Allgemeine Diskussionen & TV-Sender, die in keines der anderen Foren passen (z.B. Tele 5, Eurosport, Comedy Central)
von meat
#403092
Premiere könnte auf jeden Fall mal den Versuch starten. In Amerika laufen dort ja auch ein paar starke Serien. Allerdings sollte man dafür dann auch genügend Geld lockermachen und sich vielleicht mit Themenbereichen wie z. B. Rom beschäftigen (auch Miniserien zum Antesten könnten denkbar sein). Wenn Premiere es gut anstellt könnte man so einige weitere Abonennten hinzugewinnen und sogar vielleicht neue Zielgruppen erschließen, welche dann noch mehr aus dem Premiere Angebot bestellen.
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von vicaddict
#403093
Naja man steckt eben im Dilemma. Auf der einen Seite fehlt es in der Tat an Identität, denn außer Bundesliga live verbindet man doch nix mit dem Sender. Serien laufen wie gesagt auch im Free TV, erscheinen auf DVD oder der geneigte Fan sucht sich im O-Ton im Internet... Es würde dem Image und dem Stellenwert von Premiere sicher helfen, wenn man wirklich Gründe liefern könnte, dass man es abonnieren müsste, aber so?

Auf der andern Seite steht natürlich der Kosten-Nutzen-Effekt und der wiederum, wie schon im Artikel angesprochen ist ja nicht vorhanden. Man produziert für teuer Geld Serien, die beim Publikum doch nicht ankommen. Zumal sich die Produktionskosten sicherlich ohnehin nicht refinanzieren lassen, denn soviele Kunden wird man dafür nicht gewinnen können.

Man steckt eben in der Krise, wenn so will. Einen Ausweg wird man sicher nur dann finden, wenn man mehr Exklusivität bieten kann, d.h. wenn man US Serien zeigt, die dann aber NICHT im Free TV laufen. Nur dürfte das schwer zu realisieren sein.
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von AlphaOrange
#403184
Ich muss mich da klar der Contra-Seite anschließen.

Vom Pay-TV erwartet der Zuschauer teure Hochglanz-Produkte, schließlich bezahlt man ja Geld dafür. Nur sind Hochglanz-Serien aus deutschen Landen das, was beim deutschen Zuschauer eigentlich ohne jede Ausnahme durchfällt.
An Serien angenommen werden nur Krimiserien, mehr oder weniger mit Lokalkolorit versehen, und vielleicht noch das ein oder andere seichte Drama. Das passt nur leider nicht ins Konzept von Premiere. An teuren Stoffen wie "Rome" würde man sich die Finger verbrennen, das will hier schlicht niemand sehen.
Zweites Problem wäre die Auslandsvermarktung. Auf deutsch gedrehte Serien lassen sich schwierig in die großen TV-Märkte exportieren, das wäre aber zwingend notwendig, um sie refinanzieren zu können.
Einziger Ausweg wäre deshalb in meinen Augen, englischsprachige Koproduktionen mit britischen oder US-amerikanischen Sendern zu produzieren. So erhält man exklusives Material und muss die Kosten nicht alleine tragen. Wird ja bei den privaten FreeTV-Sendern teils auch schon so praktiziert.
von Kuscheltiger
#403188
vicaddict hat geschrieben: Man steckt eben in der Krise, wenn so will. Einen Ausweg wird man sicher nur dann finden, wenn man mehr Exklusivität bieten kann, d.h. wenn man US Serien zeigt, die dann aber NICHT im Free TV laufen. Nur dürfte das schwer zu realisieren sein.
Sehe ich auch so.
In Deutschland werden momentan nur US-Programme akzeptiert oder Programme, die nach US-Vorbild aufgebaut sind. Um eine beliebte Serie in Deutschland zu schaffen muss richtig viel Geld reingesteckt werden und das ließe sich nie wieder reinbringen, denn so groß kann der Strom an neuen Abonenten in Deutschland schon wegen der Einwohnerzahl (und der Geld-Mentalität) einfach nicht sein.

