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von Eisbär
#392808
Moin,

@the Rock
Das ein SPDler nie wählen geht und sich jetzt sagt: bei den Linken gehe ich zur Wahl...
Ich glaube wir sind hier gleicher Meinung...wenn die ganzen ex SPD/CDU/Grüne Wähler wirklich Richtung Rand nach Links/Rechts gehen würden, hätten die Randparteien mehr als die derzeitigen paar % Punkte.
Ein Teil wird jetzt Extremisten wählen, ja.
Der größere Teil wird aber gar nicht mehr wählen gehen. Ich würde auch nicht Gisy oder Lavontaine wählen...NPD ist sowieso unfähig, da v.a. rückwärts orientiert und nicht vorwährts.
Bleibt also nur nicht wählen zu gehen. Oder Aussenseiter wie die Piratenpartei. Die sind aber kaum bekannt oder zu extrem.

Es ist ja auch nicht das jetzt in Sachsen auf einmal tausende die NPD gewählt haben, es ist eher so das die NPD von etwa genauso vielen Menschen gewählt wurde, während die Volksparteien weniger gewählt wurden.

@Quotentreter
Eine Firma auf der grünen Wiese wollte einstellen, brauchte dazu Land für eine weitere Halle. Man sollte meinen das sowas schnell und unbürokratisch über die Bühne geht. Heute sieht es so aus das der gewählte (im übrigen MdB) die Anfragen der Firma komplett ignoriert. Es wurden zahlreiche Firmenansiedlungen verhindert.
Ich weis jetzt natürlich nicht was da genau passiert ist, jedoch halte ich viele solcher staatlichen Hilfen und subventionierung für verschwendung von Steuermitteln.
Das hört sich ja immer toll an wenn ein Politiker verspricht das da irgendwo im tiefsten nirgendwo ein paar 100 Arbeitsplätze entstehen.

Aber warum entstehen die da?
Weil ein Unternehmer dort hin geht wo er
a) am wenigsten bezahlen muss
b) am meisten Zuschüsse bekommt
c) am besten produzieren kann

Der Politiker will sich natürlich profilieren und sichert sich die Arbeitsplätze für sein Kuhdorf.
Er zahlt aus der Gemeindekasse den Straßenausbau zur neuen Firma, erlässt Gewerbesteuern, Land/Bund geben Subventionen (z.B. für Firmenansiedlungen im Osten), Arbeitsamt gibt Zuschüsse für Angestellte ab 50, die EU gibt auch nochmal Zuschüsse.
Angenommen das Unternehmen hat vorher in Stade mit 400 Mann produziert, geschickt verhandelt wird dann der Betrieb einfach 150km nach Osten - nach Mecklenburg - verlegt.
Die 400 Leute aus Stade werden entlassen und in Mecklenburg 350 neue eingestellt.
50 Mann kann man einsparen da man ergonomischere Arbeitsplätze geschaffen hat - mittels üppiger staatlicher Subventionen für die neue Fabrik.
Bezahlen muss man auch nur noch 300, die fehlenden 50 werden vom Arbeitsamt subventioniert.
Nach diesem Prinzip haben etliche Firmen gehandelt, warum auch nicht.
Würde ich vermutlich genauso machen.

Nur ist damit rein gar nichts gewonnen wenn jetzt in Pasewalk oder was weis ich wo 350 neue Arbeitsplätze auf der grünen Wiese entstehen dafür aber 150 km entfernt 400 Arbeitplätze vernichtet werden.

Und dann kommen die Subventionen mit denen die 350 Arbeitsplätze geschaffen wurden ja noch oben drauf.
Aus staatlicher Sicht ein Geschäft was nur kostet und keinerlei objektiven Nutzen für die Allgemeinheit bietet.

Auf diese Art sind Milliarden im Osten versenkt worden.
Und langfristig bringt das erst recht nichts, wenn ich mir schon mittels staatlicher Unterstützung ne neue Firma bauen lasse, scheue ich auch nicht davor zurück als nächsten Schritt die Belegschaft durch Leiharbeiter oder 1 € Jobber ersetzen zu lassen.

Der fortgesetzte Schwachsinn ist der Wettbewerb der Kommunen wer jetzt mit den Steuern für große Firmen noch weiter runter geht.
Ob sich jetzt eine Firma in Potsdam oder Neubrandenburg niederlässt, wo ist da der Unterschied?
Wird durch eine geringer Gewerbesteuer ein neuer Arbeitsplatz geschaffen?
In den Medien sind das ganz große Innovationen...
Man sollte sich z.B. mal mit der aktuellen DIW Studie befassen. Seit der letzten in der Richtung gab es eine ganz schöne verschiebung.
Warum?
Genau darauf hat man doch die letzten 10 Jahre hin gearbeitet.
Warum hat man sonst den Arbeitsmarkt reformiert?
Warum hat man die Riester-Rente eingeführt?
Warum werden staatliche Betriebe privatisiert?
Warum muss Dt. seine Staatsverschuldung tilgen?

Es ist doch naiv anzunehmen das all das negative was erreicht wurde nur aus dummheit, unwissenheit oder unbeabsichtigt geschehen ist.

Das ist das einzige Ziel was die Politik erreicht hat.

