Mittlerweile habe ich mir auch die ganze dritte Staffel angesehen und zum Ende muss ich leider doch ein paar Kritikpunkte an der Staffel nennen. Die letzten 4 Folgen der Staffel waren wirklich nicht mehr das Wahre und irgendwie hat man in den Folgen das Gefühl, dass J.J. kaum mehr beteilligt war. So schlecht, dass die letzten 4 Folgen den Gesamteindruck der sonst wirklich herausragend guten Staffel mindern, waren die Folgen zwar doch nicht, aber irgendwie wurde in den letzten Folgen meine Vorfreude auf eine vierte Staffel schon etwas geschmälert. Aber gehen wir die ganze Staffel mal im Einzelnen durch:
ACHTUNG: SPOILER BIS EINSCHLIEßLICH DEM FINALE DER DRITTEN STAFFEL. 
[spoil]Die Folgen 1- 11 der dritten Staffel gehören schlichtweg zu den besten Folgen, die "Alias" je hatte. Da besteht kein Zweifel. Sydneys verzweifelte Suche herauszufinden, was mit ihr in den 2 Jahren passiert ist und was ist mit ihrer zweiten Identität "Julia Thorne" auf sich gehört, hatte alles, was man sich von einer guten, innovativen, spannenden Action-Serie verspricht. Es war spannend, düster, voller überraschender Wendungen und Experimente (Folge 9 als Beispiel für ein Experiment). Auch die Auflösung war sehr zufriedenstellend. Als alles aufgelöst wurde, hat man sich dann doch irgendwie gewünscht, dass die ganze Geschichte erst etwas später aufgelöst worden wäre, zumal man irgendwie die klare Richtung, in welche sich die Story am Ende entwickeln sollte, irgendwie etwas aus den Augen verloren hat, weil die wesentliche Story in welche die dritte Staffel gestartet ist, ja aufgelöst war. Nach der 11. Folge geht "Alias" erstmal wieder auf ein recht normales Niveau zurück, was allerdings verglichen mit anderen Serien immer noch auf einem sehr hohen Niveau ist und man steigert sich sogar bis Folge 18 leicht.
Bis zur 18. Folge haben mich nur kleine Punkte an der Staffel gestört, die ich den Autoren auch sonst nicht wirklich übel genommen hätte. Zu diesen Punkten zählt, dass man Lauren (Melissa George) zu einer der bösen gemacht. Eine Wendung, die nicht wirklich überraschend kam. Man konnte sich am Anfang schon sicher sein, dass man Lauren am Ende der Staffel wohl wieder aus der Serie schreiben würde, um die Sydney/Vaughn-Shipper zufrieden zu stellen und so konnte man eigentlich von Anfang an fest davon ausgehen, dass sie sich irgendwie als eine der Bösen herausstellen wird, wenn man die Denkweise von J.J. und seinen Autoren kennt. Aber damit konnte ich mich dann teilweise doch abfinden, weil man dadurch auch mal eine etwas andere schauspielerische Seite von Melissa George zu sehen bekam und sie damit auch mehr in die Handlung mitinvolviert war. Punkt Nr. 2, der mich in den Folgen 12-18 gestört hat, das war die Beziehung zwischen Sloane und Dr. Barnett. Die Beziehung kommt für mich aus heiterem Himmel und passt nicht wirklich zusammen. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Chemie zwischen den beiden Schauspielern nicht so stimmt und man es den beiden deswegen nicht abnimmt. Für mich hat das nur so ausgesehen, dass man nach irgendeinen Grund gesucht hat, um Barnett aus der Kiste der wiederkehrenden Charaktere auszukramen. Aber auch das hätte ich den Autoren noch nicht wirklich übel genommen. Punkt Nr. 3 ist die Enthüllung der Affäre zwischen Irina und Sloane. Ja. Das ist eine der Handlungsstränge, die ich absolut nicht leiden kann. Aber gut, mit der Aussicht darauf, dass Sydney vielleicht Sloanes Tochter sein könnte, sah das Ganze dann doch irgendwie noch recht interessant aus, zumal sich zwischen Sydney, Jack und Sloane dann zusätzlich noch eine interessante Dynamik hätte entwickeln können, welche die schon ohnehin recht komplexe Beziehung unter den drei Charakteren noch komplizierter macht. Also habe ich diese Idee der Autoren auch noch recht akzeptiert, auch wenn eine Affäre zwischen Irina und Sloane für mich auch nicht richtig ins Geschehen passt und die Begründung der Autoren, dass es in Irinas Lügenspiel von damals gepasst hat auch als lächerlich empfunden habe.
