vicaddict hat geschrieben:Sollte Trump Carson als seinen Running Mate präsentieren, wäre das verdammt clever und taktisch verdammt klug. Bei den Frauen wird man Clinton eh nicht schlagen können, mit Carson kann man ihr aber das zweite Standbein ihrer Wählerschaft streitig machen: die Afroamerikaner. Carson dürfte unabhängig vom Erfolg der Kandidatur auch in eine gute Position für 2020 kommen. Die GOP muss sich schnell den Afroamerikanern und Latinos öffnen, nicht ohne Grund sind ja Cruz und Rubio recht präsent, aber Carson ist da der echte Kandidat der rechten Mitte. Den kannst du mit ein bischen mehr Politur und Erfahrung tatsächlich zu einem vorzeigbaren Kandidaten pushen.
Kann mir gut vorstellen, dass die GOP Trump unter der Auflage nominiert, dass man eben Carson neben ihm aufbaut.
Wenn Trump im Wahlkampf gegen Clinton punkten kann, dann könnte das wirklich was werden. Machen wir uns doch nichts vor, während der Primaries treten alle Republikaner arg rechts auf, weil sie eben in erster Linie rechte Wähler ansprechen. Das wird sich ändern und es ändert sich bei Trump doch bereits.
Wenn es jemand schafft, die blasse Hillary zu schlagen, dann er. Das muss man mittlerweile einfach so sagen. Lass Trump mal ein halbes Jahr lang feuern, dann sieht Clinton kein Land mehr.
Was Carson angeht glaube ich nicht, dass der so eine positive Rolle für Trump spielen würde. Was Afroamerikaner angeht hat Hillary dann immerhin wohl Obama auf ihrer Seite und der ist (auch wenn er in Amerika natürlich inzwischen auch angeschlagen ist) als amtierender Präsident denke ich immer noch der deutlich effektivere Fürsprecher als so ein Carson mit seinen 5% bei den Primaries. Obama wird da schon auch noch sehr deutlich Stellung beziehen gegen Trump und ich glaube, dass das was der Präsident so sagt eher ne gewisse Bedeutung im Wahlkampf hat als Carson, auch wenn Carson massiv in den Wahlkampf integriert wird.
Trotzdem würde das zwischen Trump und Clinton ein offenes Rennen. Ich stimme Dir auch zu, wir werden demnächst einen deutlich gemäßigteren Trump erleben. Wenn er seine Nomi sicher hat wird es darum gehen, auch gemäßigtere Wähler auf seine Seite zu ziehen. Das kann seine Chancen durchaus verbessern, wenn ihm der Spagat gelingt dennoch seine Hardcorefans bei der Stange zu halten. Und er wird andererseits aber massiv gegen Clinton schießen und sie als schwache, unfähige Frau darstellen, die mit einem Bein im Knast steht. Und es wird wirken. Trump ist nunmal mit seinen einfachen Parolen in der Lage, Menschen zu erreichen. Das könnte noch richtig eng werden.
Übrigens führt Trump per Twitter seinen krankhaften Kampf gegen eine unbequeme Journalistin fort:
Everybody should boycott the @megynkelly show. Never worth watching. Always a hit on Trump! She is sick, & the most overrated person on tv.
Mir ist und bleibt es zu hoch, dass solche Tweets sogar noch zu immer mehr Stimmen für Trump führen. Jemanden mit einer solchen Reaktion auf unbequeme Journalisten zum Präsidenten machen? Und da sind wir auch wieder an dem Punkt, der Trump so gefährlich macht. Er ist völlig kritikunfähig bis zu einem Punkt an dem man nicht weiß wie er reagiert, wenn er seine "Finger am Abzug" hat. Wer so schon auf völlig harmlose Journalisten losgeht, bei dem möchte ich nicht wissen wie er auf Präsidenten meinetwegen kleiner afrikanischer Staaten reagiert, wenn die ihn mal schräg von der Seite angucken. Oder auf Mexiko, wenn die die Mauer nicht bezahlen wollen. Oder oder oder...Der Mann ist für mich unberechenbar, wenn man ihn attackiert und er Macht besitzt.
Interessant ist ja auch die Reaktion der Trump-Fans. Die Frau sei ja auch ne Bitch und Trump daher völlig im Recht. Ahja...
Mittlerweile hat auch Fox mit einem sehr deutlichen Beitrag reagiert:
“Donald Trump’s vitriolic attacks against Megyn Kelly and his extreme, sick obsession with her is beneath the dignity of a presidential candidate who wants to occupy the highest office in the land,” Fox News said this afternoon in a statement.