Heute um 04:00 gab es im Bundestag übrigens eine "Debatte" zum Thema Gentechnik.
Es ist nicht anzunehmen das sich daran besonders viele Abgeordnete beteiligt haben.
Ist ja an sich auch belanglos das Thema.
von Quotentreter
#392954
Eisbär hat geschrieben:Ich weis jetzt natürlich nicht was da genau passiert ist, jedoch halte ich viele solcher staatlichen Hilfen und subventionierung für verschwendung von Steuermitteln.
Das hört sich ja immer toll an wenn ein Politiker verspricht das da irgendwo im tiefsten nirgendwo ein paar 100 Arbeitsplätze entstehen.
Hier geht es nicht um Steuermittel sondern um einen alten Betrieb der nach der Wende weitergeführt wurde und heute erfolgreich arbeitet. Der Ort hatte aber nie genug Einnahmen um Flächennutzungspläne usw. zu machen. Ohne einen Schein für den Schein geht aber in diesem Bürokratiestaat nix. Da liegt das Problem. Das da gleich wieder wieder das dumme Vorurteil mit dem bodenlosen Fass kommt bin ich ja schon gewohnt...
Eisbär hat geschrieben: Aber warum entstehen die da?
Weil ein Unternehmer dort hin geht wo er
a) am wenigsten bezahlen muss
b) am meisten Zuschüsse bekommt
c) am besten produzieren kann
Natürlich wird hier bei weitem weniger gezahlt usw. Aber was was kann ich denn bitte als Ossi dafür das es so ist wie es ist? Das wird doch genauso gerne von Firmen genutzt um Geld zu sparen. Aber auch auf anderer Ebene. Wir haben hier ein Internat mit einem gutem Ruf. Zu 90% Westdeutsche Kinder dort. Warum? Gute Leistung für im Vergleich sehr wenig Ausgaben. Das nimmt man gerne mit.
Eisbär hat geschrieben: Der Politiker will sich natürlich profilieren und sichert sich die Arbeitsplätze für sein Kuhdorf.
Er zahlt aus der Gemeindekasse den Straßenausbau zur neuen Firma, erlässt Gewerbesteuern, Land/Bund geben Subventionen (z.B. für Firmenansiedlungen im Osten), Arbeitsamt gibt Zuschüsse für Angestellte ab 50, die EU gibt auch nochmal Zuschüsse.
Hier geht es nicht um ein Kuhdorf sondern um ganze große Regionen. Und ohne gewisse Anreize würde hier garkeiner Investieren. Dann würde man das was man eben für Anreize ausgegeben hätte wiederum in Sozialleistungen bezahlen. Egal wie, nichts gewonnen.
Eisbär hat geschrieben:Angenommen das Unternehmen hat vorher in Stade mit 400 Mann produziert, geschickt verhandelt wird dann der Betrieb einfach 150km nach Osten - nach Mecklenburg - verlegt.
Die 400 Leute aus Stade werden entlassen und in Mecklenburg 350 neue eingestellt.
50 Mann kann man einsparen da man ergonomischere Arbeitsplätze geschaffen hat - mittels üppiger staatlicher Subventionen für die neue Fabrik.
Bezahlen muss man auch nur noch 300, die fehlenden 50 werden vom Arbeitsamt subventioniert.
Nach diesem Prinzip haben etliche Firmen gehandelt, warum auch nicht.
Würde ich vermutlich genauso machen.
Das haben wir hier auch. Nur sind die Firmen nach der Förderzeit meist wieder weg. Aber so funktioniert nunmal Wirtschaft. Ist es nicht Ostdeutschland dann eben Indien oder sonstwo. Dafür kann ich als Bürger hier auch nichts. Und wenn es schon so läuft dann ist die Auslagerung innerhalb von Deutschland im Gegensatz zum Ausland noch immer das kleinere Problem.
Eisbär hat geschrieben:Nur ist damit rein gar nichts gewonnen wenn jetzt in Pasewalk oder was weis ich wo 350 neue Arbeitsplätze auf der grünen Wiese entstehen dafür aber 150 km entfernt 400 Arbeitplätze vernichtet werden.
Natürlich nicht, aber solange es in Deutschland bleibt hat man doch gewissermaßen gewonnen. Wenn eine Firma ganz abwandert geht das ganze komplett verloren.
Eisbär hat geschrieben:Und dann kommen die Subventionen mit denen die 350 Arbeitsplätze geschaffen wurden ja noch oben drauf.
Aus staatlicher Sicht ein Geschäft was nur kostet und keinerlei objektiven Nutzen für die Allgemeinheit bietet.
Hast du die Subventionen nicht dann hättest 350 Leute die Sozialleistungen beziehen und garnichts tun. Hat man dann etwas gewonnen? Ausser das man sich dann über 350 "faule" aufregen kann?
Eisbär hat geschrieben:Auf diese Art sind Milliarden im Osten versenkt worden.
Und langfristig bringt das erst recht nichts, wenn ich mir schon mittels staatlicher Unterstützung ne neue Firma bauen lasse, scheue ich auch nicht davor zurück als nächsten Schritt die Belegschaft durch Leiharbeiter oder 1 € Jobber ersetzen zu lassen.
Die Milliarden sind nicht im Osten sondern in der Wirtschaft versenkt worden. Der Osten ist nur sowas wie Mittel zum Zweck. Da muss man differenzieren können. Wenn es entsprechenede Maßnahmen z.B. in Bremen gegeben hätte dann hätte es die Wirtschaft dort genauso ausgenutzt. Mit den Leiharbeitern usw. ist noch lange nicht der Gipfel. Wir haben hier auch moderne Industrieruinen. Westdeutsche Investoren die mit Fördermitteln ihre Hütte halbwegs hochzogen und mit der Kohle verschwanden.
Eisbär hat geschrieben:Der fortgesetzte Schwachsinn ist der Wettbewerb der Kommunen wer jetzt mit den Steuern für große Firmen noch weiter runter geht.
Ob sich jetzt eine Firma in Potsdam oder Neubrandenburg niederlässt, wo ist da der Unterschied?
Wird durch eine geringer Gewerbesteuer ein neuer Arbeitsplatz geschaffen?
In den Medien sind das ganz große Innovationen...
Im Ausland geht man da noch krasser vor. In Tschechien gibt es das Bauand und die Erschließung umsonst, 5 jahre keine Steuern und massive Hilfe. Das ist globaler Wettbewerb. Da ist die Frage wieder was besser besser ist. Eine Verlagerung innerhalb deutschlands oder ganz weg.

Das sind alles hausgemachte Probleme wo nur die Politik handeln kann, aber eben nichts tut. Wenn man Lohndumping im Osten weiter fördert dann muss man sich nicht wundern wenn die Firmen hierher kommen. Die haben nur Gewinnmaximierung im Kopf. Und klar überlegen die nicht lange wenn sie im Westen meinetwegen 15€ und im Osten nur 5€ für längere Arbeitszeit zahlen müssen, obendrein noch Subventionen bekommen. Der Ossi kann weder etwas dafür noch kann man ihm deswegen irgendwas vorhalten. Der möchte wie jeder andere in diesem Land einfach nur einen Arbeitsplatz und seine Existenz sichern.

Eisbär hat geschrieben: Genau darauf hat man doch die letzten 10 Jahre hin gearbeitet.
Warum hat man sonst den Arbeitsmarkt reformiert?
Warum hat man die Riester-Rente eingeführt?
Warum werden staatliche Betriebe privatisiert?
Warum muss Dt. seine Staatsverschuldung tilgen?
Bitte was? Man hat die Vermögensbesteuerung so gut wie abgeschaft aber gleichzeitig den kleinen Mann weiter belastet und noch mehr Verzicht gepredigt bzw. dahin gearbeitet das die Lohnentwicklung stagniert. Deswegen sieht die DIW Studie so aus wie sie aussieht. Ich glaube wior leben in zwei unterschiedlichen Ländern.

Arbeitsmarkt reformiert? Unter anderem hat man die Subventionen eingeführt die du oben kritisierst. Man hat die Zeit- und Leiharbeit gefördert die du oben kritisierst. Mit dem Kombilohn hat man die ohnehin schon lange laufende Subeventioniererei legitimiert die du oben kritisierst. Minijobs, hat hier zu keinen großargtig neuen Arbeitsplätzen geführt. Vielmehr hat man damit mal wieder der Wirtschaft geholfen. Mitlerweile sind hier in den Supermärkten vom Lager bis zur Kasse alles nur noch 400€ Kräfte, vorher waren das normal bezahlte Vollzeitkräfte. Genauso wie die oben kritisierten 1€ Jobs die hier null helfen. Die setzt man hier z.B. als Hausmeister in Schulen ein, waren vorher Vollzeitarbeitsplätze. Oder auch im Bauhof wo man dafür die Hälfte der Angestelten rausgeshmissen hat. Alles in allem hat man das legitimiert was inoffiziell schon lange lief und nebenbei mit den 1€ Jobs eine schöne Methode geschaffen um die Statistik zu frisieren. Damit bekommt man massig Langzeitarbeitslose raus die vorher die Statistik belasteten. Super Leistung! Nach aussen hin wird das so verkauft das der Aufschwung auch da ankam. Wenn es nach der CDU ginge dann wäre die Augenwäscherrei noich schlimmer. Die wollten die ILO Statistik. Bisher gilt alles als beschäftig was 15 Std. die Woche arbeitet und fällt aus der Statistik. Nach ILO ist es nur noch eine Stunde. Wenn man es geschickt anstellt könnte man damit annähernd Vollbeschäftigung vorgaukeln. Das läuft nach "Aus den Augen aus dem Sinn".

Riester-Rente gut und schön. Nur muss man erstmal genug Geld verdienen um noch etwas für die private Vorsorge ausgeben zu können. Ich gebe es offen zu, ich kann mir das auch nicht leisten. Schaut man sich die Realität an so wird schnell klar das es sehr viele nicht können und wir aufs nächste Problem zusteuern, Altersarmut. Der große Wurf war auch das nicht.

