- Mo 26. Nov 2007, 10:44
#403039
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vicaddict hat geschrieben: Man steckt eben in der Krise, wenn so will. Einen Ausweg wird man sicher nur dann finden, wenn man mehr Exklusivität bieten kann, d.h. wenn man US Serien zeigt, die dann aber NICHT im Free TV laufen. Nur dürfte das schwer zu realisieren sein.Sehe ich auch so.
MeGaBlitz hat geschrieben:wieso fragen sich die Macher deutscher Serien eigendlich nicht endlich einmal, warum niemanden die Serien von ihnen gefallen? Darüber lässt sich streiten, meine Vermutung ist der Ton. Ja klingt komisch aber der hallende Ton einer deutschen Serie...es ist komplett anderes flair .. ungewöhnlich halt.Es gibt genug deutsche (Krimi-)Serien, die hervorragend laufen. Ich glaube nicht, dass es da ein technisches Defizit bei der Soundbearbeitung gibt, das bislang niemandem aufgefallen ist und die Zuschauer vergrault.
MeGaBlitz hat geschrieben:Aber das ist ja nicht Thema. Soll Premiere eigene Serien produzieren? Nein. Wofür auch? Sie könnten Serien in Amerika produzieren lassen und sie anschließend auf deutsch synchronisieren. Aber naja :roll: wieviel das kostet will wohl niemand gar nachfragen.Wie ich schon angedeutet habe, bei den Privaten macht man das schon.
MeGaBlitz hat geschrieben:Zum Thema deutscher Serien endlich wieder anschaulich zu machen. Ich weiße in dem Bezug erstmal auf Großbritannien hin. Dort werden großteils fast nur noch amerikanische Serien eingekauft. Der Sender E4 jedoch, will das nicht und produziert einfach so britische Serien. Skins. Erfolg. Es kann klappen. Weil Skins zum Beispiel etwas komplett neues und anderes ist. In Deutschland hingegen wird ja nur von Amerika kopiert. Deadline sahen sich im Endeffeckt (wie auch ich) die meisten Vorurteilhalber NICHT an.Ist E4 nicht sogar auch PayTV?
AlphaBolley hat geschrieben:Also mir kommt der Ton von deutschen Serien einfach komplett anders vor. Einbildung? Ich weiß nicht. Vergleicht die doch mal.MeGaBlitz hat geschrieben:wieso fragen sich die Macher deutscher Serien eigendlich nicht endlich einmal, warum niemanden die Serien von ihnen gefallen? Darüber lässt sich streiten, meine Vermutung ist der Ton. Ja klingt komisch aber der hallende Ton einer deutschen Serie...es ist komplett anderes flair .. ungewöhnlich halt.Es gibt genug deutsche (Krimi-)Serien, die hervorragend laufen. Ich glaube nicht, dass es da ein technisches Defizit bei der Soundbearbeitung gibt, das bislang niemandem aufgefallen ist und die Zuschauer vergrault.
Tonbearbeitung ist zwar auch nicht billig, aber das Geld, diese auf US-Niveau durchzuführen, sollte da sein.
Jaja das mit Primeval weiß ich eh. Koproduktionen sind allgemein wirklich gute Ideen. Aber das mit "Fast Track" wusste ich überhaupt nicht. Bin gespannt was daraus wird.MeGaBlitz hat geschrieben:Aber das ist ja nicht Thema. Soll Premiere eigene Serien produzieren? Nein. Wofür auch? Sie könnten Serien in Amerika produzieren lassen und sie anschließend auf deutsch synchronisieren. Aber naja :roll: wieviel das kostet will wohl niemand gar nachfragen.Wie ich schon angedeutet habe, bei den Privaten macht man das schon.
ProSieben hat das (oben schon von Abschnitt 40 erwähnte) "Fast Track" in Auftrag gegeben, gedreht komplett auf Englisch, um besser beim Export abzuschneiden und für den deutschen Markt synchronisiert. Wenn auch zunächst mal nur einen Pilotfilm als Testballon.
Darüberhinaus haben die Privaten schon zahlreiche Projekte mit ausländischen Sendern koproduziert, also zumindest Kapital einfließen lassen und damit dann auch Exklusivrechte erhalten. ProSieben koproduziert beispielsweise "Primeval", das im Frühjahr zu sehen war und 2008 in die zweite Staffel geht. Das FreeTV wäre Premiere da um einiges voraus.
