- Di 19. Mai 2009, 17:19
#676127
Star Trek
Nie auch nur einen Fuß in dieses Universum zu setzen sah ich immer als logisch. Teile, Ausschnitte, Konzept hielten mich davon ab, Gefühl für Star Trek zu zeigen, eine Serie, deren öder Hintergrund und uninteressante Schauspieler nie Anklang bei mir fanden. Da ich aber unbedingt das Kino meines Vertrauens aufsuchen wollte und Chemie mir vehement auf den Keks ging bildete Star Trek XI neben Illuminati die einzige Möglichkeit. Da mich die Trailer von Star Trek jedoch mehr ansprachen traf es diese Welt, die gekennzeichnet ist von einer Überdosis an lückenhafter Story und verflucht viel Witz. Die nebenbei eingestreuten Aliens, sowie einige der Charaktere und ihre Überzeichnung (Die möglicherweise schon immer vorhanden war, kann ich nicht bezeugen) wirken zumeist schlicht leicht lächerlich und bringen viel zum Lachen, insofern es sich nicht um Trekkies handelt, die in jenen Szenen vielleicht eher mit multiplen Orgasmen beglückt werden. Ich kann hier keine Reden schwingen, von wegen Star Trek sei zurück und das in guter Form, eben nicht oder anderes. Ich sehe diesen Film als einen Film, der als Science Fiction Movie wunderbar funktioniert, da er kurzweilige Action, Weltraumschlachten und überaus geniale Effekte enthält. Auch die Hauptcharaktere gefielen mir zumeist, z.B. Kirk, McCoy oder Uhura. Spock ging mir zumeist mit seinem Gatz über Logik und Gefühle auf den Keks, was aber auszuhalten ist, während Chekov lächerlich und Sulu unnötigt ist. Das größte Manko neben den Storyfehlern ist wohl Nero, ein völlig blasser Gegenspieler, dessen Rache durch die Zeitverschiebung sowieso völlig hirnrissig ist, da sein beschissener Planet in dieser Zeitperiode ja noch existiert. Eric Bana, den man kaum erkannte hat es jedenfalls nicht vollbracht, das vorhandene Potential, des von Rache angetriebenen Nero auszuschöpfen. Insgesamt hat der Film wohl auf mich keineswegs so gewirkt, wie er sollte oder wie ich hoffte. Aber unterhalten hat er mich dennoch verdammt gut, wenn näher betrachtet dennoch nur 6/10 Punkten erübrigt werden können.
Todeszug nach Yuma
Ein durchweg guter Western, was vor allem den genialen Schauspielern Christian Bale und Russel Crowe zu verdanken ist, die einfach gut spielen und zwischen denen eine gewisse Chemie zu finden ist, die die Geschichte ja auch erfordert. Große Worte oder wahrlich große Action Sequenzen sind hier nicht vorhanden, es bleibt wohl eine kleine Charakterstudie, angesiedelt in der Cowboy Szenerie, in der Bales Charakter den von Crowe, der einen genialen und gerissenen Outlaw darstellt in den 3:10 Uhr Zug nach Yuma ins Gefängnis setzen soll. Leider kommt die zuerst angelegte Entwicklung der Personen letzendlich doch zu kurz, da viel Wert auf das Empfinden und die Thematik des Bösen und Guten gelegt wird. An sich bleibt der Film jedoch konstant unterhaltend und bietet nette Szenen, vor allem durch eine tolle Kameraführung bedingt. Lediglich das Ende bereitet mir Kopfschmerzen. Es ist unglaublich vorhersehbar und ja, es ist verdammt cool, aber es bleibt einfach unfassbar unrealistisch und wirft eigentlich den gesamten Charakter Crowes über den Haufen. Lässt sich natürlich verkraften, vor allem durch das Unhappy End in seiner Essenz, aber man fragt sich doch: Wieso jetzt genau . . . ? 7/10
Garden State
Die ersten 15 Minuten sind gut. Sie ziehen mich nicht mit, nein, aber sie sind keineswegs uninteressant und führen den Charakter von Large wunderbar ein in diese verrückte Welt, die nicht für ihn gemacht ist. Nun ist er zurück in seiner Heimat New Jersey und nun beginnt dieser geile Film, den einerseits die verrückten, coolen Charaktere und andererseits deren ebenso abgedrehten Erlebnisse und Dialoge ausmachen. Geschrieben und gedreht von Zach Braff, nun, ich hatte einiges erwartet, Gutes, aber diese wundervolle Zeichnung der Geschichte eines verstörten, einsamen Typen, bisher ständig unter dem Einfluss von Medikamten, mit seinen Problemen und seiner Wut, der eine optimistische, durchgeknallte Frau kennenlernt und seine Zeit sowohl mit ihr als auch mit seinen alten Bekannten verbringt, von denen einer beispielsweise durch die Erfindung eines lautlosen Klettverschluss zum Millionär geworden ist und nun in einer leerstehenden Villa haust, war dann eben doch viel besser als gedacht. Immer wieder trifft man mit Large irre Leute und damit auf das Leben, das er so hasst und das er seit über 7 Jahren vernachlässigt hat. Zurück geworfen in eine Welt, in der ihm nicht viel Halt bietet. Eine Geschichte, die mich zum Nachdenken angeregt hat. Eine geile Geschichte. 9/10