Staatsbetriebe privatisieren kann zwei Seiten haben. Bei den Briten ging das grandios in die Hose. Verkommene Netze bei gleichzeitiger Preisexplosion (Wasser, Bahn z.B.). Die Telekom hat es gepackt, wir profitieren von güstigeren Preisen. Bezahlt haben wir das aber mit dem Verlusst von zehntausenden Arbeitsplätzen. Bei der Bahn bin ich extrem skeptisch. Fakt ist bereits jetzt schon das man sich komplett unter Wert verkauft. Alleine das Netz ist dreimal soviel Wert wie man für die gesamte Bahn ansetzt. Alles schön teuer aus Steuergeldern aufgebaut und nun wird es an Investoren fast verschenkt. Geht das schief muss man das ganze wieder zurück kaufen. Da wird man dann Geld in der Größenordnung herauswerfen was ein deutsches Transrapidnetz gekostet hätte. Hoffentlich nicht, das wäre dann die größte Nullnummer aller Zeiten.
Eisbär hat geschrieben:Es ist doch naiv anzunehmen das all das negative was erreicht wurde nur aus dummheit, unwissenheit oder unbeabsichtigt geschehen ist.
Klar haben die sich was dabei gedacht. Aber oft eben zu kurz oder nur um Probleme zu kaschieren statt sie zu lösen. So richtig gelöst hat man schon lange nichts mehr. Nur geflickt und gehofft das es klappt. Man hat ja nichtmal mehr den Mut eine Fehlläufer zurück zu nehmen. Wenn man in der Opposition sitzt wird schön gesülzt. Kaum sind sie am Drücker wird es gerne übernommen und weiter ausgebaut.
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von Shocknonstop
#392969
Glaube, wer anhand solch einer Meldung bzw Reaktion unserer Bonzen da oben wirklich noch glaubt, das die derzeit regierenden Parteien auch nur den ANsatz haben,, etwas für das Volk zu tun, glaubt auch noch an Märchen:

09.11.2007, 12:47 Uhr
Merkel lehnt Forderung nach «Benzingipfel» ab
Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt einen von Automobil- und Wirtschaftsverbänden geforderten «Benzingipfel» ab. Sie habe nicht die Absicht, zu einem Krisengipfel einzuladen, sagte Vize-Regierungssprecher Thomas Steg in Berlin. Er wies zugleich den Vorwurf zurück, der Staat würde angesichts der Rekordspritpreise zusätzlich abkassieren. Die steigenden Preise an den Zapfsäulen gingen vor allem auf die höhere Nachfrage zurück. Dies sei ein Schattenaspekt der boomenden Weltwirtschaft, so Steg.

Aber ihre Diäten, da gibt es nichts wichtigeres als die zu erhöhen.

Leider haben wir ja zuviel Ja Sager, die die Pfeifen da oben noch mal wählen anstatt abzustrafen.

Leider haben wir ja auch nicht wirlich Alternativen.....
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von Eisbär
#393794
Hallo Quotentreter,
Hier geht es nicht um Steuermittel sondern um einen alten Betrieb der nach der Wende weitergeführt wurde und heute erfolgreich arbeitet. Der Ort hatte aber nie genug Einnahmen um Flächennutzungspläne usw. zu machen. Ohne einen Schein für den Schein geht aber in diesem Bürokratiestaat nix. Da liegt das Problem. Das da gleich wieder wieder das dumme Vorurteil mit dem bodenlosen Fass kommt bin ich ja schon gewohnt...
Ich hab ja geschrieben das ich die Situation nicht kenne und von daher MUSSTE ich verallgemeinern.
Das bodenlose Fass findest du überall. Im Osten sind die aber schön bunt lackiert und fallen daher besonders auf :wink:
Du musst in mir keinen Feind sehen...
Natürlich wird hier bei weitem weniger gezahlt usw. Aber was was kann ich denn bitte als Ossi dafür das es so ist wie es ist?
Nichts!?
Hier geht es nicht um ein Kuhdorf sondern um ganze große Regionen. Und ohne gewisse Anreize würde hier garkeiner Investieren. Dann würde man das was man eben für Anreize ausgegeben hätte wiederum in Sozialleistungen bezahlen. Egal wie, nichts gewonnen.
Verzeihe mir bitte die negative Übertreibung "Kuhdorf".
Ich stimme dir im Prinzip zu, jedoch bringt das gesamtwirtschaftlich nix wenn ich es Unternehmen ermögliche auf Staatskosten 100 Westdeutsche Arbeitsplätze gegen 100 Ostdeutsche einzutauschen.
Viele Firmen können oder wollen ja auch nicht ins Ausland.
Die Firmen die wirklich nur auf den Gewinn achten wandern so oder so ab.
Da bringt es dann auch nichts mehr wenn den ne komplett neue Firma da hinstelle. Im Gegenteil, die Firma nimmt, wie du geschrieben hast, die Subventionen mit und lässt dann in CZ oder China fertigen, sofern möglich.
Wenn ich für 100 Arbeitsplätze 3 oder 4 Mio. Subventionen zahle und der Betrieb nach spätestens 2 Jahre eh abhaut weil die Lohnkosten von 12 € viel zu hoch sind kann ich mir das sparen.
Dann kann ich das Geld auch direkt an die 100 Arbeitslosen verteilen, da haben die mehr von.
Natürlich nicht, aber solange es in Deutschland bleibt hat man doch gewissermaßen gewonnen. Wenn eine Firma ganz abwandert geht das ganze komplett verloren.
Teilweise, wie oben geschrieben, wenn ich nur auf Profit aus bin ist der Standort Dt. eh verloren.
Ein Teil wird sofort abhauen wenn staatlich nix mehr kommt (d.h. man seine Angestellten auch noch selbst bezahlen muss) der andere Teil kann aber nicht einfach flüchten weil ich hier in Deutschland ggü. Tschechien oder China doch noch einige Vorteile habe.
Wenn ich auf 100% Qualität angewiesen bin werde ich mit Chinesen die vielleicht 98,7% Qualität abliefern mittel bzw. langfristig Probleme bekommen.
Ein weiteres Problem bei der Auslagerung der Fertigung, gerade nach China, ist die Wirtschaftsspionage und Kopiermentalität der Asiaten.

