#1545423
Die Bundesliga bei prime video: Und schon ist das Trio beisammen

Das Internet-Warenhaus hat am Montagabend erstmals ein Bundesliga-Spiel live im Fernsehen gezeigt. Das hatte ziemlich viel mit Eurosport zu tun – auf ganz verschiedenen Wegen. Welche ersten Fußspuren prime video auf diesem Feld hinterlassen hat und wieso diese Übertragung bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) in Frankfurt ein doppeltes Ass im Ärmel ist …

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von Blue7
#1545424
Ich sehe diese Übertragung, welche garantiert nicht erst Mittags entschieden wurde als überraschend an. Das Studio, die vielen Interviews, Organisatiorisches mit Reporter vor Stadion machste nicht erst in paar Stunden. Das muss schon länger unter Dach und Fach gewesen sein.
Für mich kam es eher so rüber. Hey DFL hier ist Amazon. Schaut mal so könnte eurer Fussball bei uns aussehen. Gute Vor- und Nachberichterstattung. Top vorbereitet und wir erreichen über sehr viele Geräte auf allen Streaminggeräten/Devices die Zuschauer/Fans
Kurz gesagt. Ich sah diese Übertragung eher als Bewerbungsvideo bei der DFL an als hey wir wollen Fussball zeigen. Schließlich werden die Rechte der kommenden Saisonen ab 2021 schon in 2-3 Wochen ausgeschrieben.

Ein Faden beigeschmackt empfinde ich aber dennoch aus Sicht der DFL. Man hat bis gestern Mittag immer wieder DAZN als guten Partner, zuverlässigen Partner und Zahlungsbereiten Partner öffentlich immer wieder in Interviews und Pressemeldungen erwähnt. Dann DAZN die Rechte geben und zugleich einem größere Zahlungsfähigen Anbieter auch das Spiel zuspielen als nicht die feine Art.
DAZN zahlen lassen und zugleich von jemand anderem auch nochmal Kohle einnehmen.
Der große Verlierer war gestern garantiert DAZN, da doch einige "kostenlos" bei Prime Video das Spiel sahen las doch sein DAZN Account wieder zu reaktivieren oder ein Abo abzuschließen. Ich denke viele werden jetzt erst mal zögerlich abwarten, ob Amazon nicht auch am Wochenende wieder mal Bundesliga zeigen darf neben DAZN und sich somit 12€ spart.

Ps.: Kurze Eigenwerbung für Prine Music und dortige Fussball-Liveübertragungen gab es.
Sollte Amazon tatsächlich sich im Juni ein Paket schnappen kann ich mir Werbung auch bei Prime VIdeo vorstellen. Sowas wird sich Amazon nicht entgehen lassen.
#1545428
Man kann natürlich nur Mutmaßen, aber ich gehe davon aus dass auch Dazn da ein par Euros Entschädigung gesehen hat. Gehe auch nicht davon aus dass die gerade dick Kohle machen, es läuft ja nix. Wer schließt schon für 12€ für ein Spiel seines Vereins (zumal es ja Geisterspiele sind) ein Abo ab? Ein Radio dürfte zur Zeit sogar fast genauso gut sein, so gut wie man die Spieler schimpfen hört. :D

Daher vorstellbar dass Amazon auch nächste Woche überträgt und das jetzt ein Probelauf war.
Jedenfalls wird Amazon das auch schon ein par Tage vorher gewusst haben. Man wird alles vorbereitet haben da man sich sicher war, es hat dann vielleicht nur das finale "go" gefehlt.
Würde allerdings wetten dass nächste Woche sogar wieder beide übertragen. Dazn damit man halt irgendwas hat für seine Jahreskunden und Amazon kommt es ja nicht auf Dazn an. Die wollen ihr Prime verkaufen.

Fand es übrigens gut gemacht. Da kann ich mich an Europa League Studio-Moderationen bei Sky erinnern wo vieles daneben ging bei der Moderatorin, die hier hats gut gemacht. Aber die macht das ja auch schon ein bissel.