Aber Premiere darf es gerne versuchen. Ist ja nicht so, als würden mir Verluste bei dem Sender wehtun. ;-)
von Berlin - Abschnitt 40
#403303
Schließe mich AlphaBolley an. Zwar hat Premiere tatsächlich ein Problem mit der Profilierung, aber dieses Problem mit eigenproduzierter Fiction zu lösen ist der falsche Weg, weil es auf den deutschen Markt schlicht keinen Bedarf gibt. Vergleiche mit ausländischen Pay-TV-Anbietern wie HBO oder Sky passen schlicht nicht, in den Staaten versorgt HBO tatsächlich nur ein gutverdienendes Nieschenpublikum, wobei der US-Markt wesentlich größer als der deutsche ist und die Auslandsverwertung auch eingeplant ist. In Großbritannien gibt es viel weniger werbefinanzierte Sender wie in Deutschland, weshalb das Pay-TV dort im Gegensatz zu Deutschland eine dominantere Rolle spielt. Beteiligungen an internationalen Produktionen wären wohl wirklich der einzig mögliche Weg. Ob Experimente wie Hermann Johas in Englisch gedrehter Serienpilot "Fast Track" beim deutschen Publikum ankommen wird man aber erst sehen müssen.
von Familie Tschiep
#403357
Nein, ich sehe das positiver. Premiere könnte den Versuch wagen, eigene Serien zu entwickeln. Zum einen brauchen sie nicht so viel Fans wie die normalen Programme, zum anderen wären sie ein gutes Aushängeschild für den Sender und zum dritten sorgte das PayTV in USA dafür, dass sich die Qualität der US-Serien verbesserte, warum nicht hier in Deutschland.

Warum dieses Thema? Ist denn so etwas geplant?

Zwar sind momentan US-Serien in, aber in zwei, drei Jahren kann sich das Blatt wieder gewendet haben. Übrigens sind es nur wenige US-Serien, die in Deutschland wirklich beliebt sind.
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von ikone
#403422
IMHO ist HBO kein reines Nischen-Produkt sondern hat eine größere Verbreitung (prozentual) als Premiere.

Statt gleich eigene Serien ala "R.I.S. - Die Sprache der Toten" zu entwickeln könnte man doch versuchen sich als Co-Produzent bei HBO einzukaufen wie die BBC bei "Rome"
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von MeGaBlitz
#403425
Die Frage ist nun eher, ob Premiere durch eigene Formate wirklich NEUE Abonennten gewinnen kann. Das würden die damit auf keinen Fall schaffen, außgenommen sie würden extremst viel Geld für die Vermarktung der Serie ausgeben. Würde sich das rentieren? Und wieso fragen sich die Macher deutscher Serien eigendlich nicht endlich einmal, warum niemanden die Serien von ihnen gefallen? Darüber lässt sich streiten, meine Vermutung ist der Ton. Ja klingt komisch aber der hallende Ton einer deutschen Serie...es ist komplett anderes flair .. ungewöhnlich halt.

Aber das ist ja nicht Thema. Soll Premiere eigene Serien produzieren? Nein. Wofür auch? Sie könnten Serien in Amerika produzieren lassen und sie anschließend auf deutsch synchronisieren. Aber naja :roll: wieviel das kostet will wohl niemand gar nachfragen.

Zum Thema deutscher Serien endlich wieder anschaulich zu machen. Ich weiße in dem Bezug erstmal auf Großbritannien hin. Dort werden großteils fast nur noch amerikanische Serien eingekauft. Der Sender E4 jedoch, will das nicht und produziert einfach so britische Serien. Skins. Erfolg. Es kann klappen. Weil Skins zum Beispiel etwas komplett neues und anderes ist. Dazu ist die produktion von Skins sicherlich auch zum spottpreis gewesen (im gegensatz zu dem was Deadline und co. kosten) In Deutschland wird ja nur von Amerika kopiert. Deadline sahen sich im Endeffekt (wie auch ich) die meisten Vorurteilhalber NICHT an.

