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von Fyad
#1051762
Maddi hat geschrieben:nun, grundsätzlich wäre es mir auch lieber freie Menschen würden vernünftig denken, aber leidert ist dem ja nicht so. Ich gebe dir völlig recht, dass bei manchen substanzen die verboten oder auch nicht sind eher Willkür herrscht.
ist vielleicht auch über die Drogenthematik hinaus eine Grundsatz frage wie frei und entfesselt man die Menschheit lassen sollte :wink:

zum BGE: "bedingungslos" sollte so etwas nie sein. Allerdings sehe ich schon dass die gängigen Bedingungen, Sanktionen und "Förderungen" überdacht werden sollten.
Das ist halt eine Frage des Menschenbildes. Das hinter einem BGE stehende Menschenbild sagt halt, dass jeder Mensch arbeiten will, wobei hier Arbeit nicht im Sinne von "Erwerbsarbeit" gemeint ist, sondern jede Art von Betätigung, von der die Gesellschaft einen Nutzen hat. Dieses Menschenbild kann man haben oder man hat es nicht, damit steht und fällt auch die eigene Meinung zum BGE.
#1053193
Fyad hat geschrieben:Gefährliche Substanzen wie Tabak sind (fast) frei verfügbar, weniger gefährliche wie Marihuana nicht...
Finde den Fehler! Marihuana wird in der Regel mit Tabak konsumiert. Korrekt wäre das also Rauchen zzgl. Marihuana und kann schon deshalb nicht weniger Gefährlich sein, da es sich potenziert. Dazu kommt, dass mitnichten Marihuana weniger gefährlich geschweige denn harmlos ist. Außer den Konsumenten selbst, behauptet das heute auch keiner mehr.

Des weiteren ist hier Bildung leider kein Schlüssel. Größter Konsument ist hier nicht etwa die Haupt-, oder gar Sonderschule, nein es ist das Internat. Ich glaube kaum, dass man die zu den bildungsfernen Schichten zählen kann und nicht wissen, wie schädlich das ganze ist.
Fyad hat geschrieben:...Straftaten, die unter Alkoholeinfluss begangen werden, werden weniger bestraft als welche bei vollem Bewusstsein.
Kommt auf den Fall und ist in der Tat etwas, wo man streiten kann. Momentan sind aber auch Verfehlungen unter BTM auf dem Vormarsch. In letzter Zeit stehen hier im Polizeibericht jedes mal fast genauso viele Fahrer unter BTM, wie unter Alkohol. Und da sehe ich nicht, warum man da noch eine Tür öffnen sollte und das ganze womöglich völlig frei und zu Spottpreisen auf den Markt werfen sollte.
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von vicaddict
#1053202
Quotentreter hat geschrieben: Kommt auf den Fall und ist in der Tat etwas, wo man streiten kann. Momentan sind aber auch Verfehlungen unter BTM auf dem Vormarsch. In letzter Zeit stehen hier im Polizeibericht jedes mal fast genauso viele Fahrer unter BTM, wie unter Alkohol. Und da sehe ich nicht, warum man da noch eine Tür öffnen sollte und das ganze womöglich völlig frei und zu Spottpreisen auf den Markt werfen sollte.
...hier möchte ich mal einhaken. Glaubst du denn wirklich, dass plötzlich jemand das Kiffen anfängt, der vorher noch nicht gekifft hat? Das Zeug bekommst du doch heute schon relativ leicht auf jedem Schulhof. Über härtere Sachen kann man natürlich streiten, aber gerade im Fall von Marihuana empfinde ich die Debatte eher als scheinheilig. Jemand der Kiffen will, tut das auch heute schon und jemand der bekifft Auto fährt, tut das auch heute schon. Eine Legalisierung würde doch da überhaupt nichts verschlimmern. Die ganze Debatte ist doch lediglich deshalb so tabuisiert, weil die Konservativen das ihrem vermeintlichen Lager nicht klar machen können. Schaut man sich aber Berichte an, wieviele Bundestagsabgeordnete Drogenabhängig sind, wird die Scheinheiligkeit doch um so größer.
#1053209
vicaddict hat geschrieben:...hier möchte ich mal einhaken. Glaubst du denn wirklich, dass plötzlich jemand das Kiffen anfängt, der vorher noch nicht gekifft hat?
Richtig, die Leute die es ohnehin schon tun, kommen so oder so ran, eine Legalisierung ändert für sie also nichts. Mit einer Legalisierung mache ich das ganze aber salonfähig, eröffne einem breiterem Kreis den Zugang und dann wird das ganze womöglich auch noch billiger und könnte so für einige erst Attraktiv werden. Wird es allerdings teurer, würde das wiederum Gruppe 1 nicht interessieren und der Schwarzmarkt bleibt.

