Benutzeravatar
von Fabian
#627889
Leider nein, aber die Frage habe ich mir vor einigen Tagen selbst schon gestellt.

Ohnehin basiert die ganze Banken- und Politikwelt auf Vermögenswerten, die es noch nie gegeben hat. Ich wurde noch vor einigen Jahren belächelt als ich in einer Unterrichtsstunde mal kritisch beim "Geldmultiplikationsfaktor" nachgefragt habe, ob das System nicht mal zusammenkracht.
Benutzeravatar
von Eisbär
#627913
Hat jemand die aktuelle Spiegeltitelstory gelesen? Schon sehr gruselig. Anscheinend ist die Finanzkrise noch nicht vorbei.
Öhhhm...vielleicht wäre es sinnvoller gewesen den Finanzkrisen-Thread hier im Forum durchzulesen und mal dem ein oder anderen Link zu folgen.
Dann hättest du nicht monatelang auf die Erkenntnis des Hamburger Boulevard-Magazins warten müssen.

Im 'Nachtstudio' läuft gerade übrigens eine Diskussion zum Thema "Geld", ein Thema was mal gesellschaftlich ein bisschen ernster genommen werden sollte.
#627915
Also staatstechnisch kann ein Staat gar nicht pleite gehen. Wenn ein Staat Geld braucht, druckt es sich Neues oder erfindet eine neue Währung (Reichsmark, Rentenmark,...) oder entwertet/aufwertet seine Währung.

Deswegen wollen die Briten oder Dänen nicht den Euro, weil wenn es zu Wirtschaftskrisen kommt, brauchen alle eine neue Währung (alle 17 Euro-Staaten) oder es muss alles entwertet/aufgewertet werden. Das geht aber zu Kosten von unversehrten Wirtschaftsstaaten und dann gibt es keinen Konsens. Deswegen ist eine Einheitswährung ein Bankrott für alle teilnehmenden Staaten an diesem Währungssystem (siehe jetzt Euro). Da aber, zum Beispiel die Bundesrepublik nur Münzen prägen darf, die EZB aber Banknoten, muss eine kollektive Entscheidung der Europäischen Zentralbank die Währungen und somit die Werte der Gesellschaft mindern oder erhöhen, weil Banknoten einen höheren Nennwert haben als Münzen.

Gibt es aber nun mehrere Währungen, kann man finanzpolitisches Fein-Tuning betreiben und nicht mit dem Rechen drübergehen wie in einer Euro-Zone, wo man auch gutsituierte Nationen beschädigt.

Im Mittelalter gab es zum Beispiel kaum Weltwirtschaftskrisen, weil es ein Überangebot an Währungen gab. Hat man aber die Währungen konsolidiert (siehe Imperialismus) war die Häufigkeit der Wirtschaftskrisen gewachsen (siehe Wirtschaftskrise in Spanien und Portugal aufgrund der Ausbeutung von Goldvorkommen in Südamerika im 17./18. Jahrhundert).

Ein weiteres Problem ist, wie Fabian schon bemerkte, sind die meisten Vermögenswerte noch nie gedruckt worden. Also die ganzen Aktienwerte, Bankguthaben der Haushalte, sind nur in begrenzten Massen da. Deswegen dürfen auch nicht alle Kunden einer Bank das ganze Vermögen abheben, weil dann ist die ganze Bank pleite, da man mit Nullguthaben keine neuen Zinsen generieren kann um weitere Abhebungen der Kunden möglich zu machen. Auch ist es so, dass Banknoten eigentlich nicht so viel Wert sind, wie draufsteht. Eine 50-Euro-Note kostet in der Herstellung ungefähr genausoviel wie eine 500-Euro-Note, da gleiche Sicherheitsmerkmale vorhanden. Es macht die 500-Euro-Note nur wertvoller weil 500 größer ist als 50. Das heißt, letztendlich sind Münzen aus Metallen mehr Wert als Banknoten, da man Metalle besser bewerten kann, als ein Blattpapier mit einer Zahl drauf.

