurde.
Und wenn ich dann mal wieder gegen die Gesellschaft wettern darf: das Volk mag einfache Wahrheiten. Wenn es die Wahl hat zwischen Killerspielen und Defiziten im sozialen Miteinander als Ursachen, dann ist es viel einfacher, ersterem zuzustimmen. Man stelle sich vor, seinen eigenen sozialen Umgang überdenken zu müssen... viel zu aufwendig!
Die Medien machen natürlich munter mit, die Politik natürlich auch. Schließlich soll der Bürger die Wahrheit bekommen, die ihm gefällt.
Wer wirklich beide (bzw. alle) Seiten betrachten will, ist mehr oder weniger auf sich selbst gestellt.
Pip hat geschrieben:Wenn man sich alles mal hier mit Verstand durchliest, ist das schon sehr paradox und heuchlerisch. Viele hier beschweren sich lautstark darüber, dass Politiker den "Killerspielen" die Schuld geben und meinen, dass doch auch Millionen Andere diese Spiele spielen und nicht durchdrehen. Dann wird auf die Gesellschaft geschimpft und ihr die Schuld gegeben. Im Grund tuen sie aber genau das selbe wie die Politiker, nur dass sie das Wort "Killerspiele" durch "Gesellschaft" ersetzen. Hier könnte man ebenso sagen, dass doch Millionen Andere auch in dieser Gesellschaft leben und nicht durchdrehen.
Ich denke nicht, dass man das gleichsetzen kann. Das Killerspiel-Verbot ist reiner Populismus. Es geht überhaupt nicht darum, Präventivmaßnahmen zu treffen (bzw. nur scheinbar, sodass die Wähler zufrieden sind).
Irgendwo gibt es ein Problem und das ist nunmal per se ein gesellschaftliches (okay, kommt drauf an, wie man das definiert). Wenn im Zuge dessen ein Zusammenhang mit Killerspielen festgestellt wird - bitte schön. Aber man sollte das Ganze im Auge behalten und sich nicht ständig auf Fragmente fixieren.
Pip hat geschrieben:Auch sonst ist es heulerisch: wenn Jemand kleine Kinder missbraucht und sich damit rechtfertigt, dass er von der Gesellschaft schlecht behandelt wurde, dann ist er ein Monster, aber wenn jemand um sich ballert und eine Schule in die Luft sprengen will, mit der Rechtfertigung, er sei von der Gesellschaft schlecht behandelt worden, dann kommen gleich viele und stimmen ihm zu???????!!!!!!!!!!!!! Das ist Doppelmoral.
Ja, das ist definitiv eine Doppelmoral.
Auch wenn ich ganz und gar nicht finde, dass man dem Täter jetzt zustimmen muss in seinen Ansichten, so finde ich, dass man immer Ursachenforschung betreiben sollte. Die Vorstellung, damit alle zukünftigen Taten verhindern zu können ist zwar illusorisch, aber wenn irgendetwas in der Art und Weise schief läuft, sollte man sich schon fragen, warum. Leider findet diese Überlegung bei Kinderschändern etc. meiner Meinung nach in der Gesellschaft zu wenig statt, stattdessen gilt derjenige wie du schon schreibst als "Monster", das es nicht wert ist, dass man nach irgendwelchen Begründungen für seine Tat suchen sollte. Das sieht man übrigens auch hier im Forum in den entsprechenden Threads.
Und das ist es, was ich so bedaure, dass viele Menschen Ursachenforschung mit Entschuldigungsfindung gleichsetzen und somit ablehnen.
Pip hat geschrieben:Nun ja, wenn hier im QM-Forum jemand dauernd schreiben würde, wie sehr er die Gesellschaft hasst und das gerne mal Amok laufen würde, würden wir dann gleich die Polizei alarmieren, oder würden ihn nicht viele einfach als Spinner abtun und nicht ernst nehmen?
Ja, das ist ein gutes Argument. Ich denke du hast Recht. Würde sich hier jemand so aufspielen, würde sich wahrscheinlich niemand so viel dabei denken. Zumindest bis zu einem gewissen Grad.
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von ikone
#220558
Pip hat geschrieben:... mit der Rechtfertigung, er sei von der Gesellschaft schlecht behandelt worden, dann kommen gleich viele und stimmen ihm zu???????!!!!!!!!!!!!!


