Fernsehfohlen hat geschrieben: Dafür ist Cameron für mich doch einen Tick zu sehr der dicke Dramaschwule, der bei jeder Kleinigkeit zu heulen beginnt und sich einfach an manchen Stellen etwas übertrieben schwul verhält. Und die Strebertochter ist mir persönlich auch noch etwas zu einseitig geraten.
Cameron schrabbt in manchen Episoden wirklich etwas haarscharf am reinen Klischee-Abziehbild vorbei, allerdings wird es meistens durch die Reaktionen seines Umfelds ein Stück weit wieder in der Realität verwurzelt. Und Episoden wie die erste von heute, in der
er derjenige ist, der sich kampfesmutig ins Kinderzimmer von Lily stürzt, um dem vermeintlichen Einbrecher die Rübe einzudreschen, durchbrechen oft genug die einseitige Zeichnung Camerons. Gut, dafür war er eine Folge später die nervöse Diva, die im Körper eines Elefanten gefangen ist, und den ganzen Prozellanladen auseinandernimmt. Joah ...
Bei der Strebertochter bin ich mit der Charaktserisierung eigentlich ganz zufrieden, da Sitcoms solche Figuren zwar oft von ihren dümmern Geschwistern genervt zeigen, dass sie sie aber bewusst gegen die Wand laufen lassen und fast schon morbide Streiche aushecken, ist eher selten zu sehen.
Ein Problem habe ich bislang eher mit Phil, der mir einfach zu sehr der urtypische Sitcomvater ist. Trottelig, leicht abzulenken, ständig einen Kalauer auf den Lippen, darum bemüht, dass ihn alle cool finden, dennoch schnell von seiner Frau und seinen Schwiegereltern an den Rand gedrängt. Fehlt nur noch, dass er ein paar Kilos mehr auf den Rippen hat, weshalb sich alle wundern, wie er seine Frau abbekam, und er in der Schule Football spielte, dann unterscheidet er sich gar nicht mehr von rund einem Dutzend Sitcom-Vätern. (Witzig ist Phil ja schon ab und an, doch er ist für mich eindeutig die simpelste und "billigste" Figur der Serie.)