Ich habe mal gelesen (frag mich nicht wo - evtl eh hier irgendwo) dass Großbritannien im Vergleich zu früher viel viel mehr Ami-Serien einkauft. Die Linzenzen für solche Serien seien aber in den letzten jahren so stark gestiegen, dass E4 jetzt verstärkt auf Eigenproduktionen setzen wolle. Und das tun sie ja auch. Sie bringen ziemlich viele neue Brit-Teen-Serien raus. Eigenproduziert, mit Erfolg. Ob sie komplett auf Eigenproduktionen umsteigen will ich gar nicht behaupten. Würde ja auch kein großer deutscher Sender machen, und schon gar nicht Premiere. Aber 3-4 erfolgreiche Eigenproduktionen muss man einmal schaffen. ^^MeGaBlitz hat geschrieben:Zum Thema deutscher Serien endlich wieder anschaulich zu machen. Ich weiße in dem Bezug erstmal auf Großbritannien hin. Dort werden großteils fast nur noch amerikanische Serien eingekauft. Der Sender E4 jedoch, will das nicht und produziert einfach so britische Serien. Skins. Erfolg. Es kann klappen. Weil Skins zum Beispiel etwas komplett neues und anderes ist. In Deutschland hingegen wird ja nur von Amerika kopiert. Deadline sahen sich im Endeffeckt (wie auch ich) die meisten Vorurteilhalber NICHT an.Ist E4 nicht sogar auch PayTV?
Wie schon jemand geschrieben hat: das PayTV hat dort eine viel höhere Akzeptanz und viel bessere Exportfähigkeiten.
Dass in GB größtenteils nur noch US-Serien eingekauft werden, halte ich für ein Gerücht. Ich kenne genug aktuelle britische Serien. Und wenn schon... gerade E4 hat das Programm voll von US-Serien, die brauchst du da nicht als leuchtendes Vorbild hervorheben.
vicaddict hat geschrieben:Man steckt eben in der Krise, wenn so will. Einen Ausweg wird man sicher nur dann finden, wenn man mehr Exklusivität bieten kann, d.h. wenn man US Serien zeigt, die dann aber NICHT im Free TV laufen. Nur dürfte das schwer zu realisieren sein.Wenn eine Serie nicht im Free-TV läuft ist i.d.R. aber eher unbekannt und lockt deshalb kaum neue Abonnenten an...
AlphaBolley hat geschrieben:Vom Pay-TV erwartet der Zuschauer teure Hochglanz-Produkte, schließlich bezahlt man ja Geld dafür. Nur sind Hochglanz-Serien aus deutschen Landen das, was beim deutschen Zuschauer eigentlich ohne jede Ausnahme durchfällt.Eine gute Produktion muss als zwangsläufig ein Hochglanz-Produkt sein? Sehe ich nicht so...
AlphaBolley hat geschrieben:An Serien angenommen werden nur Krimiserien, mehr oder weniger mit Lokalkolorit versehen, und vielleicht noch das ein oder andere seichte Drama. Das passt nur leider nicht ins Konzept von Premiere. An teuren Stoffen wie "Rome" würde man sich die Finger verbrennen, das will hier schlicht niemand sehen.Eine gute Serie muss nicht unbedingt teuer sein. Im Gegensatz zu den Free-TV-Sendern könnte Premiere auf ein originelleres Konzept setzen. Die Frage ist ob man da etwas findet mit dem man tatsächlich neue Abonennten anlocken kann...
AlphaBolley hat geschrieben:Zweites Problem wäre die Auslandsvermarktung. Auf deutsch gedrehte Serien lassen sich schwierig in die großen TV-Märkte exportieren, das wäre aber zwingend notwendig, um sie refinanzieren zu können.War nicht "Kommissar Rex" ein ziemlicher Export-Schlager? Und auch Serien wie "Derrick" und "Alarm für Cobra 11" würden bzw. werden IIRC in diverse Länder verkauft...
AlphaBolley hat geschrieben:Einziger Ausweg wäre deshalb in meinen Augen, englischsprachige Koproduktionen mit britischen oder US-amerikanischen Sendern zu produzieren. So erhält man exklusives Material und muss die Kosten nicht alleine tragen. Wird ja bei den privaten FreeTV-Sendern teils auch schon so praktiziert.Hat Premiere doch schon gemacht, ist aber nicht wirklich dassselbe...