Argumentiere ich danach das die Kosten in Deutschland für die Wirtschaft im Gegensatz zu China oder am besten noch Libyen viel zu hoch sind dürfte es innerhalb der nächsten Jahre keine Firmen mehr in Deutschland geben weil die ja alle unrentabel sind.
Aber das ist Quatsch.
Die Milliarden sind nicht im Osten sondern in der Wirtschaft versenkt worden.
Kein Widerspruch meinerseits.
In Tschechien gibt es das Bauand und die Erschließung umsonst, 5 jahre keine Steuern und massive Hilfe. Das ist globaler Wettbewerb..
Ja, die werden sich aber auch noch umgucken.
Wer nach CZ geht, geht danach auch weiter nach Rumanien oder China.
Für die Länder ist das auf Dauer auch ein Verlustgeschäft.
Das System des grenzenlosen globalen Wettbewerbs kann nicht funtionieren.
Mit den jetzigen propagierten Zielen und Maßnahmen ("international Wettbewerbsfähig") kann ich mir lediglich mit enormen Finanzaufwand Zeit erkaufen, Probleme löse ich nicht, im Gegenteil ich schaffe langfristig noch mehr Probleme da ich für dieses Ziel weite Teile der Gesellschaft verarmen lasse.
Bitte was? Man hat die Vermögensbesteuerung so gut wie abgeschaft aber gleichzeitig den kleinen Mann weiter belastet und noch mehr Verzicht gepredigt bzw. dahin gearbeitet das die Lohnentwicklung stagniert. Deswegen sieht die DIW Studie so aus wie sie aussieht. Ich glaube wior leben in zwei unterschiedlichen Ländern.
Nanu?
Hat ja etwa jemand meinen bösartigen Zynismus übersehen :?:
Siehe auch meine vorherigen Posts zum Thema.
Die verkackte Rentenreform hatte ich aber in der Tat nicht aufgelistet.
von Quotentreter
#393795
Eisbär hat geschrieben:Ich hab ja geschrieben das ich die Situation nicht kenne und von daher MUSSTE ich verallgemeinern.
Das bodenlose Fass findest du überall. Im Osten sind die aber schön bunt lackiert und fallen daher besonders auf :wink:
Du musst in mir keinen Feind sehen...
Ja, sorry. Ich hatte zuvor gerade ein Video bei Youtube gesehen. Da machte sich so ein adipöser bayrischer Kotnascher über Ossis lustig. Da war bei mir noch halbwegs das Licht aus. Vor allem weil indirekt auch mal Westdeutsche für mich arbeiteten. Die Leuchten und Helden der Arbeit waren das nicht. Deswegen geht mir dieses Ossis bashen dicke auf die Klöten, jedes falsche Wort lässt da das Messer etwas aufklappen. :wink:
Nichts?
Richtig, nur einige kriegen das leider nicht in ihre Waffel. Vor allem nicht das sie sich bei ihren Großeltern bedanken dürfen. Ohne die Aktion hätten wir das Problem nie gehabt und man könnte heute noch uneingeschränkt stolz auf sein Land sein ohne Angst vor der Voratsdatenspeicherung zu haben. Oder das Eva aus der Talkrunde entfernt werden muss. :lol:
Verzeihe mir bitte die negative Übertreibung "Kuhdorf".
Ich stimme dir im Prinzip zu, jedoch bringt das gesamtwirtschaftlich nix wenn ich es Unternehmen ermögliche auf Staatskosten 100 Westdeutsche Arbeitsplätze gegen 100 Ostdeutsche einzutauschen.
Viele Firmen können oder wollen ja auch nicht ins Ausland.
Die Firmen die wirklich nur auf den Gewinn achten wandern so oder so ab.
Da bringt es dann auch nichts mehr wenn den ne komplett neue Firma da hinstelle. Im Gegenteil, die Firma nimmt, wie du geschrieben hast, die Subventionen mit und lässt dann in CZ oder China fertigen, sofern möglich.
Wenn ich für 100 Arbeitsplätze 3 oder 4 Mio. Subventionen zahle und der Betrieb nach spätestens 2 Jahre eh abhaut weil die Lohnkosten von 12 € viel zu hoch sind kann ich mir das sparen.
Dann kann ich das Geld auch direkt an die 100 Arbeitslosen verteilen, da haben die mehr von.
Ja natürlich bringt das gesamtwirtschaftlich nichts. Mit Solidarität usw. kommst du heute aber nicht mehr weiter. Die meisten wissen heute nichtmal was das ist. Hier ist sich doch jeder selbst der nächste und wenn du nicht zugreifst dann macht es halt ein anderer. Du kannst ja mal probieren, dich mit einem Plakat hinzustellen, das du sowas nicht toll findest. Statt das sich welche dazu stellen wirst du da eher ausgelacht, ignoriert oder gar noch beschimpft.

Das mit an die Arbeitslosen verteilen darfst du nicht laut sagen. Käme im Endeffekt natürlich billiger. Nur hat man die Leute in diesem Land so erzogen das sie über die Rechnung dahinter weniger nachdenken. Die sehen dann nur Arbeitslos = faules Pack. Die Probleme dahinter oder gar die Schicksale interessieren keinen. Die jammern ja alle nur und eigentlich geht es doch allen gut. Immer schön die Scheuklappe äh zeltgroße Tarnkappe auf, irgendwann ist es hoffentlich vorbei. Irrtum, liebe Freunde der Volksmusik. Aussitzen ala Kohl ändert nix.
Teilweise, wie oben geschrieben, wenn ich nur auf Profit aus bin ist der Standort Dt. eh verloren.
Ein Teil wird sofort abhauen wenn staatlich nix mehr kommt (d.h. man seine Angestellten auch noch selbst bezahlen muss) der andere Teil kann aber nicht einfach flüchten weil ich hier in Deutschland ggü. Tschechien oder China doch noch einige Vorteile habe.
Wenn ich auf 100% Qualität angewiesen bin werde ich mit Chinesen die vielleicht 98,7% Qualität abliefern mittel bzw. langfristig Probleme bekommen.
Ein weiteres Problem bei der Auslagerung der Fertigung, gerade nach China, ist die Wirtschaftsspionage und Kopiermentalität der Asiaten.
Das ist doch schon passiert. Nach der Förderung war teilweise auch der Ostdeutsche noch zu teuer und so ging es eben in Länder wie die Volksrepublik China wo Sklaverei eben noch erlaubt ist. Und das wirklich perverse ist das sich die Firmen den Abzug auch noch steuerlich vergolden lassen konnten. Keine Ahnung ob das noch so ist. Der Umstand hatte mich so angekotzt das ich nach dem ich das Erfahren hatte das ganze lieber schnell vergessen wollte.

Die heutige Qualität hat doch sowieso nichts mehr mit der Qualität zu tun für die Made in Germany einst stand. Vielleicht geht es nur mir so nur irgendwie hat es da nach meinem empfinden stark abgebaut. Manches hat kürzere Standzeiten wie Made in UdSSR. Das meiste ist doch nur noch darauf ausgelegt die Garantizeit mit ach und krach zu überleben. Und zeige mir heute irgendwas wo nicht doch etwas aus einem Billiglohnland drinnen steckt. Weil ich es gerade in der Hand hatte. Meine finnische Tenniskelle, ein NOKIA, genauer N95. Das Originalakku ist aus China. Das Gerät selber sagt zwar das es aus Finnland kommt, nur ich verwette beide Eier das mindestens ein Teil auf der Platine auch aus Billigproduktion stammt.