Multiple exclamation marks are a sure sign of a diseased mind.

Ausrufzeichen sind auch kein Meinungsverstärker!



Ich sag jetzt mal was kontroverses: Im Grunde genommen haben die Schüler und Lehrer der Schulen in Columbine, Erfurt und Emsdetten selbst Schuld. Mobbing ist den meisten ja schon ein Begriff, oder? Es gibt solche Mobbing-Opfer und solche. Einige begehen Selbstmord, andere wie die genannten begehen erweiterten Selbstmord! Wenn man mal ganz genau auf die Nachrichten hört, sind es immer Probleme mit der Akzeptanz und Toleranz seitens der Mitschüler und Lehrer. Diese Opfer sind nicht von Anfang an Aussenseiter, sie werden zu Aussenseitern gemacht. Das haben die Schüler verursacht und die Lehrer nicht verhindert!
von flom
#220657
ikone hat geschrieben:Ich sag jetzt mal was kontroverses: Im Grunde genommen haben die Schüler und Lehrer der Schulen in Columbine, Erfurt und Emsdetten selbst Schuld.
jup, das ist sehr kontrovers.
von Waterboy
#220691
nah ja diese Diskussion um "killerspiele" find ich mal wieder recht sinnlos und wirkt auf mich als würden die Politiker dies immer wieder gerne nehmen um von eigentlichen Gründen abzulenken.

Anscheinend will die CDU jetzt wieder einen Gesetzesvorschlag in den Bundestag einbringen der im Frühjahr 2007 verhandelt werden will.

Was sie sich davon versprechen, wer weiß das schon. ich glaube kaum das es in Zeiten vom Internet großen Sinn macht in Deutschland "killerspiele" zu verbieten, wo man rings rum in allen anderen Ländern diese halt kaufen und bestellen kann, bzw. Downloaden kann :roll:

aber wenn es ihnen spaß macht und sich der ein oder andere Politiker der mal gerade nicht mehr Presse hatte sich so wieder ins Öffentliche Licht rücken kann, sollen sie es halt machen.

Dann sollten sie aber auch andere Dinge verbieten. Fahrschule zum Beispiel, denn jeder könnte Potenziell Amok fahren, oder aber Schützenvereine, die meisten Amokläufer wahren soweit ich weiß da sogar Mitglieder, oder aber die Bundeswehr an sich, denn dort bildet man sogar an der Waffe aus.... merkt ihr wie lächerlich das klingt, jeep ich auch, von daher mal wieder alles nur übertriebende vorgespielte Führsorge um unsere Kinder, die immer dann erwacht wenn mal was passiert, aber sobald die Presse das Interesse daran verliert genauso schnell wieder verschwindet...


und zum Täter generell. ich find es eigentlich recht unwirr das jetzt jeder meint Hobby-Psychologe spielen zu müssen. Letztendlich weiß niemand udn wird auch niemand je erfahren was sich wirklich in seinem Hirn abgespielt hat. Nur ist es recht traurig das einige Meinungen von Internet Jusern gar realer und treffender Erscheinen als von sogenannten "studierten" Psychologen. Da fragt man sich wo die ihren Abschluss gemacht haben.

Und die Schuld auf die Eltern zu schieben, das sie ja hätten merken können das was nicht mit ihrem Sohn stimmt halte ich auch für falsch. ich weiß ja nicht wie es euch ging, aber ich in meiner Jugend hatte auch Geheimnisse vor meinen Eltern, die haben sie nie rausbekommen, oder aber ich habe mich rein vom Verhalten her auch verändert, aufgefallen ist denen das nicht wirklich, und das obwohl sie sich immer liebevoll um mich gekümmert haben. Soll heißen, nur in den wenigsten Fällen bemerken Eltern wirklich etwas. Wenn der Sohn sich verändert und das nicht gerade sonst wie auffälig macht, stell ich es mir schwer vor überhaupt was zu merken. Das zeigt ja auch die REaktion der Eltern ( Zusammenbruch usw. ) . Daher machen es sich einige sehr einfach meiner Meinung nach die Schuld auf Eltern oder Freunde zu schieben.