Ich bin ja super gespannt was in 5 Wochen passiert.
Dazn und Entertain können wohl noch am ehesten ohne die Buli leben. Rechne daher doch mit Amazon und Sky.
#1545430
Ich habe mir die erste halbe Stunde ebenfalls angeschaut und muss sagen, dass es "OK" war. Es ist jetzt keine typische Sky-Produktion - aber in meinem Umfeld höre ich sowieso immer, dass es den Zuschauern schlichtweg egal ist. Hauptsache billig und Fußball live. Ob die DFL Szenen zensiert oder PR-Funk sendet, ist meinem Umfeld doch egal. Aber wir sollten mal überlegen, wie es weiter geht, wenn die neue Rechteausschreibung kommt. Wenn Amazon das eine oder andere Paket kauft (wieso auch immer, ich komm beim Konsumieren von Serien überhaupt nicht nach), könnte das Sky langfristig gefährlich werden. Wer zahlt denn solche Summen in Zukunft? Könnte die Liga dann 2025 böse auf die Nase fallen? Schon jetzt sieht man ja, wie sich Discovery unbedingt rauswinden will.

Wer kommt denn in fünf Jahren ernsthaft für die Rechte in Betracht? Sky, Telekom (aber der 5G-Aufbau ist eigentlich wichtiger), Amazon und Co? Wenn Amazon jetzt aber attraktive Pakete wegkauft und Sky Abos verliert, wer weiß, wie viel die dann noch investieren können? Und wenn Amazon alle Konkurrenten ausgeschaltet haben, können sie der Liga dann die Preise diktieren. Optimismus sieht für mich eigentlich gerade anders aus. DAZN hat vor Kurzem ohnehin angekündigt, dass sie etwas sparen müssen und der Liga nichts vorschießen wollten. Da sitzen scheinbar die Milliarden auch nicht mehr so locker.
#1545437
Realistisch gesehen kommen durchaus noch andere in Betracht - die Telekom ja erneut. Finanzstark (die dürften sich um die Milliarde pro Jahr nicht kümmern, immerhin akquirieren sie damit ja nicht nur EntertainTV Verträge sondern auch Internet- und Mobilfunkverträge, für die ist das eigentlich ein brillantes Geschäftsmodell) und nicht auf die Einnahmen angewiesen, dazu ist es eine Werbemaßnahme sondergleichen.
Dazu (das hat Vodafone glaub ich nicht) hat man ja die Verbreitung per Satellit.

Sky hat natürlich ein Problem. Völlig abhängig. Daher fraglich wie lange das so gut geht. Amazon und in 5 Jahren vielleicht auch der Telekom dürfte es ja nicht primär um die Erlöse aus der Bundesliga gehen, sondern um die Zahl der Kunden.
Die dürften auch beide gut zusammen funktionieren, immerhin schließt man seinen Internetvertrag ja sowieso ab.
Also können auch beide etwas mehr bezahlen, da sie es nicht im Verkauf wieder preislich decken müssen.
Sky könnte damit tatsächlich bald Geschichte sein, wäre ich auch nicht traurig drum.