Und das mit dem kopieren. Das hat man sich ja weitgehend selbst eingebrockt. Statt den Chinesen Angeln zu verkaufen und zu zeigen wie man angelt, hat man denen gezeigt wie man Angeln baut und die Fertigungsmaschinen dafür konstruiert. Man hat praktisch das wichtigste, das know how, verscherbelt und zuhause nicht dafür gesorgt das man noch genug in der Pilpeline hat. Genauso mit den Facharbeitern. Früher überall gefragt hat man es so schleifen lassen das andere mitlerweile besser sind und importiert werden müssen. Da muss man sich auch nicht wundern wenn einen die Schüler irgendwann übertrumpfen. Das kopieren ist nur die logische Konsequenz. Man kann es einfach und niemand kann das wirklich verhindern. China einfach zu boykottieren ginge schlicht nicht, dafür hat man sie einfach zu groß werden lassen und hat sich abhängig gemacht.
Argumentiere ich danach das die Kosten in Deutschland für die Wirtschaft im Gegensatz zu China oder am besten noch Libyen viel zu hoch sind dürfte es innerhalb der nächsten Jahre keine Firmen mehr in Deutschland geben weil die ja alle unrentabel sind.
Aber das ist Quatsch.
Natürlich wird nicht jede Klitsche auswandern, würde auch keinen Sinn machen. Aber schau dir doch mal an wir kurzsichtig manche dieser Finanzheinis denken. Die würden für eine gute Rendite die eigene Oma in Russland auf den Strich schicken. Interesannt was letztens herauskam. Zuletzt gab es die meisten Firmenpleiten nur wegen krasser kurzsichtiger Managerentscheidungen. Diese ganze neoliberale Wirtschaftskiste ist wie ein Krebsgeschwür für den breiten Wohlstand. Es teilt sich momentan in Verlierer und große Gewinner auf, was einst dazwischen war, bricht langsam weg.
Nanu?
Hat ja etwa jemand meinen bösartigen Zynismus übersehen :?:
Siehe auch meine vorherigen Posts zum Thema.
Die verkackte Rentenreform hatte ich aber in der Tat nicht aufgelistet.
Ja, ich hatte mich schon gewundert wo du die großen Erfolge gesehen haben willst. Kommt nicht zuletzt daher das hier selten Ironie auftaucht und es einige gibt die das tatsächlich ernst meinen würden. Das habe ich dann wohl fehlinterpretiert.
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von Eisbär
#393800
Du kannst ja mal probieren, dich mit einem Plakat hinzustellen, das du sowas nicht toll findest. Statt das sich welche dazu stellen wirst du da eher ausgelacht, ignoriert oder gar noch beschimpft.
Jubb.
Manche Menschen wachen erst auf wenn sie selbst betroffen bzw. weg rationalisiert worden sind.
Keine Ahnung ob das noch so ist. Der Umstand hatte mich so angekotzt das ich nach dem ich das Erfahren hatte das ganze lieber schnell vergessen wollte.
Davon ist doch aus zugehen. Ich wüsste nicht das man das Subventionsmodel abgeschafft hätte.
Auch ein sehr schönes Modell der anhäufung staatlicher Gelder für Privatleute sind Pflegeheime.
Da werden Heime (1 großes Haus) mit Millionenbeträgen saniert wo man normalerweise sonstwo ein kleines Dorf runderneuern könnte.
Und da Pflegeheime offenbar so viel Geld verschlingen ist man da auch auf Zivies und anderes Unterbezahltes Personal angewiesen.
Klar.
von Sentinel2003
#393802
Shocknonstop hat geschrieben:Glaube, wer anhand solch einer Meldung bzw Reaktion unserer Bonzen da oben wirklich noch glaubt, das die derzeit regierenden Parteien auch nur den ANsatz haben,, etwas für das Volk zu tun, glaubt auch noch an Märchen:

09.11.2007, 12:47 Uhr
Merkel lehnt Forderung nach «Benzingipfel» ab
Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt einen von Automobil- und Wirtschaftsverbänden geforderten «Benzingipfel» ab. Sie habe nicht die Absicht, zu einem Krisengipfel einzuladen, sagte Vize-Regierungssprecher Thomas Steg in Berlin. Er wies zugleich den Vorwurf zurück, der Staat würde angesichts der Rekordspritpreise zusätzlich abkassieren. Die steigenden Preise an den Zapfsäulen gingen vor allem auf die höhere Nachfrage zurück. Dies sei ein Schattenaspekt der boomenden Weltwirtschaft, so Steg.

Aber ihre Diäten, da gibt es nichts wichtigeres als die zu erhöhen.

Leider haben wir ja zuviel Ja Sager, die die Pfeifen da oben noch mal wählen anstatt abzustrafen.

Leider haben wir ja auch nicht wirlich Alternativen.....


Hat mich auch total gestört, daß Merkel knallhart nen Benzingipfel abgelehnt hat........warum sollte man sowas auch machen, erstens hat sie gerade mehr Kohle bekommen, zweitens bekommt der Staat pro Liter Benzin ja immerhin 86ct. bar auf die Kralle...also, wozu nen Benzingipfel und warum keine Diätenerhöhung...... :twisted: :evil:
Den Bürgern immer mehr den Hahn zudrehen, auf der anderen Seite mir als Regierungsbeamten immer mehr Geld in Tasche geben, das ist doch wunderbar!!!! :evil:
von The Rock
#397152
Gerade höre ich schon wieder in den Nachrichten, dass mittlerweile 14% aller Kinder unter der Armutsgrenze leben, weil heutzutage viele Vollzeitjobs nicht mehr dazu ausreichen, um eine Familie zu ernähren...

Ein Grund dafür sind die gestiegenen Sozialabgaben der letzten 10 Jahre und das sinkende Gehaltsniveau der letzten 15 Jahre.
So viel zum Thema, dass es uns in Deutschland gut geht und wieder zu der Frage: Was haben Bundespolitiker eigentlich dafür getan, dass sie eine Gehaltserhöhung verdienen?
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von FlashlighT
#397537
Ich finde die Erhöhung ist gerechtfertigt.

Und Deutsche jammern mal wieder auf hohem Niveau ... Deutschland ist mit Sicherheit eines der schönsten Länder zum Leben auf der Welt.

P. S.:

"Bei ihrer Einführung der Bundestagsdiäten entsprachen die Bezüge den Einkünften eines Richters an einem obersten Bundesgericht. Heute hinken die Diäten um etwa 950 € hinter diesem Vergleichsmaßstab her, da die Abgeordneten wiederholt auf eine Diätenerhöhung verzichtet haben. Während Löhne, Einkommen und Lebenshaltungskosten seit 1977 deutlich gestiegen sind, sind die Diäten statistisch gesehen hinter der allgemeinen Einkommensentwicklung zurück geblieben."

Quelle: wikipedia.de
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von Eisbär
#397556
FlashlighT hat geschrieben:Ich finde die Erhöhung ist gerechtfertigt.

"Bei ihrer Einführung der Bundestagsdiäten entsprachen die Bezüge den Einkünften eines Richters an einem obersten Bundesgericht. Heute hinken die Diäten um etwa 950 € hinter diesem Vergleichsmaßstab her, da die Abgeordneten wiederholt auf eine Diätenerhöhung verzichtet haben. Während Löhne, Einkommen und Lebenshaltungskosten seit 1977 deutlich gestiegen sind, sind die Diäten statistisch gesehen hinter der allgemeinen Einkommensentwicklung zurück geblieben."
Mal ganz davon abgesehen das ich die Bezahlung einiger Richter (und Professoren etc.) als teils zu hoch empfinde - würden die Gehälter doch zwischenzeitlich mit Freibeträgen und Pauschalen erhöht.
Außerdem ist es ein kleiner Unterschied ob jemand monatlich 7-8000 € verdient und ~13% (^^950 €) weniger hat als im theoretisch zustehen würde oder ob jemand monatlich nur 2000 € hat.
Und wie ich schonmal erwähnte, ich bekomme keine besseren Leute in den Bundestag wenn ich denen statt 7000, 7950 oder gar 20000€ monatlich bezahle.

Hier ist übrigens noch ein Interview mit dem MdB Marco Bühlow:
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/index ... lection]=6
Und hier wird dann noch ein bisschen zurück gerudert...war wohl ein bisschen zu viel aus dem Nähkästchen...
http://www.marco-buelow.de/uploads/medi ... neu_01.pdf
von Quotentreter
#397557
Das ist doch ein alter Hut. Im kleinen geht das runter bis in die Kommunen. Das sind es dann nicht die Fraktionen sondern meist die vor Ort ansässigen Unternehmer die gleichzeitig im Rat sitzen. Ich habe mich da schon mit einigen gescheiterten unterhalten die einzogen um das Volk zu vertreten und dann wieder ausstiegen weil die Mehrheiten eben anders zustande kommen.

Deswegen ist der Spruch mit selber in die Politik gehen wenn es einem nicht passt auch für die Tonne. Gute Leute werden einfach zerieben oder beim möglichen Aufstieg auf aussichtslose Listenplätze gesetzt. Wirklich etwas bewegen geht nur dann wenn man auf der ersten Bank sitzt und nicht so leicht versenkt werden kann. Ansonsten heisst das Lemming spielen bis man dort ist.

Ohne Mehrheiten läuft nichts. Und Mehrheiten heisst in dem Fall nunmal nicht immer das alle die gleiche Meinung vertreten oder im Sinne der Bürger gehandelt wird.