Ein weiteres Problem ist das Zinssystem. Da durch das Zinseszinssystem eine Inflation beschleunigt wird, darf man die Zinsen nicht so weit anheben, das das Geld nichts mehr wert ist. Eine Beispielrechnung. Die Formel für Zinseszins ist Anfangskapital * (Zinssatz + 1) hoch Anzahl der Jahre.
Hätte Jesus als er im Jahre 0 starb 10 Cent auf dem Konto gehabt, hätte er mit einem Zinssatz von 2% im Jahre 100 ein Vermögen von 0,72 Euro, im Jahre 1000 ein Vermögen von 39.826.465,17 Euro und im Jahre 2009 ein Vermögen von 18.955.928.839.593.351,46 Euro. Somit ist das Zinssystem ziemlich exponentiell und wird jeden Staat zahlungsunfähig machen, der Schulden aufnimmt, da man die Schulden nicht mit einmal zurückzahlen kann und man für alte Schulden neue Schulden aufnehmen muss um diese zu tilgen.

Und noch ein weiteres Problem sind in der Finanzwelt die komplizierten Produkte, weil es gibt heutzutage Produkte, die man als Laie ganz schwer durchschauen kann. Das heißt man investiert "reales" Geld in "fiktives" Geld (Aktien, Optionen,...) und wenn der Kurs fällt hat man durch fiktives Geld reales Geld verloren.

Der Staat kann höchstens nur aufhören zu existieren in folge von Fremdeinwirkung (Krieg) oder Selbsttaten (Revolte,...).

Und noch eins: Es gibt gar keine Finanzkrise, weil eine Krise aus der Natur herkommt, wie Klimawandel oder Hungersnot, das heißt wo der Mensch nicht viel ausrichten kann, da kosmologisch-geologische Gründe. Ein Finanzdebakel wie jetzt kommt vom Menschen, weil Gott oder sonstwer hat gar kein Geld erfunden, sondern der Mensch. Somit weiß der Mensch wie man dass jetzt lösen muss. Ist ungefähr so, als ob in irgendeinem Computerprogramm ein Fehler ist und der Programmierer das Programm ausbessern muss. Der Programmierer weiß wie man den Fehler behebt, da er das ja programmiert hat.
von Wolpers
#627919
Der Staat ist dann Pleite, wenn er seine Leistungen nicht mehr direkt aus Steuermitteln (Vermögen der Bürger) oder indirekt über Kredite (Bankguthaben; also auch wieder Vermögen der Bürger) finanzieren kann.

Die Finanzkrise hat ja ihren Ursprung dadurch, dass vermeintliche Bankguthaben nur noch eine fiktive Zahl waren, weil die Guthaben als Kredite durch die Bank an Dritte weitergereicht wurden. Bei Steuerabgaben weiß man am Ende des Monats schwarz auf weiß, was von dem eigenen Geld an Dritte weitergereicht wurde. Bei Bankguthaben weiß man es nicht, da man nicht weiß, wieviel von dem Geld durch die Bank an Dritte weitergegeben wurde. Und die Banken haben quasi "Sozialstaat" gespielt, in dem sie das Geld einfach an Menschen weitergegeben haben, die das Geld nie zurückzahlen konnten.

Normalerweise müßte die Bank auf jedem Kontoauszug auch ausweisen, wieviel von dem Geld tatsächlich bei der Bank ist, damit man weiß, wie hoch der "fiktive" Anteil des Guthabens ist.
Benutzeravatar
von Eisbär
#627930
Der Staat ist dann Pleite, wenn er seine Leistungen nicht mehr direkt aus Steuermitteln (Vermögen der Bürger) oder indirekt über Kredite (Bankguthaben; also auch wieder Vermögen der Bürger) finanzieren kann.
Der Staat holt sich die Kredite bei den Banken bzw. beim Bürger über Staatsanleihen etc., auf die Bankguthaben der Bürger greift er da bestimmt nicht zu.
Die entwertet man höchstens via Währungsreform.
Die Finanzkrise hat ja ihren Ursprung dadurch, dass vermeintliche Bankguthaben nur noch eine fiktive Zahl waren, weil die Guthaben als Kredite durch die Bank an Dritte weitergereicht wurden.
Das mein lieber Wolpers ist keine Finanzkrise sondern das Kerngeschäft der Banken.
Vielleicht hat dir das noch keiner erzählt, aber die Geldeinlagen von Kunden an Dritte zu verleihen, aus welchen Grund auch immer, ist DIE AUFGABE einer Bank.

