Passion Play
Eigentlich sieht die Besetzung nicht schlecht aus. Der neu auferstandene Mickey Rourke, die schöne Megan Fox, der alte Bill Murray und der talentierte Rhys Ifans sind in diesem Film zu sehen, doch die Qualität der Besetzungsliste täuscht. Auch wenn der Film nicht auf ganzer Linie gescheitert ist, so werden die Erwartungen nicht erfüllt.
Mitch Glazer ist eigentlich ein Drehbuchautor, doch er versucht sich in dem Film zum ersten Mal als Regisseur und kann dabei nicht überzeugen. Er schafft es nicht die Story stimmig umzusetzen und die Handlungsstränge überzeugend zu verknüpfen. Das Drehbuch stammt auch von ihm und die Grundidee ist eigentlich nicht schlecht, doch was er damit angestellt hat war nicht sehr gut. Das ganze Potenzial bleibt ungenutzt, aber die ungewöhnliche Liebesgeschichte hat hier und da seine Momente.
Mickey Rourke verkörpert Nate Poole, früher ein gefeierter Musikstar, doch jetzt hat er nichts mehr von seinem Geld und tritt nur in billigen Bars auf. Als er fast getötet wird, lernt er eine Jahrmarktattraktion kennen und will mit ihr Geld verdienen. Rourkes Rolle ähnelt dem Charakter von seinem Film “Thw Wrestler”, doch mit weitaus weniger Tiefe. Rourke ist wie gewohnt souverän, aber man kennt die Person nicht um mit ihr mitzufühlen. Megan Fox spielt Lily Luster, sie ist ein Engel im wahrsten Sinne des Wortes und eine einzigartige Schönheit. Sie ist eine Gefangene, doch dank Nate kann sie sich entfalten, bis sie verraten wird. Megan Fox kann hier endlich zeigen was in ihr steckt, nebenbei sieht sie noch grandios aus. Bill Murray spielt den Gangster Happy Shannon, er hat noch eine Rechnung mit Nate offen, denn er hat einmal mit seiner Frau geschlafen. Bill Murray ist souverän, kann aber auch nicht glänzen. Seine Aufmachung fand ich unfreiwillig komisch.
“Passion Play” ist eigentlich ein schlechter Film, wäre da nicht diese Liebesgeschichte, die aber nicht alles wett macht. Der gesamte Film ist wie eine B-Produktion gemacht, mit billigen Effekten (Megans Flugszene war sehr peinlich), und auch vielen unfreiwillig lustigen Dialogen. Nie kommt Spannung oder so etwas wie Mitgefühl auf, alles ist recht oberflächlich gehalten. Doch ab der Mitte beginnt sich diese ungewohnte Liebesgeschichte zu entfalten und der Film nimmt etwas an Fahrt auf, doch das reicht leider nicht. Der Film wollte etwas ganz besonderes sein, dafür fehlte einfach der richtige Regisseur und ein gutes Drehbuch, da wurde sehr viel Potenzial verschwendet.
4,5/10
Little Nicky - Satan Junior
Er ist wieder zurück: Adam Sandler zaubert wieder eine neue verrückte Idee aus dem Hut, die aber nicht so recht zünden mag. Die Story hatte Potenzial, was aber nicht ausgeschöpft wurde. Anstatt einen Kultfilm sehen wir einen trashigen Film, der nur wenige gelungene Gags aus dem Hut zaubern kann.
Steven Brill führte zum ersten Mal Regie bei einem Adam Sandler Film und hat es sicherlich bereut, denn seiner Karriere hat dieser Streifen keinen Gefallen getan. Er schafft es nicht aus dem albernen Klamauk einen stimmigen Film zu schaffen, weswegen der Film schnell im Einheitsbrei verschwindet. Das Drehbuch bietet auch nur eine handvoll gelungene Gags, und skurille Charaktere.
Adam Sandler spielt Nicky, er ist der jüngste Sohn vom Teufel, und auch der schwächste. Als seine zwei großen Brüder die Erde unsicher machen wollen ist er der einzige der eine große Katastrophe verhindern kann. Das hier ist wohl Adam Sandlers schrägste Rolle, und man muss sich erstmal an ihn gewöhnen aber es macht dann auch etwas Spaß. Rhys Ifans verkörpert Adrian, seinen bösen Bruder. Sein Auftritt ist auch herrlich komisch. Harvey Keitel als der Teufel macht auch jede Menge Spaß, war auch erfrischend ihn mal in so einer Rolle zu sehen. Alle anderen Darsteller machen ihre Sache auch gut, Reese Witherspoons Auftritt als Mutter von Nicky hat mir total gut gefallen.
“Little Nicky” ist eigentlich ein wahnsinnig schlechter Film. Die Story ist lieblos zusammengeschrieben, Gags sind auch nur in einer kleinen Menge vorhanden, die Effekte sind sehr billig, und das alles ergibt kein stimmiges Gesamtbild. Aber weil es so trashig ist, wird man teilweise gut unterhalten. Auch wenn es nur wenige Lacher gibt, wenn mal einer kommt dann sind sie richtig gut. Die Gaststars sind auch für einen Lacher gut, vorallem Reese Witherspoons Cameo ist genial. Es gibt ziemlich viele absurde Einfälle, die aber unterhaltsam sind, zum Beispiel haben die Engel im Himmel einen Tanzlehrer oder Hitler wird in der Hölle sehr lustig bestraft. Nicht Sandlers stärker Film, aber auch nicht sein schwächster.
6/10