Nur mal ein Hinweis zu der Untertitel-Sache. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass der Mensch auf Grund seiner kognitiven Kapazitäten schwer zwei verschiedene Inputs für dieselbe Sinnesmodalität verarbeiten kann. Deshalb ist visuell (Bild) + visuell (Untertitel) generell visuell (Bild) + audio (Ton) unterlegen. Halte ich daher auch nicht für sinnvoll. Es fiel z. B. beim Fußball auf, als der Fernseher meines Vaters die ZDF-Untertitel anzeigte, dass den Leuten das eher auf die Nerven ging (wir wussten aber erst nicht, wie es abgestellt wird). Klar, hier bietet es auch keinen wirklichen Mehrwert für Menschen, die gut hören können, aber es lenkt vom Wesentlichen ab.
Ansonsten finde ich es auch Schwachsinn, zu behaupten, dass die Synchronisation besser sein kann als das Original. Das mag vielleicht für Originale zutreffen, die selbst schon schlecht sind, oder es gibt eben vereinzelte Stimmen, die in der Synchro charismatischer wirken (z. B. finde ich House auf Deutsch auch super, gucke die Serie aber generell nicht, nur als sie am Anfang in D rauskam). Aber der einzige Grund, warum man die Synchro einer Serie besser finden kann, ist Gewohnheit. Ich fand "Scrubs" am Anfang auch gewöhnungsbedürftig auf Englisch, habe die Serie aber erst dadurch richtig in mein Herz geschlossen, wohingegen ich sie vorher auf Deutsch nur nebenher gesehen habe.
Dann kann es auch einfach an unterschiedlichen Einstellungen liegen, mit denen man an eine Serie herangeht. Vielleicht ist man (zufälligerweise, meine ich) einfach aufgeschlossener oder besser gelaunt, während man die deutsche Version (wenn man sie nach der englischen ausprobiert) einer Serie gesehen hat, das hat auch einen Einfluss darauf, wie man die Serie empfindet. Das schiebt man dann eben auf die Tatsache, dass die Synchronisation "besser" ist.
Ich schaue generell keine Synchros mehr, da ich im Hinterkopf immer habe, wie es vielleicht im Original hätte heißen können. Es stört mich. Das heißt nicht, dass es keine "guten" Synchros geben kann, v.a. für Dramaserien, die nicht viel Wortwitz enthalten. Es kommt halt auch immer auf die Sprecher an. Und für Leute, die kein Englisch können oder es zumindest nicht so gut können, finde ich es in Ordnung. Ich würde jetzt meine Mutter nicht zwingen, Englisch zu lernen, damit sie gefälligst das englische Original sehen kann.

Sowas ist genauso schwachsinnig. Wenn die Synchronisation abgeschafft würde, würde es sicherlich einen ziemlichen Aufruhr geben. Und wenn für die kleine Gruppe an Leuten, die das nicht sehen wollen, eine Alternative zu teuer oder zu aufwändig oder blablabla ist, dann muss man halt auch damit leben können, dass diese sich andere Quellen suchen...
Zum eigentlichen Thema:
Die schlechteste Synchronisation, die ich jemals gesehen habe, was allerdings daran liegt, dass die Übersetzung ziemlicher Müll war und teilweise einfache Dinge falsch übersetzt hat, die man in der 9. oder 10. Klasse in Englisch lernt, war "McLeods Töchter". Habe da auch keine einzige Folge in Englisch gesehen, konnte mir aber immer selbst zusammenreimen, was es da hätte heißen müssen. Traurig, wenn man so wenig investiert. Da wurden teilweise sogar "false friends" falsch übersetzt, was wirklich jeder Übersetzer kennen sollte.
Ansonsten muss ich auch sagen, dass mir "Friends" überhaupt nicht mehr gefallen hat, als ich es auf Englisch kannte. Ich kann es bis heute nicht ansehen. Das lag teilweise natürlich an Übersetzungen, teilweise aber auch daran, dass ich das Gefühl hatte, die Sprecher bringen überhaupt nicht dieselbe Emotion rüber wie im Englischen. Wenn der im Original überrascht klingt und der in der Synchro genervt (nur jetzt mal ein überspitztes Beispiel), dann verfälscht das für mich die Serie und nervt mich. Anderen, mit denen ich "Friends" geschaut habe, sehen das genauso. Und darunter ist auch meine Tante, die ihre Crime-Serien eigentlich ausschließlich auf Deutsch guckt, "Monk" sogar deutlich lieber als im Original.
Ich erinnere mich auch bei den "Simpsons" und "Full House", dass teilweise unnötigerweise englische Markennamen oder Sendungstitel übersetzt wurden. Aber gut, das waren eben auch alte Folgen und früher hat man das halt so gemacht, um den Leuten nicht zu viel zuzumuten.
Da ich von den neueren Serien keine Synchros mehr gucke, kann ich dazu nicht wirklich was sagen. Aber was die alten angeht, gefielen mir wie gesagt "House" ganz gut, "Grey's Anatomy" fand ich auch immer okay und bei "Scrubs" gefällt mir z. B. auch Flachzange besser als Newbie und die Stimmen finde ich auch ganz gut. Das ändert aber nichts daran, dass ich es lieber im Original sehen, aber das ist Geschmackssache, denke ich. Das ändert wiederum nichts an meiner Auffassung, dass die Synchronisation einen Film oder eine Serie nicht "besser" machen kann.