MeGaBlitz hat geschrieben:AlphaBolley hat geschrieben:Also mir kommt der Ton von deutschen Serien einfach komplett anders vor. Einbildung? Ich weiß nicht. Vergleicht die doch mal.MeGaBlitz hat geschrieben:wieso fragen sich die Macher deutscher Serien eigendlich nicht endlich einmal, warum niemanden die Serien von ihnen gefallen? Darüber lässt sich streiten, meine Vermutung ist der Ton. Ja klingt komisch aber der hallende Ton einer deutschen Serie...es ist komplett anderes flair .. ungewöhnlich halt.Es gibt genug deutsche (Krimi-)Serien, die hervorragend laufen. Ich glaube nicht, dass es da ein technisches Defizit bei der Soundbearbeitung gibt, das bislang niemandem aufgefallen ist und die Zuschauer vergrault.
Tonbearbeitung ist zwar auch nicht billig, aber das Geld, diese auf US-Niveau durchzuführen, sollte da sein.
vicaddict hat geschrieben:Also in dem Punkt muss ich dir zustimmen. Es fällt schwer das zu beschreiben, aber ich habe den Eindruck das man bei deutschen Serien die Sprache wirklich betont.Natürlich hört sich das anders an. Sind ja auch völlig verschiedene Sprachen...
vicaddict hat geschrieben:Der springende Punkt ist einfach, dass solche Serien für Premiere nur dann sinnvoll sind, wenn man durch sie finanzielle Gewinne macht, und d.h. bei Premiere nun mal, dass man mehr Abonennten findet. Nur wird man das in Deutschland nicht schaffen. Kein Mensch wird sich Premiere anschaffen, wenn die plötzlich anfangen Serien zu drehen. Kein Mensch wird Notiz davon nehmen und wenn doch, dann müsste man die Leute überzeugen, sich deswegen ein Abbo zuzulegen. Das macht hier keiner. Dafür ist die Bandbreite an Free TV zu groß.Ich denke es könnte durchaus Nischen geben. Aber diese zu finden und die Leute darauf aufmerksam zu machen dürfte sehr schwierig sein und anfangs wäre das auf jeden Fall ein Verlustgeschäft. Ich denke nicht das Premiere das tun wird. Als Abspielsender sind sie doch bisher ganz gut gefahren...
vicaddict hat geschrieben:Premiere funktioniert doch selbst heute im großen und ganzen nur, weil man mit der Bundesliga und anderen Fussballigen Kunden locken kann. Müssten die darauf verzichten, und würden nur noch Filme und Serien anbieten, dann wäre der Sender sehr schnell dicht.ACK, die meisten Film-Fans dürften mit gezielt DVD leihen besser fahren...
vicaddict hat geschrieben:Es gibt für Premiere in der Hinsicht nur einen Weg, nämlich Exklusivität. Sie brauchen gute, erfolgreiche US Serien, die dann aber nicht im Free TV laufen.Aber wie sollen dann potenzielle Abonnenten darauf aufmerksam werden? Es bringt sicher mehr Serie die bereits eine Weile im Free-TV gelaufen sind ein halbes Jahr früher zu bringen...
mak hat geschrieben:Das wollte ich damit auch nicht sagen.AlphaBolley hat geschrieben:Vom Pay-TV erwartet der Zuschauer teure Hochglanz-Produkte, schließlich bezahlt man ja Geld dafür. Nur sind Hochglanz-Serien aus deutschen Landen das, was beim deutschen Zuschauer eigentlich ohne jede Ausnahme durchfällt.Eine gute Produktion muss als zwangsläufig ein Hochglanz-Produkt sein? Sehe ich nicht so...
mak hat geschrieben:Eine gute Serie muss nicht unbedingt teuer sein. Im Gegensatz zu den Free-TV-Sendern könnte Premiere auf ein originelleres Konzept setzen. Die Frage ist ob man da etwas findet mit dem man tatsächlich neue Abonennten anlocken kann...Das sehe ich als das große Problem an. Premiere-Abonnenten interessieren sich nicht für eigenproduzierte Serien, Nicht-Abonnenten werden sich davon nicht überzeugen lassen. Ja, ich weiß, das ist jetzt extrem verallgemeinert, Ausnahmen wird es natürlich geben.
mak hat geschrieben:Wirklich wichtige Fernsehmarkte wie die USA werden damit aber nicht erreicht. Und die übrigen großen Märkte (China, Indien, Brasilien, wenn ich mich richtig erinnere) sind ohnehin schwer zu greifen. Hier sind englischsprachige Serien absolut im Vorteil.AlphaBolley hat geschrieben:Zweites Problem wäre die Auslandsvermarktung. Auf deutsch gedrehte Serien lassen sich schwierig in die großen TV-Märkte exportieren, das wäre aber zwingend notwendig, um sie refinanzieren zu können.War nicht "Kommissar Rex" ein ziemlicher Export-Schlager? Und auch Serien wie "Derrick" und "Alarm für Cobra 11" würden bzw. werden IIRC in diverse Länder verkauft...
