Allgemeine Diskussionen & TV-Sender, die in keines der anderen Foren passen (z.B. Tele 5, Eurosport, Comedy Central)
#1141935
Ein Hauptunterschied ist für mich, dass sich deutsche Sender halt fast nur im Reality-Bereich trauen etwas "eigenes" zu machen. Man nehme mal einen kleineren US-Sender wie Showtime. Die haben diverse hochkarätiger Eigenproduktionen im Programm - warum gelingt das z.B. VOX, wo ja auch ein finanzstarker Muttersender vorhanden ist nicht? Bzw. warum wollen die erst garnicht sowas machen? Aber gut, wenn schon der Muttersender nicht will...
Naja, mir solls recht sein - eine deutsche Version von Dexter mit Til Schweiger, Bettina Zimmermann und Heino Ferch möchte ich mir garnicht vorstellen. :shock:

Aber da ist man dann auch an dem Punkt, dass 98% aller deutschen Film-/Serienautoren grottenschlecht sind, oder die guten einfach keine Chance erhalten. Stattdessen rühmen sich die Sender dann über Jahre, wenn sie mal einen eigenproduzierten Erfolg haben. Teilweise wird dann das Erfolgskonzept genommen und dann noch für 3-4 Ableger durch den Fleischwolf gedreht (man denke an die neuen Sat.1-Serien, die den Montags-Erfolg wiederholen sollen...
Familie Tschiep hat geschrieben: Wahrscheinlich gibt es das beste Fernsehen in Großbritannien, nicht in den Vereinigten Staaten.
Auch dort gibt es Abseits der BBC unfassbaren Schrott... Auch wenn die BBC deutlich vor ARD/ZDF liegt
#1141983
Tony Montana hat geschrieben:Man nehme mal einen kleineren US-Sender wie Showtime. Die haben diverse hochkarätiger Eigenproduktionen im Programm - warum gelingt das z.B. VOX, wo ja auch ein finanzstarker Muttersender vorhanden ist nicht?
a) Der "kleine US-Sender" ist Premium Cable und somit mit VOX überhaupt nicht vergleichbar. Showtime hat zahlende Kunden und somit ein gesichertes Einkommen. Deren Geschäftsmodell greift selbst dann relativ gut, wenn die neue Serie ein Griff ins Klo ist (in Bezug auf Zuschauererfolg). "Hochkarätig" ist für Premium Cable per se schon mal viel wert, weil es Abonnements einbringt. Fürs Free-TV liegt der Wert ohne den nötigen Erfolg bei Null.
b) Der "finanzstarke Muttersender" hat in erster Linie einmal für sich selbst zu sorgen. Einen anderen Sender der Gruppe mit Geld vollzupumpen, um ein absichtlich kreiertes Defizit zu decken ist wirtschaftlicher Unfug. Dann ist es deutlich sinnvoller, wenn RTL selbst produziert, weil sie die Reichweiten haben, um schlussendlich eine Kostendeckung zu erzielen.
schorsch hat geschrieben:
acid_junky hat geschrieben:Ist es denn besser, wenn es englisch ist? Trash bleibt Trash.
Warum sollte jetzt ein globaler Sender neu auf den Markt kommen, der das gleiche zeigt, wie die nationalen Stationen es tun?
Möchtest du jetzt nur ein deutsches/europäisches Pendant/Gegengewicht zu den Ami-Sendern?
Ja. Dadurch, dass es englisch ist, wird es zwar nicht besser, aber ich fände es interessanter, weil ganz Europa mehr zu bieten hat als nur das eigene Land. Außerdem könnte man damit (wenn es funktionieren sollte) höhere Reichweiten erzielen.
Eine der größten Erfolgsfaktoren von Reality ist, dass sich der Zuschauer in der eigenen oder einer ihm bekannten Lebensrealität wiederfindet. Gerade dieser Effekt geht bei internationalen Produktionen verloren. Daher glaube ich, dass das deutlich schlechter funktionieren würde.
#1142007
Reality als Programminhalt war ja auch nur als Beispiel gemeint, weil gesagt wurde, so ein Privatsender wäre so schwer zu finanzieren. Aber prinzipiell denke ich schon dass es funktionieren könnte, wenn es jemand machen würde (zB RTL Group)
#1142014
Ich glaube eines der Probleme wenn man an die guten US-Produktionen im fiktionalenbereich denkt ist:
Man vergisst die ganzen schlechten Flop-Produktionen die von den Hits, mitfinanziert werden müssen.