Aber dass Amazon dann die Preise diktiert glaube ich nicht. Es wird ja weiterhin Dienste wie Dazn geben die einen Teil erstehen können, ansonsten wird wohl der Free TV Anteil erhöht und lässt Privatsender und ÖRR mitbieten um kleine Pakete.
Und es wird weiterhin die Telekom geben.
Und es braucht ja weiterhin die Ausstrahlung per Satellit und im normalen TV. Gehe nicht davon aus dass es der Liga in 5 Jahren reicht wenn es über eine App auf dem Smart TV ausgestrahlt wird.
#1545447
Wolfsgesicht hat geschrieben: Di 19. Mai 2020, 19:56 Realistisch gesehen kommen durchaus noch andere in Betracht - die Telekom ja erneut. Finanzstark (die dürften sich um die Milliarde pro Jahr nicht kümmern, immerhin akquirieren sie damit ja nicht nur EntertainTV Verträge sondern auch Internet- und Mobilfunkverträge, für die ist das eigentlich ein brillantes Geschäftsmodell) und nicht auf die Einnahmen angewiesen, dazu ist es eine Werbemaßnahme sondergleichen.
Dazu (das hat Vodafone glaub ich nicht) hat man ja die Verbreitung per Satellit.
Die Telekom hat eigentlich gerade vor wieder T-Mobile USA zu schlucken, weil das Geschäft sich so prächtig entwickelt. Gleichzeitig würde sie langfristig erfolgreicher fahren, wenn sie ProSiebenSat.1, Mediaset und noch einen französischen Sender kauft, um ein Gegengewicht zu Netflix zu etablieren. Sportrechte hast du einmal und sie verpuffen. Die DFL bietet nicht mal - im Gegensatz wie die Premier League - Best-Of-Clips an, die du mal zwischen zwei Übertragungen zeigen kannst. Mit Mobilfunk verdienst du einfach besser und mehr und außerdem könntest du mit 5G die Festnetzanschlüsse überflüssig machen, indem du nur noch Sim-Karten verkaufst. Das MUSS Priorität haben. Damit kann man massiv Kosten senken.
Sky hat natürlich ein Problem. Völlig abhängig. Daher fraglich wie lange das so gut geht. Amazon und in 5 Jahren vielleicht auch der Telekom dürfte es ja nicht primär um die Erlöse aus der Bundesliga gehen, sondern um die Zahl der Kunden.
Sky sollte Peacock einführen und schleunigst noch die gesamte Warner-Bibliothek an Serien zukaufen. Showtime und HBO ist zwar fein, aber die breite Masse schaut nunmal die 0815-Serien.
Die dürften auch beide gut zusammen funktionieren, immerhin schließt man seinen Internetvertrag ja sowieso ab.
Also können auch beide etwas mehr bezahlen, da sie es nicht im Verkauf wieder preislich decken müssen.
Sky könnte damit tatsächlich bald Geschichte sein, wäre ich auch nicht traurig drum.
Sky hätte Vodafone Kabel Deutschland wegschnappen können.
Aber dass Amazon dann die Preise diktiert glaube ich nicht. Es wird ja weiterhin Dienste wie Dazn geben die einen Teil erstehen können, ansonsten wird wohl der Free TV Anteil erhöht und lässt Privatsender und ÖRR mitbieten um kleine Pakete.
Und es wird weiterhin die Telekom geben.
Und es braucht ja weiterhin die Ausstrahlung per Satellit und im normalen TV. Gehe nicht davon aus dass es der Liga in 5 Jahren reicht wenn es über eine App auf dem Smart TV ausgestrahlt wird.
Wir werden sehen. Eigentlich ist es wahnsinnig, in diese Sportrechte zu investieren.
#1545451
Wahnsinnig jetzt nicht. Für Pay TV oder Streamingdienste aber schon irgendwo ein wenig, für Free TV ergibt es aber durchaus Sinn sich kleine Rechte zu sichern, immerhin wird es live gesehen und man kann Programmhinweise einbauen.

Aber stimmt schon. Sky oder Dazn werden damit kein Geld verdienen, sie schaffen einzig Jobs über den Zeitraum von 4 Jahren. Der Profit der entsteht dürfte relativ klein sein und damit ist die langfristige Existenz nicht gesichert. Man bräuchte ein Portfolio von Serien UND Sport, was einzig Sky aufbieten kann, aber da auch fast ausschließlich über Lizenzen.

Bei der Telekom sehe ich es wieder etwas anders. Sie lebt ja von Verträgen die abgeschlossen werden, und da ist selbst ein kurzfristiges Produkt wie die Bundesliga etwas was Kundschaft zieht und hält. Ähnlich wie bei Amazon, wo die Rechte-Vermarktung auch eher zweitrangig wäre, da man damit das Brot und Butter Geschäft stärken mag. Es ist halt etwas was die Konkurrenz nicht hat und sie ist nicht davon abhängig die Lizenzen zu halten. Am Ende kann man sein Entertain Angebot etablieren und die Kunden die man durch die Sportlizenzen gewonnen hat könnten bleiben wenn sie zufrieden sind. Es ist ja nichts wo (wie bei Sky) dann alle direkt kündigen wenn das Sport-Produkt fehlt.
Denke mal die Telekom ist da niemand der ein Angebot wie Netflix betreiben muss, finde hier die Sportlizenzen sogar passender. Immerhin kann man sowas wie Netflix alle par Monate mal wieder kündigen und ein anderes Angebot buchen. Da ist ein 24 (bzw. 12-) Monats Vertrag nicht die passende Kombination. Bei Sport hingegen ist man ja das ganze Jahr dabei.

