US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
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von Theologe
#999381
Auch die zweite Staffel von Treme war gelungen und schön auch, dass das Finale eine halbe Stunde länger war, so konnte man sich den meisten Figuren nochmal ausgiebig widmen. Zu Beginn der Season hatte ich mich noch über Jon Sedas Verpflichtung gefreut und erhoffte mir von seiner zwielichtigen Art ein Plus für die Serie. Aber über den Verlauf der Staffel hat der Charakter wenig gebracht und bekam in den späteren Episoden auch entsprechend wenig Screentime.
David Morse war da auf jeden Fall die bessere Ergänzung zum Maincast und speziell seine Storyline in den letzten Episoden hat mir sehr gut gefallen. In solchen Momenten oder eben wenn Toni gegen Justiz und Politik mobil macht, vermisse ich "The Wire" ganz besonders.
von Plem
#999383
Theologe hat geschrieben:David Morse war da auf jeden Fall die bessere Ergänzung zum Maincast und speziell seine Storyline in den letzten Episoden hat mir sehr gut gefallen. In solchen Momenten oder eben wenn Toni gegen Justiz und Politik mobil macht, vermisse ich "The Wire" ganz besonders.
Jap, die Storyline hat mir diese Season auch mit am besten gefallen. Ich mag es wie Terry und Toni miteinander umgehen, was wahrscheinlich größtenteils an den beiden Schauspielern liegt. Ansonsten bin ich doch sehr froh, dass er die Kurve gekriegt und das Richtige getan hat, auch wenn es so aussieht als ob seine Bemühungen umsonst waren.

Die Folge wirkte irgendwie eher wie ein Serienfinale. Vor allem die Montage am Schluss und Davis' Verabschiedung von den Zuhörern wirkten wie ein Lebewohl. Ich bin jetzt aber doch froh, dass es eine dritte Staffel geben wird, weil ich die Charaktere inzwischen alle sehr lieb gewonnen habe. Gefreut hat mich auch, dass man dieses fast überall Happy Endings hatte und nicht alles so depressiv wirkte wie am Ende von S1. Jon Seda empfand ich leider auch als ziemlich überflüssig. Ich hoffe der ist nächste Season weg, denn Nelson konnte ich überhaupt nichts abgewinnen.
von Plem
#1179340
So, Staffel 3 ist vorbei und mir hat sie hervorragend gefallen. Es gab zwar wieder ein paar Rohrkrepierer (so ziemlich alles mit Nelson fand ich zum Schnarchen) aber der Großteil der Storylines war sehr gut. David Simon ist einfach ein Meister darin viel zu sagen, ohne wirklich viel zu zeigen. Herausstechen tun für mich in S3 die Geschichte mit Toni und wie die Polizei sie zunehmende terrorisiert. Die Szene, in der sie und ihre Tochter da vor ihrer Haustür sitzen und die Cops vorbeifahren, bereitet mir immer wieder Gänsehaut, auch wenn ich nur daran denke. Dann ist das noch Big Chief im Kampf mit dem Krebs und seine Freundschaft zu LaDonna oder aber auch wie Antoine endlich seine Berufung findet.

Ich bin gespannt wie die nächste Staffel mit nur fünf Folgen aussehen wird. Im Grunde genommen könnte man jetzt ein paar Charaktere komplett streichen, um mehr Zeit für andere Figuren zu haben. Sonny zum Beispiel ist jetzt glücklich verheiratet und ich kann mir nicht vorstellen, was es da noch zu erzählen gibt. Annie könnte man auch rausschreiben, da sie jetzt ihr eigenes Ding durchzieht. Sofia ist jetzt auch im College, oder?
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von Theologe
#1179433
Da kann ich mich nur anschließen, wobei ich Nelsons Storyline mit den Häuser-Deals ganz interessant fand. Das war wirklich ein mieser Weg Geld zu machen..
Mir ging Davis in dieser Staffel ziemlich auf den Geist. Der gibt allen die Schuld an seinem Versagen, obwohl er einfach nur alle half assed macht.
Die beste Storyline hatten wieder Terry und Toni, wobei mir auch die wachsende Freundschaft zwischen LaDonna und dem Chief gefallen hat.
Annie und Sonny würde ich für die letzte Staffel auch nicht mehr zurückholen, zumindest nicht für alle Episoden, wenn die beide noch einen Auftritt im Finale hätten, würde das ausreichen.
Am meisten gespannt bin ich natürlich darauf, ob Toni Bemühungen am Ende zu etwas führen.
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von Theologe
#1321196
Schön, dass Treme noch seine Abschlussstaffel bekam, schade, dass es nur 5 Episoden waren. Wobei man bei der Erzählstruktur von Treme zumindest nicht sagen kann, dass die Staffel gehetzt wirkte. Bei Treme ist es für die Story im Grunde egal, ob eine Staffel 5 oder 15 Episoden hat. Als abzusehen war, dass der Chief sterben würde und dann auch noch seinen letzten Mardi Gras verpassen würde, war das schon bitter. Als er dann letztlich starb, fand ich es sehr interessant, weil man man kein Drama daraus machte und er einfach eingeschlafen ist.
Im Finale hat man dann allen Figuren ein passendes Ende gegeben, auch Sonny durfte nochmal zurückkommen, wie schon letztes Jahr gesagt, war es vernünftig, ihn in der letzten Staffel nur kaum einzusetzen. Annie bekam dann doch mehr Screentime, aber die Studioaufnahmen waren mir dann doch etwas zu überzogen. Dass war ja wirklich absolut generic pop-country.
von Plem
#1322657
Jap, war ein schöner Abschluss einer Serie, die leider nie das Ansehen bekommen hat, das sie verdiente. Vielleicht setzt hier auch der The Wire-Effekt ein, wo die Show erst dann so richtig populär wird, nachdem sie schon längst beendet wurde. Jetzt freue ich mich darauf zu sehen, was David Simon als nächstes in Angriff nimmt.