So meinte doch selbst ein ZDF-Intendant er würde gerne ein "deutsches TAAHM" produziert sehen in Deutschland :shock: Aber selbst wenn man dann einen Sympathischen Schauspieler wie Jürgen Vogel oder Moritz Bleibtreu verpflichten würde und alles mögliche an Kosten schlucken würde.....Vllt. kommt dann trotzdem nur ein "Anger Managment" bei Raus. Die Masse macht sehr viel aus wenn man nach einer TV-Serie sucht, die ein Massenpublikum erreichen kann und zu gleichermaßen von Kritikern gemocht wird.

In Deutschland eigentlich nicht möglich!!!

P.S und die Gehälter: (Auch wenn es hier nicht rein-passt) James Gandolfini hat allein für die letzte 21 Folgen umfassende Staffel "Die Sopranos" 1.Millionen $ pro Folge bekommen :shock: Fast das Budget einer Episode/Film "Tatort"
#1142031
AlphaOrange hat geschrieben: a) Der "kleine US-Sender" ist Premium Cable und somit mit VOX überhaupt nicht vergleichbar.
Dann nimm AMC oder andere kleine Sender die eigenen Content produzieren. Nur weil Showtime kein gutes Beispiel war, ist der Punkt nicht falsch.
Atum4 hat geschrieben:Ich glaube eines der Probleme wenn man an die guten US-Produktionen im fiktionalenbereich denkt ist:
Man vergisst die ganzen schlechten Flop-Produktionen die von den Hits, mitfinanziert werden müssen.

So meinte doch selbst ein ZDF-Intendant er würde gerne ein "deutsches TAAHM" produziert sehen in Deutschland :shock: Aber selbst wenn man dann einen Sympathischen Schauspieler wie Jürgen Vogel oder Moritz Bleibtreu verpflichten würde und alles mögliche an Kosten schlucken würde.....Vllt. kommt dann trotzdem nur ein "Anger Managment" bei Raus. Die Masse macht sehr viel aus wenn man nach einer TV-Serie sucht, die ein Massenpublikum erreichen kann und zu gleichermaßen von Kritikern gemocht wird.

In Deutschland eigentlich nicht möglich!!!
Eine Nischenserie, die sich qualitativ an Mad Men oder meinetwegen auch skandinavischen Formaten orientiert wäre ja schon einen Versuch wert. Mad Men und Breaking Bad haben ja auch recht kleines Publikum.
Übrigens hat das ZDF mit Borgia bewiesen, dass man Zuschauererfolg und Kritikerlob bündeln kann, in etwas kleinerem Maßstab kann man das auch ohne internationale Kooperation.
#1142157
Theologe hat geschrieben:
Familie Tschiep hat geschrieben:Ihr reduziert Fernsehen nur auf Fiction, die meisten US-Ami-Serien sind wahrscheinlich besser als die meisten deutschen Serien. Aber das US-Schritt besser als Im Angesichts des Verbrechens, Türkisch für Anfänger ist, glaube ich nicht.
Ohne eine der beiden Serien gesehen zu haben und einfach mal deinem Wort zu trauen, dass die was taugen, muss der Schnitt auch gar nicht besser sein, wenn die Spitze insgesamt so breit ist, wie sie ist. Für jede gute deutsche Serie wird man wahrscheinlich 10 US-Serien finden, die nicht schlechter sind. Natürlich auch 30 schlechtere, aber die muss man ja nicht gucken.

Wenn ich aber rund um die Uhr deutsche Unterhaltungsproduktionen gucken müsste, selbst wenn ich mir aus allen Sendern ein Programm zusammenstellen könnte, würde ich wahrscheinlich den halben Tag nur Schrott sehen.
Unterhaltung ist für mich nur ein Teil der Fernsehwelt.
Ich will auch eine gute Information, da soll das US-Fernsehen absolut nicht das Beste sein.

