Allgemeine Diskussionen & TV-Sender, die in keines der anderen Foren passen (z.B. Tele 5, Eurosport, Comedy Central)
von Duffman
#1080226
Sentinel2003 hat geschrieben: Aber, hier gehts ja um deutsche Serien.....warum z.B. Danni Lowinski gerade so ein totales Tief hat?? Viel. weil sich die Figur nicht mehr weiterentwickelt hat?? Viel. ist das, was beim letzten Bullen genau anders ist....
Kann mir die Entwicklung leider auch nicht erklären. Bin zwar kein Fan der Serie, da ich ALLE Charaktere unsympathisch finde aber dieser plötzliche Quotenfall ist doch überraschend. Was macht die Serie in dieser Staffel falsch, dass jetzt viele abschalten? An dem "prolligen" kann es ja nicht wirklich liegen - das war ja von Anfang an Bestandteil.
#1080242
Der Anteil wurde ziemlich in die Höhe geschraubt, viele Schauspieler - gerade in den Nebenrollen - erfüllen einfach nicht den spielerischen Qualitätsstandard, den eine gute Serie ausmacht. Hinzu kommen mittlerweile völlig übertriebene Stories, alles noch krasser, noch kranker, und das geht wohl nicht nur mir auf die Nerven.
#1080245
Keine Ahnung, wo "Danni Lowinski" Asi-Niveau haben soll.
Natürlich ist die Figur (bzw. mehrere der Figuren) prollig angelegt. Aber bitte: solche Menschen gibt es nunmal in Köllnberg, da wohnen keine Besserverdienenden. Das ist da das harte Leben, was sich abspielt und was gezeigt wird. Danni trägt ihr großes Herz auf der Zunge. Das kann man mögen oder nicht mögen. Aber dafür kann man die Serie nicht JETZT kritisieren. Denn wie Duffman schon sagte: daran kann es nicht liegen, denn mit dieser Masche ist die Serie berühmt und beliebt und ausgezeichnet worden.
Und ich persönlich find es auch viel schöner, die Nöte und Sorge normaler Menschen gezeigt zu bekommen, als immer nur die Nöte und Sorgen des Mittel- und Wohlstands. Das ist mal eine andere Farbe im TV.
Und nochmal was das Asi-Niveau angeht: das kann ich bei DL nicht erkennen. Ganz im Gegenteil: es sind fast immer Geschichten mit viel Tiefgang, die da erzählt werden. Pointiert aufbereitet. Und das hebt diese Serie über den Durchschnitt.
Warum die 3. Staffel grad nicht so gut läuft - keine Ahnung.

Und allgemein zur deutschen Serie als solcher:
die darbt, weil es viel zu viele dumme Menschen (und, nein, dafür entschuldige ich mich nicht) gibt, die von vornherein alles ablehnen, was aus Deutschland kommt. Da kommt dann als Begründung gerne "Die Schauspieler sind alle zu schlecht, die Drehbücher sind zu schlecht, ..." - fragt man dann nach, was diese zuletzt gesehen haben, kommt entweder "Nix" oder "Guck dir mal die Soko-Krimis im ZDF an". Gleiches Muster bei deutschen Spielfilmen, wo als Beispiel dann immer Rosamunde Pilcher oder Christine Neubauer angeführt wird.
Und da läuft dann jede vernünftige und normale Diskussion über deutsche Serien/Filme ins Leere.

Die SOKO-Reihe läuft z.B. hervorragend. Weil viele ältere Menschen in diesem Land sowas gerne sehen. Also produziert das ZDF solche Serien und Formate wie "Forsthaus Falkenau" oder "Landarzt" immer weiter. Warum auch nicht? Was ist so schlimm daran, dass es diese Serien gibt und viele Millionen Menschen täglich oder wöchentlich daran große Freude haben?
Die deutsche Serie besteht nicht nur aus diesen Serien. Es gab und gibt auch viele Formate wie eben "Der letzte Bulle", "Danni Lowinski", Doctors Diary", "Türkisch für Anfänger", "KDD", die erfrischend anders waren/sind. Es muss in einer ausgewogenen TV-Landschaft beide Farben geben. Und da müssen die Programmgestalter eben auch mal sagen: "Wir ziehen das mit den frischen unkonventionellen Serien durch, egal, wie die Quoten sind." Der Mut fehlt aber oft. Und dann wird wieder eine neue Krimi-Reihe entwickelt mit dem "Fall der Woche"-Prinzip - die laufen ja gut.