Und noch immer die unbeantwortete Frage. Warum muss ein neues Übel freigegeben werden, nur weil man es bei einem anderen Übel nicht in den Griff bekommen hat? Mache ich jetzt die Tür auf, ist es heute Cannabis, morgen sind wir bei jeglichen Modedrogen und übermorgen ist es Koks. Lässt sich mit dem Argument als Präzedenzfall auf jeden Mist anwenden.

Von mir aus gebt es frei, muss sich aber auch entsprechend negativ auswirken. Wer sich da bewusst schadet, sollte die Folgekosten selbst tragen und entsprechend extra versichern. Wer unter dem Einfluss straffällig wird, sollte generell entsprechend härter bestraft werden. Die bewusste Sucht und Schädigung der wenigen, kann nicht das Problem der vielen sein.
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von vicaddict
#1053214
Quotentreter hat geschrieben: Und noch immer die unbeantwortete Frage. Warum muss ein neues Übel freigegeben werden, nur weil man es bei einem anderen Übel nicht in den Griff bekommen hat?
Zunächst einmal ist Cannabis nicht mit Koks und dergleichen gleichzusetzen, sondern wenn überhaupt, dann mit Tabak. Insofern macht es zum einen Sinn diese Ungleichbehandlung zu unterbinden, zum anderen kann man so dafür sorgen, dass die Leute sauberen Stoff konsumieren und nicht sonstwas für ein Kraut. Das wiederum spart den Krankenkassen Geld und spült am Ende vielleicht sogar noch Steuergelder in die Kassen. Abgesehen davon verhindert man, dass Konsumenten in noch tiefe Sümpfe abstürzen. Warum? Kaufst du dir MJ ganz legal in der Apotheke, ist das sauber und es ist nichts weiter dabei. Gehst du aber zu deinem Dealer, ist es nur eine Frage der Zeit, bis der dir auch andere Sachen anbietet. Die Hemmschwelle würde also gewaltig ansteigen, wenn man künftig den Dealer nicht mehr wegen MJ, sondern gleich wegen Koks oder Heroin anpumpen muss.
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von Eisbär
#1054041
http://www.pnp.de/nachrichten/heute_in_ ... rdern.html
Sebastian Nerz: Das ist von Thema zu Thema unterschiedlich. In der Bürgerrechtspolitik gibt es große Nähe zu den Grünen und zur FDP. In der Sozialpolitik können wir uns mit vielem anfreunden, wofür die SPD steht. Im Großen und Ganzen können wir gut mit den kleinen Parteien, wenn man einmal von der Linkspartei absieht.
Da fällt mir spontan nur ein Wort ein:

IDIOT!

Die LINKE ist die Partei die derzeit am aktivsten innen - und aussenparlamentarisch gegen diese ganze pseudorealpolitische, von Sachzwängen betriebene Regression des Gesellschaftssystems kämpft.
Die LINKEn sind ökologischer, pazifistischer und progressiver als die GRÜNEn und ordoliberaler und bürgerrechtsnäher als die FDP.

Wenn o.g. die Zukunft der Piratenpartei sein soll, für die neoliberalen Einheitsparteien Mehrheitsbeschaffer zu spielen, sollte sich die Partei direkt wieder auflösen, und die Ressourcen sinnvolleren Projekten zugeführt werden.

Über 10 Jahre dauerte es, bis der politische Apparat den GRÜNEn die Ideale und Grundsätze ausgetrieben hatte, bis sich eine radikale Idealistenvereinigung zu einer weiteren, opportunistischen Systempartei assimilierte.