Ich halte Türkisch für Anfänger und Im Angesicht des Verbrechens für lohnenswert, aber vieles ist auch Geschmacksache. Ich mochte das hoch gelobte Weißensee nicht ganz, weil doch zu klischeehaft. Auch sehr lohnenswert ist 24 h Berlin.
#1142174
Familie Tschiep hat geschrieben: Unterhaltung ist für mich nur ein Teil der Fernsehwelt.
Ich will auch eine gute Information, da soll das US-Fernsehen absolut nicht das Beste sein.
Der Network-Bereich ist da auch nicht groß anders aufgestellt, als unsere Privaten in Sachen Nachrichten. Bei CNN als reinen News-Channel dagegen, wird man gut und umfangreich versorgt. Also sich sehe da das Problem nicht wirklich.
#1142187
Familie Tschiep hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben: Wenn ich aber rund um die Uhr deutsche Unterhaltungsproduktionen gucken müsste, selbst wenn ich mir aus allen Sendern ein Programm zusammenstellen könnte, würde ich wahrscheinlich den halben Tag nur Schrott sehen.
Unterhaltung ist für mich nur ein Teil der Fernsehwelt.
Ich will auch eine gute Information, da soll das US-Fernsehen absolut nicht das Beste sein.

Ich halte Türkisch für Anfänger und Im Angesicht des Verbrechens für lohnenswert, aber vieles ist auch Geschmacksache. Ich mochte das hoch gelobte Weißensee nicht ganz, weil doch zu klischeehaft. Auch sehr lohnenswert ist 24 h Berlin.
Mit dem letzten Satz wollte ich zum Ausdruck bringen, dass ich das deutsche Informationsformate den amerikanischen vorziehen würde. Natürlich sind Unterhaltung und Information gleichermaßen Teil des Programms und wie logan schon sagte, wird man auf CNN nicht schlecht informiert, ich würde sagen auf dem Niveau von Sat.1 oder RTL, was die reinen Nachrichten angeht. Tagesthemen und heute journal haben ja auch bei uns nochmal eine andere Qualität als "normale" Nachrichten.
Wenn ich also beides aufwiegen müsste, würde ich sagen, dass die Amerikaner im Unterhaltungsbereich mit dem deutschen Fernsehen den Boden aufwischen (bezogen auf Eigenproduktionen), während das deutsche TV im Informationssektor vorne ist, aber nicht so extrem, wie es die Unterhaltung andersherum ist.

Abschließend betone ich nochmal, dass uns die heutige Technik erlaubt, uns unser Programm losgelöst von der Programmplanung der Sender selbst zu gestalten, so dass ich seit Jahren keine Daytime-Formate und deutsche Privatsender mehr gucke. Einfach weil ich meine Zeit vor Fernseher nicht mit etwas vergeuden will, nur weil es gerade läuft.
#1142298
schorsch hat geschrieben:Reality als Programminhalt war ja auch nur als Beispiel gemeint, weil gesagt wurde, so ein Privatsender wäre so schwer zu finanzieren. Aber prinzipiell denke ich schon dass es funktionieren könnte, wenn es jemand machen würde (zB RTL Group)
Aber wo soll denn da der strategische Vorteil liegen?
Lizenzware kannst du auf so einem Sender vergessen. Europäische Lizenzen wären unerschwinglich und würden sich mit allen möglichen internationalen Rechteinhabern ins Gehege kommen. Und welches Studio zieht schon in ganz Europa seine Lizenznehmer ab, um alles in ein einzelnes Risikoprojekt zu stecken?

Informationsformate wären nur Dokumentationen mit internationalem Belang denkbar (man kann natürlich auch Regionalfenster setzen, aber das würde ja das Senderkonzept ad absurdum führen). Der Markt ist durch vor allem die BBC und den Discovery Channel gut gefüllt, eine Nische sehe ich dort nicht.

Showformate sind undenkbar, da sie dem Zuschauer gegenüber dem nationalen Fernsehen keinen Mehrwert bringen und in den meisten Ländern den Nachteil hätten, in einer Fremdsprache zu laufen. Wieso soll ich mir leichte Unterhaltung wie WWM auf Englisch angucken, wenn es auch auf Deutsch läuft?!

