Inception
Christopher Nolan gehört zu den klügsten Köpfen Hollywoods, der seine Ideen auch durchsetzt. Nachdem er “Batman” neues Leben eingehaucht hat, will er mit seinem neuen Film “Inception” das Gehirn der Zuschauer herausfordern. Denn wer hier nicht aufpasst, der hat schon verloren. Ein komplexer, intelligenter Thriller, der auf hohem Niveau unterhält.
Nachdem Riesenerfolg von “TDK” fügt Nolan einen weiteren erfolgreichen Film in seine Sammlung hinzu. Diesmal beschäftigt er sich mit Bewusstsein und Träumen von Menschen. Nolan bietet hier Blockbusterkino vom feinsten, aber mit Anspruch, was man in letzter Zeit von Blockbustern in Hollywood nicht erwarten kann. Die Inszenierung dabei ist großartig, die Actionszenen toll gefilmt, und ein so komplexes Thema so unterhaltsam darzustellen kann nur ein Nolan. Auch die Idee stammt von ihm, und auf solch eine Idee kann auch nur ein Nolan kommen. Das Drehbuch ist höchst clever geschrieben, sehr interessantes Thema. Ein Heist-Movie mit Psychoelemente zu verknüpfen ist ihm super gelungen.
Leonardo DiCaprio spielt Dom Cobb, er hat sich auf “Inception” spezialisiert. Dabei stiehlt er seinen Opfern Ideen aus dem Bewusstsein oder pflanzt auch Ideen in das Bewusstsein, was aber nicht gerade legal ist. Cobb will nur noch einen Coup durchführen, damit er am Ende bei seinen Kindern sein kann. Der ist aber sehr schwierig umzusetzen. DiCaprio spielt dabei wie immer sehr gut, und kann seinem eher selbstbewussten Charakter eine gefühlvolle, weiche Seite geben. Joseph Gordon-Levitt ist Arthur, Cobbs Partner bei den Coups. Auch er ist in dem Plan involviert und ist ein cleverer Bursche. JGL macht seinen Job sehr gut, und verbucht auch Lacher, was dem Film Abwechslung verleiht. Tom Hardy spielt Eames und ist dabei sehr präsent in jeder Szene. Ellen Page hat auch ihre Momente als Traumarchitektin. Alle anderen, wie zum Beispiel Murphy oder Cotillard überzeugen auch.
“Inception” war DER Kinosommerfilm 2010, denn er beinhaltet wirklich alles: Spannung, Action, Gefühl, Psycho-Elemente und eine atemberaubende Optik. Kameramann Wally Pfister präsentiert uns unglaubliche Bilder, die einen vom Hocker schauen. Die Träume sind super fotografiert und sehen sehr realistisch aus. Die Geschichte ist sehr komplex und originell gestaltet, dabei wird das Gehirn angestrengt, denn wenn man auch nur einmal nicht aufpasst kommt man gar nicht mehr mit. Der Film nimmt sich viel Zeit, den Zuschauer in die Story einzuführen, dabei wird es aber nie langweilig. Der Coup ist klasse inszeniert, vom Anfang bis Ende ist man gefesselt. Dabei ist die Planentwicklung sehr interessant, weil man sieht wie alles gemacht wird. Man vergisst aber auch nicht die Charaktere. Cobbs Vergangenheit ist interessant gestaltet sowie die Sache mit seiner Frau und den Kindern, man fühlt mit ihm mit. Insgesamt gesehen ist “Inception” ein genialer Film von einem genialen Mann und super Darstellern.
10/10
Crazy, Stupid, Love.
Heutzutage ist es ziemlich schwierig, kreative Komödien aus Hollywood zu finden. “Crazy, Stupid, Love.” ist eine Ausnahme. Lasst euch nicht vom Titel abschrecken, der “Eat, Pray, Love” ähnelt, denn der Film ist im Gegensatz zu Julia Roberts’ Selbstfindungstrip sehr unterhaltsam und beweist viel Gefühl. Und mit dem Duo Carrell/Gosling hat man einen Volltreffer gelandet.
Glenn Ficarra und John Requa haben auf dem Regiestuhl Platz genommen. Beide haben Erfahrungen mit Komödien, zusammen drehten sie vor zwei Jahren “I Love You Phillip Morris”. Jetzt sind die beiden vereint und inszenieren mit viel Humor und Gespür für Gefühle eine tolle Komödie über erwachsene Menschen, die eine Entscheidung treffen müssen. Dieser Film gehört definitiv zu den besten Komödien der letzten Jahre. Dan Fogelman hat schon viele Drehbücher geschrieben, allesamt für Animationen. Mit diesem Skript wird er definitiv alle Bosse aufmerksam machen. Das Drehbuch strömt nur von guten Ideen, lustigen Dialogen und Charakteren, mit denen man mitfühlen kann.
Steve Carrell spielt Cal Weaver, seine Ehe steht vor dem Aus, als seine Frau zugibt, mit einem anderen Mann geschlafen zu haben. Als er seine Frust wegtrinkt, trifft er auf den Womanizer Jacob, mit dem er eine Persönlichkeitskur durchführt. Schon bald ist er der größte Aufreißer. Steve Carrell überzeugt als Loser und Womanizer, und mit Ryan Gosling bildet er ein komisches Duo. Ryan Gosling verkörpert Jacob, der Cals Coach ist und ihm alle möglichen Tipps in Sachen Frauen gibt. Währenddessen verliebt er sich in ein Mädchen und muss seine Prioritäten ändern. Ryan Gosling kann auch lockere Rollen spielen, hier kann er sein komödiantisches Talent zeigen. Julianne Moore und Emma Stone können zwar nicht ihr ganzes Talent aufzeigen, können aber auch überzeugen. Vorallem Stone/Gosling und Moore/Carrell haben eine tolle Chemie miteinander.
“Crazy, Stupid, Love.” ist die beste Komödie in diesem Sommer. Dieser Film besitzt alles was eine tolle Komödie ausmacht: Viel Humor, liebenswürdige Charaktere und eine gute Dosis Gefühl. Das Duo Gosling/Carrell ist genial, das Casting hat hier gute Arbeit geleistet. Seine Tipps an Cal sind sehr unterhaltsam, ebenso Cals Ausführung. Seine erste Braut, die er abgeschleppt hat (Marisa Tomei), war total lustig. Aber auch auf der emotionale Seite wird hier viel geboten: Jacobs erste Liebe, die sich als Tochter von Cal entpuppt, Cals Versuch seine Ehe zu retten und die erste Liebe seines Sohnes. Und dann gibt es wiederum die unerfüllte Liebe der Nachhilfelehrerin, die in Cal verliebt ist. Die Macher haben die witzigen Momente schön mit den gefühlvollen verknüpft. Das Ende ist sehr überraschend, hat mir aber total gut gefallen, denn alle Konflikte treffen hier aufeinander mit einem schönen Twist. Aber mit bisschen nachdenken wäre man darauf schon gekommen. Zwar gibt es auch in diesem Film alle Klischees der RomCom, doch man spielt mit ihnen. Die Message des Films kommt an, und so erfährt jeder Zuschauer, das es sich lohnt um die Liebe zu kämpfen.
8,5/10