Aber daran wird sich leider lange nichts ändern. Die meisten lassen sich eben noch immer verschaukeln und glauben alles was man ihnen verkauft. Das Gewissen wird dann mit angeblich objektiven Polittalks oder Magazinen beruhigt. Das z.B. die Leute die sich eben im Polittalk sauber streiteten z.B. Hand in Hand für die INSM arbeiten wissen doch die wenigsten. Die lassen sich verscheissern und merken es nicht einmal.
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von Eisbär
#397558
Moin,
Quotentreter hat geschrieben:Das ist doch ein alter Hut. ...

Das z.B. die Leute die sich eben im Polittalk sauber streiteten z.B. Hand in Hand für die INSM arbeiten wissen doch die wenigsten. Die lassen sich verscheissern und merken es nicht einmal.
Alter Hut ja, das Problem ist das das bei den meisten in das eine Ohr reingeht und dann sofort ohne reflektion zum anderen wieder raus geht.

Ja, die Polittalks sind schon eine interessante Sache...glücklicherweise ist Christiansen weg, eine der schlimmsten, da - im Gegensatz zu den Talks im Privat-TV - gemeinhin als seriös befunden.
Hatte ja gehofft das es mit Plasberg besser wird...aber irgendwie packt auch er die Bande nicht richtig an.
Das er Kauder/Struck am Mittwoch da als "Kuschelpärchen" vorführt, ok.
Aber warum kein richtig energisches Nachfragen?
Kauder/Struck haben sich so oft mit ihrem großartigem Regierungsstil in den Himmel gehoben. Ob jetzt die Arbeitsmarktreform mit den nur 3,5 mio statistisch erfassten Arbeitslosen oder die gigantische Senkung der Arbeitslosenversicherung von 4,2 auf 3,3%.
Warum fragt Plasberg hier nicht nach - die statistischen Daten sind ja einsehbar und ohne Probleme zu überprüfen. Die Zahl der Arbeitslosen sinkt in den Statistiken, die Anzahl der Alg 2 Empfänger steigt und liegt deutlichst über 3,5 Menschen, nicht mit gezählt wiederum die Menschen die kein Anrecht auf Alg 2 haben (Arbeitslose unter 25 Jahren z.B.) und somit statistisch nicht arbeitslos sind.
Wenn es ja nur Indizien wären, könnte ich das nachvollziehen. Es sind Beweise vorhanden.
Also theoretisch ein leichtes Spiel für einen rethorisch begabten und schlagfertigen Plasberg.

Selbes Spiel als das Thema Springer/Post und Mindestlohn kam...Kauder war ja schon am zittern und innerlich in Dünkirchen aufs nächste Schiff flüchten.

Wobei das bei Herrn Gysi nicht anders läuft.
Statt den "Feind" wirklich mal zu packen kommen Standard-Phrasen die jeder schon kennt und keinen erstaunen.
Aber nichts was einem Kauder/Struck auch nur ansatzweise gefährlich werden könnte.
"Die Linke" also nur eine Schein-Opposition in einer Schein-Demokratie?
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von Onkel Ludwig
#397559
Quotentreter hat geschrieben: Wenn es nach der CDU ginge dann wäre die Augenwäscherrei noich schlimmer. Die wollten die ILO Statistik. Bisher gilt alles als beschäftig was 15 Std. die Woche arbeitet und fällt aus der Statistik. Nach ILO ist es nur noch eine Stunde. Wenn man es geschickt anstellt könnte man damit annähernd Vollbeschäftigung vorgaukeln.
danke für die aufklärung, das war mir neu. :shock:
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von FlashlighT
#397641
Quotentreter hat geschrieben:Freilich gehts hier allen Supi...

http://en.sevenload.com/videos/reLqvBb/ ... hren-Leben
Ich habe nicht gesagt, das es hier allen super geht, aber ich hab' gesagt das Deutschland mit das beste Land zum Leben ist und dabei bleibe ich. Im Ausland gibt's Bereiche wo es für Bürger vielleicht in enigen Bereichen besser aussieht, dafür aber wo anders schlechter.

Und ob die Abgeordneten genug Geld im Vergleich kriegen oder zu wenig kann ich auch schlecht beantworten, denn was ist gerecht?
von The Rock
#397701
FlashlighT hat geschrieben:
Ich habe nicht gesagt, das es hier allen super geht, aber ich hab' gesagt das Deutschland mit das beste Land zum Leben ist und dabei bleibe ich. Im Ausland gibt's Bereiche wo es für Bürger vielleicht in enigen Bereichen besser aussieht, dafür aber wo anders schlechter.

Und ob die Abgeordneten genug Geld im Vergleich kriegen oder zu wenig kann ich auch schlecht beantworten, denn was ist gerecht?
Du sagtest aber:
Und Deutsche jammern mal wieder auf hohem Niveau
und da gehe ich davon aus, dass du auch die mittlerweilen 2,5 Millionen Kinder meinst, die unterhalb der Armutsgrenze leben und mit unter 900 Kalorien am Tag zudem auch unterernährt sind. Die sehen das sicherlich genauso wie du.

Ich finde es manchmal befremdend, dass man in Deutschland scheinbar also nichts ungerecht finden darf, nur weil es Menschen anders wo schlechter haben als wir. Aber was ist mit den Menschen, denen es in Deutschland schlechter geht, als anders wo und die keine Stimme haben um sich zu äußern?
Jetzt sprichst du von erhöhten Lebenserhaltungskosten und von Löhnen die gestiegen sind.
Natürlich...das Gesammtgehlatsniveau ist tatsächlich gestiegen und das um 2 %. Aber das liegt möglicherweise auch daran, dass das Gehalt der Spitzenverdiener allein in den letzten 10 Jahren um 70% gestiegen ist, während das der Mittelschicht seit den 90ern um 0,2% abgerutscht ist und das bei STARK steigenden Lebenserhaltungskosten.

Und in dieser Zeit, in der sich Kinderarmut in 3 Jahren verdoppelt hat und die Zahl der um die Armutsgrenze lebenden Menschen in den nächsten 4 Jahren die zweistellige Millionenrate erreicht, ist die eigene Nase unterbezahlt...

Wo du schon die 70er Jahre ansprichst. Was ist aus dem damaligen Wahlsloagen "Arbeit, Leistung, Bezahlung" geworden? Eben...nichts
Und warum sollte dann ein Volksvertreter für die selbe Arbeit wie vor 20 Jahren mehr bekommen, während andere Arbeiter wie ein Arzt mit einer 60 Stunden Woche für mehr Leistung als vor 20 Jahren, fast die Hälfte weniger bekommt?

Und wer meint ein Parlamentariere würde viel Arbeiten, der soll mal einen Krankenhausarzt ne Woche begleiten...
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von FlashlighT
#397730
Natürlich ist das nicht gerecht ... und deswegen nochmal die Frage, was ist gerecht?? Es wird niemals in Deutschland gerecht zugehen - in keinem Land der Erde.

Das fängt schon an wenn z. B. ein Kaufmann für Bürokommunikation irgendwo 450,00 EUR Brutto verdient (1. Lehrjahr) und bei Aldi z. B. über 700,00 EUR.

Achja und ich meine mit "Deutsche jammern auf hohem Niveau" den Durchschnitt des Landes. Ich meine keine Sauarmen und auch keine Stinkreichen.
von The Rock
#397822
Falls dir das nicht auffällt, ist der Durchschnitt die Mittelschicht und um die geht es..um deren -0,2 % Lohnerhöhung bei zweistellig gestiegenen Lebenserhaltungskosten in nun fast 20 Jahren.
Um die Familien, die zwei Einkommen haben, sich allerdings keine Altersvorsorge leisten können. Das ist mittlerweile ganz einfach ein beachtlicher Teil geworden. Das sind keine 2 oder 3, sondern eben gut über 10-15% der Bevölkerung und die Zahl wird ja auch nicht weniger.