Wenn man natürlich erst gar keine Ideale und Grundsätze hat, kann man quasi sofort im politischen System mitspielen.
Sehr praktisch wenn man Karriere will und keine politische Veränderung.
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von Fyad
#1054492
Die Aussage ist nur das Ergebnis daraus, dass die Presse nicht versteht, dass die Vorstände bei uns inhaltlich genau so viel zu sagen haben wie jedes einfache Mitglied. Aber ein einfaches Mitglied wird halt nicht interviewt.
von AndiK.
#1103737
Der Reiz des Neuen
Die Piraten bekommen zurzeit viel Zustimmung, kommen aus dem Stand in Landtage, wo andere kleine Parteien, nie die 5 Prozenthürde schafften. Doch was bieten die "Piraten" überhaupt ? Zu vielen Sachfragen sind sie vollkommen inkompetent. "Darüber müssen wir noch entscheiden" hört man. "Das weiss ich nicht" u.s.w. Sie wollen alles kostenlos ! Sei es Kultur, Fahren mit den ÖPNV, "bedingungsloses" Grundeinkommen und dann noch Drogen frei geben. Dermaßen populistisch ist das. Und doch fallen viele auf diese "Partei" der Nerds drauf rein. Ich denke, dass wird eine Luftnummer. Wenn ich schon sehe, wie da einige mit ihren langen Haaren rumtanzen und hauptsache in jeder Talkshow mit dem Handy rumspielen - dann weiss ich nicht, ob das ernsthafte Politik ist oder doch nur Leute auf einem Selbstverwirklichungstrip sind !?

Achja : Ich denke der Reiz des Neuen wird sich schnell verflüchtigen.
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von blra
#1103744
Ich würde das jetzt nicht so überkritisch sehen. Wenn ich eine neue Partei gründen würde, dann ist das Erste was ich mache, mir Visionen zu setzen. Das ist erstmal nicht schlecht, um diese dann mit der Zeit zu überarbeiten. Innovationen sind meines Wissens Prozesse, in denen alltägliche Dinge hinterfragt werden und dafür eine Lösung gefunden wird. Die meisten solcher Ideen landen z.B. in der Mülltonne, aber ein Bruchteil davon ist dann wiederum umsetzbar. Von den Piraten erwartet keiner, dass sie jetzt den Laden übernehmen.

Es wird vielmehr erwartet, dass sie Opposition sind. Genau das fehlt nämlich. Besonders auf Bundesebene, wo sich leider eine schlechte Opposition bestehend aus einer pseudo-Opposition ("Schwarz-Gelb ist schlecht, deswegen ist Rot-Grün besser") und einer vollkommen überholten Opposition (Linke) besteht. Und von einer Opposition wird erwartet, dass sie innovative Ideen hat und neue Themen anspricht.
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von vicaddict
#1103750
blra hat geschrieben:Von den Piraten erwartet keiner, dass sie jetzt den Laden übernehmen.
Nun ja, in Schleswig-Holstein liebäugeln sie ja schon einmal damit, die Regierung zu dulden/unterstützen. Die Macht scheint ihnen schon zu gefallen, die ihnen in den Schoß gefallen ist. Das Zünglein an der Wage, wenn es weder für Schwarz-Gelb, noch Rot-Grün reicht. Da muss dann aber schon etwas mehr kommen.
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von 2Pac
#1103773
AndiK. hat geschrieben:Der Reiz des Neuen
Die Piraten bekommen zurzeit viel Zustimmung, kommen aus dem Stand in Landtage, wo andere kleine Parteien, nie die 5 Prozenthürde schafften. Doch was bieten die "Piraten" überhaupt ? Zu vielen Sachfragen sind sie vollkommen inkompetent. "Darüber müssen wir noch entscheiden" hört man. "Das weiss ich nicht" u.s.w. Sie wollen alles kostenlos ! Sei es Kultur, Fahren mit den ÖPNV, "bedingungsloses" Grundeinkommen und dann noch Drogen frei geben. Dermaßen populistisch ist das. Und doch fallen viele auf diese "Partei" der Nerds drauf rein. Ich denke, dass wird eine Luftnummer. Wenn ich schon sehe, wie da einige mit ihren langen Haaren rumtanzen und hauptsache in jeder Talkshow mit dem Handy rumspielen - dann weiss ich nicht, ob das ernsthafte Politik ist oder doch nur Leute auf einem Selbstverwirklichungstrip sind !?