mvg, meGa
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von AlphaOrange
#403429
MeGaBlitz hat geschrieben:wieso fragen sich die Macher deutscher Serien eigendlich nicht endlich einmal, warum niemanden die Serien von ihnen gefallen? Darüber lässt sich streiten, meine Vermutung ist der Ton. Ja klingt komisch aber der hallende Ton einer deutschen Serie...es ist komplett anderes flair .. ungewöhnlich halt.
Es gibt genug deutsche (Krimi-)Serien, die hervorragend laufen. Ich glaube nicht, dass es da ein technisches Defizit bei der Soundbearbeitung gibt, das bislang niemandem aufgefallen ist und die Zuschauer vergrault.
Tonbearbeitung ist zwar auch nicht billig, aber das Geld, diese auf US-Niveau durchzuführen, sollte da sein.
MeGaBlitz hat geschrieben:Aber das ist ja nicht Thema. Soll Premiere eigene Serien produzieren? Nein. Wofür auch? Sie könnten Serien in Amerika produzieren lassen und sie anschließend auf deutsch synchronisieren. Aber naja :roll: wieviel das kostet will wohl niemand gar nachfragen.
Wie ich schon angedeutet habe, bei den Privaten macht man das schon.
ProSieben hat das (oben schon von Abschnitt 40 erwähnte) "Fast Track" in Auftrag gegeben, gedreht komplett auf Englisch, um besser beim Export abzuschneiden und für den deutschen Markt synchronisiert. Wenn auch zunächst mal nur einen Pilotfilm als Testballon.
Darüberhinaus haben die Privaten schon zahlreiche Projekte mit ausländischen Sendern koproduziert, also zumindest Kapital einfließen lassen und damit dann auch Exklusivrechte erhalten. ProSieben koproduziert beispielsweise "Primeval", das im Frühjahr zu sehen war und 2008 in die zweite Staffel geht. Das FreeTV wäre Premiere da um einiges voraus.
MeGaBlitz hat geschrieben:Zum Thema deutscher Serien endlich wieder anschaulich zu machen. Ich weiße in dem Bezug erstmal auf Großbritannien hin. Dort werden großteils fast nur noch amerikanische Serien eingekauft. Der Sender E4 jedoch, will das nicht und produziert einfach so britische Serien. Skins. Erfolg. Es kann klappen. Weil Skins zum Beispiel etwas komplett neues und anderes ist. In Deutschland hingegen wird ja nur von Amerika kopiert. Deadline sahen sich im Endeffeckt (wie auch ich) die meisten Vorurteilhalber NICHT an.
Ist E4 nicht sogar auch PayTV?
Wie schon jemand geschrieben hat: das PayTV hat dort eine viel höhere Akzeptanz und viel bessere Exportfähigkeiten.

Dass in GB größtenteils nur noch US-Serien eingekauft werden, halte ich für ein Gerücht. Ich kenne genug aktuelle britische Serien. Und wenn schon... gerade E4 hat das Programm voll von US-Serien, die brauchst du da nicht als leuchtendes Vorbild hervorheben.
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von MeGaBlitz
#403434
AlphaBolley hat geschrieben:
MeGaBlitz hat geschrieben:wieso fragen sich die Macher deutscher Serien eigendlich nicht endlich einmal, warum niemanden die Serien von ihnen gefallen? Darüber lässt sich streiten, meine Vermutung ist der Ton. Ja klingt komisch aber der hallende Ton einer deutschen Serie...es ist komplett anderes flair .. ungewöhnlich halt.
Es gibt genug deutsche (Krimi-)Serien, die hervorragend laufen. Ich glaube nicht, dass es da ein technisches Defizit bei der Soundbearbeitung gibt, das bislang niemandem aufgefallen ist und die Zuschauer vergrault.
Tonbearbeitung ist zwar auch nicht billig, aber das Geld, diese auf US-Niveau durchzuführen, sollte da sein.
Also mir kommt der Ton von deutschen Serien einfach komplett anders vor. Einbildung? Ich weiß nicht. Vergleicht die doch mal.
MeGaBlitz hat geschrieben:Aber das ist ja nicht Thema. Soll Premiere eigene Serien produzieren? Nein. Wofür auch? Sie könnten Serien in Amerika produzieren lassen und sie anschließend auf deutsch synchronisieren. Aber naja :roll: wieviel das kostet will wohl niemand gar nachfragen.
Wie ich schon angedeutet habe, bei den Privaten macht man das schon.
ProSieben hat das (oben schon von Abschnitt 40 erwähnte) "Fast Track" in Auftrag gegeben, gedreht komplett auf Englisch, um besser beim Export abzuschneiden und für den deutschen Markt synchronisiert. Wenn auch zunächst mal nur einen Pilotfilm als Testballon.
Darüberhinaus haben die Privaten schon zahlreiche Projekte mit ausländischen Sendern koproduziert, also zumindest Kapital einfließen lassen und damit dann auch Exklusivrechte erhalten. ProSieben koproduziert beispielsweise "Primeval", das im Frühjahr zu sehen war und 2008 in die zweite Staffel geht. Das FreeTV wäre Premiere da um einiges voraus.
Jaja das mit Primeval weiß ich eh. Koproduktionen sind allgemein wirklich gute Ideen. Aber das mit "Fast Track" wusste ich überhaupt nicht. Bin gespannt was daraus wird.
MeGaBlitz hat geschrieben:Zum Thema deutscher Serien endlich wieder anschaulich zu machen. Ich weiße in dem Bezug erstmal auf Großbritannien hin. Dort werden großteils fast nur noch amerikanische Serien eingekauft. Der Sender E4 jedoch, will das nicht und produziert einfach so britische Serien. Skins. Erfolg. Es kann klappen. Weil Skins zum Beispiel etwas komplett neues und anderes ist. In Deutschland hingegen wird ja nur von Amerika kopiert. Deadline sahen sich im Endeffeckt (wie auch ich) die meisten Vorurteilhalber NICHT an.
Ist E4 nicht sogar auch PayTV?
Wie schon jemand geschrieben hat: das PayTV hat dort eine viel höhere Akzeptanz und viel bessere Exportfähigkeiten.