Und warum laufen die einen Sachen eher so mittel und die anderen, die doch angeblich so bähpfui sind, so ausgesprochen gut? Weil es zu viele verbohrte junge Menschen gibt, die eben alles schlecht finden, was aus Deutschland kommt und es per se nicht gucken.

Ich will gar nicht behaupten, dass die Pilcher-Filme oder die SOKO-Serien total klasse sind. Aber es sind deutsche Geschichten die von Deutschen für Deutsche erzählt werden. Wir sind nunmal keine Amis, wo es mal in einer Schießerei endet oder alles extrem patriotisch abläuft. (Ja, ich weiß, das war jetzt auch überspitzt dargestellt.) Von daher zielt eben auch der Vorwurf, die deutsche Serie würde nur abkupfern, ins Leere. Die Machart und Erzählweise ist hier immer anders. Und nur weil (hier im Forum) viele junge Menschen so up to date und jede US-Serie in- und auswendig können, heißt das nicht ,dass der "normale" TV-Zuschauer weiß oder wissen will, welches US-Format einer neuen Serie als Vorbild diente. Ob "Stromberg" abgekupfert ist - mir egal. Ist doch trotzdem gut gemacht. Ob "Die Trixxer" ein Abklatsch ist - mir egal. Ich fühlte mich trotzdem gut unterhalten. (Aber hier wird man ja immer gleich schief angeschaut und für doof gehalten, wenn man sowas sagt und tatsächlich die allercoolste neuste hippe US-Serie nicht kennt. Das geht mir wirklich massiv auf die Eier.)

Ich bin auch nicht völlig contra US-Serien, überhaupt nicht. Ich liebe "Desperate Housewives" und einige andere US-Serien oder Filme.
Aber mich nervt es so sehr, wie untolerant hier immer wieder über deutsche Filme und Serien gesprochen wird. Hat irgendwer von euch mal der neuen ZDF-Serie "Die Chefin" eine Chance geben? Einer Serie, die fortlaufend erzählt wird, keine folgenabschließende Handlung hat? Nein? Und warum nicht? Weil es im ZDF läuft. Kann ja nur scheiße sein. Ach ja: deutsche Hauptdarstellerin. Kann auch nur scheiße sein.

Deutsche Schauspieler sind die am besten ausgebildetsten der Welt. Ich spreche da quasi aus eigener Erfahrung. Und es gibt zig Filme, die sich in ihrer Machart nicht verstecken müssen vor US-Filmen, ähnliches gilt für Serien oder Serienepisoden.

Man müsste sich einfach mal intensiv mit Serien und Filmen aus unserem Land beschäftigen. Dann wird man auch große Qualität entdecken. Man darf es nicht zu einseitig sehen, weil "SOKO" oder Pilcher halt eher langweilig und doof sind. Aber US-Filme und -Serien sind auch nicht alle toll. Auch da gibt es viel Schwachsinn. Und auch nicht alle US-Schauspieler sind toll. Klingt komisch, ist aber so.

Und um abschließend zu beantworten, was einer guten deutschen Serie fehlt:
die Zuschauer. Neue tolerante Zuschauer, die von ihrem hohen Ross runterkommen, dass aus Deutschland immer nur scheiße kommt.
#1080248
Ich will gar nicht auf den Großteil eingehen, weil es eh nur ein verbaler Rundumschlag gegen die Zuschauer und deren angebliche Voreingenommenheit ist - kennen wir ja von dir. :lol:

Nur kurz was zum Thema Schauspieler und deren Ausbildung.

