#639618
Meine unmaßgebliche Meinung:

About Schmidt: Absolut langweiliger, weitgehend sinnloser Film, der zu Recht nichts abbekommen hat.

Fight Club: So der Bringer ist der ja auch nicht, weit überschätzt.

Memento: Solider Thriller, aber doch bitteschön keinen Oscar wert!?

Für den Rest würde ich sagen: Die Aufzählung passt. Aber bei einigen Filmen, die den Oscar dann doch erhalten haben, muss man sich ja auch wundern.
#639649
Sehe ich ähnlich. Ist oft Meinungssache.

Ich für meinen Teil finde es viel unverständlicher, das zum Beispiel 2001 nur einen Oscar erhalten hat, oder Taxi Driver keinen ... Aber so wird eben jeder für sich bei einem Film denke, warum da kein Oscar bei rumkam.
#639714
Ein sehr, sehr fragwürdiger Artikel. Wer entscheidet denn bitte, welcher Film zu "Unrecht" keinen Oscar bekommen hat? :shock:

In der Academy sind schließlich Experten am Werk. Ich als (im Vergleich dazu) Laie würde einen Teufel tun und mir anmaßen zu behaupten, der und der Film hätte Oscars gewinnen sollen... :lol: :roll:
#639719
Fight Club hatte einen verdient, definitiv. Fand ich sehr gut.
Memento hätte einen kriegen MÜSSEN, absolut genialer Film.
Und One Hour Photo finde ich auch ziemlich gut, ist aber wohl eher unbekannt.

Wenn ich sehe, was für Filme statt diesen drei schon Oscars bekommen haben, zweifel ich doch daran, dass da wirklich so große Experten sitzen. :roll:


Fohlen
#639746
Der Oscar ist nur eine von unzähligen sinnlosen Preisverleihungen dieser Erde! Welcher Film in den verschiedenen Kategorien nun der beste war ist rein subjektiv, und daher empfinde ich es als Schwachsinn, dass ein paar Leute daraus einen auswählen, der sich dann als "Bester Film 2009" betiteln darf. Deshalb interessiert mich diese Veranstaltung auch einen Dreck ...

Aber um zum Thread-Thema zu kommen:

About Schmidt: Nicht verdient, der Film war Müll
Fight Club: Sowas von nicht verdient, kein Film ist meiner Meinung nach mehr überbewertet als "Fight Club".
One Hour Photo: Sehr guter Film, hätte ruhig einen bekommen können.
#639821
Columbo hat geschrieben:Der Oscar ist nur eine von unzähligen sinnlosen Preisverleihungen dieser Erde!
Sinnlos?!? :lol: Das wird der ein oder andere (potenzielle) OSCAR-Gewinner aber ganz anders sehen! Diese Statue zu bekommen, ist die wohl beste "Referenz", die man als Schauspieler bekommen kann!
#639823
Hundejunge hat geschrieben:
Columbo hat geschrieben:Der Oscar ist nur eine von unzähligen sinnlosen Preisverleihungen dieser Erde!
Sinnlos?!? :lol: Das wird der ein oder andere (potenzielle) OSCAR-Gewinner aber ganz anders sehen! Diese Statue zu bekommen, ist die wohl beste "Referenz", die man als Schauspieler bekommen kann!
Trotzdem sinnlos in dem Sinne, dass sie eigentlich null Aussagekraft im Bezug auf objektiver Klasse hat :wink:

Wobei dann eigentlich in letzter Konsequenz viele, bzw. sehr sehr viele Preise dieser Welt in allen Farben und Formen unnütz sind... na ja...
#640074
Diese Statue zu bekommen, ist die wohl beste "Referenz", die man als Schauspieler bekommen kann!
Stimmt natürlich, dennoch halte ich es für Quatsch, wenn ein paar Leute den "Besten Film 2009" wählen dürfen, was macht das für einen Sinn? Hat doch jeder einen anderen Filmgeschmack, kann man doch nicht so pauschal sagen: Das ist offiziell der Beste Film in 2009 ...
#640103
Columbo hat geschrieben:
Diese Statue zu bekommen, ist die wohl beste "Referenz", die man als Schauspieler bekommen kann!
Stimmt natürlich, dennoch halte ich es für Quatsch, wenn ein paar Leute den "Besten Film 2009" wählen dürfen, was macht das für einen Sinn? Hat doch jeder einen anderen Filmgeschmack, kann man doch nicht so pauschal sagen: Das ist offiziell der Beste Film in 2009 ...
Das ist mal wieder so eine schwache Pauschalkritik. Erstmal sind das nicht "ein paar Leute" sondern rund 6000 Acadamymitglieder, die da die Nominierungen auswählen und abstimmen - das sind mehr Stimmen als bei vielen Publikumspreisen abgegeben werden. Und bei den Leuten handelt es sich noch dazu um die Besten ihres Faches im Bereich Film. Die haben also auch Ahnung von dem, was sie da bewerten, weil sie schon an etlichen Projekten gearbeitet haben und Erfahrung darin haben wann ein bestimmter Produktionsaspekt von überragender Güte ist.