Dass in GB größtenteils nur noch US-Serien eingekauft werden, halte ich für ein Gerücht. Ich kenne genug aktuelle britische Serien. Und wenn schon... gerade E4 hat das Programm voll von US-Serien, die brauchst du da nicht als leuchtendes Vorbild hervorheben.
Ich habe mal gelesen (frag mich nicht wo - evtl eh hier irgendwo) dass Großbritannien im Vergleich zu früher viel viel mehr Ami-Serien einkauft. Die Linzenzen für solche Serien seien aber in den letzten jahren so stark gestiegen, dass E4 jetzt verstärkt auf Eigenproduktionen setzen wolle. Und das tun sie ja auch. Sie bringen ziemlich viele neue Brit-Teen-Serien raus. Eigenproduziert, mit Erfolg. Ob sie komplett auf Eigenproduktionen umsteigen will ich gar nicht behaupten. Würde ja auch kein großer deutscher Sender machen, und schon gar nicht Premiere. Aber 3-4 erfolgreiche Eigenproduktionen muss man einmal schaffen. ^^

mvg, meGa
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von mak
#403437
vicaddict hat geschrieben:Man steckt eben in der Krise, wenn so will. Einen Ausweg wird man sicher nur dann finden, wenn man mehr Exklusivität bieten kann, d.h. wenn man US Serien zeigt, die dann aber NICHT im Free TV laufen. Nur dürfte das schwer zu realisieren sein.
Wenn eine Serie nicht im Free-TV läuft ist i.d.R. aber eher unbekannt und lockt deshalb kaum neue Abonnenten an...
AlphaBolley hat geschrieben:Vom Pay-TV erwartet der Zuschauer teure Hochglanz-Produkte, schließlich bezahlt man ja Geld dafür. Nur sind Hochglanz-Serien aus deutschen Landen das, was beim deutschen Zuschauer eigentlich ohne jede Ausnahme durchfällt.
Eine gute Produktion muss als zwangsläufig ein Hochglanz-Produkt sein? Sehe ich nicht so...
AlphaBolley hat geschrieben:An Serien angenommen werden nur Krimiserien, mehr oder weniger mit Lokalkolorit versehen, und vielleicht noch das ein oder andere seichte Drama. Das passt nur leider nicht ins Konzept von Premiere. An teuren Stoffen wie "Rome" würde man sich die Finger verbrennen, das will hier schlicht niemand sehen.
Eine gute Serie muss nicht unbedingt teuer sein. Im Gegensatz zu den Free-TV-Sendern könnte Premiere auf ein originelleres Konzept setzen. Die Frage ist ob man da etwas findet mit dem man tatsächlich neue Abonennten anlocken kann...
AlphaBolley hat geschrieben:Zweites Problem wäre die Auslandsvermarktung. Auf deutsch gedrehte Serien lassen sich schwierig in die großen TV-Märkte exportieren, das wäre aber zwingend notwendig, um sie refinanzieren zu können.
War nicht "Kommissar Rex" ein ziemlicher Export-Schlager? Und auch Serien wie "Derrick" und "Alarm für Cobra 11" würden bzw. werden IIRC in diverse Länder verkauft...
Wobei man da wohl wieder das Problem hat das die Serie nicht zu speziell sein darf...
AlphaBolley hat geschrieben:Einziger Ausweg wäre deshalb in meinen Augen, englischsprachige Koproduktionen mit britischen oder US-amerikanischen Sendern zu produzieren. So erhält man exklusives Material und muss die Kosten nicht alleine tragen. Wird ja bei den privaten FreeTV-Sendern teils auch schon so praktiziert.
Hat Premiere doch schon gemacht, ist aber nicht wirklich dassselbe...
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von vicaddict
#403444
MeGaBlitz hat geschrieben:
AlphaBolley hat geschrieben:
MeGaBlitz hat geschrieben:wieso fragen sich die Macher deutscher Serien eigendlich nicht endlich einmal, warum niemanden die Serien von ihnen gefallen? Darüber lässt sich streiten, meine Vermutung ist der Ton. Ja klingt komisch aber der hallende Ton einer deutschen Serie...es ist komplett anderes flair .. ungewöhnlich halt.
Es gibt genug deutsche (Krimi-)Serien, die hervorragend laufen. Ich glaube nicht, dass es da ein technisches Defizit bei der Soundbearbeitung gibt, das bislang niemandem aufgefallen ist und die Zuschauer vergrault.
Tonbearbeitung ist zwar auch nicht billig, aber das Geld, diese auf US-Niveau durchzuführen, sollte da sein.
Also mir kommt der Ton von deutschen Serien einfach komplett anders vor. Einbildung? Ich weiß nicht. Vergleicht die doch mal.