Was denkst du, warum Lokführer um die Zeit streiken und einen Tarifvertrag wollen? Nicht, weil sie etwa geldgeil geworden sind, sondern weil man heutzutage mit dem Gehalt von 1991 keine Familie mehr durchbringen, gleichzeitig die Soizialabgaben tragen und seine eigene Altersvorsorge sichern kann. Alle Lokführer wie sie da stehen. sind in 20 Jahren Hartz 4 Fälle und während der Bund gerade diese Menschen anklagt, stopfen sie sich das Geld in die Tasche.
Und von den knapp 8000 Euro zahlt auch niemand in die Altersvorsorge ein und warum nicht? Weil diese nicht selber gezahlt werden, sondern zusätzlich vom Staat. Man kürzt den Menschen die Kilometerpauschale und bekommt zu den 8000 Euro und zu der Altersvorsorge noch 3700 im Monat um Reisekosten zu decken, weil 8000 nicht reichen um sich 1. Klasse Tickets zu leisten. Gut. 2000 € von den jährlich ca 40000 Euro Reisekostenpauschale sind ist schon zu teuer, um sich ne Jahreskarte bei der Bahn zu kaufen. Verstehe ich schon :)...Als ich poblige 150 Bafög bekommen habe, wollte ich davon auch keine 50€ für die Busmonatskarte zahlen..das Geld kann man ja vollständig beim Saufen auf den Kopf hauen.
Ein Parlamentarier, der einen gewissen Lebensabschnitt erreicht, bekommt dazu noch einen Alterszuschlag. Bekommt ein Aldimitarbeiter den? Oder ein Arzt? Bekommt der Lokführer für 30 Jahre Arbeit einen Alterszuschlag? Ne, der wird Hand in Hand von Bund und Bahn in der Öffentlichkeit angeprangert, weil man sich Gehälter von 3,5 Millionen für den Chef und 1800 für einen Mitarbeiter nicht gleichzeitig leisten kann.
Aaaaaaaaaaaaber...das ist ja immernoch nicht alles. Ein Parlamentarier, der Mist baut und sich aus dem Amt verabschiedet, bekommt dafür noch Geld und dazu kommen noch bis zu 18 Monate gezahltes Überbrückungsgeld dazu, weil unsere Spitzenverdiener sich seit 77 die Löhne nicht erhöht haben. :lol: Wir bekommen ja immerhin auch bald 18 Monate Arbeitslosengeld 1. Nein warte...die bekommen wir ja noch garnicht...sondern wir kriegen Hartz 4. Das ist für alle Familien und die oben erwähnten 2,5 Millionen Kinder sehr schön. Gerade um Weihnachten ist das eine Freude...ich kann sie singen hören, besonders die ohne Baum. Oder ohne ein richtiges Essen, weil es bei Hartz 4 kein Weihnachtsbonus gibt....
Und wer meint...die Parlamentarier währen unterversorgt... :lol: :lol: sollten wir da noch vergessen, dass auch noch ein Gehalt der jeweiligen Fraktion ansteht? Ja natürlich...die CDU zahlt seinen Spitzenpolitikern auch Geld, egal ob diese im Parlament sitzen und nicht. Und das der halbe Eon Vorstand im Parlament sitzt und mehr Geld will, sollten wir nicht vergessen. Immerhin kriegen Vorstandsmitglieder von Energiekonzernen ja schon so wenig Geld und wieso sollte das nicht noch etwas durch den Staat aufgefrischt werden.

Ich arbeite 12 Stunden die Woche in einer Sozialstation und da sieht man erst wie gut es vielen von uns hinter diesen ganzen "Deutschland super Land" Parolen geht und das sind nur die Menschen, die sich überhaupt trauen zuzugeben, dass sie Hilfe brauchen. Von den 21 Milionen Menschen in Deutschland, die verschuldet und den 4 Millionen die hoffnungslos überschuldet sind, will ich sogar garnicht erst anfangen.

Bin ich jetzt also ein Jammerlappen und kein Kritiker, weil ich mit Menschen zu tun habe, die zu viel Essen haben, um nicht wie in Afrika daran zu krippieren und "euer" Mitleid zu ernten und zu wenig, um von unserer Lebensqualität zu profitieren?

Und wenn du wie ich eine Alleinerziehende Mutter hast, dann kannst du die ja mal fragen, was sie von der Erhöhung hält und soll ich dazu noch erwähnen, dass meine Mom im Gesundheitswesen tätig ist? Na? Klingelts? 60 Stunden Woche und weniger als 2000 Netto?


Und jetzt? Sind wir immernoch alle Jammerlappen auf hohem niveau?
von Sentinel2003
#398070
Ich wusste garnicht, daß sich diese Leute sogar volle 700,- Euronen in die Tasche gesteckt haben, bin immer von 300,- ausgegangen!!!

700,- find ich schon sehr arg krass viel!! Und das in der heutigen Zeit, wo viele Menschen schon in der Monatsmitte kein Geld mehr haben, da machen die "dort oben" sich mal ne "kleine" Gehaltserhöhung von 700,-......das waren oder sind im übrigen ca. 1400 (!!!!) deutsche Märker!! :evil: :twisted: :roll:



Das hat damit zwar überhaupt nix zu tun, aber ich find es erwähnenswert: weil die deutsche Nationalmannschaft die Quali erfolgreich abgeschlossen hat, bekommt jeder Spieler mal so nebenbei 150000,- !!! In worten: hundertfünfzigtausend.....das hätte mich auch gefreut, mal so als kleines 13.Gehalt, oder eben Weihnachtsgeld!!!
Das find ich ja fast noch viel krasser, als diese total bescheuerte Gehaltserhöhung im Bundestag!!
von Delaoron
#398103
Sie kriegen in zwei Schritten (01.01.08 und 01.01.09) eine Erhöhung von je 330 €, also fast 700 zusammen.

Wo Sentinel es gerade anspricht. Ich find die Diätenerhöhung völlig ok, das Gehalt der Politiker entspricht meiner Meinung nach völlig ihrer Leistung. Was dem nicht entspricht, sind die Gehälter so mancher Top-Manager, Sportler, oder anderen "Berühmtheiten". Dass man sich aufregt, wenn Politiker sich die erste "Gehaltserhöhung" seit 5 Jahren selbst ermöglichen, kann ich nicht verstehen, vielmehr ist es ja so, dass das Bundesverfassungsgericht es so festgelegt hat, dass der Bundestag die Diäten selbst festlegt. Und soviel Vertrauen hab ich in unsere Politiker noch, dass sie sich nicht plötzlich ne Diätenerhöhung von +300% selber zukommen lassen.

Und zum Abstimmungsverhalten der Opposition:
Bin zwar eher Grünen-Sympathisant, könnt mir aber durchaus vorstellen, dass sie dafür stimmen würden, wenn sie noch in der Koalition wären. Das ist nun reiner politischer Opportunismus, da man ja eh weiß, dass dank der Stimmen der großen Koalition das Gesetz zustande kommt, also kann man sich ruhig noch in der Öffentlichkeit profilieren. ("Wir wollten das Gesetz ja nicht")
von Sentinel2003
#398110
Delaoron hat geschrieben:Sie kriegen in zwei Schritten (01.01.08 und 01.01.09) eine Erhöhung von je 330 €, also fast 700 zusammen.

