The Girlfriend Experience -- Staffel 1
Das ist definitiv ein Produkt für's (US) Pay-TV und das nicht nur weil Riley Keough (Hey, die Enkelin des King of Rock 'n Roll!) in jeder Folge nackt zu sehen ist. Nein, die ganze Serie ist für ein Pay-TV-, also Nischen-, Publikum gemacht.
Das Format ist schon mal ungewöhnlich: Eine echte Dramaserie im Halbstundenformat. Wie schon zur Pilotfolge gesagt, das ist keine Sitcom und keine Dramedy.
Mit dem Format hatte ich keine Probleme. Mit der Präsentation jedoch schon. Man konnte vorher lesen, der Blick auf die Hauptfigur wäre ''neutral.'' Ich fand, der Blick auf die Hauptfigur und ihre Geschichte ist kalt und distanziert. Da kommt keine Empathie oder Sympathie auf -- jedenfalls nicht bei mir. Dadurch ging über weite Teile der Staffel viel Spannung verloren. Es gab nur zwei, drei Folgen wo ich richtig investiert war.
Dieses ''kalt'' wurde noch durch die Sets unterstrichen. Die Anwaltbüros, die Restaurants und vor allem die teuren Apartments: alle hochmodern, effizient, unpersönlich, ja steril.
Das zweite große Problem: Die Serie weiß nicht genau was sie sein will. Es fängt an mit der ''Escort Geschichte.'' Dann verschiebt sich der Fokus (etwa gegen Mitte der Staffel) und es wird hauptsächlich ein Legal Drama. Leider gibt es bei der zentralen Frage dieses Teils keine echte Auflösung (Warum sabotiert der Boss den Patentfall?). Fand ich blöd. Am Ende geht es dann wieder um das Escort Geschäft. (Ich hab mich die ganze Staffel lang gefragt, wie Christine es mit dem ganzen Bargeld und der Steuer macht :lol: ; wurde dann auch tatsächlich mal kurz angesprochen).
Wer auf Pay-TV Experimente und Nischenprodukte mit extremen Figuren (hab mich gefragt, ob Christine nicht leicht soziopathisch ist) steht (jeder hier weiß wer gemeint ist

), der sollte die Serie, die Staffel, mal testen. Man wird aber sehr schnell merken, ob's was für einen ist oder nicht (drei Eps sollten reichen).
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6/10