Das die Bank logischerweise nicht gleichzeitig allen Kunden ihre Einlagen zurückgeben kann, sollte klar sein, das dies der Grund der Finanzkrise sein soll - UNSINN.

Desweiteren, dafür das die bösen Banken "dein" Geld an andere Leute verleihen, bekommst du Zinsen.
Wenn du also Banken misstraust, kauf dir einen Tresor oder packs in eine Socke.

Das Problem (oder ein Problem) ist nicht das Geld verliehen wird, sondern das Geld aus dem nichts heraus geschöpft werden kann, da unser FIAT-Geld durch keine Realwerte (Gold, Knöpfe, Muscheln, etc.) gedeckt ist.
Einziger "Realwert" ist das Papier der Geldscheine, womit aber so ziemlich jeder Schein über 0,50 Euro maßlos überwertet wäre.
von Wolpers
#627931
Eisbär hat geschrieben:Das mein lieber Wolpers ist keine Finanzkrise sondern das Kerngeschäft der Banken.
Es ist aber mit Sicherheit nicht die Aufgabe von Banken, dass Geld an Dritte weiterzugeben ohne sicherzustellen, dass das Geld auch wieder zurückkommt, mein liebster liebster Eisbär (mit feuchtem Kuss und Schlabberknutscher). Informier dich mal über die Immobilienkrise in den USA und dann komm wieder und erzähl mir was Feines, hm, kleiner Eisbär?

P.S.: Deine Antwort kannst du meinem Filter erzählen.
von Stefan
#627936
Wolpers hat geschrieben:P.S.: Deine Antwort kannst du meinem Filter erzählen.
weswegen filterst du ihn denn jetzt bitte? omg .. bist du 10 jahre alt? :roll:
#627937
Eisbär hat geschrieben:Das Problem (oder ein Problem) ist nicht das Geld verliehen wird, sondern das Geld aus dem nichts heraus geschöpft werden kann, da unser FIAT-Geld durch keine Realwerte (Gold, Knöpfe, Muscheln, etc.) gedeckt ist.
Einziger "Realwert" ist das Papier der Geldscheine, womit aber so ziemlich jeder Schein über 0,50 Euro maßlos überwertet wäre.
Oftmals hat es nichtmal den Papierwert, da nur noch Zahlen verschoben werden.

Aber ohne aus dem nichts kreieren funktioniert das System doch garnicht mehr, ein Hauptproblem dieses Systems. Damit das ganze richtig funktioniert, müsste das real gedeckte Geld permanent in Bewegung sein, eine permanente Umverteilung stattfinden und immer einen Kreislauf durchlaufen. Genau das passiert aber nicht. Große Teile liegen bei wenigen tot herum und vermehren sich durch Anlage wiederum selbst.

Das aufstauen ließe sich beispielsweise durch Steuern und Abgaben regulieren, mit denen man totes Kapital wieder abschöpft und in den Kreislauf zurückführt. Aber auch das funktioniert nicht richtig. Wie erst vor kurzem zu sehen auch gerade hierzulande nicht. Das Kapital im oberen Zehntel wächst, während es beim Rest weiterhin schrumpft. Einerseits hat man nicht den Mut entsprechend abschöpfend vorzugehen, schafte z.B. die Vermögenssteuer ab anstatt diese Verfassungskonform abzuändern. Und mit dem Vermögen wachsen auch die Möglichkeiten selbiges vor einem Zugriff zu schützen und sich weiter vermehrend zu parken. Vieles wird ja nichtmal reguliert. Regulierung ist ja böse.

Es wird immer wieder zu einer platzenden Blase kommen. Solange keine wirklich ausreichend ausgleichende Regulierung kommt, solange wird es immer wieder auf einen Crash mit einem Neubeginn hinaus laufen. Sozusagen eine Zwangsumverteilung und Bereinigung von fiktiven Werten. Die Gier stirbt nicht aus, schon garnicht in einem System, wo das Anhäufen von Kapital bzw. Besitz nunmal das Ziel ist.

