Shopaholic
Sehr viele Stars haben sich für die Rolle der Rebecca beworben, am Ende wurde Isla Fisher ausgewählt, nachdem Reese Witherspoon abgesagt hat, weil die Rolle ihrer Figur von “Natürlich Blond” zu ähnlich ist. Zum Glück, denn Isla Fisher ist einer der Hauptgründe wieso der Film für kurzweilige Unterhaltung sorgt.
P.J. Hogan hatte bisher keinen richtigen Hit, aber es gibt für alles ein erstes Mal, denn diese Komödie kam gut beim Publikm an. Hogan bietet einen amüsanten Blick in die Welt einer Kaufsüchtigen, voller Farbe und mit einer guten Dosis an Humor. Dennoch hat man alles schon einmal irgendwo gesehen. Das Drehbuch hätte so viel mehr werden können, doch die Geschichte ist wendungslos und alles ist ziemlich vorhersehbar.
Isla Fisher spielt Rebecca, in ihrem Leben dreht sich alles um Mode, Mode und Mode. Als sie in Gefahr gerät, in ihren Schulden zu versinken, bekommt sie einen Job. Sie muss für eine Finanzzeitschrift Artikel schreiben. Dumm nur, das sie keine Ahnung von Wirtschaft hat. Aber irgendwie kommen ihre Artikel auf der Welt sehr gut an. Isla Fisher ist wundervoll als Kaufsüchtige, mit ihrem Charme steckt sie alle an und hebt den Film etwas. Hugh Dancy verkörpert ihren Boss Luke Brandon, er ist überrascht von ihrer Arbeit und über seine Gefühle gegenüber ihr. Hugh Dancy erfüllt die Rolle des Love Interests mit Bravour. Krysten Ritter als ihre verrückte beste Freundin sorgt für die Lacher. Alle Nebenrollen sind prominent besetzt und machen ihren Job gut. John Goodman als Rebeccas Vater spielt hervorragend, erinnert an seine Rolle in “Roseanne”.
Für das weibliche Geschlecht gibt es hier viel zu sehen: Eine modische Frau erobert die Wirtschaft und trifft ihren Traummann! Die Männer sollten aber lieber die Finger davon lassen. Nach einem unterhaltsamen Beginn fängt der Film an, ins Mittelmaß abzurutschen, durch paar gelungene Gags wird der Film aber einigermaßen gerettet. Manche Slapstickeinlagen sind unterhaltsam. Leider gibt es auch oft langatmige Szenen, und die unoriginelle Story zahlt seinen Preis, man hat alles schon einmal irgendwo gesehen, und da es auch keine netten Wendungen gibt langweilt man sich schnell in diesem Märchen. Auch die ganze rosige Welt war nicht meins. Die Optik stimmt hier, dank Bruckheimer, der mit von der Partie ist. Aber nur Fans von schönen Kleidern wird diese Optik gefallen. Die kleine Kritik an die Top-Manager hat mir aber gefallen. Alles in allem ein durchschnittliches Großstadtmärchen.
5/10
Blind Side
Ich bin ja ein großer Fan von Sportdramoletten, die Mischung aus Sport und emotionalen Momenten zieht bei mir immer, weswegen ich Filme wie “Gegen jede Regel” liebe. “Blind Side” ist ein weiteres Sportdrama, das zwar keine originelle Story zu bieten hat, aber die Umsetzung dafür toll ist. Noch ein Sportdrama, der zu meinen Favoriten gehört.
John Lee Hancock hatte vor diesem Film keinen großen Durchbruch, aber seit diesem Drama sollte man ihn auf der Rechnung haben. Außerdem kennt er sich mit Sportdramen aus, siehe “Die Entscheidung – Eine wahre Geschichte”. Die Inszenierung ist sehr bodenständig, und er beweist ein Gespür für die ruhigen Töne. Das Drehbuch von ihm gewinnt sicherlich keinen Originalitätspreis, aber trotzdem ist die Geschichte packend, und die Dialoge überzeugen auch.
Sandra Bullock spielt Leigh Anne Tuohy, eine religiöse Republikanerin, die alles im Leben besitzt: Eine schöne Familie, tolles Haus und einen guten Job. Als sie aber Michael auf der Straße findet, nimmt sie ihn auf und das ist der Beginn einer wunderbaren Geschichte. Sandra Bullocks stärkste Rolle bisher in ihrer Karriere, zurecht den Oscar und Golden Globe gewonnen. Michael Oher, gespielt von Quinton Aaron, lebt alleine auf der Straße, seine Mutter kümmert sich nicht um ihn und hat nur Drogen im Kopf. Mit der Begegnung von Leigh Anne ändert sich sein komplettes Leben. Quinton Aaron spielt toll, mit seiner zurückhaltenden Art trifft er genau den richtigen Ton. Die Nebendarsteller machen ihren Job auch gut, insbesondere der kleine S.J., der hier für die Lacher sorgt.
Wer ein originelles Sportdrama sehen will der ist hier definitiv falsch. Nichts an dem Film ist innovativ, aber das muss es auch nicht sein. Die Geschichte ist packend genug und dafür braucht es keine neuen Ideen, wenn die Umsetzung stimmt, wie hier. Man fiebert mit Michael mit denn es ensteht eine Bindung zu ihm, man fühlt mit ihm mit und sein Schicksal geht einem nahe. Die Story ist einfühlsam und unaufgeregt erzählt, ebenso gefällt mir hier die Sozialkritik. Die wenigen Footballszenen die es gibt sind auch gut inszeniert. Nicht nur die Hauptcharaktere sind hier toll, auch die Nebendarsteller, allen voran die Familie, sorgt für schöne Momente. Football steht im Hintergrund, die Beziehung zwischen Leigh Anne und Michael im Vordergrung. Sei es der kleine S.J., der sich mit Michael anfreundet oder Collins, die langsam aber sicher Michael auch ins Herz schließt. Alles in allem ein starkes Sportdrama mit starken Darstellern.
8/10