Und selbst wenn die Eltern was merken, was sollen sie machen ? Die meisten tun es als Pubertätsphase ab. Ballerspiele spielen ca 70 % der Teenager heut zu Tage, ist mein Sohn dann gleich ein Potenzieller Amokläufer ? Und wenn ja was tun, zur Polizei laufen und sagen " Hilfe mein Sohn könnte irgendwann Amok laufen!" ... wie würden die wohl reagieren ?
von BelgiumTV
#220692
Bastian soweit ich so mitbekomme war ansonsten ein Stinknormaler Typ, hörte wie ich Rockmusik, spielte PC irgendwelche Spiele, sieht die heutige Welt sehr kritisch und das alles zu Recht. Oder bin jetzt auch ein Potenzieller Killer? Nein, ich hab noch nie ausser in einem Museum über die Ardennen Offensive, mal deutsche und amerikanische MGs gesehn (achja das hat nicht damit zutun, das ich irgendwie den Krieg toll finde, ich interesse mich halt für Geschichte und ich war mit nem Sprachkursus dort, also in Bastogne).

Nochmal zu Bastian, irgendwer sagte sogar als er morgens in seiner Montur zur Schule kam, wurde er ausgelacht und Jahre zuvor mit gehänselt und nicht ernst genommen in der Hinsicht tut er mir Leid. Das jemand wie er keinen anderen Ausweg fand, zeugt von Enttäuschung in seinem Umfeld, sonst hätter er sich doch jemanden anvertraut. Hmm keine Ahnung Bastian du hast Scheisse gebaut, wärest Du doch was offeneer gewesen oder hätte sich doch dein Umfeld ein bissel um Dich gekümmert.
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von Jonny
#220703
ikone hat geschrieben:Ich sag jetzt mal was kontroverses: Im Grunde genommen haben die Schüler und Lehrer der Schulen in (...), Erfurt und Emsdetten selbst Schuld.
Oh ja bitte. Natürlich ist es deren Schuld, dass es sowas wie Schulpflicht gibt und nicht allen Schülern ein Schulabschluss geschenkt wird. :roll: (Wer Ironie findet, darf sie behalten)
Früher ist man auf die Berufsschule gegangen oder auf die Abendschule oder das Kolleg und hat seinen Abschluss nachgeholt, heute stürmt man die Schule.
Kurz gesagt: Das ist nicht kontrovers, sondern absoluter Schmarrn. Und Verallgemeinerungen sind ohnehin recht fehl am Platz.

Der Junge hat seine Vorbilder gesucht und gefunden. Er wollte sich profilieren und ist höchstens Nachahmer.
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von ikone
#220721
Jonny hat geschrieben: Oh ja bitte. Natürlich ist es deren Schuld, dass es sowas wie Schulpflicht gibt und nicht allen Schülern ein Schulabschluss geschenkt wird. :roll: (Wer Ironie findet, darf sie behalten)
Früher ist man auf die Berufsschule gegangen oder auf die Abendschule oder das Kolleg und hat seinen Abschluss nachgeholt, heute stürmt man die Schule.
Es geht um soziale Probleme von denen die Schulen heute überannt werden, die aber weitestgehend von der Politik ignoriert werden. In Erfurt ging es um die Art und Weise wie mit Schulversagern umgehen, sie einfach der Schule zu verweisen ohne juristisch-notwendige Schulkonferenz ist unfair. Aber Robert Steinhäuser passte einfach nicht in das Elite-Schule-Denken in das sich die Direktorin verrannt hatte.
von BelgiumTV
#220736
Tja ich kann nur sagen, heute Abend läuft "Hart aber Fair" auf WDR zu dem Thema!
Mittlerweile vergleicht ein Herr Beckstein aus Bayern, Leute die gerne Egoshooter spieln mit Kinderschänder, danke mich auf eine Stufe zu stellen mit Marc Dutroux zum Beispiel. Es nimmt langsam heftig Ausmasse an in der Politik. Sowas nennt sich auch Staatsvertreter, zum Glück wohn ich nicht in Deutschland. Auch wenn ich selber Deutscher bin und auch eigentlich Deutschland mag, aber die Politik aber das ist eh Weltweit so ist korrupt und scheinheilig.
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von freakazoid
#220741
nur mal so am Rande der CS- diskusion:

Angebliche CS-Map der Schule gibt es nicht

Viel Aufregung und dann doch nur heiße Luft: Wie Spiegel Online berichtet, ist derzeit nicht nachweisbar, ob Sebastian B., der so genannte Amokläufer von Emsdetten, jemals eine Counterstrike-Map von seiner Schule gebaut hat. Die in diverse Medien zitierte Map cs_gss ist sechs Jahre alt, nachweisbar nicht von Sebastian B. erstellt und zeigt vor allem die Geschwister-Scholl-Schule in Melsungen (bei Kassel).