Um mal das Beispiel mit dem Programmierer zu nehmen. Ein Programmcode ist nie dauerhaft zu 100% sauber und sicher. Die Entwicklung steht nicht still. Es wird immer wieder Probleme geben. Oder Codezeilen die sich durch neuerliche Möglichkeiten zweckendfremden oder gar ausnutzen lassen. Ein guter Programmierer kann immer nur versuchen einen Schritt voraus zu sein oder Probleme möglichst zeitnah zu beseitigen. Ein schlechter rennt den Problemen hinterher.

Uns ist schlicht letzteres passiert. Alles hat sich in kurzer Zeit rasant weiter enwickelt und Probleme wurden nicht behoben. Teilweise wurde naiverweise darauf vertraut, das sich dass ganze selbst regelt und keiner die Lücken ausnutzt. Denn die diversenen Vertreter der Dienstleister, die das zum Großteil vielleicht sogar ehrlich meinten, haben ja genau das beteuert. Dummerweise gibt es aber noch immer viele Spamer und Virenschreiber, denen das alles komplett Wumpe ist. Die haben die Lücken für sich zum eigenen Vorteil genutzt. Hier würde man normalerweise fragen, wie bescheuert man sein muss, dieses Risiko einfach so einzugehen. Unsere Finanzexperten müssen echte Optimisten sein. Ironischerweise haben die Sicherheitslücken und die Finanzkriese tatsächlich etwas gemein. Alle wissen das Microsoft öfters den Problemen hinterher rennt, trotzdem fählt die Wahl am Ladentisch in den meisten Fällen noch immer auf ein Microsoft Produkt. Denn die erzählen ja das alles besser werden wird, man sich zukünftig mehr um Probleme kümmert. An der Wahlurne dann das gleiche Spiel.
Benutzeravatar
von Maddi
#627950
Hätte Jesus als er im Jahre 0 starb 10 Cent auf dem Konto gehabt, hätte er mit einem Zinssatz von 2% im Jahre 100 ein Vermögen von 0,72 Euro, im Jahre 1000 ein Vermögen von 39.826.465,17 Euro und im Jahre 2009 ein Vermögen von 18.955.928.839.593.351,46 Euro.
mein gott, ist Jesus ne reiche Sau :mrgreen:

aber ich möchte nicht wissen wie der das im Steuerbescheid angibt.

