Theologe hat geschrieben:Ich würde gerne das Wort "edgy" absetzen, Donnie Stefan benutzen das ja inzwischen für alles was ihnen nicht gefällt.
DAFÜR!
Oder? Ach lassen wir es ihnen doch. "Edgy" als gekünstelt und doof zu bezeichnen ist doch ihr einziges Pauschalargument, um die Flachheit und Glätte von Vampire Diaries gegenüber anderen Shows verteidigen zu können.
Heroes ist hier wohl wirklich eines der interessantesten Beispiele. Eine Show, die fast jeder irgendwann abgesetzt hat. Aber es ist interessant zu sehen, bei wem es wann soweit war.Bei mir mit Season 3 Schluss. Die hatte an mehreren Punkten das Potential das Ruder rumzureißen und jede davon wurde erstklassig versemmelt und in einen noch größeren Haufen BS verwandelt.
Justified - hat mich nicht gepackt sondern eher gelangweilt und war mich doch zu sehr procedural. Nach 5-6 Folgen abgebrochen.
Stargate
Nach gut einer halben Staffel war für mich klar: das ist nicht nur billig sondern auch zotig, klischeehaft und inkonsequent geschrieben, nimmt sich an den jeweils falschen Stellen zu ernst und setzt in noch viel falscheren auf comic relief. Dazu keine wirkliche Figurenentwicklung oder nennenswerte Storyarcs. Insgesamt zu trashig gewesen.
Akte X
Es muss kurz nach dem ersten Kinofilm gewesen sein als ich komplett die Lust an der Show verloren habe und nur noch zum haarsträubenden Finale reingeschaltet habe, das mir endgültig die Bestätigung gab: ja, die Story war einfach mystery stacking ohne dass die je eine plausible Lösung in der Hinterhand hatte. Irgendwo zwischen Formwandlern, öligem Alien Goo, Bienen und Pockenimpfungs-Konspirationen wurde es mir zu bunt.
Bei Millenium ging das noch deutlich schneller. Die Show war so spröder, austauschbarer Profiler-Kram, das ich nach einer halben Staffel von Bord ging.
The O.C.
Irgendwann in S2 wurde immer klarer: vom sensibleren, sozialkritischen Ansatz der ersten paar Folgen, der eher eine echte Drama-Serie versprochen hatte, blieb nicht viel mehr als eine typisch oberflächliche Teenie-Soap über - mit teilweise wahnsinnig unsympathischen Charakteren: warum irgendwer so eine verwöhnte turbo-bitch wie Melissa haben möchte, konnte ich nie begreifen. Dann kamen auch noch immer mehr schlechte Nebenrollen dazu und der Ofen war aus. Während ich bei
Dawsons Creek die 2-3 letzten Staffeln nur noch sporadisch verfolgt aber es nie ganz abgesetzt hatte, habe ich bei O.C. bis heute nicht das Finale geschaut - und auch kein großes Interesse dran.
Raising Hope
gelegentlich schau ich noch eine Folge auf dem Handy, wenn mir beim Sport auf dem Crosstrainer langweilig wird. Ich glaube das zähle ich aber doch als abgesetzt. Irgendwie ist der Vibe der ersten Season verpufft. Die Charaktere sind zwar alle immer noch sympathisch, aber es zünden kaum noch gute Lacher. Und nur "nett" sein reicht einfach nicht.
Auch
Suburgatory und
New Girl haben nur noch "für die U-Bahn" Status, weil sie so leicht verdaulich und jederzeit verlustfrei unterbrechbar sind.
Burn Notice
An sich eine echt sauber gemachte Show. Gut genug zumindest, um mich bei Nachwiederholungen auf VOX recht häufig vom Einschlafen abzuhalten. Aber irgendwie dann doch zu sehr procedural und auf status quo verharrend. Shows, die sich nie so richtig von ihrer Season 1 Prämisse wegbewegen und nur Fälle der Woche abhandeln, können mich nie dauerhaft halten. Ganz ähnlich bei
Hawaii Five O oder
NCIS. Guter Cast, schönes Setting, launige Dialoge und keine richtige Entwicklung.
Boston Legal
Wurde eher Opfer meiner veränderten Sehgewohnheiten. Die Show habe ich bei VOX in deutsch angefangen und auch die ersten zwei Staffeln dort konsequenz verfolgt. Die dritte lief dann aber irgendwie zu einer Uhrzeit, zu der es mich selten vor den Fernseher verschlagen hat und ich hatte auch keine große Lust zu dem Punkt noch auf Englisch umzusteigen - auch weil ich mit BL nie so ganz warm geworden bin. Für mich war es das unglückliche Bastardkind von Ally McBeal und The Practice. Nur halb so lustig und beschwingt wie Ersteres und nur ein Viertel so dramatisch und intensiv wie letzteres. Im Ergebnis ja immer noch gut, aber viel zu selten wirklich toll.
Und zum Schluss noch eine aktuellere:
Secret Circle
Nach 6 Folgen habe ich die Charaktere nicht mögen gelernt sondern war eher genervt von ihnen, während die Story sehr zäh vor sich hinplätscherte. Vielleicht werde ich das in 1-2 Jahren ja auch aufholen, wenn sich die Show auf den guilty pleasure Status seines geistigen Vorgängers verbesert hat.