Es mag ja vielleicht sogar zutreffen, dass hierzulande die "techn." Ausbildung von der Qualität her mit am besten ist, dennoch wird man deswegen noch lang kein guter Schauspieler. Wenn man sieht, dass Schauspieler schauspielern, find ich das z.b. nicht grad angenehm als Zuschauer - und den Eindruck hab ich bei vielen Darstellern deutscher Produktionen.

Ja, es ist richtig, dass es in den USA (oder UK, Canada, Australien) auch zig Serien gibt, die totaler Murks sind, aber selbst davon ist der Großteil sowohl optisch, als auch inhaltlich weit besser als eine Vielzahl deutscher Produktionen.

Und um ebenfalls abschließend auf deine letzten Worte einzugehen. Der deutschen Serie fehlt weit mehr als nur "tolerenatere" Zuschauer. Das ihr Kreativität, Mut und vorallem genreübergreifende Vielfalt fehlt, sollte für jeden objektiven Betrachter sofort erkennbar sein. Das sind Punkte, die seit Jahre bekannt sind und wo sich seit dem nie wirklich etwas getan hat.
#1080255
logan99 hat geschrieben: Und um ebenfalls abschließend auf deine letzten Worte einzugehen. Der deutschen Serie fehlt weit mehr als nur "tolerenatere" Zuschauer. Das ihr Kreativität, Mut und vorallem genreübergreifende Vielfalt fehlt, sollte für jeden objektiven Betrachter sofort erkennbar sein.
Wenn du mein Posting aufmerksam studiert hast, wirst du bemerkt haben, dass ich das auch geschrieben hab.
logan99 hat geschrieben:
Es mag ja vielleicht sogar zutreffen, dass hierzulande die "techn." Ausbildung von der Qualität her mit am besten ist, dennoch wird man deswegen noch lang kein guter Schauspieler. Wenn man sieht, dass Schauspieler schauspielern, find ich das z.b. nicht grad angenehm als Zuschauer - und den Eindruck hab ich bei vielen Darstellern deutscher Produktionen.
Aber ist das ein urdeutsches Problem? Gibt es das nicht in den USA? Und gibt es hier nicht auch wirklich fantastische Schauspieler, die nicht immer nur die gleiche Rolle wegspielen?

Das ist eben das, was ich meinte: es wird vieles zu einseitig schlecht gesehen. Die guten Dinge werden nicht gesehen.
Denkt man an deutsche Schauspieler, denkt man an Christine Neubauer und Veronica Ferres. Dass es Könner wie Anja Kling oder Armin Rohde oder Christian Berkel oder Senta Berger gibt und und und - das wird dann gerne mal übersehen.

Es gibt übrigens einen Unterschied zwischen Darsteller und Schauspieler. Aber das führt jetzt zu weit.
logan99 hat geschrieben:Ich will gar nicht auf den Großteil eingehen, weil es eh nur ein verbaler Rundumschlag gegen die Zuschauer und deren angebliche Voreingenommenheit ist - kennen wir ja von dir. :lol:
Ein verbaler Rundumschlag? Sorry, aber ich dachte, ich hätte argumentiert. Naja, du wirst es besser wissen.
Dass hier viele voreingenommen sind - und nicht nur hier -, dazu steh ich. Und wenn ich dann hier im Thread sowas lese wie "Deutsche Serien kupfern alle nur ab", "Deutschen Serien fehlt es durchweg an Qualität und guten Schauspielern" - ja, also, tut mir leid, aber das ist dann für mich Voreingenommenheit.

Wenn du nicht davon betroffen bist, sondern dir auch mal deutsche Produktionen mit allen Sinnen anguckst - herzlichen Glückwunsch. Dann weiß ich aber auch nicht, warum du dich über die Art meines Postings echauffierst.