Wobei es der Telekom jetzt nicht schaden würde mit einem Kauf von ProSiebenSat1 sich Lizenzen zu sichern, sich die Produktionsfirmen zu sichern und alles was an Infrastruktur dahinter steckt. Find ich sehr verwunderlich warum man als Telekommunikationsunternehmen nicht auch Sender betreibt. Ist irgendwo naheliegend.
Wobei es dir vermutlich noch um andere Dinge geht.
Aber bei der Wahl ob man für 4 Milliarden € sich für 4 Jahre eine Mehrzahl an Bundesliga Rechten sichert oder noch was drauflegt und sich 3 Sendergruppen kauft...wüsste nicht was da jetzt besser funktioniert.

Ein Gegengewicht zu Netflix dürfte schwer werden, immerhin zieht ja fast jedes Studio den eigenen Streamingdienst hoch und behält die Rechte. Kann da natürlich sein dass man trotzdem ein par Lizenzen verteilen wird, am Ende lebt aber auch Netflix langfristig nur von den eigenen Serien. Da müsste die Telekom nachlegen.
Wäre natürlich toll für ProSieben wenn das übergeordnete Unternehmen viele Lizenzen holt und eigene Serien beauftragt und man dann als Free-TV Erstverwerter schöne Sachen zeigen darf.
#1545456
Wolfsgesicht hat geschrieben: Mi 20. Mai 2020, 12:13 Wahnsinnig jetzt nicht. Für Pay TV oder Streamingdienste aber schon irgendwo ein wenig, für Free TV ergibt es aber durchaus Sinn sich kleine Rechte zu sichern, immerhin wird es live gesehen und man kann Programmhinweise einbauen.

Aber stimmt schon. Sky oder Dazn werden damit kein Geld verdienen, sie schaffen einzig Jobs über den Zeitraum von 4 Jahren. Der Profit der entsteht dürfte relativ klein sein und damit ist die langfristige Existenz nicht gesichert. Man bräuchte ein Portfolio von Serien UND Sport, was einzig Sky aufbieten kann, aber da auch fast ausschließlich über Lizenzen.
Das versucht man ja jetzt halbherzig mit den Sky Studios.
Bei der Telekom sehe ich es wieder etwas anders. Sie lebt ja von Verträgen die abgeschlossen werden, und da ist selbst ein kurzfristiges Produkt wie die Bundesliga etwas was Kundschaft zieht und hält. Ähnlich wie bei Amazon, wo die Rechte-Vermarktung auch eher zweitrangig wäre, da man damit das Brot und Butter Geschäft stärken mag. Es ist halt etwas was die Konkurrenz nicht hat und sie ist nicht davon abhängig die Lizenzen zu halten. Am Ende kann man sein Entertain Angebot etablieren und die Kunden die man durch die Sportlizenzen gewonnen hat könnten bleiben wenn sie zufrieden sind. Es ist ja nichts wo (wie bei Sky) dann alle direkt kündigen wenn das Sport-Produkt fehlt.
Denke mal die Telekom ist da niemand der ein Angebot wie Netflix betreiben muss, finde hier die Sportlizenzen sogar passender. Immerhin kann man sowas wie Netflix alle par Monate mal wieder kündigen und ein anderes Angebot buchen. Da ist ein 24 (bzw. 12-) Monats Vertrag nicht die passende Kombination. Bei Sport hingegen ist man ja das ganze Jahr dabei.
Volle Zustimmung. Aber selbst bei der EM will man ja wieder einen Teil verkaufen statt ALLE zu Entertain zu holen.
Wobei es der Telekom jetzt nicht schaden würde mit einem Kauf von ProSiebenSat1 sich Lizenzen zu sichern, sich die Produktionsfirmen zu sichern und alles was an Infrastruktur dahinter steckt. Find ich sehr verwunderlich warum man als Telekommunikationsunternehmen nicht auch Sender betreibt. Ist irgendwo naheliegend.
Wobei es dir vermutlich noch um andere Dinge geht.
Aber bei der Wahl ob man für 4 Milliarden € sich für 4 Jahre eine Mehrzahl an Bundesliga Rechten sichert oder noch was drauflegt und sich 3 Sendergruppen kauft...wüsste nicht was da jetzt besser funktioniert.
AT&T hat ja Warner, Comcast NBC und Warner Cable gehört ja auch noch zu Warner.
Ein Gegengewicht zu Netflix dürfte schwer werden, immerhin zieht ja fast jedes Studio den eigenen Streamingdienst hoch und behält die Rechte. Kann da natürlich sein dass man trotzdem ein par Lizenzen verteilen wird, am Ende lebt aber auch Netflix langfristig nur von den eigenen Serien. Da müsste die Telekom nachlegen.
Wäre natürlich toll für ProSieben wenn das übergeordnete Unternehmen viele Lizenzen holt und eigene Serien beauftragt und man dann als Free-TV Erstverwerter schöne Sachen zeigen darf.
Weiß ich nicht. Ich glaube einfach, dass man da einfach auch mal junge talentierte Leute braucht, die wirklich Bock auf die Sache haben. "How to get sell drugs online (fast)", "into the night" sind jetzt zwei produktionen, die abseits von hollywood hätten produziert werden können. Solange aber bei deutschen Sendern aber ewige Diskussionen (ähnlich wie damals bei Lost als die Statue sechs statt vier Zehen haben sollte), toben sich die Künstler lieber in der Nische aus.

