KASFAN hat geschrieben:Ist es nicht so das einige erfolgreichen Serien aus den USA stammen ??
[...]
Also wollen die Deutschen, Sendungen aus anderen Ländern sehen. Es gibt ja auch nur noch wenige Sendungen aus Deutschland, die nur annähernd solche Quoten holen können, z.B. Alarm für Cobra 11, Tatort oder Wetten,dass . Und natürlich die Sendungen, die aus anderen Ländern kopiert wurden, wie DSDS, das Supertalent, Dschungelcamp. Ich gebe dem Ranicki recht wenn er das Deutsche Fernsehen niveaulos findet. Wir müssen ja nicht gleich nur noch Sendungen über Bücher oder Dokumentarfilme haben. Aber ein bisschen mehr kreativität bei neuen Serien könnt enicht schaden. Und bitte nicht versuchen Serien zu kopieren. Das klappt nicht hat man ja bei Post Mortem gesehen.
Du vergleichst ernsthaft ein paar gelungende US-Serien mit dem gesamten deutschen Angebot? Du solltest dir erstmal bewusst werden, dass wir an Importsachen grundsätzlich nur die Guten und Erfolgreichen zu sehen bekommen. Den ganzen Schrott, den die Amis (wie jeder andere Markt auch) so verzapfen, bleibt uns erspart. Du bekommt hier aber den deutschen Schrott - neben den guten deutschen Sachen - zu sehen. Daher besteht die Möglichkeit, dass du hier diesen Schrott überschätzt.
Einige der Importsachen laufen gut. Aber es laufen auch eine Menge deutsche Serien gut. Für die Vorabendserien im Zweiten sind 20 Prozent Marktanteil nichts seltenes. Auch die Primetime-Serien Dienstags im Ersten und Freitags im Zweiten laufen gut.
Die kopierten Formate sind für mich kein Beweis, dass der Deutsche Importformate sehen will. Es beweist, dass der Deutsche mit dem Weltstrom schwimmt und dass das deutsche Fernsehen uninnovativ ist.
Du sagst, du gibst MRR recht, wenn er dass deutsche Fernsehen niveaulos findet und begründest das mit fehlender Kreativität. Diese beiden Dinge sollte man evtl nicht vermischen. Auch - oder gerade - für Niveauloses muss man kreativ sein.
Niveaulos ist das deutsche Fernsehen aber nicht pauschal. Es ist nur dort einfältig, wo viele zuschauen. Damit sind nach deiner Argumentation auch die Ami-Serien als fester Bestandteil des deutschen Fernsehens niveaulos?
Abseits der Masse gibt es allein mit arte, 3sat oder einigen der Digitalkanäle ein Angebot, welches man - so behaupte ich einfach mal - weltweit nicht nochmal in dieser Breite und Konsequenz findet. Noch dazu werbefrei.
Wären die deutschen Sender kreativer, wären sich nicht unbedingt niveauvoller. Siehe BBC One. Ohne Zweifel ein kreativer Sender, der gute Serien macht (die aber kein Deutscher sehen will, weil er auf Ami-Serien gebucht ist). Aber was läuft dort heute: 6 - 9 Morgenmagazin. 9 - 13:00 Dokusoaps, 13 - 13:45 Mittagsnachrichten, danach eine Seifenoper und eine abgehangene Lizenzserie, es folgt ein Kinderprogramm und eine Gameshow, danach Abendnachrichten, ein Boulevardmagazin, eine Servicesendung, noch eine Seifenoper, eine kurze Doku, eine Serie und die Spätnachrichten, ein Quiz und eine Sportsendung.
Wie unterscheidet sich das bitte vom Ersten oder Zweiten aus Deutschland? Dieses Programm ist dort Marktführer und hat einen entscheidenden Vorteil: Man spricht jung UND als besser an. Ansonsten regiert dort der Unterhaltungsquark und die niveauvollen Sachen hat man auf kleinere Sender ausgelagert. Genau wie hier. Und vor allem präsentiert man sich dort besser und selbstbewusster. Aber mal ehrlich: Die Deutschen würden ein Erstes, was wirklich selbstbewusst daherkommt, ablehnen. Es ist nicht sehr deutsch, sich hervorzuheben.
Unser Fernsehen hat vor allem eins: Einen schlechten Ruf. Jeder spricht nur über das Schlechte. Und schaltet es ein! Dazu kommt, dass die ÖR bei den Jungen zu passiv sind. Viele Programme laufen dort unter Potenzial. Weil der Ruf schlecht ist.
Ansonsten bleibe ich bei meiner Annahme: Es hat sich über die Jahrzehnte jeweils das für das Land passende Angebot entwickelt. Das deutsche Fernsehen passt zum Deutschen wie kein Anderes und umgekehrt.