mak hat geschrieben:Premiere hat sich an fiktionalen Serien beteiligt? Kenne mich mit Premiere wirklich schlecht aus, kannst du mir Beispiele nennen?AlphaBolley hat geschrieben:Einziger Ausweg wäre deshalb in meinen Augen, englischsprachige Koproduktionen mit britischen oder US-amerikanischen Sendern zu produzieren. So erhält man exklusives Material und muss die Kosten nicht alleine tragen. Wird ja bei den privaten FreeTV-Sendern teils auch schon so praktiziert.Hat Premiere doch schon gemacht, ist aber nicht wirklich dassselbe...
Familie Tschiep hat geschrieben:Wie sollen sie darauf aufmerksam werden? Es kommt immer auf das Format an. Wenn die Zeitungen darüber ausführlich berichten, werden schon Leute aufmerksam. Spätestens wenn eine Serie den Grimmepreis oder den Fernsehpreis bekommt, werden Leute darauf aufmerksam.Deutschland besitzt keinen guten und vor allem in der Öffentlichkeit wahrgenommenen Preis für's TV.
Familie Tschiep hat geschrieben:Warum soll es nicht auch in Deutschland gute Serien geben? Ich kenne genügend Autoren, die gut schreiben können. Die Schauspieler bei uns sind ohne Zweifel nicht schlechter als im Amiland. Und technisch waren wir schon immer stark. Es fehlt einfach der Mut auszuprobieren. Natürlich kann die ein oder andere Serie floppen, aber weiß man vorher, welche.Sagt ja keiner, dass das in Deutschland nicht geht. Wäre auch unsinnig, da gäb's genug Gegenbeispiele.
AlphaBolley hat geschrieben:Ich bin zwar nicht "mak", aber spontan könnte ich dir "Rom" und "Over There" nennen.mak hat geschrieben:Premiere hat sich an fiktionalen Serien beteiligt? Kenne mich mit Premiere wirklich schlecht aus, kannst du mir Beispiele nennen?AlphaBolley hat geschrieben:Einziger Ausweg wäre deshalb in meinen Augen, englischsprachige Koproduktionen mit britischen oder US-amerikanischen Sendern zu produzieren. So erhält man exklusives Material und muss die Kosten nicht alleine tragen. Wird ja bei den privaten FreeTV-Sendern teils auch schon so praktiziert.Hat Premiere doch schon gemacht, ist aber nicht wirklich dassselbe...
AlphaBolley hat geschrieben:mak hat Folgendes geschrieben:Genau so ist es. Durch Rechteverkauf in die Mongelei verdient ein Fernsehsender nicht viel. Insgesamt hat das Interesse ausländischer Sender an deutschen fiktionalen Stoffen, speziell Serien und Einzelfilmen in den letzten Jahren stark nachgelassen. Gut laufen tun lediglich noch teure Eventproduktionen und Rechte für Unterhaltungsformate. Derrick und Kommissar Rex sind doch absolute Ausnahmen und haben auch alle schon etliche Jahre auf dem Buckel. Zumal es deutsche Serien ja schon seit Jahren auf dem heimischen Markt schwerhaben. Kann mich nicht erinnern, dass Edel & Starck oder Abschnitt 40 Exportschlager waren, das man im Ausland nach Vorabendserien wie SOKO Wismar oder Notruf Hafenkante lechzt kann ich auch sehr gut verstehen.
AlphaBolley hat Folgendes geschrieben:
Zweites Problem wäre die Auslandsvermarktung. Auf deutsch gedrehte Serien lassen sich schwierig in die großen TV-Märkte exportieren, das wäre aber zwingend notwendig, um sie refinanzieren zu können.
War nicht "Kommissar Rex" ein ziemlicher Export-Schlager? Und auch Serien wie "Derrick" und "Alarm für Cobra 11" würden bzw. werden IIRC in diverse Länder verkauft...
Wirklich wichtige Fernsehmarkte wie die USA werden damit aber nicht erreicht. Und die übrigen großen Märkte (China, Indien, Brasilien, wenn ich mich richtig erinnere) sind ohnehin schwer zu greifen. Hier sind englischsprachige Serien absolut im Vorteil.
Die größten Märkte, die wir mit deutschen Produktionen erreichen, dürften Frankreich und Italien sein. Und wie es da mit der Präsenz deutscher Serien tatsächlich aussieht, weiß ich nicht.