naja ob ein Staat wahrhaft pleite gehen kann ist ja an Island schön zu sehen. Oder im Prinzip auch in Simbabwe oder mittlerweile Milliarden Simbabwe Dollar Noten gedruckt werden.
Letztlich sollten wir glaube nicht darüber diskutieren was danach ist, sondern lieber was dafür tun dass es nicht so weit kommt.
Benutzeravatar
von Fabian
#627953
Das Problem ist ja auch, dass die Banken ihre Rücklagen in den vergangenen Jahren massiv abgebaut haben. Banken leihen und leihnten sich ja untereinander sehr viel Geld - Geld, das nie vorhanden war. Und wenn der Bürger wie bei der Finanzkrise in Amerika viel zu billig die Kredite bekommt und sie dann nicht zurückzahlen kann, gerät auch die Bank unter Druck, die das Geld auch wieder an die nächste Bank zurückzahlen muss... So platzt eine ganze Blase.
#641903
Ich frage mich auch, wo das Enden wird. Deutschland hat schon sehr hohe Schulden und sie steigern permanent. Dennoch denke ich, dass der deutsche Staat noch einiges an Luft hat vor dem Bankrott. Da sieht es bei einigen europäischen Nachbarn und auch in den USA meines Erachtens deutlich düsterer aus.
#642131
Kann man nicht grundsätzlich sagen: Solange Deutschland mehr erwirtschaftet als es Schulden hat, geht der Staat nicht pleite? 1,5 Billionen ist natürlich eine Wahnsinnssumme, aber unsere Wirtschaftsleistung ist ja noch um einiges höher. :wink:
Manche Staaten sind mit über 100% ihrer Wirtschaftsleistung verschuldet und trotzdem nicht bankrott.
#642134
Dennis84 hat geschrieben:Da sieht es bei einigen europäischen Nachbarn und auch in den USA meines Erachtens deutlich düsterer aus.
Hm ich würde das aber nicht als Super-GAU ansehen wollen. Was kann denn passieren? Die Leute, die jetzt schon nichts haben, können nichts verlieren. Die, die viel haben, verlieren viel. Unterm Strich bedarf es eines wirklichen totalen Systemzusammenbruchs, damit es wirklich Veränderungen gibt. Man sieht doch jetzt bereits wieder, dass aus der Krise nichts gelernt worden ist. Man eiert rum und verzögert, in der Hoffnung weitermachen zu können wie bisher. Da spielt es unterm Strich auch keine Rolle ob ein Staat pleite ist oder nicht. Irgendwie geht es doch weiter und man verzögert nur das Unvermeidliche...
Benutzeravatar
von Maddi
#642160
vicaddict hat geschrieben:
Dennis84 hat geschrieben:Da sieht es bei einigen europäischen Nachbarn und auch in den USA meines Erachtens deutlich düsterer aus.
Hm ich würde das aber nicht als Super-GAU ansehen wollen. Was kann denn passieren? Die Leute, die jetzt schon nichts haben, können nichts verlieren. Die, die viel haben, verlieren viel. Unterm Strich bedarf es eines wirklichen totalen Systemzusammenbruchs, damit es wirklich Veränderungen gibt. Man sieht doch jetzt bereits wieder, dass aus der Krise nichts gelernt worden ist. Man eiert rum und verzögert, in der Hoffnung weitermachen zu können wie bisher. Da spielt es unterm Strich auch keine Rolle ob ein Staat pleite ist oder nicht. Irgendwie geht es doch weiter und man verzögert nur das Unvermeidliche...
bei einem Unternehmen hiesse das was die Staaten im Prinzip schon immer machen schlicht "Insolvenzverschleppung".
Aber das ist ja eigentlich der Gag am System. Guckt man sich die Schuldenstände an, sind ja quasi alle Staaten pleite. Und wenn es alle so machen, machts ja quasi keinen Unterschied.

Könnte höchsten noch RTL ne Sonderausgabe von Raus aus den Schulden machen: Angela M. und Peer S. bitten Peter Zwegat um Hilfe.
Peter Zwegat: "Frau M. Herr S., Ich habe mir mal Ihre Unterlagen angeschaut.
Zunächst einmal - müssen diese ganzen Auslandsreisen wirklich sein. Tuen es nicht aus Videokonferenzen?
Und dann sehe ich hier einen Posten als Wirtschaftsminister - dabei haben sie kaum noch eine funktionierende Wirtschaft. Da frage ich mich natürlich - muss das sein?"
:mrgreen:
Benutzeravatar
von Eisbär
#642261
Und dann sehe ich hier einen Posten als Wirtschaftsminister - dabei haben sie kaum noch eine funktionierende Wirtschaft. Da frage ich mich natürlich - muss das sein?"
In Island war Zwegat offenbar schon, dort möchte man nämlich das Verteidigungsministerium auflösen...
#642315
Maddi hat geschrieben:Könnte höchsten noch RTL ne Sonderausgabe von Raus aus den Schulden machen: Angela M. und Peer S. bitten Peter Zwegat um Hilfe.
Peter Zwegat: "Frau M. Herr S., Ich habe mir mal Ihre Unterlagen angeschaut.
Zunächst einmal - müssen diese ganzen Auslandsreisen wirklich sein. Tuen es nicht aus Videokonferenzen?
Und dann sehe ich hier einen Posten als Wirtschaftsminister - dabei haben sie kaum noch eine funktionierende Wirtschaft. Da frage ich mich natürlich - muss das sein?"
:mrgreen:
Hehe :D Traurig, aber irgendwie doch wieder wahr :D