Die die immer "Ist doch eh alles subjektiv und geschmackssache!" maulen würden auch ein Spitzenessen von einem Sternekoch wegschieben für ein McChicken Menü. Klar können sie der Meinung sein, dass das besser schmeckt. Muttis dürfen sich auch gerne die Wände mit Malstiftschmierereien ihres Kindes vollhängen und glauben das sei viel bessere Kunst als irgendwelcher Kubismus, mit dem sie eh noch nie was anfangen konnte. Ändert aber nichts dran, dass es gewisse allgemeingültige Qualitätsmerkmale an jeder Gattung von Kunst gibt, die eine große Mehrheit von Fachkennern ähnlich bewertet und gewichtet.

Ich finde Fight Club nach wie vor einen der besten Filme der letzten 10 Jahre und Memento geht sogar noch weit, weit darüber hinaus, weil es ein Meilenstein des Thrillergenres ist, das im Grunde die ganze filmische Postmoderne nochmal kompakt in sich verschließt. Aber beide Filme sind kein typisches Oscarmaterial. Die gehören in die Schiene bahnbrechender Indepententfilme wie Requiem for a Dream und Inland Empire oder gewagter Studioexperimente wie Sin City oder Being John Malkovich.

Bei den Oscars wird schon immer nur die Krönung des mitreißenden Gefühlskinos gesucht. So raue, harte, bittere und provokative Stoffe wie Fight Club sind da ebensowenig gefragt wie Filme, die dir vor Vertracktheit und Rafinesse erstmal Zöpfe in deine Hinrwindungen flechten und vor denen viele Zuschauer schnell kapitulieren. Was die Suchen sind Filme mit klar erkennbaren Heldenfiguren, die vor einem epischen Erzählrahmen von ihren Krisen geprüft werden: Titanic, Gladiator, Braveheart, Million Dollar Baby, A Beautiful Mind. Ein historisch realer Rahmen - am besten immer ein Krieg - mit Bezug auf die persönlichen Konflikte des Helden kommt dabei immer gut. Dann darf der Film sogar so langweilig sein wie Der Englische Patient. Wenn man die Trophäe unbedingt haben will wirft man noch unterdrückte Minderheiten in den Film, die leiden und anrühren können - am besten wenn es Juden sind.

Schaut man sich die Oscargewinner als bester Film der letzten 25 Jahre mal an, zeigt sich, dass es recht wenige Sparten sind, in die reinfallen:
Polizeithriller: The Departed, Das Schweigen der Lämmer
Drama um unterdrückte Minderheiten/Diskriminierung/Chancenungleichheit: LA Crash, Million Dollar Baby, Schindlers Liste, Miss Daisy und ihr Chauffeur
Schlachtenepos/Kriegsfilm: Herr der Ringe III, Braveheart, Gladiator, Platoon
Romanze als Gesellschaftsporträt einer Zeit: Shakespeare in Love, Titanic, Der Englische Patient
Satire als Gesellschaftsporträt einer Zeit: American Beauty, Chicago
Biopics und fiktive Geniegeschichten vor historischem Hintergrund: Forest Gump, A Beautiful Mind, Der Mit dem Wolf Tanzt, Rain Man, Der letzte Kaiser