Und, ja, ich wollte hier erst gar nichts schreiben, weil ich es genau wusste, wie es läuft. Es läuft so wie immer: alles, was aus Deutschland kommt, ist doof. Alles, was aus den USA kommt, ist super. So kann man es überspitzt, aber kurz und knapp zusammenfassen.
#1080262
logan99 hat geschrieben:Es mag ja vielleicht sogar zutreffen, dass hierzulande die "techn." Ausbildung von der Qualität her mit am besten ist, dennoch wird man deswegen noch lang kein guter Schauspieler. Wenn man sieht, dass Schauspieler schauspielern, find ich das z.b. nicht grad angenehm als Zuschauer - und den Eindruck hab ich bei vielen Darstellern deutscher Produktionen.
Genau das ist häufig mein Problem mit vielen deutschen Schauspielern. Ich nehme ihnen, obwohl sie eigentlich "gut" spielen, ihre Rollen einfach nicht ab. Es wirkt oft zu aufgesetzt oder gar "overacted", und das geht zwangsläufig auf Kosten der Glaubwürdigkeit.
#1080285
Aries hat geschrieben:Das führt zum nächsten Punkt.

"Keine neuen Ideen":
Werfen viele immer in den Raum. Es gibt schlicht keine neuen Ideen mehr! Alles, was man machen kann wurde schon irgendwo irgendwie gemacht.
Das ist Quatsch. Es gibt immer neue Ideen, auch wenn es auf etwas basiert, was schon mal gelaufen ist, aber ich halte es für eines der größten Ausreden, dass es keine neuen Ideen gibt. Die gibt es, die muss man suchen.

Ich will auch keine Kopien amerikanischer Erfolgsformate sehen, beispielsweise der Trixxer. Und wenn man sich davon hat inspirieren lassen, sollte es so eigenständig sein, dass man darauf basierend eine eigene amerikanische oder britische Serie machen kann.
Und eigentlich will ich auch keine eingedeutschte spanische Serien. Ich hätte nichts dagegen, wenn das spanische Original von Countdown auch bei uns laufen würde.
Bei der Chefin finde ich vom Konzept langweilig, sie haben keinen Dreh gefunden, daraus etwas anderes zu machen. Geschichten mit dem Fall der Woche sind nicht per Se schlecht, aber eine weibliche Ermittlerin als etwas neues zu präsentieren, halte ich doch für sehr gewagt.
Kritisiert wurden von mir nicht alle SOKOs, wobei es da auch etwas Abwechslung geben könnte, sondern dass die ARD auch auf Krimis setzt, die etwas heiterer sind, aber selten ein Alleinstellungsmerkmal, wie beispielsweise bei Monk.
Zuletzt geändert von Familie Tschiep am Mo 5. Mär 2012, 16:23, insgesamt 1-mal geändert.
#1080288
Commi hat geschrieben: Die SOKO-Reihe läuft z.B. hervorragend. Weil viele ältere Menschen in diesem Land sowas gerne sehen. Also produziert das ZDF solche Serien und Formate wie "Forsthaus Falkenau" oder "Landarzt" immer weiter. Warum auch nicht? Was ist so schlimm daran, dass es diese Serien gibt und viele Millionen Menschen täglich oder wöchentlich daran große Freude haben?
Also mal zu dieser Aussage

Ich bin einenm Bowlingclub wo ich mit 38 der jüngste bin. Die anderen 40 Personen sind ab 60 aufwärts. Von denen schaut niemand mehr die SOKO oder den Tatort. Das ist denen viel zu altbacken.

Hatte mal gefragt was da am Sonntagabend läuft da kam fast immer die Antwort SAT 1 , Pro7 , RTL. Inder Woche läuft bei denen viel Kabel 1 und Vox. ARD und ZDF wird nur noch für Bundesliga und Nachrichten eingeschaltet.

Viele dieser Herrschaften vermissen die US-Serien wie Dallas oder den Denver-Clan oder Hart aber Herzlich. Was waren die froh als ZDF Neo wieder Raumschiff Enterprise und Hart aber Herzlich gesendet hat. Da kam der Sport ins hintertreffen.