Bleiben noch fiktionale Formate, die von internationaler Produktion durchaus profitieren könnten. Das geschieht allerdings schon heutzutage und klappt recht gut wie zahlreiche insbesondere deutsch-britische Koproduktionen zeigen. Aber große fiktionale Projekte brauchen vor allem eines: Reichweite und Planungssicherheit. Beides bietet dir ein internationaler Sender nicht. Der wäre als neuer Sender zu klein und könnte einen eventuellen Flop nicht mit Erfolg in anderen Ländern abfedern.
Theologe hat geschrieben:
AlphaOrange hat geschrieben: a) Der "kleine US-Sender" ist Premium Cable und somit mit VOX überhaupt nicht vergleichbar.
Dann nimm AMC oder andere kleine Sender die eigenen Content produzieren. Nur weil Showtime kein gutes Beispiel war, ist der Punkt nicht falsch.
AMC ist auch kein gutes Beispiel, da der Sender Basic Cable ist, was in etwa das Äquivalent zum hiesigen Pay-TV ist.
Wenn du ein Äquivalent für VOX suchst, bleiben nur die Broadcaster und die Syndication. Letzteres hat nicht gerade ein überzeugendes Eigenproduktionen-Portfolio und bei ersteren sind wir bei der Reichweitenproblematik angekommen, dass der US-Markt einfach viel größer ist.
#1142390
AlphaOrange hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben:
AlphaOrange hat geschrieben: a) Der "kleine US-Sender" ist Premium Cable und somit mit VOX überhaupt nicht vergleichbar.
Dann nimm AMC oder andere kleine Sender die eigenen Content produzieren. Nur weil Showtime kein gutes Beispiel war, ist der Punkt nicht falsch.
AMC ist auch kein gutes Beispiel, da der Sender Basic Cable ist, was in etwa das Äquivalent zum hiesigen Pay-TV ist.
Wenn du ein Äquivalent für VOX suchst, bleiben nur die Broadcaster und die Syndication. Letzteres hat nicht gerade ein überzeugendes Eigenproduktionen-Portfolio und bei ersteren sind wir bei der Reichweitenproblematik angekommen, dass der US-Markt einfach viel größer ist.
Ja, wenn es ganz genau nimmt, dann ist Basic Cable so was wie bei uns Senderpakete, die TNT Serie oder Kabel 1 Classics enthalten. Aber da Vox eine viel größere Reichweite hat, würde ich es von der Bedeutung des Senders innerhalb der TV-Landschaft eher bei AMC einordnen oder wenn wir über Broadcast sprechen bei The CW und die werden unter anderem auch vom Elternteil CBS versorgt.
#1142488
Theologe hat geschrieben:
Familie Tschiep hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben: Wenn ich aber rund um die Uhr deutsche Unterhaltungsproduktionen gucken müsste, selbst wenn ich mir aus allen Sendern ein Programm zusammenstellen könnte, würde ich wahrscheinlich den halben Tag nur Schrott sehen.
Unterhaltung ist für mich nur ein Teil der Fernsehwelt.
Ich will auch eine gute Information, da soll das US-Fernsehen absolut nicht das Beste sein.

