EDIT: Archer nachgetragen.
Jetzt hätte ich fast vergessen auch meinen Überblick zu posten. Das meiste hatte ich aber eh schon in anderen Threads geschrieben.
Modern Family
Trotz meiner seit dem ersten Trailer sehr hohen und durch die herausragenden Kritiken noch gestiegenen Erwartungen ist Modern Family auch für mich das bisherige Highlight der Network Season(Flash Forward noch nicht nicht gesehen). Die beste ABC Comedy seit dem (ähnlich aufgebauten) Sons of Daughters und allgemein der vielversprechendste Comedy Neustart seit ...hmm...HIMYM. Falls ich nichts vergessen habe, gab es in der Zeit dazwischen mit 30 Rock und Worst Week nur 2 neue Comedies, die mich voll überzeugt haben. 30 Rock war aber zu Beginn noch nicht so gut und bei Worst Week war abzusehen, dass das Konzept nicht lange funktioniert.
Bemerkenswert ist, dass es in dem großen Cast mit Al Bundys Latina Braut nur einen Charakter gibt, auf den ich lieber verzichten würde. Der Rest ist liebenswert chaotisch und nicht zu neurotisch. Herausragend bisher der jugendlich hippe Vater. Während mir Courtney Cox in Cougar Town wie eine 40-jährige Version von Elliot aus Scrubs vorkommt, ist Daddy Cool die Wiedergeburt von Michael Scott an der Heimatfront anstatt im Bürokleinkrieg. Im Gegensatz zu Amy Poehlers Charakter in Parks and Recreations wirkt es hier auch nicht wie ein Plagiat. Da sich die Charaktere auch noch in gut konstruierten Geschichten (obwohl ich von einem Twist wusste, hat mich die Enthüllung am Ende der Pilotfolge überrascht) wiederfinden und die 2 Folgen mehr Lacher als selbst die Auftaktfolgen von The Office zu bieten hatten, habe ich eigentlich nichts zu meckern. Pilot 9/10, Staffeldurchschnitt 8,5/10
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Archer". Wer Frisky Dingo und Sealab 2021 vom selben Macher kennt, weiß was ihn erwartet. Der Rest darf sich irgendwas zwischen dem geschmacklosen und eindeutig doppeldeutigem Anarchohumor von Drawn Together und der skurrillen Workplace Comedy von The Office vorstellen.
Oder wie es ein US-Reviewer schrieb:
http://www.nydailynews.com/entertainmen ... l_tv_.html
It has a little "Arrested Development" and a little of "The Office" and maybe some "Mad Men," including a sculpted lead character whose name is Sterling Archer.
Hier gibt es die ersten 2 Minuten zu sehen, aber die geben nur einen wagen Eindruck von der Richtung:
http://www.thrfeed.com/2009/07/fx-arche ... omedy.html
Fraglos werden viele Zuschauer überhaupt nichts mit dem Humor anfangen können, aber einen Test sollte es wert sein. Zumindest lernt man wie man keine Ameisen im Haus bekommt und das selbst nur die Spitze manchmal schon zu viel sein kann. :ugly:
Leider lief gestern nur die Pilotfolge (auf FX hinter dem Staffelauftakt von It's always sunny in Philadelphia). Wegen Verzögerungen in der Produktion startet sie regulär erst Anfang nächsten Jahres. 8,5-9/10
Cougar Town
Insgesamt fand ich den Auftakt vielversprechend und besser als Community oder gar den bei metacritic unverständlicherweise besser abschneidenden Rohrkrepierer Brothers, aber noch lange nicht auf Scrubs Niveau (apropos Scrubs. Courtney Cox ist wie eine 40-jährige Version von Elliot.). Allerdings wurden viele der besten Gags schon in den Promotrailern verbraten. So haben mich eigentlich nur Courtney Cox Kommentare über den alten Sack und die Szene, als sie den Plaketdieb wie ein verschrecktes Reh angesprochen haben, zum lachen gebracht. 7/10 Pilot und gesamt
Stargate Universe
Ich hab mir jetzt auch mal die Pilotdoppelfolge angesehen und war sehr angetan. Nicht ganz so düster wie ich es mir nach den Trailern erhofft hatte, aber doch deutlich besser als es die durchschnittlichen US-Kritiken befürchten ließen. Überwiegend ordentliche bis sehr gute Schauspieler, die interessante Charaktere spielen, über die man mehr erfahren möchte. Optisch und erzählerisch auf der Höhe der Zeit. Geringer Cheesefaktor. Eindeutig nicht your mother's Stargate.