Als RTL 2 jetzt mit der McGyver Reihe angefangen hat waren die auch glücklich.
Die eine Fraue sagte.: "Da darf ich meinen Mann nicht mit dem Mittagessen kommen."

Hatte mal nachgefragt wie die neue Vorabendreihe Heiter bis tödlich ankam. Bei vielen kam die Antwort. "Lange nicht solchen Schwachsinn gesehen". Da schauen wir lieber das Regionalprogramm in den Dritten.
#1080289
Ja, super Beispiele. Dennoch laufen bspw. die SOKO-Krimis gut. Auch wenn deine Bekannten dort nicht einschalten.
Im Gegensatz dazu gibt es ja auch junge Menschen um die 20, die sowas schauen.

Es gibt immer sone und solche.
#1080290
Ich stimme Commi mit seinem längeren Kommentar absokut zu und das ist auch das, was sogar hier im Topic bei einigen rüberkommt. Dieses "es ist eh alles scheiße, wieso sollte ich es mir dann ansehen??" trifft auch auf einige Aussagen zu, die hier von einigen Personen getroffen wurden.

Es fehlen die Zuschauer, es fehlen die richtigen Leute an den Quotenboxen. Mut wird in Deutschland nicht belohnt. Egal ob finanziell oder von der Kritikseite her. Ist ein Film mal richtig erfolgreich und auf US Niveau (Baader Meinhof Komplex z.B.) wird er sofort von allen Seiten zerhackstückelt. Warum? Weil er geschichtlich nicht 100000% korrekt sei, was er gar nicht sein will.
Sagt dem Tarantino mal, er sei geschichtlich nicht korrekt. Der lacht die deutschen Kritiker sowas von aus.
So weit ich weiß, wurde auch Anatomie und Das Experiment damals von den Kritiker zerrissen, obwohl beide Filme auf oder in gewissen Aspekten sogar über dem US Genre Niveau waren - aber beide hatten eins gemeinsam: Sie waren erfolgreich.

Um die Brücke zurück zu den Serien zu schlagen nun ein Gedankenspiel, das ich so für realistisch halte:
Macht BBC eine Sherlock Holmes Serie, die das ganze Thema etwas pfiffiger und lockerer drannimmt, finden es alle SUPER. Macht es aber eine deutsche Firma mit deutschen Spitzendarstellern und deutschen Sets, wird sie von allen GEHASST.

@Tschiep: Es ist eben kein Quatsch! ;)
Ein Deutscher macht eine Serie über einen schiziophrenen oder was auch immer Detektiv, sie entsteht vollkommen ohne Hintergedanken an Monk - und trotzdem kämen alle aus ihren Löchern und würden die Serie in den Boden kritisieren, weil sie sich bei Monk bedienen würde, ohne es zu wollen.
#1080292
Natürlich ist es Quatsch, dass es keine neuen Ideen mehr gibt. Es gibt Milliarden von Milliarden unentdeckter Ideen für Geschichten, die noch niemand entdeckt hat. Ob sie dann gut sind, ist eine andere Frage.
Zum Monkbeispiel: Man muss ja keine lustige Serie mit einem phobischen, genialen Detektiv machen. Das Thema ist vorbei.
Ja, natürlich sollte man bei einer neuen Serie im Konzept dann schon zeigen, was gerade das Neue ist. Und man sollte Monk schon kennen und vielleicht erahnen, dass es da Vergleiche geben kann und gleich herausstellen, wie es sich unterscheidet.