Ich halte Türkisch für Anfänger und Im Angesicht des Verbrechens für lohnenswert, aber vieles ist auch Geschmacksache. Ich mochte das hoch gelobte Weißensee nicht ganz, weil doch zu klischeehaft. Auch sehr lohnenswert ist 24 h Berlin.
Mit dem letzten Satz wollte ich zum Ausdruck bringen, dass ich das deutsche Informationsformate den amerikanischen vorziehen würde. Natürlich sind Unterhaltung und Information gleichermaßen Teil des Programms und wie logan schon sagte, wird man auf CNN nicht schlecht informiert, ich würde sagen auf dem Niveau von Sat.1 oder RTL, was die reinen Nachrichten angeht. Tagesthemen und heute journal haben ja auch bei uns nochmal eine andere Qualität als "normale" Nachrichten.
Wenn ich also beides aufwiegen müsste, würde ich sagen, dass die Amerikaner im Unterhaltungsbereich mit dem deutschen Fernsehen den Boden aufwischen (bezogen auf Eigenproduktionen), während das deutsche TV im Informationssektor vorne ist, aber nicht so extrem, wie es die Unterhaltung andersherum ist.
Tendenziell sehe ich es ähnlich.
Wobei ich die deutschen TV-Filme manchmal besser finde als die US-TV-Movie-Durchschnittware (haben die überhaupt so viel TV Movies). Man denke nur an Homevideo und andere ARD-Filme am Mittwoch, wobei man die am Freitag vergessen kann.
#1142493
Familie Tschiep hat geschrieben: Tendenziell sehe ich es ähnlich.
Wobei ich die deutschen TV-Filme manchmal besser finde als die US-TV-Movie-Durchschnittware (haben die überhaupt so viel TV Movies). Man denke nur an Homevideo und andere ARD-Filme am Mittwoch, wobei man die am Freitag vergessen kann.
HBO liefert jedes Jahr einige erstklassige TV-Filme ab, wo bei uns 99% aller Kinoproduktionen nicht einmal Ansatzweise heranreichen.
#1142497
logan99 hat geschrieben:
Familie Tschiep hat geschrieben: Tendenziell sehe ich es ähnlich.
Wobei ich die deutschen TV-Filme manchmal besser finde als die US-TV-Movie-Durchschnittware (haben die überhaupt so viel TV Movies). Man denke nur an Homevideo und andere ARD-Filme am Mittwoch, wobei man die am Freitag vergessen kann.
HBO liefert jedes Jahr einige erstklassige TV-Filme ab, wo bei uns 99% aller Kinoproduktionen nicht einmal Ansatzweise heranreichen.
Du kennst alle deutschen Kino-Produktionen? Das kann ich nicht glauben. :)
#1142570
Commi hat geschrieben: Du kennst alle deutschen Kino-Produktionen? Das kann ich nicht glauben. :)
Mit dem Konzept der Hyperbel scheinst du es wirklich nicht so zu haben, oder? Die begründete Annahme wäre ein weitere Konzept, das ich dir ans Herz lege.
#1142579
logan99 hat geschrieben:
Familie Tschiep hat geschrieben: Tendenziell sehe ich es ähnlich.
Wobei ich die deutschen TV-Filme manchmal besser finde als die US-TV-Movie-Durchschnittware (haben die überhaupt so viel TV Movies). Man denke nur an Homevideo und andere ARD-Filme am Mittwoch, wobei man die am Freitag vergessen kann.
HBO liefert jedes Jahr einige erstklassige TV-Filme ab, wo bei uns 99% aller Kinoproduktionen nicht einmal Ansatzweise heranreichen.
Es gibt viele gute deutsche Kinoproduktionen, auch unbekanntere darunter.
Gibt es wirklich so viele TV-Movies bei HBO? Einige Miniserien sind mir bekannt, wie Engel in Amerika. Es kommt davon kaum etwas nach Deutschland, wenn doch mal ein US-TV-Movie kommt, dann finde ich ihn äußerst schlecht.