Okay, alle diese Punkte habe ich noch akzeptiert und habe darüber hinweg geschaut. Ab Folge 19 beginnt die Serie allerdings nachzulassen. Die ganze Suche um den Passenger und die ganze Rambaldi-Geschichte war verwirrendes Durcheinander und die Tatsache, dass Sydney eine Schwester hat, gefällt mir auch nicht und wirkt viel zu konstruiert, um den Familienstammbaum der Bristow-Familie noch komplizierter zu machen. Davon abgesehen kann ich Nadia schon jetzt irgendwie nicht leiden. Die Figur scheint mir überstürzt entwickelt und die Idee, dass Rambaldi in ihrer DNA diesen Code versteckt hat, der zu ihn führt, finde ich total lächerlich. Vom Spannungsfaktor her waren die Folgen natürlich gut und sie sind daher auch nicht wirklich überragend schlecht, aber die Ideen, welche hinter den Folgen stehen, die gefallen mir nicht und es wirkte einfach zu "konstruiert" und zu "over the top", selbst für ALIAS.
Aber auch mit den Folgen hätte ich noch leben können, wäre da nicht das wirklich schwache Staffelfinale. Von ein paar gut gesetzen Überraschungen mal abgesehen, geht es im Finale hauptsächlich darum Lauren den Gar auszumachen. Bei Vaughn konnte ich das ja noch verstehen, vielleicht auch noch bei Jack, dass er sich durch Lauren an Irina rächen wollte, warum aber Sydney sich am Ende zu Vaughn's Rächerin aufmacht, will mir nicht in den Kopf. Meiner Ansicht nach geht sie die ganze Geschichte kaum was an. Wenn jemand das Recht hat Lauren zu töten, dann ist es Vaughn, aber nicht sie. Außerdem fand ich die Gummi-Verkleidung, die Lauren und Sydney verwendet haben, um vorzutäuschen die jeweils andere Person zu sein,  lächerlich und bescheuert. Dieser Trick war wirklich das allerletzte und billig dazu. Auch Laurens Tod regt mich am Ende der Staffel irgendwie auf. Es war zwar klar, dass sie irgendwie verschwinden würde, aber ich hatte mir dann doch gewünscht, dass sie der Serie irgendwie erhalten bleibt. Zumal ich die Art wie sie umgebracht wurde (mehrere Schüsse) viel zu sehr für eine Wiederholung vom letzten Season Finale halte, bei dem Evil Francie ja dreimal angeschossen wurde. Ebenfalls recht billig im Finale kommt die ganze Syd/Vaughn-Wiedervereinigungskiste daher. Schon in den Folgen 12-18 hat mich der ganze Syd/Vaughn-Shipper-Story-Kram genervt, aber das Finale hat dem wirklich die Krone aufgesetzt. Kaum ist Lauren tot, da müssen sie auch wieder knutschen. Das wirkte kitschig, aufgesetzt und vollkommen fehl am Platze. Und auch der "Cliffhanger" der Staffel ist recht billig. Syd liest irgendwelche Papiere aus dem Schließfach, heult und Jack kommt rein "das hättest du nie lesen dürfen". Wieder viel zu konstruiert und von der Machart her wirkt es eher wie ein Cliffhanger, der eher in der Mitte der Staffel gehört (wie bei 3x09 der Cliffhanger, nur dass der 3x09 Cliffhanger besser war). Die finalen Folgen der Staffel haben mir also keinen so guten Eindruck hinterlassen. Nadia, Rambaldi, Sydney/Vaughn, Laurens Tod, Gummi-Tricks - all diese Faktoren in den letzten Folgen hat die Staffel ein klein wenig runtergezogen und macht die Staffel etwas schlechter als die zweite aber immer noch besser als die erste Staffel.
Der ganze "2Jahre/Julia Thorne" - Storyarc, Lauren, die "The Covenant"- Story,  und die Tatsache, dass Sydney + Vaughn zunächst ein anderes Verhältnis zueinander haben, sind meine Lieblingsaspekte der dritten Staffel.
Besonders von Melissa George bin ich übrigens überrascht. Nachdem ich erfahren habe, dass Vaugh eine Frau bekommt und dann ein Bild von Melissa George gesehen habe, dachte ich nur "och..wie öde...die bringen jetzt so ne blonde Kuh rein, um Syd+Vaugh für die Staffel ein bisschen zu trennen und um die Syd/Vaugn-Shipper zum Verzweifeln zu bringen", aber am Ende hat sich Melissa George dann als verdammt großartig herausgestellt, welche die Staffel ungemein bereichert hat und zu mehr als nur zur "blonden Frau" geworden ist, selbst als sie sich noch nicht als böse hingestellt wurde, war sie schon mehr als "die blonde Frau" und das gefällt mir. Melissa hat eine gute Arbeit hingelegt und ich find's schade, dass sie nun wohl wieder weg ist. Außerdem hatte sie so einen fantastischen Akzent...

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