Natürlich gibt es auch gute deutsche Serien wie "Türkisch für Anfänger" und "Im Angesicht des Verbrechens". Ich glaube, würde man Till Eulenspiegel ähnlich neu verfilmen und es die ähnliche Qualität hat, wären auch einige begeistert. Dass es Kritiker geben kann, ist doch klar, aber die hat fast jedes mediale Produkt.
#1080299
Aries hat geschrieben: Um die Brücke zurück zu den Serien zu schlagen nun ein Gedankenspiel, das ich so für realistisch halte:
Macht BBC eine Sherlock Holmes Serie, die das ganze Thema etwas pfiffiger und lockerer drannimmt, finden es alle SUPER. Macht es aber eine deutsche Firma mit deutschen Spitzendarstellern und deutschen Sets, wird sie von allen GEHASST.
Womit begründest du denn diese Mutmaßung? Dein ganzes Gerüst steht doch einzig auf der wackeligen Argumentation, dass man als deutscher Zuschauer deutsche Produktionen per se scheiße findet, oder? Das ist aber mehr als einfach gedacht und trifft mit Sicherheit nur auf wenige zu. Warum viele Zuschauer deutsche Produktionen ablehnen hat vor allem inhaltliche/produktionstechnische Gründe und die sind fast immer durch Fakten belegbar. Man kann nun mal nicht abstreiten, dass bis auf wenige Ausnahmen, genreübergreifend fast nur Murks produziert wird. Das Fundament, auf dem das deutsche TV-Geschäft aufgebaut ist, besteht doch überwiegend aus Krimi, Soap und halbherzigen Komödien. Anstatt man da nun wenigstens innerhalb dieser Genre etwas Abwechslung in Form anderer Erzählweisen schafft, hält man lieber an Altbewährten fest und bringt eine Serie nach der anderen mit stets dem gleichen Muster heraus. Ist dann doch Ausnahmsweise mal ein innovatives Format dabei, geht das eben schnell unter bei dem ganzen anderen Driss - da können aber die Zuschauer nichts für.
Zuletzt geändert von logan99 am Mo 5. Mär 2012, 16:46, insgesamt 1-mal geändert.
#1080315
logan99 hat geschrieben: Man kann nun mal nicht abstreiten, dass bis auf wenige Ausnahmen, genreübergreifend fast nur Murks produziert wird.
Doch, das kann man. Weil es alberner Unfug ist.
Es ist ja allein schon Unfug, Soaps und Telenovelas im gleichen Kontext als Beispiel zu nennen. Eine Serie ist enie Serie, eine Soap ist eine Soap. Die unterscheiden sich allein schon produktionstechnisch um Welten.

Und dieses ewige: "die Qualität ist nicht, die Schauspieler sind nicht gut" kann ich nicht mehr hören. Das sind doch alles keine Argumente omg.
#1080316
Kunstbanause hat geschrieben:Nur stimmt bei den US-Produktionen meistens auch die Qualität, vom Statisten über die Kulisse bis hin zu den Hauptrollen, vom Handlungsstrang und den peripheren Geschichten bis hin zu wasweißich.
Auch das stimmt nicht, 90210 ist doch eine ziemlich öde Serie.
#1080320
Commi hat geschrieben:Und dieses ewige: "die Qualität ist nicht, die Schauspieler sind nicht gut" kann ich nicht mehr hören. Das sind doch alles keine Argumente omg.
Dann sag mir, warum viele deutsche Pilotfilme, die teilweise interessante Serien-Möglichkeit bittet, bei den Zuschauern nicht ankommen? An "Geschmack" kann es nicht liegen, da diese schon teilweise auf eine internationale Serie basiert, die hier in Deutschland erfolgreich läuft.
#1080321
Aries hat geschrieben:Ein Deutscher macht eine Serie über einen schiziophrenen oder was auch immer Detektiv, sie entsteht vollkommen ohne Hintergedanken an Monk - und trotzdem kämen alle aus ihren Löchern und würden die Serie in den Boden kritisieren, weil sie sich bei Monk bedienen würde, ohne es zu wollen.
Sowas gab es übrigens mal, muss so um 2005 gewesen sein mit Walter Sittler:
Die unlösbaren Fälle des Herrn Sand
#1080326
Aries hat geschrieben:Ein Deutscher macht eine Serie über einen schiziophrenen oder was auch immer Detektiv, sie entsteht vollkommen ohne Hintergedanken an Monk - und trotzdem kämen alle aus ihren Löchern und würden die Serie in den Boden kritisieren, weil sie sich bei Monk bedienen würde, ohne es zu wollen.
Ich würde mir es trotzdem anschauen, allerdings nur den Pilotfilm, um zu gucken wie es ist und wie die Qualität im ganzen ist. Wenn das Drehbuch und die Schauspieler lächerlich und unglaubwürdig rüberkommen, dann schaue ich mir nicht weiter so was an.
#1080332
Commi hat geschrieben: Doch, das kann man. Weil es alberner Unfug ist.
Es ist ja allein schon Unfug, Soaps und Telenovelas im gleichen Kontext als Beispiel zu nennen. Eine Serie ist enie Serie, eine Soap ist eine Soap. Die unterscheiden sich allein schon produktionstechnisch um Welten.