Was gut am deutschen Fernsehen ist, sind manche Reportagen bei 45 Minuten, die story oder zdf.zoom.
#1142617
Theologe hat geschrieben:Aber da Vox eine viel größere Reichweite hat, würde ich es von der Bedeutung des Senders innerhalb der TV-Landschaft eher bei AMC einordnen oder wenn wir über Broadcast sprechen bei The CW und die werden unter anderem auch vom Elternteil CBS versorgt.
Es geht aber nicht um die Reichweiten, sondern um die Geschäftsmodelle.
AMC als Basic Cable verdient maßgeblich an Abonnenten. Das ist a) ein verlässliches Geschäftsmodell, dass Zuschauerflops auffängt und b) eines, dass auch von Nischenproduktionen profitieren kann, die an der breiten Masse vorbeigehen.
Ganz im Gegensatz zu VOX und trotz allem auch The CW, die beide ausschließlich von direkter Zuschauerresponse leben. Die CBS Corporation mag The CW füttern, aber auch nur, weil im Gegenzug DVD-, Online- und Auslandsvermarktung das Geld einspielen, das wiederum von der direkten Response abhängt (wenngleich dieses Modell etwas robuster gegenüber nationale Flops ist). Daher sind VOX und CW gleichermaßen darauf angewiesen, dass eine ausreichende Zuschauermasse generiert wird. AMC hingegen kann gut mit Nischenserien leben (zu einem gewissen Maße jedenfalls, es ist ja kein Premium Cable), die Abonnenten generieren.
logan99 hat geschrieben:
Familie Tschiep hat geschrieben: Tendenziell sehe ich es ähnlich.
Wobei ich die deutschen TV-Filme manchmal besser finde als die US-TV-Movie-Durchschnittware (haben die überhaupt so viel TV Movies). Man denke nur an Homevideo und andere ARD-Filme am Mittwoch, wobei man die am Freitag vergessen kann.
HBO liefert jedes Jahr einige erstklassige TV-Filme ab, wo bei uns 99% aller Kinoproduktionen nicht einmal Ansatzweise heranreichen.
Das Bild ändert sich aber gewaltig, wenn wir entweder die fünf HBO-Filme im Jahr auch nur mit den besten 5 Kinoproduktionen in Deutschland vergleichen oder zwar die volle Ladung Kino- und TV-Filme Deutschland nehmen, auf US-Seite aber auch den ganzen Müll bis runter zu Syfys Monsterfilm der Woche zum Vergleich heranziehen.
#1142636
AlphaOrange hat geschrieben: Das Bild ändert sich aber gewaltig, wenn wir entweder die fünf HBO-Filme im Jahr auch nur mit den besten 5 Kinoproduktionen in Deutschland vergleichen oder zwar die volle Ladung Kino- und TV-Filme Deutschland nehmen, auf US-Seite aber auch den ganzen Müll bis runter zu Syfys Monsterfilm der Woche zum Vergleich heranziehen.
Da dürfte sich bezogen auf die Qualität nichts groß ändern. Dann vergleicht man Mist mit Mist (Syfy, Lifetime und Co. mit den 2-3 Filmen der Privaten und der Ausschussware der ÖR - was ne ganze Menge ist :D ) und gehobener Anspruch (HBO) mit Mittelmaß bis hin zu einem vernünftigen Film pro Jahr (deutsche Kinoproduktionen und sonstige TV-Produktionen der ÖR).
#1142637
Theologe hat geschrieben:
Commi hat geschrieben: Du kennst alle deutschen Kino-Produktionen? Das kann ich nicht glauben. :)
Mit dem Konzept der Hyperbel scheinst du es wirklich nicht so zu haben, oder? Die begründete Annahme wäre ein weitere Konzept, das ich dir ans Herz lege.
Naja, wenn du auf maß- und haltlose Übertreibungen stehst: bittesehr. Ich tu es nicht. Und schon gar nicht, wenn man null Argumente liefert, sondern immer nur darauf rumreitet, wie schlecht deutsche Filme sind. Das hat ja dann mit einer sachlichen Diskussion rein gar nichts mehr zu tun.
#1142641
AlphaOrange hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben:Aber da Vox eine viel größere Reichweite hat, würde ich es von der Bedeutung des Senders innerhalb der TV-Landschaft eher bei AMC einordnen oder wenn wir über Broadcast sprechen bei The CW und die werden unter anderem auch vom Elternteil CBS versorgt.
Es geht aber nicht um die Reichweiten, sondern um die Geschäftsmodelle.
AMC als Basic Cable verdient maßgeblich an Abonnenten. Das ist a) ein verlässliches Geschäftsmodell, dass Zuschauerflops auffängt und b) eines, dass auch von Nischenproduktionen profitieren kann, die an der breiten Masse vorbeigehen.
Ganz im Gegensatz zu VOX und trotz allem auch The CW, die beide ausschließlich von direkter Zuschauerresponse leben.
Das Reichweitenargument kam doch von dir. Und natürlich geht es auch um die. Das Geschäftsmodell des Basic Cable gibt es in dieser Form in Deutschland nicht, also muss man gucken was dem am ehesten entspricht und das wären für mich die Kabelsender aus der zweiten Reihe also Kabel 1, Vox und RTL2. Die sind genau wie AMC in erster Linie werbefinanziert. Die Zahlungen der Kabelbetreiber sind nicht die Haupteinnahmequelle, so weit ich das überblicken kann.
Vox hat diese Nebeneinnahmen nicht, aber dafür kann das "jeder" in Deutschland empfangen.
Um zum Ausgangspunkt zurückzukommen, anstatt zu vergleichen welches Network welchem Sender entspricht, gibt es keine Entschuldigung dafür, dass deutsche Kabelsender (der 2. Reihe) keine eigenen Serien produzieren, um sich ein eigenen Profil zu geben. AMC, TNT und co. senden ja auch hauptsächlich CSI, Law & Order und House, aber sie haben eben alle das eine oder andere Aushängeschild.