Also in dem Punkt muss ich dir zustimmen. Es fällt schwer das zu beschreiben, aber ich habe den Eindruck das man bei deutschen Serien die Sprache wirklich betont. Ich muss bei amerikanischen Serien den Ton immer wahnsinnig laut stellen, damit ich die verstehe. Meist kommt es mir so vor als würden die alles in sich reinnuscheln...

Ich würde das aber dementsprechend nicht negativ auslegen.


Ich möchte jetzt auch gar nicht auf die Qualitätsunterschiede zw deutschen und ausländischen Serien eingehen.

Der springende Punkt ist einfach, dass solche Serien für Premiere nur dann sinnvoll sind, wenn man durch sie finanzielle Gewinne macht, und d.h. bei Premiere nun mal, dass man mehr Abonennten findet. Nur wird man das in Deutschland nicht schaffen. Kein Mensch wird sich Premiere anschaffen, wenn die plötzlich anfangen Serien zu drehen. Kein Mensch wird Notiz davon nehmen und wenn doch, dann müsste man die Leute überzeugen, sich deswegen ein Abbo zuzulegen. Das macht hier keiner. Dafür ist die Bandbreite an Free TV zu groß. Premiere funktioniert doch selbst heute im großen und ganzen nur, weil man mit der Bundesliga und anderen Fussballigen Kunden locken kann. Müssten die darauf verzichten, und würden nur noch Filme und Serien anbieten, dann wäre der Sender sehr schnell dicht.

Es gibt für Premiere in der Hinsicht nur einen Weg, nämlich Exklusivität. Sie brauchen gute, erfolgreiche US Serien, die dann aber nicht im Free TV laufen.

Eine weitere Möglichkeit wäre die, die glaube ich schon mehrfach in Erwägung gezogen wurde. Nämlich mit dem Kauf von Tele5 bzw dem DSF einen Free TV Spartensender zu erweben, den Premiere dann dazu nutzen kann, Previews von Serien und anderem Programm zu zeigen. Man könnte somit die ersten Staffeln diverser Serien zeigen und dann darauf hinweisen, dass die Fortsetzungen nur auf Premiere zu sehen sind. Beim Wrestling nutzt man Smackdown im DSF ja jetzt schon als Werbeträger für RAW und vorallem die PPV's. So ein Previewsender wäre eventuell noch eine Variante, aber da muss man wieder den Nutzen den Kosten gegenüberstellen. Und da bleibt man letztlich wieder bei dem Problem hängen, dass es in Deutschland zuviele Free TV Sender gibt und man nicht auf Pay TV angewiesen ist. Die Folge wäre ja letztlich nur, dass selbst den Previewsender keiner sieht, weil man weiß, dass man für die ganze Serie ein Abbo kaufen muss.
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von mak
#403506
vicaddict hat geschrieben:Also in dem Punkt muss ich dir zustimmen. Es fällt schwer das zu beschreiben, aber ich habe den Eindruck das man bei deutschen Serien die Sprache wirklich betont.
Natürlich hört sich das anders an. Sind ja auch völlig verschiedene Sprachen...
vicaddict hat geschrieben:Der springende Punkt ist einfach, dass solche Serien für Premiere nur dann sinnvoll sind, wenn man durch sie finanzielle Gewinne macht, und d.h. bei Premiere nun mal, dass man mehr Abonennten findet. Nur wird man das in Deutschland nicht schaffen. Kein Mensch wird sich Premiere anschaffen, wenn die plötzlich anfangen Serien zu drehen. Kein Mensch wird Notiz davon nehmen und wenn doch, dann müsste man die Leute überzeugen, sich deswegen ein Abbo zuzulegen. Das macht hier keiner. Dafür ist die Bandbreite an Free TV zu groß.
Ich denke es könnte durchaus Nischen geben. Aber diese zu finden und die Leute darauf aufmerksam zu machen dürfte sehr schwierig sein und anfangs wäre das auf jeden Fall ein Verlustgeschäft. Ich denke nicht das Premiere das tun wird. Als Abspielsender sind sie doch bisher ganz gut gefahren...
vicaddict hat geschrieben:Premiere funktioniert doch selbst heute im großen und ganzen nur, weil man mit der Bundesliga und anderen Fussballigen Kunden locken kann. Müssten die darauf verzichten, und würden nur noch Filme und Serien anbieten, dann wäre der Sender sehr schnell dicht.
ACK, die meisten Film-Fans dürften mit gezielt DVD leihen besser fahren...
vicaddict hat geschrieben:Es gibt für Premiere in der Hinsicht nur einen Weg, nämlich Exklusivität. Sie brauchen gute, erfolgreiche US Serien, die dann aber nicht im Free TV laufen.
Aber wie sollen dann potenzielle Abonnenten darauf aufmerksam werden? Es bringt sicher mehr Serie die bereits eine Weile im Free-TV gelaufen sind ein halbes Jahr früher zu bringen...
von Familie Tschiep
#403556
Wie sollen sie darauf aufmerksam werden? Es kommt immer auf das Format an. Wenn die Zeitungen darüber ausführlich berichten, werden schon Leute aufmerksam. Spätestens wenn eine Serie den Grimmepreis oder den Fernsehpreis bekommt, werden Leute darauf aufmerksam. Mehr Phantasie wagen, meine Herren!