Seit fünf Jahren reden wir jetzt darüber, dass ProSiebenSat.1 eine Alternative zur US-Ware benötigt - es hat sich aber seither nichts geändert. Sämtliche Sender - mit Ausnahme von Sat.1 - bestreiten das gesamte Tagesprogramm mit Fremdinhalten. Es wird ja noch nicht mal versucht, die ollen Kamellen wiederzuverwerten. Man kann über die schlechten Quoten von "Jenny" bei RTL reden, aber das Ding ist abfinanziert und spült bei jeder Wiederholung Geld rein. Langfristig sollte ProSiebenSat.1 mal alles zu Sat.1 und ProSieben fusionieren, um gegen Netflix & Co bestehen zu können.
#1545464
Fabian hat geschrieben: Mi 20. Mai 2020, 13:11 Das versucht man ja jetzt halbherzig mit den Sky Studios.
Deswegen ja auch das "fast ausschließlich". :D Man setzt dort aber sicherlich zu viel auf die Qualität der Produktion und ist damit zu teuer. Die ganzen Netflix Erfolgsserien sind ja häufig billiger und deutlich sympathischer.
Sowas wie "Der Pass" mag toll sein, habs aber nie geschaut. Es wirkt mir einfach unsympathisch und mit zu viel Geld aufgeblasen.

Fabian hat geschrieben: Mi 20. Mai 2020, 13:11 Volle Zustimmung. Aber selbst bei der EM will man ja wieder einen Teil verkaufen statt ALLE zu Entertain zu holen.
Macht für mich aber Sinn. Für einen einmonatigen Wettbewerb wechselt sicherlich nicht jeder seinen Anschluss, bucht aber vielleicht das Entertain "Ticket". Und da wird es sicherlich auch Vorgaben geben dass das Ding nicht ganz im Pay TV verschwindet. Ist ja bei deutschen Spielen so.

Fabian hat geschrieben: Mi 20. Mai 2020, 13:11 AT&T hat ja Warner, Comcast NBC und Warner Cable gehört ja auch noch zu Warner.
Und HBO gehört auch zu Warner.

Fabian hat geschrieben: Mi 20. Mai 2020, 13:11 Weiß ich nicht. Ich glaube einfach, dass man da einfach auch mal junge talentierte Leute braucht, die wirklich Bock auf die Sache haben. "How to get sell drugs online (fast)", "into the night" sind jetzt zwei produktionen, die abseits von hollywood hätten produziert werden können. Solange aber bei deutschen Sendern aber ewige Diskussionen (ähnlich wie damals bei Lost als die Statue sechs statt vier Zehen haben sollte), toben sich die Künstler lieber in der Nische aus.