Wo Sentinel es gerade anspricht. Ich find die Diätenerhöhung völlig ok, das Gehalt der Politiker entspricht meiner Meinung nach völlig ihrer Leistung. Was dem nicht entspricht, sind die Gehälter so mancher Top-Manager, Sportler, oder anderen "Berühmtheiten". Dass man sich aufregt, wenn Politiker sich die erste "Gehaltserhöhung" seit 5 Jahren selbst ermöglichen, kann ich nicht verstehen, vielmehr ist es ja so, dass das Bundesverfassungsgericht es so festgelegt hat, dass der Bundestag die Diäten selbst festlegt. Und soviel Vertrauen hab ich in unsere Politiker noch, dass sie sich nicht plötzlich ne Diätenerhöhung von +300% selber zukommen lassen.

Und zum Abstimmungsverhalten der Opposition:
Bin zwar eher Grünen-Sympathisant, könnt mir aber durchaus vorstellen, dass sie dafür stimmen würden, wenn sie noch in der Koalition wären. Das ist nun reiner politischer Opportunismus, da man ja eh weiß, dass dank der Stimmen der großen Koalition das Gesetz zustande kommt, also kann man sich ruhig noch in der Öffentlichkeit profilieren. ("Wir wollten das Gesetz ja nicht")


Trotzdem is das nicht die Realität!! Ich sage es nochmal, die hauen sich da oben die Tasche voll, gehen überhaupt nicht zu allen Sitzungen, schlafen viel. sogar manchmal ein, können noch immer KOSTENLOS nach Bonn fahren oder fliegen usw., usw.!! Und dafür bekommen die noch ne Belohnung von 700,- ?? Auf der anderen Seite können die hunderttausenden von Hartz 4 Empfängern, oder, diejenigen, die im Monat nicht mal 1000,- verdienen, oder noch weniger, sehen, wo sie bleiben??
Das ist echt überhaupt keine Realität mehr!! Und, laß doch mal so nen Riegierungsbeamten einen Monat von 345,- leben: ich sage Dir, der wird damit nicht klar kommen!! Die dort oben haben doch völlig die Realität am Geld verloren!!!
von Delaoron
#398152
Natürlich geht es Politikern besser als Hartz-IV Empfängern, alles andere wäre ja auch sehr komisch. Sie arbeiten immerhin noch für ihr Geld. Und dass ich als Gesundheitsexperte zum Beispiel nicht unbedingt bei einer Diskussion um ein neues Justizsystem anwesend sein muss, erscheint mir auch schlüssig. Dafür bringt er sich dann in den Ausschüssen des Gesundheitssystem ein.

Wenn ich die Wahl hätte, ob ich in die Wirtschaft gehe oder Politiker werde, würde ich jederzeit, allein vom finanziellen Aspekt, die Wirtschaft vorziehen.
von Quotentreter
#398156
FlashlighT hat geschrieben:Natürlich ist das nicht gerecht ... und deswegen nochmal die Frage, was ist gerecht??
Gerecht wäre das jeder in diesem Land die Chance hat ein würdiges Leben mit Teilhabe an der Gesellschaft führen zu können. Jedenfalls solange er sich bemüht und sich nicht total ablehnend verhällt. Chancengleichheit existiert hier schon lange nur noch auf dem Papier. Und was hierzulande als existenzsichernd gilt ermöglicht keine Teilhabe sondern soziale Ausgrenzung.

Und man könnte so einiges tun. Wir sind bald das einzige Land in Europa wo z.B. beim Thema Mindestlohn garnichts passiert und so eine elende Demagogie betrieben wird. Und von wem wird da propagiert das der Niedriglohnbereich leiden wird und die Welt untergeht? Von den ganzen neo- und ordoliberalen Wirtschaftern. Da wird der Bock zum Gärtner gemacht. Selbst Osteuropa ist uns da weit vorraus. Unsere westlichen Nachbarn liegen durchweg bei 8 bis 9€ / Std., die Inselbewohner bei knapp 8€ und Österreich ab 08 bei 1000€ im Monat. Selbst Polen und Tschechien haben Mindestlöhne. Da wo man von absieht funktioniert die Tarifbindung noch. Nur in Deutschland West werden gerade mal 68% und im Osten noch 53% nach Tarif bezahlt.
Delaoron hat geschrieben:Und zum Abstimmungsverhalten der Opposition:
Bin zwar eher Grünen-Sympathisant, könnt mir aber durchaus vorstellen, dass sie dafür stimmen würden, wenn sie noch in der Koalition wären. Das ist nun reiner politischer Opportunismus, da man ja eh weiß, dass dank der Stimmen der großen Koalition das Gesetz zustande kommt, also kann man sich ruhig noch in der Öffentlichkeit profilieren. ("Wir wollten das Gesetz ja nicht")
Bei der linken muss man erstmal abwarten was passiert. Im Gegensatz zu den anderen hat man da angekündigt das Plus einem gutem Zweck zu spenden und eben nicht einfach so mitzunehmen. Und wer sich ein wenig auskennt weiss das sowas bei anderen kleinen Parteien aus dem linken Lager schon immer so praktiziert wird.
Delaoron hat geschrieben:Natürlich geht es Politikern besser als Hartz-IV Empfängern, alles andere wäre ja auch sehr komisch. Sie arbeiten immerhin noch für ihr Geld.
Da muss man differenzieren was viele eben nicht können. Hartz IV ist nicht gleich arbeitslos. Hunderttausende arbeiten Vollzeit und beziehen trotzdem ergänzend Hartz IV. Eben weil da manchmal nur 400 bis 600€ für die Arbeit bezahlt wird. Wir Steuerzahler subventionieren diese billigen Arbeitskräfte. Und anderst als das vielfach getan wird ist da nicht die Schuld dem Empfänger zuzuschieben sondern denjenigen die so ein Wirtschften zulassen und nichts dagegen tun.

Ich gebe dir mal einen Tipp. Keine Ahnung ob an der Reinoldikirche noch was passiert. Aber wenn du es ganz genau wissen möchtest kannst du dich ja mal mit dem Martin Pausch unterhalten. Wenn du möchtest kann ich da auch gerne mal einen Termin klar machen.
von Wastl
#398245
Ich denke man wäre schon viel weiter, wenn Manager und Abgeordnete nicht selbst über ihr Gehalt entscheiden dürften, das macht einfach keinen Sinn.

Da hat man Krankenkassen die Verluste einfahren und deswegen Mitarbeiter entlassen, der Vorstand sich aber gleichzeitig das Gehalt verdreifacht, als "Ansporn für bessere Leistungen".

Oder den Vorsitzenden einer Bank der fast noch nie dagewesene Milliardenverluste einfährt und die Bank damit nahezu ruiniert, aber neben seinen Gehalt von 70 Millionen über die vergangenen 4-5 Jahre jetzt auch noch 150 Millionen Dollar Abfindung bekommt.
Ne Bank an die Wand fahren kann ich auch, dafür braucht ich weder so ein Gehalt noch ne 150 Millionen Dollar Abfindung. Man müßte solche Typen eigentlich eher persönlich dafür belangen, dass sie sowas eigentlich menschenunmögliches geschafft haben.

Im Prinzip kann man das ganze Wirtschaftssystem vergessen, da sind Mechanismen am Werk die kaum ein Mensch versteht und die auch nur selten Sinn machen.
von Delaoron
#398254
@ Quotentreter

Keine Frage, ich bin auch für den Mindestlohn. Wer arbeitet, sollte auch davon leben können, wie gut auch immer.

Und die Linke... naja, gute Möglichkeit sich zu profilieren, von denen halte ich nicht allzuviel, was aber vor allem Lafontaine & Gysi zuzuschreiben ist.
Und wer ist Martin Pausch?

Und @ Wastl

Genau das versteh ich nicht, über Politiker wird gemeckert, während Top-Manager ein Gehalt einstreichen, das auf keinen Fall mit der Leistung vergleichbar ist. Das ist, wie ich denke, bei Politikern noch der Fall.