Warum soll es nicht auch in Deutschland gute Serien geben? Ich kenne genügend Autoren, die gut schreiben können. Die Schauspieler bei uns sind ohne Zweifel nicht schlechter als im Amiland. Und technisch waren wir schon immer stark. Es fehlt einfach der Mut auszuprobieren. Natürlich kann die ein oder andere Serie floppen, aber weiß man vorher, welche.
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von Fabian
#403582
Ich denke mal, dass auf Premiere heute noch "Abschnitt 40" laufen würde, wenn man der Produzent wäre. Außerdem sieht man ja, dass auch kleinere Sender wie der BFS eigenproduzierte Serien hat.
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von AlphaOrange
#403819
mak hat geschrieben:
AlphaBolley hat geschrieben:Vom Pay-TV erwartet der Zuschauer teure Hochglanz-Produkte, schließlich bezahlt man ja Geld dafür. Nur sind Hochglanz-Serien aus deutschen Landen das, was beim deutschen Zuschauer eigentlich ohne jede Ausnahme durchfällt.
Eine gute Produktion muss als zwangsläufig ein Hochglanz-Produkt sein? Sehe ich nicht so...
Das wollte ich damit auch nicht sagen.
Ich denke, dass die deutschen PayTV-Abonnenten sehen wollen, wo ihr Geld geblieben ist. Exklusive Sportrechte, Hollywood-Blockbuster halt. Würde Premiere nun eine Serie a la Six Feet Under produzieren, würde sich wohl mancher Abonnent fragen, wie Premiere dafür so viel Geld aus dem Fenster werfen konnte.
Oder mal anders betrachtet: von den aktuellen Abonnenten will wahrscheinlich kaum jemand eigenproduzierte Serien, dafür hat man schließlich Premiere nicht abonniert.
Nicht-Abonnenten dürften von so einem Projekt aber auch nicht gereizt werden, da die deutsche Serie derzeit (unverdientermaßen) keinen guten Ruf hat und Premiere zudem keine Referenzen vorzuweisen hat.
mak hat geschrieben:Eine gute Serie muss nicht unbedingt teuer sein. Im Gegensatz zu den Free-TV-Sendern könnte Premiere auf ein originelleres Konzept setzen. Die Frage ist ob man da etwas findet mit dem man tatsächlich neue Abonennten anlocken kann...
Das sehe ich als das große Problem an. Premiere-Abonnenten interessieren sich nicht für eigenproduzierte Serien, Nicht-Abonnenten werden sich davon nicht überzeugen lassen. Ja, ich weiß, das ist jetzt extrem verallgemeinert, Ausnahmen wird es natürlich geben.
mak hat geschrieben:
AlphaBolley hat geschrieben:Zweites Problem wäre die Auslandsvermarktung. Auf deutsch gedrehte Serien lassen sich schwierig in die großen TV-Märkte exportieren, das wäre aber zwingend notwendig, um sie refinanzieren zu können.
War nicht "Kommissar Rex" ein ziemlicher Export-Schlager? Und auch Serien wie "Derrick" und "Alarm für Cobra 11" würden bzw. werden IIRC in diverse Länder verkauft...
Wirklich wichtige Fernsehmarkte wie die USA werden damit aber nicht erreicht. Und die übrigen großen Märkte (China, Indien, Brasilien, wenn ich mich richtig erinnere) sind ohnehin schwer zu greifen. Hier sind englischsprachige Serien absolut im Vorteil.