Eisbär hat geschrieben:
Und dann sehe ich hier einen Posten als Wirtschaftsminister - dabei haben sie kaum noch eine funktionierende Wirtschaft. Da frage ich mich natürlich - muss das sein?"
In Island war Zwegat offenbar schon, dort möchte man nämlich das Verteidigungsministerium auflösen...
Tja... ich frage mich auch, warum Deutschland ne Bundeswehr braucht. Von Holland überfallen oder von Dänemark geplündert werden wir sicher nicht. Und für alles andere dürfen eh die Amis und die Briten ihren Hals riskieren...
von The Rock
#642395
Tja... ich frage mich auch, warum Deutschland ne Bundeswehr braucht. Von Holland überfallen oder von Dänemark geplündert werden wir sicher nicht. Und für alles andere dürfen eh die Amis und die Briten ihren Hals riskieren...
Aus dem selben Grund warum Linke und Rechte hier geduldet werden. Da gibts eben diese dummen Gesetze die einem Staat und dessen Bevölkerung solche Sachen durchlassen ;).

Mit einem Jahresbudget von unter 30 Milliarden und knappen 250 000 Arbeitslosen weniger, bin ich mit dem Bund ganz gut bedient, bedenkt man, dass wir Bürger den Staat jedes Jahr um mehrere Milliarden mehr prellen ;).
von Roman
#642396
Oder man streicht einfach ein paar Bundesländer, bzw. aus mehreren Bundesländern wird ein großes gemacht z. B. statt Sachsen und Sachsen-Anhalt gibt es Sachsen usw. ;)

Fordert zumindest der Struck, wie man z. B. hier lesen kann.

Das würde auch einiges an Geld sparen, da somit einige hunderte Abgeordnete weg fallen.
#642404
Roman hat geschrieben:Oder man streicht einfach ein paar Bundesländer, bzw. aus mehreren Bundesländern wird ein großes gemacht z. B. statt Sachsen und Sachsen-Anhalt gibt es Sachsen usw. ;)

Fordert zumindest der Struck, wie man z. B. hier lesen kann.

Das würde auch einiges an Geld sparen, da somit einige hunderte Abgeordnete weg fallen.

Zunächst mal ist das schon bei Berlin-Brandenburg gescheitert, des weiteren gibt es schon proteste wenn Dörfer oder Kreise eingemeidet werden und was noch viel wichtiger ist, es wird doch keiner den Ast absägen auf dem er sitzt? Abgeordnete einsparen, das wäre ja mal ganz was neues... unterm Stricht bringt das aber auch keine große Kostenersparnis.
Benutzeravatar
von Eisbär
#642556
@vicadict
Tja... ich frage mich auch, warum Deutschland ne Bundeswehr braucht. Von Holland überfallen oder von Dänemark geplündert werden wir sicher nicht. Und für alles andere dürfen eh die Amis und die Briten ihren Hals riskieren...
Nun, falls man hier in 10, 20 oder 30 Jahren aufgrund der ökonomischen, ökologischen und sozialen Realitäten von der Geldwirtsschaft in eine Tauschwirtschaft übergehen wollen wird, oder irgendwelchen anderen "Experimenten" zugeneigt sein sollte, wären einige andere Staaten, insbesondere die genannten, davon sicher nicht begeistert.
Bei wehrlosen Staaten hat das in der Vergangenheit dazu geführt das ebendiese im Zweifelsfall besetzt wurden.

Von daher denke ich das eine eigene (kampfstarke) Armee generell eine ganz vernünftige Sache ist.
Und ein potenziell verlängerter Arm der Diplomatie kann eigentlich auch nicht Schaden.

Die Bundeswehr gegen archaische Bergvölker im asiatischen Niemalsland einzusetzen um irgendwelche korrupten Dorfbürgermeister an der Macht zu halten, ist natürlich unsinn.

Aber wenn die ein oder andere Steueroase nicht so spurt wie man das gerne hätte, bitte, können sich unsere Fallschirmjäger darum kümmern...