Zum Thema HBO-Films:
Die bringen jedes Jahr eine handvoll, meist unter 5 Spielfilme und Miniserien raus, die sind natürlich alle auf hohem Niveau, aber meistens charakterbasierte Dramen, die weder dort noch hier ein großes Publikum finden.
Die Filme kommen fast alle auch nach Deutschland, nur eben nicht als großer Sonntag-Abend-Film sondern als Nischenprogramm.
Bombastische Miniserien wie The Pacific sind natürlich auch dort in der Minderheit, unterscheiden sich aber dennoch maßgeblich von den großen deutschen Mehrteilern, die alle nach dem "Pearl-Harbor-Strickmuster" gemacht sind, also eine Frau muss vor dem Hintergrund einer Katastrophe zwischen zwei Männern entscheiden.
Selbst beim Wunder von Lengede, das verschüttete Grubenarbeiter zum Thema hatte, musste Heike Makatsch was mit einem Reporter anfangen.
#1142703
Miniserie würde ich nicht zum TV-Film zählen.
Ich würde auch nicht die deutschen historischen Event-Zweiteiler als Highlight bezeichnen, die ich auch meistens umgehe, sondern eher manche Mittwochsfilme wie Rose, Homevideo, Reine Geschmackssache, Wer küsst schon einen Leguan, Boxhagener Platz, Film mit Götz George, da sind schon ein paar gute darunter, die locker den Vergleich mit den Staaten mithalten können.
Den Goethe-Kinofilm fand ich auch nicht schlecht, auch wenn der Hauptdarsteller zu wenig hessisch gebabbelt, außerdem so etwas wie Napola, Die Welle, aber auch schon ältere Streifen wie Good Bye Lenin, Das Wunder von Bern, Vaya con dios oder das Bobfahrerdrama von dem Rosenmüller.

Commi, du kannst auch einmal ein paar gute deutsche Filme nennen.
Zuletzt geändert von Familie Tschiep am Di 21. Aug 2012, 20:38, insgesamt 1-mal geändert.
#1142726
Familie Tschiep hat geschrieben:Miniserie würde ich nicht zum TV-Film zählen.
Ohne Miniserien waren es in der Vergangenheit meist 3 starbesetzte Filme pro Jahr und die sind fast ausnahmslos empfehlenswert und kamen teilweise auch im deutschen TV.

2012:
- "Game Change" mit Julianne Moore, Woody Harrelson und Ed Harris
- "Hemingway & Gellhorn" mit Clive Owen und Nicole Kidman

2011:
- "Cinema Verite" mit Diane Lane, Tim Robbins und James Gandolfini
- "The Sunset Limited" mit Tommy Lee Jones und Samuel L. Jackson
- "Too Big To Fail" mit William Hurt, Paul Giamatti und James Woods

2010:
- "The Special Relationship" mit Michael Sheen und Dennis Quaid
- "Temple Grandin" mit Claire Danes
- "You Don't Know Jack" mit Al Pacino, John Goodman und Susan Sarandon

2009:
- "Into The Storm" mit Brendan Gleeson und Janet McTeer
- "Taking Chance" mit Kevin Bacon
- "Grey Gardens" mit Drew Barrymore und Jessica Lange

2008:
- "Bernard And Doris" mit Ralph Fiennes und Susan Sarandon
- "Bury My Heart At Wounded Knee" mit Anna Paquin
- "Recount" mit Kevin Spacey, Tom Wilkinson und Laura Dern