Das wirft kein gutes Licht auf die Arbeitsweise mancher Journalisten, die die hübsch ins Bild passende Mär von der angeblichen »Übungsstätte« ohne eigene Recherche übernommen haben. Besonders bei der BILD-Zeitung wird einmal mehr deutlich, dass die Kollegen dort »Fakten« bei Bedarf schon mal frei erfinden: »Nächtelang rannte er per Joystick durch die virtuellen Schulflure, versuchte, in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Lehrer und Schüler zu erschießen.« Das ist ohnehin schon absurd (Joystick? Schüler auf einer CS-Map?), wird nun aber noch mehr als blanke Stimmungsmache enttarnt.
Quelle: Gamestar.de
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von AlphaOrange
#220747
Naja, der Gamestar darf man in der Sache jetzt aber auch nicht mehr Glauben schenken als der BILD. Aus der Richtung kam schon in vorherigen Diskussionen bloße Verteidigung von Ballerspielen und das erscheint auch nur logisch, wenn man bedenkt, dass die ne ab18-Version ihres Magazins auf dem Markt haben, für die das Verbot dieser Spiele mit Sicherheit das Aus bedeuten würde.
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von ikone
#220803
AlphaBolley hat geschrieben:Naja, der Gamestar darf man in der Sache jetzt aber auch nicht mehr Glauben schenken als der BILD.
Okay,aber auch Bild am Montag (Spiegel) hat einen Artikel: http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/0,1 ... 57,00.html


Btw. , geht es in Counterstrike um Geiselbefreiung und Terrorbekämpfung. Das Spiel ist denkbar ungeeignet für einen virtuellen Amoklauf. :roll:
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von Jonny
#220806
ikone hat geschrieben:Es geht um soziale Probleme von denen die Schulen heute überannt werden, die aber weitestgehend von der Politik ignoriert werden. In Erfurt ging es um die Art und Weise wie mit Schulversagern umgehen, sie einfach der Schule zu verweisen ohne juristisch-notwendige Schulkonferenz ist unfair. Aber Robert Steinhäuser passte einfach nicht in das Elite-Schule-Denken in das sich die Direktorin verrannt hatte.
Grad eben hast du noch geschrieben, dass die Schüler selbst schuld sind. Das hat überhaupt nichts mit dem zu tun.
Und Schüler die nie irgendwelche Kontakte oder sozialen Beziehungen mit der Person hatten, können ja wohl nicht selbst schuld sein.

Und um nochmal zu meinem Posting zu kommen: Er hat sich darüber beschwert, dass es die Schulpflicht gibt, dass er nciht frei sein kann.
Soll die Politik jetzt die Schulpflicht abschaffen? :roll: Das kann's ja wohl nicht sein.
von PR
#220813
Dass man jetzt die Egoshooter verbieten will, halte ich völlig überdramatisiert: Nehmen wir am besten das Beispiel in Erfurt: Der Junge hatte ja einen Grund, warum er zu so drastischen Mitteln gegriffen hat (dass man jedoch so reagieren und zu so extremen Mitteln greifen muss, befürworte ich hierbei jetzt natürlich nicht), welcher ja wäre, dass er sein Abitur nicht geschafft hat und es bis zu diesem Zeitpunkt in Thüringen und Sachsen so war, dass man im Falle einer Nichtbewältigung des Abiturs, auf den Gymnasien, keinen Regelschulabschluss sein Eigen nennen konnte - trotz erreichen der Oberstufe und somit der Sekundarstufe II. Wenn man sich mal in dessen Lage hineinversetzt, ist die Wut sicher (teilweise) nachvollziehbar. Selbstzweifel, Frustration und wurmende Fragen wie "Wieso habe ich dann 12 Schuljahre vollzogen, wenn ich am Ende mit einem Hauptschulabschluss da stehe?" sind in diesem Falle wohl vorprogrammiert. Steinhäuser sah keinen anderen Ausweg und hat deshalb zu solchen drastischen Mittel gegriffen. Natürlich ist das keinesfalls gut oder eine Rechtfertigung dafür, andere Menschen zu töten. Dennoch aber hatte er "einen Grund" und hat somit definitiv nicht aus Spaß an der Freude einen Amokauf begangen.... ähnlich wird es auch beim aktuellen Fall sein. Das was ich damit sagen möchte, ist, dass die Gründe und Ursachen, die diese Person/Personen zu einer solchen Tat führen oder geführt haben, doch (fast) immer viel tiefer in dessen Leben und Charakter verwurzelt sind, und nicht durch "Killerspiele" enstanden sind oder entstehen. Aber verständlich, so fällt es der Presse und der Politik leicht, die Thematik oberflächlich anzukratzen und die Problematik auf ein einfacheres Thema zu lenken, nämlich die Computerspiele.... :roll: Nach dem Amoklauf in Erfurt optimierte man übrigens in Thüringen und Sachsen die Schwäche des Schulsystemes.