Stern hat geschrieben: ...
SPD-Fraktionschef Peter Struck hat sich dafür ausgesprochen, im nächsten Jahrzehnt die Zahl der Bundesländer zu reduzieren. Das sei nötig für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands,
...
Oh, doch, so Zeitnah.
Da wird einem ja ganz schwindelig in was für ultrakurzen Zeiträumen Strucki denkt, wobei er sich dafür ja nur ausspricht...die SPD spricht sich ja für vieles aus um es dann wegen den bösen Sachzwängen ganz schnell wieder fallen zu lassen.
Man wollte letztes Jahr auch mal die Finanzmärkte an die Kette legen, nächstes Jahr vielleicht, wenn Herr Ackermann dann nichts dagegen hat.
Und dann wird man dem Volk stolz erklären man habe statt einer schnöden, rostigen Kette einen viel sicheren Zwinger gebaut, weltweit auf 149,4 Millionen km² Grundfläche errichtet - welch eine ordnungspolitische Leistung.

Das mit den Bundesländern könnte man natürlich auch sofort ändern, in BB regiert Platzeck, in Berlin Wowereit, Referundum machen lassen und anschließend die Regierung neu wählen lassen, innerhalb von 3 Monaten durchführbar.
Aber das will ja keiner.
Weswegen man auch nur darüber nachdenkt und nicht handelt.
von The Rock
#642666
Das mit den Bundesländern könnte man natürlich auch sofort ändern, in BB regiert Platzeck, in Berlin Wowereit, Referundum machen lassen und anschließend die Regierung neu wählen lassen, innerhalb von 3 Monaten durchführbar.
Aber das will ja keiner.
Weswegen man auch nur darüber nachdenkt und nicht handelt.
Ich wüsste allerdings nicht wozu das gut sein sollte? Abgesehen von Ersparnissen, die sicherlich nicht zur Staatspleite an sich führen würden, gehört das doch zu den deutschesten aller Dingen. Spart nicht bei mir, spart bei den anderen :-).

Mir wäre das zwar auch recht, aber was habe ich als BaWüler denn davon, wenn man Berlin, Bremen oder Hamburg einstampft? Wird zwar immer viel von Geld geredet, aber mal ehrlich. Davon sehen wir genauso wenig einen Cent wie Brandburg/Berlin usw. :-).
Benutzeravatar
von Maddi
#642693
Bundesländer zusammenlegen ist völliger Käse.

Im idealsten aller Fälle, sprich wenn die zusammenlegung handwerklich 1a abgewickelt wird, und auch alle das wirklich wollen und mit bzw. an einem Strang ziehen - ja dann würde man Einsparungen erzielen.

Bei dem was da aber alles zu Regeln wär, könnte genauso gut jedes Bundesland für sich mal gucken ob sie nicht effizienter arbeiten können. Dann würde man auch einsparen und müsste sich nicht mit einem solch bürokratischen Monsterprozess auseinandersetzen.
#642708
Da wird ja schon gespart. Alle Nase lang eine Gebietsreform um an der Verwaltung zu sparen.

Mit der nächsten Reform wird unsere Kreisstadt flächenmäßig größer als die Landeshauptstadt. Alles rundherum wird vom Dorf zum Ortsteil. Eigenständige Döfer gibts nur noch in den verbliebenen Verwaltungsgemeinschaften. Die sollen hier aber ebenfalls fallen und zu Einheitsgemeinden oder anderen Formen werden. Streitigkeiten um Mittel bleiben da natürlich nicht aus. Gespart wird kaum, nur die Wege zu Ämtern werden immer länger. Zuletzt hat man wieder Bürgerbüros eingerichtet. 60 km mit dem Bus, sind für ältere Leute eben doch nicht so optimal.

Nun stelle man sich mal eine Zwangsheirat zwischen Thrüringen Sachsen-Anhalt vor. Ich sehe da schon den Monsterlandkreis Harz-Saale-Unstrut kommen. Innerhalb riesen Einheitsgemeinden. Jeder fühlt sich vom anderen benachteiligt. Die Wege werden immer länger. Die Einsparungen dürften minimal sein. Dafür werden die diversen Streitigkeiten heftiger, Entscheidungen kommen noch zäher und die Wege werden länger und länger.

Das würde wirklich nur bei den Miniländern wie Hamburg, Bremen oder Berlin Sinn machen, die ohnehin nah beeinander liegen. Ansonsten gäbe das aber nur Chaos.