Ich hätte Schwierigkeiten 14 oder 15 deutsche Filme zu finden, die mich in den letzten 5 Jahren überzeugt hätten und zwar für Kino und TV zusammen.
#1142830
Im Free-Tv lief das sicherlich nicht, Pay TV habe ich nicht. Sicherlich sind die Filme gut gemacht, auch wenn sie meistens amerikanische/britische Zeitgeschichte behandeln.
Dass man zu wenig deutsche, gute Produktionen kennt, kann auch daran liegen, dass man zu wenig deutsches Fernsehen schaut, da können einem auch die guten Produktionen nicht einfallen, da die Macher manchmal eine gute Produktion auch gern verstecken.
#1142916
Familie Tschiep hat geschrieben: Dass man zu wenig deutsche, gute Produktionen kennt, kann auch daran liegen, dass man zu wenig deutsches Fernsehen schaut, da können einem auch die guten Produktionen nicht einfallen, da die Macher manchmal eine gute Produktion auch gern verstecken.
Ich glaube, dass ich gut genug "vernetzt" bin um zumindest mitzubekommen, wenn irgendwo etwas lief, das lohnenswert wäre.
#1142936
Theologe hat geschrieben:
Familie Tschiep hat geschrieben: Dass man zu wenig deutsche, gute Produktionen kennt, kann auch daran liegen, dass man zu wenig deutsches Fernsehen schaut, da können einem auch die guten Produktionen nicht einfallen, da die Macher manchmal eine gute Produktion auch gern verstecken.
Ich glaube, dass ich gut genug "vernetzt" bin um zumindest mitzubekommen, wenn irgendwo etwas lief, das lohnenswert wäre.
Naja, aber was lohnenswert ist, entscheidest ja nur du für dich selbst - und das ja auch schon, ohne, dass du die Filme gesehen hast. Du kennst also wohl auch nur reine Film-Beschreibungen.

Und ich glaube auch (korrigier mich gerne, wenn ich falsch liege), dass du zu denen gehörst, die bei deutschen Filmen erstmal eine Abwehrhaltung einnehmen - was sich bei den meisten hier ja auf die Schauspieler bezieht, die man angeblich zu oft sieht. (Was ja auch erklärbar ist.)

@Familie Tschiep:
Ich kann gerne mehrere Filme aufzählen, die mich, sagen wir, innerhalb des letztesn Jahres beeindruckt haben und die sich todsicher nicht vor internationalen Produktionen verstecken müssen.
Aber ich fürchte, das führt hier zu nichts. Weil da die Fronten und Meinungen so festgefahren sind, einseitig, dass man lieber weiter darauf beharrt, dass die meisten TV-Produktionen aus Deutschland total doof sind. Hab ich hier schon oft genug bemerkt. :)
#1142943
Commi hat geschrieben: Naja, aber was lohnenswert ist, entscheidest ja nur du für dich selbst - und das ja auch schon, ohne, dass du die Filme gesehen hast. Du kennst also wohl auch nur reine Film-Beschreibungen.
Ich weiß aber welchen Quellen ich mit einer Empfehlung trauen kann und wenn mir bestimmte Leute sagen, dass ich mir Film XY angucken sollte, dann tue ich das meistens, wenn auch nicht immer zeitnah.
Natürlich gehen mir da auch gute Filme durch die Lappen, das ist ganz selbst verständlich.
Commi hat geschrieben: Und ich glaube auch (korrigier mich gerne, wenn ich falsch liege), dass du zu denen gehörst, die bei deutschen Filmen erstmal eine Abwehrhaltung einnehmen - was sich bei den meisten hier ja auf die Schauspieler bezieht, die man angeblich zu oft sieht. (Was ja auch erklärbar ist.)
Ich bin zumindest nicht Feuer und Flamme für den deutschen (TV)Film und ich könnte sicherlich hier und da auch mehr testen.
Aber wenn man das Gefühl hat, dass deutsche TV-Filme zu 33% aus Schmonzetten und 33% aus lahmen Krimis bestehen*, verliert man eben auch die Lust das letzte 1/3 ausgiebig unter die Lupe zunehmen.

*auch diese Zahlen sind nicht wörtlich zu nehmen