Achja : Ich denke der Reiz des Neuen wird sich schnell verflüchtigen.
Ich mache mir da keine großen Sorgen. Sie werden die Linke ersetzen. Das meiste von den Piraten ist linker als das was die Linke je gesagt hat. Alles wird vergemeinschaftet. An den Prozenten sieht man auch das am meisten die Linke an die Piraten verloren haben. Dann werden halt die Piraten die Wähler der Linken übernehmen. Kann mir aber egal sein. Das waren bislang nur Sozialschmarotzer, Kommunisten und Junkies.
Klaus Wowereit ist nicht umsonst freundlich den Piraten gegenüber. Die könnte man als Juniorpartner schön ausnutzen.
Ich finde es gut, dass die Medien sich in den letzten Woche endlich mal kritisch gegenüber den Piraten positionieren. Es hat lange gedauert bis auch sie gemerkt haben, dass da nur heiße Luft kommt.
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von blra
#1103785
vicaddict hat geschrieben:
blra hat geschrieben:Von den Piraten erwartet keiner, dass sie jetzt den Laden übernehmen.
Nun ja, in Schleswig-Holstein liebäugeln sie ja schon einmal damit, die Regierung zu dulden/unterstützen. Die Macht scheint ihnen schon zu gefallen, die ihnen in den Schoß gefallen ist. Das Zünglein an der Wage, wenn es weder für Schwarz-Gelb, noch Rot-Grün reicht. Da muss dann aber schon etwas mehr kommen.
Stimmt. Sie übernehmen aber keine Ministerien, sondern dulden eine Regierung, wenn die dafür ihnen punktuell mal entgegen kommt. Da die Partei außerhalb der Parlamente entstanden ist, kann noch kein Lagerdenken vorherrschen. Deswegen nehme ich den Piraten vage Aussagen in Richtung Koalitionsdenken ab.

Sicherlich wollen sie auch irgendwann an die Fleischtöpfe der Macht, wenn sie merken, dass sie im Parlament nur beim Gestalten zu sehen können.
2Pac hat geschrieben: An den Prozenten sieht man auch das am meisten die Linke an die Piraten verloren haben.
Das ist falsch.
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von Fyad
#1104411
2Pac hat geschrieben:Ich mache mir da keine großen Sorgen. Sie werden die Linke ersetzen. Das meiste von den Piraten ist linker als das was die Linke je gesagt hat. Alles wird vergemeinschaftet.
Lange nicht alles. Nur eine Grundversorgung, die zugegebenermaßen auf einem höheren Niveau als heute ist.
2Pac hat geschrieben:An den Prozenten sieht man auch das am meisten die Linke an die Piraten verloren haben.
Zahlen dazu: An den Grafiken kann man meiner Meinung nach sehr schön sehen, dass wir keine Lagerpartei sind. Das Links-Rechts-Schema stammt aus der Arbeitergesellschaft, die Piraten sind aber eine Partei der Wissensgesellschaft, da lässt es sich schlecht einordnern.
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von vicaddict
#1104422
Fyad hat geschrieben: An den Grafiken kann man meiner Meinung nach sehr schön sehen, dass wir keine Lagerpartei sind. Das Links-Rechts-Schema stammt aus der Arbeitergesellschaft, die Piraten sind aber eine Partei der Wissensgesellschaft, da lässt es sich schlecht einordnern.
Das wird aber noch kommen, sobald ihr euch mal auf ein paar Positionen geeinigt habt. Man sieht doch jetzt schon sehr schön, wie der eine oder andere aus der Partei gemobbt wird, wenn er nicht die Meinung der Mehrheit vertritt. Im Moment profitiert ihr noch davon, dass ihr eine große Masse seid, die alle möglichen Gruppierungen umfasst. Aber das wird sich ändern, sobald mehr kommt als WLAN für alle.
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von Fyad
#1104424
vicaddict hat geschrieben:Das wird aber noch kommen, sobald ihr euch mal auf ein paar Positionen geeinigt habt. Man sieht doch jetzt schon sehr schön, wie der eine oder andere aus der Partei gemobbt wird, wenn er nicht die Meinung der Mehrheit vertritt. Im Moment profitiert ihr noch davon, dass ihr eine große Masse seid, die alle möglichen Gruppierungen umfasst. Aber das wird sich ändern, sobald mehr kommt als WLAN für alle.
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von AliAs
#1153292
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... tsBoxPager

Das ist eine grandiose Geschichte. Erst gegen das Urheberrecht sein, dann ein Buch rausbringen und auf einmal für das Urheberrecht (am eigenen Buch) sein. Oh so viele Facebook Kommentare - das ist Basisdemokratie.

Dabei gefällt mir folgendes besonders:

https://neuemodelle.wordpress.com/2012/ ... a-schramm/


edit: übrigens die Doku über die Piraten ist auch ganz interessant:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/ ... er-Piraten