Allerdings sagt die Pilotfolge recht wenig über die weitere Richtung und den Serienalltag aus. Bevor ich keine normalen Episoden gesehen habe, bleibe ich also noch leise skeptisch, ob Universe tatsächlich die erste Serie des Franchises wird, die mich dauerhaft als Zuschauer gewinnt. Die Hoffnung auf ein Battlestar light ist auf jeden Fall geweckt. 7,5/10
Glee bleibt für mich weiter die unterhaltsamste einstündige Network Show dieser Season (Flash Forward und Veteranen wie House habe ich allerdings auch noch nicht angefangen ..eigentlich überhaupt keine andere einstündige Serie ) und mit manchen Charakteren wie z.B. Sue werde ich jetzt erst richtig warm, aber die Musikeinlagen stören mich doch zunehmend. Die Auswahl ist einfach zu stark auf Black Music fixiert und das künstlich klingende und nicht lippensynchrone Playback bleibt ein Stimmungskiller. Gut gefallen hat mir in den letzten 3 Folgen eigentlich nur Sweet Caroline (mit was soll das gemischt gewesen sein?) und die Nummer von Bambi beim Hochzeitstanz war auch ok. Am besten ist die Serie eindeutig, wenn sie sich auf den Satireaspekt konzentriert und nur zum Schluß ein bißchen Schmalz aufträgt. 8,5 Pilot, Staffel 8/10
Bored to Death fand ich auch ganz nett. Noch nicht mehr, aber auch nicht im Sinne von der kleinen Schwester von Scheisse.
Positiv ist vor allem, dass es von der Atmosphäre und Erzählweise mal wieder eine Serie ist, die sich komplett von allen anderen Comedies und Dramedies unterscheidet und wie Hung in Richtung Indie Film geht. Der Cast ist sowieso klasse, aber ich hoffe das Danson und Galifianakis in Zukunft mehr Screentime erhalten. Schwartzman ist sympathisch schräg, aber nicht wirklich "haha" witzig.
Da es in fast allen Kritiken hieß, dass Bored to Death erst ab Folge 3 (mit Jim Jarmusch und Oliver Platt) richtig in Fahrt kommt und die erste Folge teilweise dem Seriennamen Ehre mache, bin ich guter Hoffnung, dass sie im Gegensatz zu Flight of the Conchords auch langfristig gute Unterhaltung bieten wird. 7/10, schaue ich wie alle Cable/Pay Tv Serien erst weiter, wenn die Staffel komplet ist.
The Vampire Diaries aka Twilight im Serienformat oder auch True Blood in Scheisse.
Die Pilotfolge war nicht ganz so schlimm wie befürchtet, aber halt auch nicht mehr als das, was man von einer Vampirserie auf The CW erwarten darf. Gelackte Schauspielerazubis dilettieren sich im Hormonrausch durch pausenlos waberndes Popgedudel, weitesgehend ironiefrei dargebotene Vampirklischees und einen billig manipulierenden wish-fulfillment Wust für pubertierende Mädchen. Immerhin hilft die Serie der Trockeneisindustrie wieder auf die Beine. So viel unrealistischen Kunstnebel habe ich seit Lesbian Vampire Killers nicht mehr gesehen.
Abgesehen davon, dass die Ausgangssituation interessanter als Melrose Place ist und das die Pilotfolge kaum gelangweilt hat, könnte ich gar nichts positives erwähnen, aber die zweite Episode werde ich mir wohl noch anschauen. Vielleicht hat Kevin Williamson ja noch eine interessantere Nebenstory versteckt. Kaum zu glauben wie tief die große weisse Hoffnung des Teenie-Horrors gefallen ist. Er hätte lieber so etwas wie Harper's Island schreiben sollen. 4/10, nach der zweiten Episode aufgehört
The Cleveland Show
Dieser Auftakt hat mich auch nicht grad überwältigt, aber ich denke die normalen Folgen werden sich stark von der Pilotfolge unterscheiden.