Seit fünf Jahren reden wir jetzt darüber, dass ProSiebenSat.1 eine Alternative zur US-Ware benötigt - es hat sich aber seither nichts geändert. Sämtliche Sender - mit Ausnahme von Sat.1 - bestreiten das gesamte Tagesprogramm mit Fremdinhalten. Es wird ja noch nicht mal versucht, die ollen Kamellen wiederzuverwerten. Man kann über die schlechten Quoten von "Jenny" bei RTL reden, aber das Ding ist abfinanziert und spült bei jeder Wiederholung Geld rein. Langfristig sollte ProSiebenSat.1 mal alles zu Sat.1 und ProSieben fusionieren, um gegen Netflix & Co bestehen zu können.
Ja, ja und nochmal ja.
Ist aber fraglich wie groß der Spielraum bei ProSiebenSat1 da ist. Immerhin schrumpfen die Einnahmen aus der TV Werbung weiter und damit macht es ja auch Sinn fürs gute Ergebnis Sachen immer und immer wieder zu wiederholen anstatt eigene Sachen zu produzieren. Eigens produzierte Sachen müssen ja durchaus ein Erfolg werden. Wenn Serien wie Check Check oder Frau Jordan weniger ziehen als die 30. Wiederholung von Big Bang dann gibts auch keinen Grund das Konzept zu ändern. Kann man jetzt nur hoffen dass man bei Joyn einen langen Atem hat was die Originals angeht. "9 Tage wach" wurde ja flott durchgewunken und wenn sich das so beibehält dann ists ja gut. Nur man müsste noch deutlich mehr produzieren als jetzt schon und auch mal einen Glücksgriff landen - und es für den internationalen Markt produzieren. Sowas wie Check Check ist halt deutsch pur. Das kriegste nicht exportiert.
Da wird man aber wohl nüchtern wirtschaften und weiter günstige Comedy und Shows liefern, das wars dann auch. Denke nicht dass man eine große Serienoffensive starten wird, damit macht man sich kurz- und mittelfristig sein Ergebnis kaputt.

Was das angeht wäre die Telekom wohl tatsächlich ein Segen fürs deutsche Serienportfolio wenn man dann die Serien für Entertain - und damit als Argument für einen Telekom Vertrag - produzieren würde. Käme jedenfalls günstiger als 4 Milliarden für 4 Jahre Bundesliga und könnte einen ähnlichen aber langfristigeren Kunden-Werbungs-Effekt haben.
Produziert man in den USA, in GB und Deutschland verschiedene Stoffe und packts in Entertain rein. Warum sollte das, was für Amazon funktioniert, nicht auch bei einem Mobilfunkanbieter funktionieren.

Da würde ich aber fast eher den ÖRR in die Pflicht nehmen auch mal den Rahmen für mutigeres zu schaffen. Ist ja jetzt nicht so als wäre der Weg vom ZDF zur bildundtonfabrik so lang gewesen dass man "How to sell Drugs online (fast)" nicht auf den Tisch hatte. Kann mir das jedenfalls nicht vorstellen dass die Serie beim ZDF nicht vorgestellt wurde.

