- Fr 12. Okt 2007, 21:12
#379175
Schnee, der auf Zedern fällt
Warum nur ist es so schwer, das Visuelle auch mit dem vorantreiben der Handlung zu verbinden? Regisseure verlieren sich oft darin, die Kamera zu sehr schwenken zu lassen und somit ihr Hauptaugenmerk aus der Linse zu verlieren. Der Zuschaue, wir, stehen dann mit offenem Mund da. Zum einen, weil die Kulisse, die Landschaft, das Drumherum zum Staunen einlädt, aber die Handlung auch dermaßen in die Länge gezogen wird, dass einem im negativen Sinne die Sprache verschlägt. Scott Hicks scheint einer jener Sorte zu sein. Im Grunde brauchen wir nämlich kein Wort über die Arbeit seines Kameramanns zu verlieren. Sie ist perfekt, geradezu ein Bindungsglied zwischen dem „davor“ und dem „dahinter“. Nur leider schafft es Hicks nicht dies richtig auszunutzen. Er verlässt sich zu sehr auf die Bilder. Die Vorlagen bekommt er, aber er macht sie nicht rein. Vielleicht hat er sich auch zu viel zugemutet. Es ist kein klassischer Roman den er verfilmt. Es ist eine Geschichte mit vielen Gesichtern. Krieg, Liebe, Gerechtigkeit, Hass, Vorurteile und eine Prise Justiz. Dadurch versucht er in den zwei Stunden alles unterzubringen. Es misslingt ihm. Schade. Die Geschichte des Ishmael, geradezu von tragender Wichtigkeit, wird nicht genug hervorgehoben. Seine Motive sind klar, seine Taten indes nicht. Wunderbar seine/ihre Vergangenheit, schwach die Gegenwart. Es kann also kein Zufall sein, dass gerade die Bewältigung der Vergangenheit mit zu den besten eingefangenen Bildern des Films gehören (in der auch Hicks gute Arbeit leistet), die Gegenwart hingegen blutleer wirkt. Umso mehr bedauerlich, weil alle Akteure Glanzleistungen abliefern, die besser hätten honoriert werden können.
Warum nur ist es so schwer, das Visuelle auch mit dem vorantreiben der Handlung zu verbinden? Regisseure verlieren sich oft darin, die Kamera zu sehr schwenken zu lassen und somit ihr Hauptaugenmerk aus der Linse zu verlieren. Der Zuschaue, wir, stehen dann mit offenem Mund da. Zum einen, weil die Kulisse, die Landschaft, das Drumherum zum Staunen einlädt, aber die Handlung auch dermaßen in die Länge gezogen wird, dass einem im negativen Sinne die Sprache verschlägt. Scott Hicks scheint einer jener Sorte zu sein. Im Grunde brauchen wir nämlich kein Wort über die Arbeit seines Kameramanns zu verlieren. Sie ist perfekt, geradezu ein Bindungsglied zwischen dem „davor“ und dem „dahinter“. Nur leider schafft es Hicks nicht dies richtig auszunutzen. Er verlässt sich zu sehr auf die Bilder. Die Vorlagen bekommt er, aber er macht sie nicht rein. Vielleicht hat er sich auch zu viel zugemutet. Es ist kein klassischer Roman den er verfilmt. Es ist eine Geschichte mit vielen Gesichtern. Krieg, Liebe, Gerechtigkeit, Hass, Vorurteile und eine Prise Justiz. Dadurch versucht er in den zwei Stunden alles unterzubringen. Es misslingt ihm. Schade. Die Geschichte des Ishmael, geradezu von tragender Wichtigkeit, wird nicht genug hervorgehoben. Seine Motive sind klar, seine Taten indes nicht. Wunderbar seine/ihre Vergangenheit, schwach die Gegenwart. Es kann also kein Zufall sein, dass gerade die Bewältigung der Vergangenheit mit zu den besten eingefangenen Bildern des Films gehören (in der auch Hicks gute Arbeit leistet), die Gegenwart hingegen blutleer wirkt. Umso mehr bedauerlich, weil alle Akteure Glanzleistungen abliefern, die besser hätten honoriert werden können.