Viele davon passen sogar in mehrere dieser Sparten oder sind eine Mischung daraus. Das soll auch nur eine kleine Verdeutlichung sein wie eng gesteckt eigentlich der Rahmen für einen Oscarfilm ist. Allzu große Ausbrecher gibt es aus diesem Muster kaum: No Country for Old Men war letztes Jahr schon ein großes Kuriosum und ebenso eine Ausnahme wie das doch sehr leichte und spaßige Musical Chicago. Der Rest zielt überwiegend in die gleiche Richtung und scheint in seiner Quersumme das darzustellen, was die Academy sucht. Die Filme, die hier als ungerechtfertigte Verlierer bejammert werden, sind zwar überwiegend herausragend gute Filme, manche deutlich besser als die, die ausgezeichnet wurden; aber sie sind eben nicht das typische Oscarmaterial.
#640107
RickyFitts hat geschrieben:
Columbo hat geschrieben:
Diese Statue zu bekommen, ist die wohl beste "Referenz", die man als Schauspieler bekommen kann!
Stimmt natürlich, dennoch halte ich es für Quatsch, wenn ein paar Leute den "Besten Film 2009" wählen dürfen, was macht das für einen Sinn? Hat doch jeder einen anderen Filmgeschmack, kann man doch nicht so pauschal sagen: Das ist offiziell der Beste Film in 2009 ...
Das ist mal wieder so eine schwache Pauschalkritik. Erstmal sind das nicht "ein paar Leute" sondern rund 6000 Acadamymitglieder, die da die Nominierungen auswählen und abstimmen - das sind mehr Stimmen als bei vielen Publikumspreisen abgegeben werden. Und bei den Leuten handelt es sich noch dazu um die Besten ihres Faches im Bereich Film. Die haben also auch Ahnung von dem, was sie da bewerten, weil sie schon an etlichen Projekten gearbeitet haben und Erfahrung darin haben wann ein bestimmter Produktionsaspekt von überragender Güte ist.
Die Gewinner können von mir aus auch von 20.000 Leuten ausgewählt werden, deshalb hat auch jeder einen anderen "Besten Film 2009". Genau deswegen finde ich diese Veranstaltungen sinnlos.
Die die immer "Ist doch eh alles subjektiv und geschmackssache!" maulen würden auch ein Spitzenessen von einem Sternekoch wegschieben für ein McChicken Menü. Klar können sie der Meinung sein, dass das besser schmeckt. Muttis dürfen sich auch gerne die Wände mit Malstiftschmierereien ihres Kindes vollhängen und glauben das sei viel bessere Kunst als irgendwelcher Kubismus, mit dem sie eh noch nie was anfangen konnte. Ändert aber nichts dran, dass es gewisse allgemeingültige Qualitätsmerkmale an jeder Gattung von Kunst gibt, die eine große Mehrheit von Fachkennern ähnlich bewertet und gewichtet.
Das mag bei Kategorien wie "Bestes Kostüm" etc. durchaus zutreffen, aber eben nicht bei Kategorien wie "Bester Film", weil bei dieser Angelegenheit, wie schon einmal erwähnt jeder seinen eigenen Favoriten hat, deshalb macht es meiner Meinung nach wenig Sinn, wenn 6.000 Leute ihren Besten Film wählen und das in einer großen Gala verkünden, das interessiert mich persönlich nicht. Wer sich für die Verleihung interessiert soll sie sich ansehen, aber ich finde sie eben einfach sinnlos.
#640109
Was Ricky noch vergessen hat, bzw. nicht deutlich genug herausstellte ist, dass bei den Nominierungen nur die Experten für das jeweilige Fach abstimmen, als Editor nominiert man den besten Schnitt, als Regisseur die beste Regie..., nur beim besten Film nominieren alle 6000 Mitglieder. Da das Gros aus Schauspielern besteht, haben es natürlich oft Filme leichter, die mit großen darstellerischen Leistungen aufwarten können und Filme die eher von den Effekten leben, haben es ungleich schwerer. Daher ist irgendwo auch Herr der Ringe ein Außenseiter gewesen.
Und da die Filmschaffenden dem Preis selbst so eine hohe Bedeutung beimessen, kann man ihn auch nicht als sinnlos bezeichnen. Anerkennung von der Konkurrenz ist doch durchaus etwas bemerkenswertes.
Man muss die Verleihung nicht mögen, dass ist Geschmackssache, aber große Bedeutung hat sie dennoch in der Filmbranche. Wie groß die Bedeutung ist, sieht man ja auch hier bei den Kritikern. Bei Golden Globe, BAFTA und co. meckern nicht so viele über die Bedeutungslosigkeit.
#640120
RickyFitts hat geschrieben: Die Filme, die hier als ungerechtfertigte Verlierer bejammert werden, sind zwar überwiegend herausragend gute Filme, manche deutlich besser als die, die ausgezeichnet wurden; aber sie sind eben nicht das typische Oscarmaterial.
Und genau das ist ja so schade an den Oscars, zumindest wenn es um die nicht-technischen Preise geht: Dort wird nicht das (so objektiv wie möglich beurteilt) beste aus der Filmwelt prämiert, sondern das beste aus einer gewissen Sparte von Hollywoodfilmen.