Family Guy und American Dad haben ja auch eine Weile gebraucht, um richtig in Fahrt zu kommen und sich gänzlich von Familencomedyklischees zu lösen. Die braven Ehefrauen und die Töchter fand ich z.B. in allen McFarlane Serien zu Beginn langweilig. Bis sie dann irgendwann fast genau so verückt wie der Rest der Sippe wurden. Entscheidend wird auch sein, ob es gelingt die Nebencharaktere interessanter zu machen. 6/10, Aufwärtstrend ist mittlerweile klar erkennbar
Melrose Place
Weil ich vorhatte alle Pilotfolgen zu sehen, konnte ich mir auch Melrose Place 2009 "nicht entgehen lassen". Das Fazit erfordert zum Glück nicht vieler Worte und ich hätte es auch ungesehen vorher geben können. Frei nach Stephen King: SSDY. Same shit, different year. 3,5/10 nach der Pilotfolge beendet
Accidentally on Purpose Pilot 5/10, Hat außer Jenna Elfman nichts zu bieten. Selbst die in Extras noch so überzeugende Ashley Jensen nervt hier nur. Knocked Up ohne Witz. nach 4 Folgen aufgehört
Hank 4/10, Kelsey Grammer ist immer noch Kelsey Grammer. Ohne die Autoren und den Supporting Cast von Frasier und Cheers ist das aber zu wenig. Schrecklich altbackene Laugh Track Sitcom. nach 3 Folgen aufgehört
Community Pilot 5-6/10, mittlerweile starker Aufwärtstrend
The Middle Erinnert in einigen Punkten stark an Malcolm Mittendrin (der jüngste Sohn ist sogar fast eine 1:1 Kopie von Stewie), aber anstatt einer Modernisierung ist diese Version deutlich verstaubter, einfallsloser und zahmer als das Vorbild. Dabei sind einige der Nebencharaktere sehr witzig (insbesondere die Loser-Tochter, der erwähnte Stewie Klon und Neil "Hausmeister" Flynn als Vater), aber leider ist die Mutter das klare Zentrum der Serie und die ist so normal und farblos, das sie wie in wie in der falschen Serie wirkt. 6/10, bei mir absetzungsgefährdet
White Collar
Seit Monk die erste Pilotfolge einer Serie des USA Network, die mir so gut gefallen hat, das ich vorerst weiter dranbleibe. Locker erzählt, sympathisch besetzt, erste Fährten für durchgehende Elemente sind gelegt. Auf einem weniger seichten Sender hätte man aus diesem "Catch me if you can" im Serienformat aber noch um einiges mehr herausholen können. 7/10
Mercy 3/10 Einfallsloser, schlecht besetzter und schrecklich lahmer Grey's Abklatsch. Nach der Pilotfolge beendet
The Forgotten 4/10, Christian Slater hat weiterhin kein Glück bei der Auswahl seiner Rollen. Nach der Pilotfolge vergessen.
Sons of Tucson 6/10 mehr als die Pilotfolge war noch nicht zu sehen.
Eastwick 3,5/10 Eher Desperate Witches als Adaption des Updike Romans bzw. Serienfassung des Nicholson Films.
Brothers 1,5/10 So einen Schrott hat C.C.H. Pounder nicht verdient(auch wenn Mackey wahrscheinlich anders darüber denken würde :ugly:). Hank wirkt wie aus einem anderen Jahrzehnt. Diese Black Comedy wie aus einem anderen Jahrhundert. Peinlich.
NCIS: Los Angeles 3/10 Ich hab keine Folge vom Original gesehen und beim Spin-Off wird die erste auch die letzte Episode bleiben.
The Good Wife
Vielversprechender Pilot um Julianna Margulies als betrogene Poltikergattin, die nach der Inhaftierung ihres Mannes wieder als Anwältin arbeitet. Ich befürchte aber, das es auf CBS zum typischen Gerichts Proedural verkommt und den interessanten Dramaplot nur am Rande abhandelt. Hätte z.B: auf Showtime großartig werden können. 7,5/10
Fehlen noch V, Flash Forward, Trauma, Three Rivers und TBL. Die beiden letzteren werde ich aber sicher nicht mehr anschauen.
Top 10 (nur Pilotfolgen)
1.Modern Family + Archer
3.Glee
4.Stargate Universe
5.Bored to Death
6.Cougartown
7.The Good Wife
8.White Collar
9.Community
9.Cleveland
9.The Middle
9.Sons of Tucson