Die größten Märkte, die wir mit deutschen Produktionen erreichen, dürften Frankreich und Italien sein. Und wie es da mit der Präsenz deutscher Serien tatsächlich aussieht, weiß ich nicht.
mak hat geschrieben:
AlphaBolley hat geschrieben:Einziger Ausweg wäre deshalb in meinen Augen, englischsprachige Koproduktionen mit britischen oder US-amerikanischen Sendern zu produzieren. So erhält man exklusives Material und muss die Kosten nicht alleine tragen. Wird ja bei den privaten FreeTV-Sendern teils auch schon so praktiziert.
Hat Premiere doch schon gemacht, ist aber nicht wirklich dassselbe...
Premiere hat sich an fiktionalen Serien beteiligt? Kenne mich mit Premiere wirklich schlecht aus, kannst du mir Beispiele nennen?
Familie Tschiep hat geschrieben:Wie sollen sie darauf aufmerksam werden? Es kommt immer auf das Format an. Wenn die Zeitungen darüber ausführlich berichten, werden schon Leute aufmerksam. Spätestens wenn eine Serie den Grimmepreis oder den Fernsehpreis bekommt, werden Leute darauf aufmerksam.
Deutschland besitzt keinen guten und vor allem in der Öffentlichkeit wahrgenommenen Preis für's TV.
Mit dem Grimme-Preis wird zwar oft geworben, interessieren tun sich meines Erachtens nach aber nur wenige dafür. Davon abgesehen ist der Grimme-Preis mittlerweile auch kein Zeichen für Qualität mehr.
Der Deutsche Fernsehpreis indes ist ein schlechter Witz, den kann man nicht als Qualitätsmaßstab nehmen.
Familie Tschiep hat geschrieben:Warum soll es nicht auch in Deutschland gute Serien geben? Ich kenne genügend Autoren, die gut schreiben können. Die Schauspieler bei uns sind ohne Zweifel nicht schlechter als im Amiland. Und technisch waren wir schon immer stark. Es fehlt einfach der Mut auszuprobieren. Natürlich kann die ein oder andere Serie floppen, aber weiß man vorher, welche.
Sagt ja keiner, dass das in Deutschland nicht geht. Wäre auch unsinnig, da gäb's genug Gegenbeispiele.
Es geht darum, ob sowas bei Premiere funktionieren kann und das ist imo noch schwieriger als im FreeTV. Und wir wissen alle, dass die deutsche Serie da derzeit einen eher schlechten Stand hat.
von scoob
#403831
AlphaBolley hat geschrieben:
mak hat geschrieben:
AlphaBolley hat geschrieben:Einziger Ausweg wäre deshalb in meinen Augen, englischsprachige Koproduktionen mit britischen oder US-amerikanischen Sendern zu produzieren. So erhält man exklusives Material und muss die Kosten nicht alleine tragen. Wird ja bei den privaten FreeTV-Sendern teils auch schon so praktiziert.
Hat Premiere doch schon gemacht, ist aber nicht wirklich dassselbe...
Premiere hat sich an fiktionalen Serien beteiligt? Kenne mich mit Premiere wirklich schlecht aus, kannst du mir Beispiele nennen?
Ich bin zwar nicht "mak", aber spontan könnte ich dir "Rom" und "Over There" nennen.
von Berlin - Abschnitt 40
#403954
AlphaBolley hat geschrieben:mak hat Folgendes geschrieben:
AlphaBolley hat Folgendes geschrieben:
Zweites Problem wäre die Auslandsvermarktung. Auf deutsch gedrehte Serien lassen sich schwierig in die großen TV-Märkte exportieren, das wäre aber zwingend notwendig, um sie refinanzieren zu können.