Und dieses ewige: "die Qualität ist nicht, die Schauspieler sind nicht gut" kann ich nicht mehr hören. Das sind doch alles keine Argumente omg.
Es ist also Unfug, weil unser ehemaliger Commander es so festlegt, oder wie hat man das nun wieder zu verstehen?

Dass das deutsche Fernsehen bis auf wenige Ausnahmen auf ein paar Genre begrenzt ist, ist nunmal ein Fakt. Es gibt hier und da einige halbherzige Versuche, aber das ist eben nichts Halbes und nichts Ganzes. Der Großteil wird von den mir genannten TV-Formaten abgedeckt - und da zähle ich dann auch Soaps/Telenovelas zu, da diese in den Bereich "Serie" durchaus mit einzuordnen sind.

Wenn du gewisse Argumente (ja das sind sie lieber ehemaliger Commander) nicht mehr hören kannst, dann mach die Ohren zu, oder geh eben nicht mehr drauf ein. Es ist doch schön für dich, dass du scheinbar im allgemeinen mit dem deutschen TV in der Form zufrieden bist, andere hingegen würden sich jedoch über etwas Abwechslung freuen und hätten auch nichts gegen eine entsprechende optische oder schauspielerische Qualität, die sich von den altbewährtem Einheitsbrei abgrenzt.
Familie Tschiep hat geschrieben:
Kunstbanause hat geschrieben:Nur stimmt bei den US-Produktionen meistens auch die Qualität, vom Statisten über die Kulisse bis hin zu den Hauptrollen, vom Handlungsstrang und den peripheren Geschichten bis hin zu wasweißich.
Auch das stimmt nicht, 90210 ist doch eine ziemlich öde Serie.
Kunstbanause schrieb auch nicht, dass dies für alle US-Serien gilt, sondern grenzte seine Aussage mit "meistens" deutlich ein.

Das es im US-Bereich auch oft schlechte Serien gibt, hat doch niemand bestritten, dennoch ist selbst da oft vieles noch besser, als bei deutschen Formaten.
#1080344
Das "neue" 90210 kenne ich leider nicht, aber ich bin mir sicher, dass da selbst die Statistenrollen glaubwürdig gespielt werden und die Produktionsqualität stimmt. Klar, auch im Ausland werden mistige Drehbücher geschrieben, da muss man gar nicht groß diskutieren.
#1080359
logan99 hat geschrieben:
Dass das deutsche Fernsehen bis auf wenige Ausnahmen auf ein paar Genre begrenzt ist, ist nunmal ein Fakt.
Das hab ich ja auch nie bestritten.
logan99 hat geschrieben:
Wenn du gewisse Argumente (ja das sind sie lieber ehemaliger Commander) nicht mehr hören kannst, dann mach die Ohren zu, oder geh eben nicht mehr drauf ein.
"Deutsche Schauspieler sind schlecht" ist in welchem Universum genau ein Argument? Im Logan-Universum, wo man sich eh alles so dreht, wie es grad passt?

Im Übrigen wünsch ich mir auch durchaus mehr Abwechslung.
Ich hab nie gesagt, dass ich mit dem deutschen TV-Programm zufrieden bin oder mit dem hier angebotenen Serien-Portfolio.
Ich weigere mich nur anzuerkennen, dass alles, was aus Deutschland kommt, schlecht ist, nur weil das einige hier behaupten.