Dass die Oscars ihren Fokus auf die USA legen ist ja noch okay (die arme Acadamy kann ja nicht jeden Film der ganzen Welt sehen), und dass auch ein Mindestwert an Anspruch nötig ist um bei den "großen" Kategorien mitspielen zu dürfen ebenfalls (so gut eine reine Blödelkomödie auch sein mag, sie muss wahrlich keinen Oscar für den besten Film bekommen), doch ansonsten verrennt sich die Acadamy immer stärker in ihre kleine, wohlige Ecke.

Vor allem in den letzten Jahren scheint man sich, mit Ausnahme von "Der Herr der Ringe", sogar in dieser Ecke neue Grenzen zu setzen, indem man weder völlige Independentfilme (wie der von dir angesprochene "Requiem for a Dream"), noch große Blockbusterproduktionen (gemessen an Budget und Massenkompatibilität) zulässt. Das war knapp zehn Jahre früher noch ein wenig anders, und in den 80ern schaffte es sogar ein Indiana Jones in die Auswahl für die Hauptkategorie. Das ist heutzutage wohl undenkbar.
Nein, vergisst was ich da gesagt habe: Es ist heutzutage undenkbar. Man sieht es ja daran, dass "The Dark Knight" nicht nominiert wurde, dabei ist er ebenso ein Blockbuster wie Indy, nur dass Batman sogar Anspruch hat. Indy ist dagegen reines Spaßkino.

Das ist schonmal mein Hauptkritikpunkt an den (heutigen) Oscars - die Acadamy leidet zwar nicht (unbedingt) an Geschmacksverirrung, doch die Scheuklappen werden immer enger.

Es ist durchaus möglich auch außerhalb der Technikkategorien "gewisse allgemeingültige Qualitätsmerkmale" festzumachen (ein klein wenig Subjektivität lässt sich allerdings nie ausblenden), doch die Acadamy wendet diesen Maßstab mittlerweile an einem viel kleinerem Spektrum von Filmen an als noch in den 80ern.

Und um zurück zum Quotenmeterartikel zu kommen: Die meisten Beispiele hier sind wirklich ein wenig subjektiv. Das ist ja nicht zwangsweise etwas Übles, aber es wäre schon möglich und interessant zehn Beispiele für Filme zu finden, die gemeingültiger als ungerecht behandelt angesehen werden können.
Citizen Kane oder 2001 etwa. Bei solchen Fällen haben wir halt den Vorteil zu sehen, wie der Zahn der Zeit deren Konkurrenz zernagten und wie sehr diese Filme ihrer eigenen Zeit voraus waren. Oder auch obskure Regelfälle wie damals, als Tron für den Spezialeffekt-Oscar disqualifiziert wurde, weil er Computeranimation anwand.
(Gleichermaßen obskur ist, dass er für die besten Kostüme nominiert wurde. Ehrlich? Hallo?! Aber naja, das ist wohl wieder reine geschmackliche Kritik. Es sei denn die Begründung für die Nominierung war, dass man damals das Design als wegweisend erachtete - da hat der Lauf der Zeit was anderes erwiesen)

Solche Kritik empfinde ich nichtmal als unfair oder subjektiv, da sie ja aussagt, dass man rückblickend andere Entscheidungen naheliegender findet (und einem ggf. die geschichte Recht gibt). Ob man das nun als Fehlentscheidungen der Acadamy bezeichnet oder als vom heutigen Standpunkt aus gesehen zweifelhafte oder unverständliche Wahlen ist wiederum davon abhängig wie förmlich man so einen Artikel halten möchte. Meine Meinung: Ein wenig Koloration ist doch nicht schlecht. :wink:
#640170
Sid hat geschrieben:Vor allem in den letzten Jahren scheint man sich, mit Ausnahme von "Der Herr der Ringe", sogar in dieser Ecke neue Grenzen zu setzen, indem man weder völlige Independentfilme (wie der von dir angesprochene "Requiem for a Dream"), noch große Blockbusterproduktionen (gemessen an Budget und Massenkompatibilität) zulässt.
Wie gesagt, da ist es eben ein Nachteil, dass der Großteil der Academy aus Schauspielern besteht und die eher auf darstellerische Leistungen achten und weniger auf Bombast. Vorteil bei der Sache ist aber, dass so auch Nobodies wie Melissa Leo oder Richard Jenkins eine Chance auf eine Nominierung haben.