War nicht "Kommissar Rex" ein ziemlicher Export-Schlager? Und auch Serien wie "Derrick" und "Alarm für Cobra 11" würden bzw. werden IIRC in diverse Länder verkauft...

Wirklich wichtige Fernsehmarkte wie die USA werden damit aber nicht erreicht. Und die übrigen großen Märkte (China, Indien, Brasilien, wenn ich mich richtig erinnere) sind ohnehin schwer zu greifen. Hier sind englischsprachige Serien absolut im Vorteil.
Die größten Märkte, die wir mit deutschen Produktionen erreichen, dürften Frankreich und Italien sein. Und wie es da mit der Präsenz deutscher Serien tatsächlich aussieht, weiß ich nicht.
Genau so ist es. Durch Rechteverkauf in die Mongelei verdient ein Fernsehsender nicht viel. Insgesamt hat das Interesse ausländischer Sender an deutschen fiktionalen Stoffen, speziell Serien und Einzelfilmen in den letzten Jahren stark nachgelassen. Gut laufen tun lediglich noch teure Eventproduktionen und Rechte für Unterhaltungsformate. Derrick und Kommissar Rex sind doch absolute Ausnahmen und haben auch alle schon etliche Jahre auf dem Buckel. Zumal es deutsche Serien ja schon seit Jahren auf dem heimischen Markt schwerhaben. Kann mich nicht erinnern, dass Edel & Starck oder Abschnitt 40 Exportschlager waren, das man im Ausland nach Vorabendserien wie SOKO Wismar oder Notruf Hafenkante lechzt kann ich auch sehr gut verstehen.
Und nochmal grundsätzlich: Der private und der öffentlich-rechtliche Rundfunk sind trotz aller Kritik recht breit aufgestellt, von der Daily-Soap bis zum Event-Mehrteiler. Ich sehe da keine großen Nieschen in denen Premiere mit absehbarem Erfolg tätig werden könnte. Die Konkurrenz auf dem deutschen Markt ist härter als anderswo und Premiere hat im Gegensatz zur RTL-Group und ProSiebenSat.1 auf diesem Gebiet keine Erfahrung. Das Ganze müsste auch mit einem gewaltigen Marketingaufwand begleitet werden, sehr teuer, ungewisse Erfolgsaussichten.
von Familie Tschiep
#403965
Natürlich werden nicht alle Serien ins Ausland verkauft. Wieso sollte man eine Kopie kaufen, wenn man das wesentlich bessere Original haben kann? Aber wenn man eine Serie produziert, die nicht nur Me too ist, dann kann das schon anders aussehen.
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von american-way
#405884
Also meiner Meinung nach braucht Premiere keine eigene Serie produzieren, was sie sowieso auch nicht machen werden weil sich das in Deutschland gar nicht lohnt und die meisten Premiere wegen des Sportprogramms abonniert haben und weil sie wissen das Spielfilme ohne Werbung laufen da braucht man keine eigeen Serie das würde nicht mehr Abonnenten bringen und Premie geht es nur um das finanzielle. Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten wäre das nur rausgeworfenens Geld welche Premiere nicht besitzt!
von Familie Tschiep
#406004
Nun ja. Die meisten ziemlich mutlos. Wenn man sucht findet man immer Gründe, wieso etwas nicht funktionieren kann. Schwerer ist es Gründe zu finden, warum etwas funktionieren wird. Das mutlose Programm die meisten Sender verwundert mich nach diesen Aussagen nicht.
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von MeGaBlitz
#406834
Inwiefern würden denn Serien auf englisch Premiere Kunden bringen? Ich denke da jetzt an Konzepte wie zum Beispiel "Gestern in Amerika, heute schon auf Premiere" nur halt ohne Synchro in Originalton. Kanada zeigt doch auch Serien schon am selben bzw teilweise einen Tag nach Amerika (Heroes zb) Warum geht das nicht auch in Deutschland? Klar würde ich und auch einige Andere hier aus dem Forum die Idee gut finden, aber würde es Premiere mehr Kunden bringen? Ich denke einmal auf jeden Fall mehr als es eine eigene Serie tun würde.

mvg, meGa
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von ultimateslayer
#406972
Das Premiere dringend ein neues Aushängeschild braucht is absolut war.
Denn weder Fußballfans noch Seriengeeks werden noch wie früher bedient.
Vor einiger Zeit gab es noch nur wenige US-Serien, doch seit Charmed, CSI etc. gabs halt nen riesen Boom, nicht zuletzt in den letzten Jahren nochmal durch House, Greys usw. und so fällt auch der Part bei Premiere etwas ab.
Viell sollte man versuchen sich mehr Serien auf Engisch zu sichern, desto näher am amerikanischen Sendetermin wie möglich, klarerweiße.
Eigene Serien sind blödsinn, denn wie schon gesagt gibt es erstens kein Puplikum dafür und zweitens würde es dem "stylisch-exklusiven" Image von Premiere eher schaden.
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von AlphaOrange
#407042
Die zeitnahe Ausstrahlung englischsprachiger Serien hat Premiere glaub ich schonmal versucht (mit Lost?) und es ist gefloppt.