Ist sowas wie die ganzen Sub- und Pay-TV Sender bei ProSiebenSat1 eigentlich profitabel?
Dort laufen am Ende ja auch nur Wiederholungen. Die sind dadurch ja günstig und spielen Werbeeinnahmen ein. Gleichzeitig frag ich mich ja ob das einen ganzen Sender tragen kann...
#1545467
Wolfsgesicht hat geschrieben: Mi 20. Mai 2020, 14:48
Fabian hat geschrieben: Mi 20. Mai 2020, 13:11 Das versucht man ja jetzt halbherzig mit den Sky Studios.
Deswegen ja auch das "fast ausschließlich". :D Man setzt dort aber sicherlich zu viel auf die Qualität der Produktion und ist damit zu teuer. Die ganzen Netflix Erfolgsserien sind ja häufig billiger und deutlich sympathischer.
Sowas wie "Der Pass" mag toll sein, habs aber nie geschaut. Es wirkt mir einfach unsympathisch und mit zu viel Geld aufgeblasen.
Mein Vater, außerhalb der Zielgruppe, findet die Serien alle toll. Ist genau die Zielgruppe. Inhaltlich top. Aber es gibt halt nichts für junge Leute.
Ist aber fraglich wie groß der Spielraum bei ProSiebenSat1 da ist. Immerhin schrumpfen die Einnahmen aus der TV Werbung weiter und damit macht es ja auch Sinn fürs gute Ergebnis Sachen immer und immer wieder zu wiederholen anstatt eigene Sachen zu produzieren. Eigens produzierte Sachen müssen ja durchaus ein Erfolg werden. Wenn Serien wie Check Check oder Frau Jordan weniger ziehen als die 30. Wiederholung von Big Bang dann gibts auch keinen Grund das Konzept zu ändern.
Früher hat man - um Serien zu etablieren - einfach die Folgen endlos zwischen einer Sitcom wiederholt. Wer schaltet denn am Nachmittag wirklich ab, wenn er auf die nächste Episode von "Big Bang" wartet? Da kannst man selbst "Check Check" noch dermaßen mästen, dass jeder Bauer neidisch wird.
Kann man jetzt nur hoffen dass man bei Joyn einen langen Atem hat was die Originals angeht.
Die sprechen mich gar nicht an.
"9 Tage wach" wurde ja flott durchgewunken und wenn sich das so beibehält dann ists ja gut. Nur man müsste noch deutlich mehr produzieren als jetzt schon und auch mal einen Glücksgriff landen - und es für den internationalen Markt produzieren. Sowas wie Check Check ist halt deutsch pur. Das kriegste nicht exportiert.
Das ist schon richtig, aber du kannst mehrere europäische Versionen drehen.
Da wird man aber wohl nüchtern wirtschaften und weiter günstige Comedy und Shows liefern, das wars dann auch. Denke nicht dass man eine große Serienoffensive starten wird, damit macht man sich kurz- und mittelfristig sein Ergebnis kaputt.
"günstige Comedy und Shows". Also das Günstige floppt doch total? Die Joko und Klaas Shows sind aufwändig produziert, die kann man eben auch mal schnell bei YouTube anschauen. Wobei man die ganzen YouTube-Clips auch bei Joyn zusätzlich reinstecken muss. Discovery und ProSieben müssen sich bei Joyn trennen. Für JoynPlus+ 6,99€ da bleibt für beide doch nichts übrig.
Was das angeht wäre die Telekom wohl tatsächlich ein Segen fürs deutsche Serienportfolio wenn man dann die Serien für Entertain - und damit als Argument für einen Telekom Vertrag - produzieren würde. Käme jedenfalls günstiger als 4 Milliarden für 4 Jahre Bundesliga und könnte einen ähnlichen aber langfristigeren Kunden-Werbungs-Effekt haben.
Produziert man in den USA, in GB und Deutschland verschiedene Stoffe und packts in Entertain rein. Warum sollte das, was für Amazon funktioniert, nicht auch bei einem Mobilfunkanbieter funktionieren.
Theoretisch ja.
Da würde ich aber fast eher den ÖRR in die Pflicht nehmen auch mal den Rahmen für mutigeres zu schaffen. Ist ja jetzt nicht so als wäre der Weg vom ZDF zur bildundtonfabrik so lang gewesen dass man "How to sell Drugs online (fast)" nicht auf den Tisch hatte. Kann mir das jedenfalls nicht vorstellen dass die Serie beim ZDF nicht vorgestellt wurde.
Tja, für das ZDF war es wohl nicht genug Krimi genug und für die ARD wohl nicht zu sozialkritisch.
Ist sowas wie die ganzen Sub- und Pay-TV Sender bei ProSiebenSat1 eigentlich proitabel?
Dort laufen am Ende ja auch nur Wiederholungen. Die sind dadurch ja günstig und spielen Werbeeinnahmen ein. Gleichzeitig frag ich mich ja ob das einen ganzen Sender tragen kann...
Ich glaube, dass man in den vergangenen Jahrzehnten ein perfektes System an Verträgen geschlossen hat, dass man die Ware auf den Nebenkanälen so günstig verschleudern kann. Aber jetzt mal ehrlich: Wer spricht schon im Freundeskreis, dass man eine Serie bei Sat.1 Emotions anschaut oder wer hat schon mal eine Doku bei Kabel Eins Doku empfohlen? Diese kleinen Minisender schaden doch eher den großen Stationen.