R.E.D.
Junge Darsteller erobern Hollywood, sei es Pattinson, Lautner oder sonst wer. Eine Generation hat was dagegen, und die spielt in “R.E.D.” mit. Alle “alten” Darsteller haben sich in diesem Actionfeuerwerk versammelt und liefern einen tollen Film ab.
Robert Schwentke ist ein vielseitiger Regisseur, er hat schon im Thrillergenre überzeugt, und auch romantische Filme kann er inszenieren. Actionfilme bereiten ihm offensichtlich auch keine Probleme wie “R.E.D.” beweist. Durch die temporeiche Inszenierung wird es nie langweilig, er hat ein Gespür für humorvolle Momente die Action ist rasant inszeniert. Die Hoeber-Brüder liefern ein unterhaltsames Drehbuch ab, die Geschichte ergibt nicht oft einen Sinn, aber mit viel Selbstironie, Witz und tollen Dialogen weiß das Drehbuch zu überzeugen.
Bruce Willis ist Frank Moses, er war früher Agent in der CIA, jetzt sitzt er im Ruhestand und führt ein langweiliges Leben. Als ihn mysteriöse Männer umbringen wollen, trommelt er die ganze Truppe nochmal zusammen und macht Jagd auf die Hintermänner. Die Rolle passt zu Bruce wie die Faust aufs Auge, und dabei kann er seine Stärken ausspielen, charmant sein und dabei Leute verkloppen. Mary-Louise Parker spielt Sarah Ross, die unfreiwillig in das Abenteuer mit reingezogen wird. Parker füllt ihre Rolle mit genug Leben aus, sie und Willis harmonieren dabei recht gut. John Malkovich macht das was er am besten kann, und zwar eine schräge Figur spielen, und hat die meisten Lacher auf seiner Seite. Morgan Freeman kommt leider etwas zu kurz, und Helen Mirren mal in solch einer Rolle zu sehen macht auch viel Spaß.
“R.E.D.” ist eine übertriebene Actionkomödie, die auf ganzer Linie überzeugt. Dabei nimmt sich der Film nie ernst, sondern veräppelt sich auch selber. Die alten Darsteller harmonieren prächtig miteinander, man sieht wie viel Spaß sie beim Dreh hatten. Die Actionsequenzen sind herrlich überdreht, und das ist auch so gewollt. Knallhart und unterhaltsam, so kann man die Action hier definieren, allein die Szene zwischen Marvin und der Agentin ist absurd, aber auch köstlich. Die Handlung besitzt in diesem Film keine große Bedeutung. Neben viel Action kommt der Humor auch nicht zu kurz. Dabei sind die Gags relativ gleichmäßg verteilt, auch wenn Marvin den größten Anteil an Lachern besitzt. “R.E.D.” erinnert auch an “The Expendables”, denn auch dort hatten sich die alten Haudegen versammelt. Insgesamt gesehen ist “R.E.D.” eine frische Abwechslung zu den herkömmlichen Actionstreifen.
8,5/10
Contagion
Wenn Soderbergh einem Film dreht, dann sind alle Stars in Hollywood hellwach, denn sie wollen unbedingt mit dabei sein. Mit “Contagion” konnte er wieder Top-Schauspieler gewinnen, sogar alle Nebenrollen sind hochkarätig besetzt. Sein neuester Streifen ist ein guter Thriller, der bei den Menschen alle Alarmglocken läuten lässt.
Nach zwei Jahren Leinwandabstinenz meldet sich Soderbergh mit einem Katastrophenthriller zurück. Dabei erschafft er eine beklemmende Atmosphäre mit einer unaufgeregten Inszenierung. Das Drehbuch von Burns, der zuletzt für Soderbergh das Skript zu “Der Informant” schriebt, liefert ein intelligentes Drehbuch ab, gut recherchiert und erschreckend realistisch zugleich.
Matt Damon spielt Mitch Emhoff, ein guter Familienvater, der aber nach Ankunft seiner Frau von einer Geschäftsreise enorme Probleme bekommt. Seine Frau hat ein Virus in das Land mitgeschleppt und stirbt daran. Jetzt muss er sich mit seiner Tochter zuhause verbarrikadieren und hoffen, nicht angesteckt zu werden. Denn das Virus verbreitet sich sehr schnell auf der gesamten Welt. Matt Damon haucht seiner Figur genug Leben ein und ist wie immer gut. Laurence Fishburne als Arzt macht seinen Job ebenfalls gut, die Rolle hat ihm gepasst. Jude Law verkörpert den Möchtergern-Propheten Alan, der angeblich alle Lösungen zum Problem hat. Die Mischung aus Wahnsinn und Humor verinnerlicht Law mit Bravour. Es gibt soviele talentierte Darsteller im Film, die alle ihre Arbeit solide erfüllen. Leider kann man zu einer einzelnen Person nicht viel sagen.
Es gibt sehr viele Virenthriller, manche sind schlechte B-Movies mit billigen Effekten, andere wiederum setzen auf viel Action. Soderbergh zeigt, wie es richtig gemacht wird. Er erzählt auf ruhige Art und Weise, wie schnell ein Virus die Erde befallen kann, und welche Konsequenzen das für die Gesellschaft hat. Dabei werden verschiedene Perspektiven gezeigt, Ärzte, die das Virus bekämpfen und ganz normale Menschen, die ums Überleben kämpfen. Beide Aspekte sind interessant inszeniert und man fühlt mit den hilflosen Charakteren mit. Der große Pluspunkt an dem Film ist, das alles sehr realistisch ist und der Film auch nach Tagen noch in deinen Gedanken herumschwirrt. Nach dem man “Contagion” angeschaut hat, wird man sich zweimal überlegen was man alles anfasst.
7,5/10