Dass Egoshooter vielleicht einen kleinen Teil dazu ausmachen, nämlich die Idee seine Probleme so zu lösen, kann natürlich geringfügig so sein, jedoch halte ich das für minimal. Beispielsweise lädt man im Spiel Munition mit der Rechten-Maustaste nach, aber deshalb weiß man doch im wahren Leben noch lange nicht, wie man Magazine einer echten Waffe nachlädt... :roll: Für mich stellt es ganz klar ein konstruiertes Argument dar....
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von Postal
#220968
AlphaBolley hat geschrieben:Naja, der Gamestar darf man in der Sache jetzt aber auch nicht mehr Glauben schenken als der BILD. Aus der Richtung kam schon in vorherigen Diskussionen bloße Verteidigung von Ballerspielen und das erscheint auch nur logisch, wenn man bedenkt, dass die ne ab18-Version ihres Magazins auf dem Markt haben, für die das Verbot dieser Spiele mit Sicherheit das Aus bedeuten würde.
Was erwartest du von einem PC Spielemagazin? Das sieh einfach sagen ja macht doch gebt uns ein Verbot auf Ego-Shooter! Das thema Killerspiele ist für die meisten der einfachste weg um ein Sündenbog zu finden. Mit uns Gamern kann man es ja machen :roll: . Fehlt nur noch das man sagt das man durch Strategie spiele zum nächten Hitler wierd :? Genau wie das Wort "Killerspiele" Von der Bild ins leben gerufen, kotzt mich dieser ausdruck schon die ganze Zeit an und keiner kann genau das Wort "Killerspiele" Definieren.

Das einzige was die Politiker duch ein verbot erreichen ist das die Anzahl Illegaller Downloads über Torrents Extrem annimmt mehr nicht.

Die wahren schuldigen hierfür werden niemals ermittelt, warum auch wenn es leicht die schuld auf etwas zu schieben vondem 90% der Deutschen keine Ahnung haben. Es wierd wohl alles stimmen was die einseitige berichterstattung in der Regenbogenpresse und bei der ARD & ZDF gesagt/geschrieben wierd stimmen muss und alles was dagegen spricht wierd entweder nicht gezeigt oder es kommt im Nachtprogramm wo eh keiner mehr wach ist um die andere Seite der Medallie zu sehen. Armes Deutschland vorurteile wo man hinsieht! :(
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von AlphaOrange
#220976
Postal hat geschrieben:
AlphaBolley hat geschrieben:Naja, der Gamestar darf man in der Sache jetzt aber auch nicht mehr Glauben schenken als der BILD. Aus der Richtung kam schon in vorherigen Diskussionen bloße Verteidigung von Ballerspielen und das erscheint auch nur logisch, wenn man bedenkt, dass die ne ab18-Version ihres Magazins auf dem Markt haben, für die das Verbot dieser Spiele mit Sicherheit das Aus bedeuten würde.
Was erwartest du von einem PC Spielemagazin? Das sieh einfach sagen ja macht doch gebt uns ein Verbot auf Ego-Shooter! Das thema Killerspiele ist für die meisten der einfachste weg um ein Sündenbog zu finden. Mit uns Gamern kann man es ja machen :roll:
Ähm... das ist doch genau, was ich geschrieben hab.
Ich beschuldige die Gamestar ja gar nicht, sich dagegen aufzulehnen, nur einen Beitrag daraus als Argument herbeizuziehen, ist nicht sinnig. Das schreibst du ja mehr oder weniger selber.